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Emsblick Haren - Heft 61 (März/April 2021)

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Erfolgreich mit dem Wunsch<br />

nach<br />

Behaglichkeit<br />

Nicht erst in Coronazeiten ist erkennbar,<br />

dass der Trend zu mehr Behaglichkeit<br />

und Wohlbefinden Einzug gehalten hat.<br />

Als weiteres Stichwort ist oft „Nachhaltigkeit“<br />

zu hören. Alle drei Begriffe stehen<br />

Pate für eine Wohn- und Lebensumgebung,<br />

denen die Schweden das Wort<br />

„hygge“ gaben.<br />

Auf dem Weg dahin begegnet einem in jüngerer<br />

Zeit zunehmend ein neues, letztlich<br />

aber altes Material: Die Kreidefarbe. Sie<br />

scheint eine regelrechte Renaissance zu<br />

erfahren, begründet auch darin, dass sie<br />

längst mehr ist als nur ein Mittel zur Gestaltung<br />

von Wand, Decke und Möbeln.<br />

Einen nicht geringen Anteil an der Wiederentdeckung<br />

dieses Materials, das inzwischen<br />

für den Nutzer den Anforderungen<br />

der Zeit angepasst wurde, hat Laura Blanke.<br />

Die Diplom-Ingenierin der Innenarchitektur,<br />

deren Lebensmittelpunkt seit Jahren<br />

in <strong>Haren</strong> ist, entdeckte die vielfältigen Möglichkeiten<br />

der Kreidefarben „eher zufällig“.<br />

Auf der Suche nach einem Ofen sah sie auf<br />

der Rückseite eines Firmenprospektes aus<br />

den Niederlanden den Hinweis auf „Painting<br />

the Past“. Das weckte die Neugierde der<br />

kreativ veranlagten Frau, die nach eigenen<br />

Angaben wissensdurstig und „immer auf<br />

der Suche nach außergewöhnlichen und<br />

schönen Dingen“ ist.<br />

Der Kontakt zur Quelle von Painting the<br />

Past mündete einige Zeit später in der<br />

Gründung einer Handelsagentur, die sie<br />

eine ganze Zeit von <strong>Haren</strong> aus aufbaute<br />

und führte. Mit der Überzeugung, ein wirklich<br />

hochwertiges und zugleich nachhaltiges<br />

Produkt zu vertreiben, konnte sie viele<br />

Partner in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz gewinnen.<br />

Ihre Begeisterung für die Kreidefarben, die<br />

in Großbritannien produziert wird, motivierte<br />

Blanke derart, dass sie fortan auf<br />

kaum einer Fachmesse fehlte. Noch immer<br />

ist die fasziniert von den Merkmalen:<br />

„Das ist nicht einfach nur eine Farbe, die<br />

tritt letztlich in den Hintergrund, hat aber<br />

einen unterstützenden und ergänzenden<br />

Effekt. Es ist die Mattheit und zugleich die<br />

Tiefe, die die mit Kreidefarben behandelten<br />

Flächen und Objekte ausstrahlen und<br />

die mit zunehmendem Kreideanteil stärker<br />

werden. Letztlich, so die Expertin, gewinnt<br />

man mit Kreidefarben eine unnachahmliche<br />

Atmosphäre, eine kaum definierbare<br />

Geborgenheit.<br />

Irgendwann zeigte die Entwicklung, dass<br />

das Business auf größere Beine gestellt<br />

werden musste. Lagerhaltung, Logistik,<br />

Beratung, Versand und Betreuung der Kunden<br />

forderten mehr Platz, größere Räume.<br />

Hinzu kamen Projekte für die Entwicklung<br />

und Umsetzung von Raumgestaltungen wie<br />

beispielsweise beim Neubau des Bioboten<br />

in <strong>Haren</strong>. Hier stand Blanke mit ihrer Kreativität<br />

und Erfahrung in der gleichen Verpflichtung<br />

wie der Biobote selbst: naturnah,<br />

verträglich und nachhaltig.<br />

Auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität<br />

für ihr Business wurde Laura Blanke<br />

leider nicht in <strong>Haren</strong> fündig. Dann entdeckte<br />

sie in Walchum ein Domizil für ihr siebenköpfiges<br />

Team, für ihr Geschäft und für<br />

ihre Passion. Mit ausreichend Platz, der nötigen<br />

Helligkeit und Raum für weitere Ideen<br />

führt sie nun von der kleinen Emsgemeinde<br />

aus ihre Mission fort: Painting the Past, zu<br />

deutsch: mit der Vergangenheit streichen.<br />

Das trifft bei Kreidefarben tatsächlich zu,<br />

denn die Ursprünge dieses Materials sind<br />

weit über 65 Millionen Jahre alt.<br />

Und längst sind die Kreidefarben, ergänzt<br />

um funktionale Anforderungen, auch in<br />

Kreisen von Hobbygestaltern angekommen.<br />

Beim Upcycling von lieb gewonnen<br />

Möbeln oder bei der Umsetzung neuer<br />

Wohntrends wie „urban jungle“ bekommt<br />

so manches Teil die Chance auf ein zweites<br />

Leben. Diese Art, Kreativität als Kontrast<br />

zur schnelllebigen digitalen Lebensweise<br />

zu nutzen, findet immer mehr Zuspruch.<br />

Zur Passion mit der Kreidefarbe hat Laura<br />

Blanke inzwischen ein weiteres Produktfeld<br />

entdeckt. Unter „Laura‘s Living Style“<br />

entwickelt die dynamische gebürtige<br />

Frankfurterin Gebrauchsgegenstände der<br />

eigenen Art. Ein erstes Produkt ist ein individuell<br />

desingtes Schneidbrett aus heimischer<br />

Eiche. Unverwechselbar sei jedes<br />

Teil, und ebenfalls nachhaltig, sagt Blanke<br />

und trifft dabei erfolgreich einen weiteren<br />

Zeitgeist.<br />

28 | emsblick – <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2021</strong>

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