Automationspraxis 02.2021
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_Special Cobots<br />
Sensible Schutzhaut für Agilus- und Cybertech-Roboter<br />
Schutzhaut macht<br />
Roboter zum Cobot<br />
Mit seiner Roboterschutzhaut Airskin bläst Blue Danube Robotics<br />
aus Wien jetzt zur Deutschland-Offensive. Dabei hilft auch<br />
eine strategische Partnerschaft mit Kuka.<br />
Autor: Armin Barnitzke<br />
Die Airskin ist eine<br />
weiche, druckempfindliche<br />
Schutzhaut, die<br />
jeden Industrieroboter<br />
in einen sicheren Cobot<br />
verwandelt.<br />
Die Airskin von Blue Danube Robotics ist eine<br />
weiche, druckempfindliche Schutzhaut, die<br />
jeden Industrieroboter in einen sicheren Cobot<br />
verwandelt. Dr. Walter Wohlkinger, Gründer<br />
von Blue Danube Robotics: „Der Kunde kann<br />
dank Airskin mit seinem gewohnten Roboterhersteller<br />
arbeiten sowie die Stärken der Industrierobotik<br />
wie Traglast, Geschwindigkeit, Reichweite,<br />
Präzision und Langlebigkeit nutzen und dennoch<br />
platzsparende, schutzzaunfreie Applikationen nach<br />
der ISO/TS 15066 umsetzen.“<br />
Dabei arbeitet die Airskin mit Luftdruck: In der<br />
mit Luft gefüllten Roboterschutzhülle sitzen Sensoren,<br />
die auch geringste Änderungen des Luftdrucks<br />
(beim Zusammenstoß mit einem Menschen oder<br />
Hindernis) detektieren und den Roboter über eine<br />
zweikanalige Sicherheitssteuerung stoppen. „Die<br />
Bild: Blue Danube<br />
Haut schlägt bereits bei Kräften von nur 5 Newton<br />
an“, betont Wohlkinger. Die weichen Airskin-Module<br />
bedecken den gesamten Roboter und dämpfen<br />
bei Kollision. Damit können wir mit Industrierobotern<br />
mit Airskin auch viel schneller im kollaborierenden<br />
Betrieb fahren als dies mit Cobots mit<br />
harten Metalloberflächen der Fall ist.<br />
Neben herstellerspezifischen Projekten (beispielsweise<br />
hat Stäubli auf Basis der Schutzhaut den TX<br />
Touch Cobot entwickelt) bietet Blue Danube Robotics<br />
die Airskin seit 2018 auch als fertiges Produkt<br />
an und will dieses nun verstärkt in den deutschen<br />
Markt tragen – vor allem auch über den<br />
Partner Kuka. „Unsere strategische Kooperation<br />
mit Kuka ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere<br />
innovative Roboterschutzhaut Airskin am<br />
deutschen Robotik-Markt weiter voranzubringen“,<br />
so Wohlkinger. „Wir haben zwei Airskin-Versionen<br />
für die Agilus-Roboter und die Cybertech-<br />
Roboter entwickelt und fokussieren uns aktuell<br />
auf das Palettieren.“ Damit deckt man einen Traglastbereich<br />
von 10 kg (Agilus) bis 20 kg (Cybertech)<br />
ab. Eine Ausweitung des Angebots auf die<br />
Iontec-Roboter mit bis zu 70 Kilogramm ist in Planung,<br />
verrät Wohlkinger.<br />
Im Cobot-Preisrahmen<br />
Preislich könne man damit im Cobot-Segment mithalten,<br />
betont Wohlkinger: „Wir bieten die Airskin<br />
zu 30 Prozent des Roboterpreises an.“ Damit liegt<br />
eine Kombination aus Kuka Agilus und Airskin<br />
zwischen 30.000 und 40.000 Euro und damit im<br />
Preisrahmen bekannter Cobot-Modelle. Wohlkinger:<br />
„Die Airskin zielt also vor allem auf Kunden,<br />
die sich für schutzzaunfreie Cobot-Applikationen<br />
interessieren, aber dabei auf bewährte Robotermodelle<br />
setzen wollen bzw. für Kunden die mehr Performance<br />
benötigen.“ Michael Reimer, Business<br />
Development Manager Advanced Robotics bei Ku-<br />
32 April 2021