279.TIROL - März 2021
Ausgabe 3, März 2021
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36 tirol.Politik tirol.Politik<br />
37<br />
EU-Förderungen<br />
werden in Tirol zur<br />
Gänze ausgeschöpft.<br />
Bei der Europawahl 2019 kandidierte Barbara Thaler als Tiroler<br />
ÖVP-Spitzenkandidatin. Dank der Vorzugsstimmenregelung gelang<br />
ihr der Einzug ins EU-Parlament. Damit ist die Unternehmerin,<br />
Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol und Landesparteiobmann-Stellvertreterin<br />
der Tiroler Volkspartei seit 2. Juli<br />
2019 Mitglied des Europäischen Parlaments.<br />
„Als einzige Tiroler<br />
EU-Abgeordnete ist es<br />
mir ein großes Anliegen,<br />
direkt vor Ort in<br />
den Tiroler Gemeinden<br />
und Regionen<br />
mit den Menschen in<br />
Kontakt zu sein<br />
und ihre Anliegen<br />
zu hören.“<br />
BARBARA THALER<br />
BILD: Barbara Thaler ist<br />
eine starke Verbündete<br />
für alle Tiroler*innen<br />
im EU-Parlament.<br />
(© Pristach)<br />
ZUM AUTOR<br />
MANFRED SCHIECHTL<br />
25 Jahre Medienerfahrung in<br />
verschiedensten Bereichen bei<br />
der Tiroler Tageszeitung und dem<br />
Kurier sind die Basis für eine<br />
umfangreiche Expertise in allen<br />
Kommunikationsbelangen.<br />
Kontakt: m.schiechtl@gemnova.at<br />
Vordergründig ist die EU und ihr Agieren<br />
hauptsächlich auf der bundesstaatlichen<br />
Ebene sehr präsent. Welche Bedeutung<br />
hat die Europäische Union jedoch für die<br />
Regionen, in unserem Fall Tirol?<br />
Kaum ein anderes Bundesland ist so von<br />
europäischen Themen betroffen wie wir<br />
in Tirol. Sei es beim Verkehr, beim Tourismus<br />
oder z. B. auch beim Thema Problemwölfe.<br />
Viele Projekte sind in den letzten 26<br />
Jahren, seit Österreich der Europäischen<br />
Union beigetreten ist, entstanden und mit<br />
europäischem Geld finanziert worden.<br />
Die EU bringt Regionen und Menschen<br />
zusammen, fördert den Austausch und<br />
unterstützt in der Entwicklung. Allein in<br />
der Förderperiode 2014–2020 bekamen<br />
die Tiroler Regionen durch den Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE) einen Beitrag von rund 33,7 Millionen<br />
Euro. Gefördert wurden zum Beispiel<br />
die Tiroler Cluster. Das sind Netzwerke<br />
zur Förderung von Gemeinschaftsprojekten<br />
von Wirtschaft, Forschung und Bildung<br />
in den Bereichen erneuerbare Energien,<br />
Technologie, Life Sciences, Mechatronik<br />
und Wellness.<br />
Als einzige Tiroler EU-Abgeordnete ist es<br />
mir ein großes Anliegen, direkt vor Ort in<br />
den Tiroler Gemeinden und Regionen mit<br />
den Menschen in Kontakt zu sein und ihre<br />
Anliegen zu hören. Aufgrund der Corona-<br />
Krise mussten viele dieser Termine im<br />
letzten Jahr abgesagt werden. Trotzdem<br />
ist mir auch in der momentanen Situation<br />
der direkte Austausch durch Webinare und<br />
Telefonkonferenzen sehr wichtig, weil Fakt<br />
ist: Europa fängt in den Gemeinden an.<br />
Und darüberhinausgehend die Europaregion<br />
Tirol/Südtirol/Trentino?<br />
Tirol zeigt in der EUREGIO, wie ein Europa<br />
der Regionen funktioniert, und pflegt so<br />
die historische Verbundenheit mit Südtirol<br />
und dem Trentino. Regionsübergrei-<br />
fende Projekte wie die der EUREGIO bringen<br />
Menschen, Wirtschaft und vor allem<br />
den ländlichen Raum dazu, noch stärker<br />
zusammenzuarbeiten. Die Förderung von<br />
gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
sowie der Austausch von<br />
Bildungsangeboten trägt dazu bei, die<br />
Regionen näher zusammenzubringen. Die<br />
EUREGIO ist besonders in der Corona-Krise<br />
durch viele Herausforderungen wie z. B.<br />
die Grenzschließungen gefordert. Dennoch<br />
zeigen die drei Landesteile einen starken<br />
Zusammenhalt in der gegenseitigen Unterstützung<br />
und Bekämpfung der Pandemie.<br />
Derzeit werden in Tirol eine ganze Reihe<br />
von Projekten unter dem Dach von<br />
EUREGIO durchgeführt. Welchen Vorteil<br />
sehen Sie für Gemeinden, die sich<br />
an derartigen Projekten beteiligen?<br />
Vor allem für Tirols Gemeinden ergibt<br />
sich durch die EUREGIO eine einzigartige<br />
Möglichkeit, an vielfältigen Projekten<br />
teilzunehmen. Ein Blick über den Tellerrand<br />
bietet oft Zugang zu neuen Ideen<br />
und anderen Herangehensweisen. Durch<br />
dieses Netzwerk kann viel neues Potenzial<br />
für unsere Gemeinden entstehen.<br />
Das Projekt des EUREGIO-Tickets ist ein<br />
gutes Beispiel für grenzübergreifende<br />
Möglichkeiten. Im August 2020 startete<br />
die neue Mobilitätsoffensive Euregio-<br />
2Plus-Ticket, die in allen drei Ländern eingeführt<br />
worden ist. So können Familien<br />
günstig mit fast allen Verkehrsmitteln<br />
und mit einem Tagesticket quer durch<br />
alle Länder fahren. Für die Zukunft ist ein<br />
EUREGIO-Jahresticket in Ausarbeitung.<br />
Ich selbst habe vor vielen Jahren auch<br />
an einem EU-Projekt mitgearbeitet. Den<br />
administrativen Aufwand habe ich haut-