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Automationspraxis 02.2021

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_Titelgeschichte<br />

z. B. ein Lichtgitter verfügt. Es<br />

muss also eine sichere Kommunikation<br />

zwischen der Maschine<br />

und der mobilen<br />

Plattform geben, um ggf.<br />

das Lichtgitter der Maschine<br />

zu deaktivieren und<br />

den Laserscanner sowie<br />

den Not-Halt der mobilen<br />

Plattform zu integrieren.<br />

AP: Welche Rolle spielen<br />

dabei Ihre Service-Robotik-<br />

Module?<br />

Schön: Der Bereich der Service-Robotik,<br />

inklusive der angrenzenden Felder<br />

wie Intralogistik, entwickelt sich sehr dynamisch.<br />

Wir passen unsere Strategie im Bereich Robotics<br />

daher stetig an. In diesem Zusammenhang entwickeln<br />

wir auch unser Portfolio mit Produkten und<br />

Dienstleistungen weiter. Wir fokussieren uns sowohl<br />

im industriellen, als auch im nicht-industriellen<br />

Umfeld der Service-Robotik daher verstärkt<br />

auf unser umfangreiches Dienstleistungsangebot.<br />

Unsere Service-Robotik-Module kommen<br />

auch im universitären und Forschungsumfeld zum<br />

Einsatz. Dank unseres offenen und modularen Ansatzes<br />

können sie dort in vielfältigen Anwendungen<br />

ihre Stärken ausspielen.<br />

AP: Und wie spielt Ihr Safety-Sensorik-Portfolio<br />

dabei mit rein?<br />

Schön: Wir gestalten mit unseren sicheren Automatisierungslösungen<br />

die Robotik schon seit Jahren<br />

mit: Pilz-Sensoren sorgen an zahllosen Roboter-Applikationen<br />

– ob mit oder ohne Schutzzaun<br />

– für den Schutz des Bedieners und der Maschine,<br />

also des Roboters. Sensoren wie der codierte Sicherheitsschalter<br />

Psencode können dank RFID-<br />

Technologie zur Positionsüberwachung z. B. beim<br />

Andocken einer mobilen Plattform, eingesetzt<br />

werden. Um sicherzustellen, dass sich die mobile<br />

Plattform im richtigen Betriebsmodus befindet,<br />

kann das Betriebsartenwahl- und Zugangsberechtigungssystem<br />

PITmode fusion in die Lösung integriert<br />

werden. In mobilen Anwendungen spielt vor<br />

allem unser Sicherheits-Laserscanner PSENscan<br />

seine Stärken aus.<br />

AP: Inwiefern?<br />

Schön: Das Schutzfeld des PSENscan kann an den<br />

jeweiligen Einsatzort angepasst werden. Sichere<br />

und nicht-sichere Signale können z.B. mit einem<br />

mobilen Robotermodul oder einem fahrerlosen<br />

Transportsystem ausgetauscht werden, sodass der<br />

Laserscanner nicht nur das FTS, sondern auch die<br />

sich daneben befindlichen Anlagen überwacht.<br />

Neben seiner Safety-Funktionalität kann er dank<br />

des dazugehörigen ROS-Paketes die dynamische<br />

Navigation einer mobilen Plattform übernehmen.<br />

Bild: Pilz<br />

„Bei mobilen Roboterappli -<br />

kationen treten an die Stelle<br />

räumlich trennender Systeme<br />

flexible Sicherheitskonzepte.“<br />

Dr. Manuel Schön, Product Manager Controller bei Pilz GmbH & Co. KG<br />

AP: Warum setzen Sie so stark auf ROS, das<br />

quelloffene Robot Operating System?<br />

Schön: ROS ist ein offenes Framework und ist wie<br />

der Name schon sagt, sozusagen das Betriebssystem<br />

der Roboterapplikation. Durch seine Offenheit<br />

und Dynamik ist es ideal für mobile Serviceroboter<br />

geeignet und unterstützt nativ schon viele<br />

am Markt bekannten Roboter und mobile Plattformen.<br />

Mit über zehntausend Paketen lassen sich<br />

so maßgeschneiderte Robotik-Applikationen realisieren.<br />

Was ist ROS?<br />

Das Robot Operating System ROS ist ein weit verbreitetes Roboterbetriebssystem<br />

auf Open-Source-Basis. ROS-Pakete beinhalten<br />

bestimmte Funktionalitäten und Treiber. Sie werden den Anwendern<br />

kostenlos über eine Community zur Verfügung gestellt. Ein<br />

Vorteil des Open-Source-Frameworks ist die gemeinsame Zusammenarbeit<br />

in der ROS-Community und der Austausch mit Experten<br />

aus verschiedenen Bereichen – von Forschungseinrichtungen<br />

bis zum Roboterhersteller.<br />

Gemeinsam sind die Anwender in der Lage, selbst komplexe Robotikanwendungen<br />

erfolgreich umzusetzen. Pilz entwickelt und testet<br />

seine ROS-Pakete selbst nach den industriellen Qualitätskriterien<br />

und Anforderungen des ROS Industrial Consortiums und bietet somit<br />

hochwertigen Code für anspruchsvolle industrielle Aufgaben.<br />

Die ROS-Pakete von Pilz können zum Schreiben von Software für<br />

eigene Robotikanwendungen beziehungsweise ganzer Roboterapplikationen<br />

eingesetzt werden. Da die einzelnen Pakete modular aufgebaut<br />

sind, sind sie vielseitig einsetzbar und mit der Hardware unterschiedlicher<br />

Hersteller kompatibel. Die Verwendung von Programmiersprachen<br />

wie Python oder C++ ist, neben der offenen und<br />

kostenlosen Verfügbarkeit des Quelltextes, ein Vorteil von ROS.<br />

ROS ist herstellerübergreifend einsetzbar.<br />

↓<br />

April 2021 11

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