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Automationspraxis 02.2021

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<strong>Automationspraxis</strong><br />

Interview des Monats<br />

exklusiv<br />

Schneider: Nein. Der Einsatz<br />

von künstlicher Intelligenz<br />

bei Maschinen beseitigt keineswegs<br />

den Arbeitsplatz.<br />

Der Mensch an der Maschine<br />

ist trotz aller Automatisierung<br />

wichtig, jedoch<br />

eben mit anderen Aufgaben.<br />

Mittels KI unterstützen<br />

wir den Maschinenbediener<br />

bei der Optimierung seiner eigenen<br />

Arbeitsabläufe und steigern<br />

damit gleichzeitig die Effizienz<br />

und Produktivität in der Fertigung.<br />

AP: Haben Sie ein Beispiel?<br />

Schneider: Mit dem Sorting Guide haben wir beispielsweise<br />

eine KI-basierte Lösung entwickelt, die<br />

dem Mitarbeiter beim Absortieren von Blechteilen<br />

an der Laserschneidmaschine unter die Arme<br />

greift. Der Sorting Guide nutzt künstliche Intelligenz<br />

und zeigt dem Bediener alle notwendigen Informationen<br />

auf einem Bildschirm an.<br />

AP: Gehört in diese Kategorie auch die Teile -<br />

erkennung Easy-order-App für eine schnelle<br />

und korrekte Ersatzteilbestellung?<br />

Schneider: Ja, mit der Easy-Order-App wollen wir<br />

dem Kunden mittels smarter Technologie die Bestellung<br />

von Verbrauchs- und Ersatzteilen sowie<br />

Stanzwerkzeugen so einfach und effizient wie<br />

möglich machen. Schließlich bestellen wir auch<br />

privat ganz einfach von unserem Smartphone aus.<br />

Die App kann per Foto das benötigte Verbrauchsteil<br />

aus Tausenden von Teilen herausfinden und eine<br />

Bestellung auslösen. Dank KI lernt die App<br />

ständig dazu und macht die Anwendung für die<br />

Nutzer zunehmend benutzerfreundlicher.<br />

AP: Wie stellt Trumpf seine Mitarbeiter und seinen<br />

Nachwchs auf den digitalen Wandel ein?<br />

Schneider: Der digitale Wandel ist im vollen Gange.<br />

Daher qualifizieren wir nun bereits im zweiten<br />

Jahr unseren Nachwuchs durch einen „Ausbilder<br />

Industrie 4.0“. Dadurch rücken wir Industrie 4.0<br />

in den Fokus unserer Ausbildung und das duale<br />

Studium. Damit unsere Auszubildenden und Studierenden<br />

gestärkt in die digital vernetzte Arbeitswelt<br />

starten, erhalten sie zusätzliches IT-Wissen<br />

sowie Einblicke in agile Arbeitsmethoden.<br />

AP: Sie bringen also beide Welten zusammen?<br />

Schneider: Ja, das ist besonders wichtig. Die jungen<br />

Menschen lernen, IT und den klassischen Maschinenbau<br />

miteinander zu verbinden. So muss<br />

der Auszubildende in der IT beispielsweise die<br />

Aufgaben des Maschinenbauers verstehen. Und<br />

umgekehrt sollte der Maschinenbauer auch über<br />

die Software seiner Maschinen Bescheid wissen.<br />

Mit diesem disziplinübergreifenden Ansatz qualifizieren<br />

wir die jungen Menschen, in Prozessen zu<br />

denken und Lösungen zielgruppengerecht zu entwickeln.<br />

↓<br />

Trumpf GmbH + Co. KG<br />

www.trumpf.com<br />

Foto: TRUMPF/Martin Stollberg<br />

Thomas Schneider, Geschäftsführer<br />

Entwicklung bei Trumpf Werkzeugmaschinen:<br />

„Der Mensch an<br />

der Maschine ist trotz aller Automatisierung<br />

wichtig, jedoch mit anderen<br />

Aufgaben. Mit KI unterstützen wir den<br />

Maschinenbediener bei der Optimierung<br />

seiner eigenen Arbeitsabläufe und steigern<br />

gleichzeitig die Effizienz in der Fertigung.“<br />

„Trotz künstlicher Intelligenz bleibt der Mensch<br />

im Mittelpunkt, da er letztendlich die finalen<br />

Entscheidungen trifft.“<br />

Thomas Schneider, Trumpf<br />

April 2021 17

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