279.TIROL - März 2021
Ausgabe 3, März 2021
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TIROLER GEMEINDEN<br />
EIN WICHTIGER MOTOR FÜR DIE<br />
HEIMISCHE BAUWIRTSCHAFT<br />
BILD: Thiersee –<br />
eine Gemeinde, die auch<br />
in Krisenzeiten investiert<br />
und damit die örtliche<br />
Infrastruktur auf den neuesten<br />
Stand bringt.<br />
(© shutterstock)<br />
Eine der wichtigsten Aufgaben einer Gemeinde ist die Bereitstellung von<br />
Infrastruktur und in weiterer Folge die Gewährleistung der reibungslosen<br />
Funktionalität. Mit dieser Infrastruktur wird das grundlegende Gemeindeleben<br />
erst ermöglicht.<br />
ZUM AUTOR<br />
DI ALEXANDER<br />
GOSTNER<br />
Alexander Gostner ist seit 2016<br />
bei der GemNova und verantwortet<br />
den Bereich Infrastruktur. In den<br />
letzten Jahren hat die GemNova<br />
Infrastruktur bereits über 140 Projekte<br />
begleitet.<br />
Kontakt: a.gostner@gemnova.at<br />
Seit Ausbruch der Corona-Krise gewinnt<br />
diese kommunale Aufgabe weiter enorm<br />
an Wichtigkeit. Während die Privatwirtschaft<br />
mit Investitionen mittlerweile<br />
sehr zurückhaltend geworden ist,<br />
investieren die Gemeinden weiter und<br />
kurbeln damit wichtige regionale Wertschöpfung<br />
an. Viele Betriebe sind froh<br />
um diese Aufträge.<br />
Das Land Tirol stellt nicht weniger als 279<br />
politische Gemeinden, und sie alle sehen<br />
sich ständig neuen Herausforderungen<br />
gegenüber. Die COVID-19-Pandemie hinterlässt<br />
wie kein anderes Ereignis unserer<br />
jüngeren Geschichte tiefe Spuren in allen<br />
Bereichen des täglichen Lebens und geht<br />
mit dem Rückgang der Ertragsanteile und<br />
der Kommunalsteuer nicht spurlos an den<br />
Gemeinden vorüber. Darüber hinaus verändern<br />
die demografischen Entwicklungen<br />
schneller denn je unsere Gesellschaftsstrukturen.<br />
Den Gemeinden obliegt die<br />
Aufgabe, ihre Infrastruktur an die immer<br />
vielfältiger werdenden Anforderungen ihrer<br />
Bewohner*innen anzupassen.<br />
Gerade kleinere Gemeinden sehen sich<br />
mit Aufgaben konfrontiert, die mangels<br />
zur Verfügung stehender Ressourcen in all<br />
ihrer Komplexität nur schwer zu bewältigen<br />
sind. Hinter der kommunalen Infrastruktur,<br />
mit der das grundlegende Gemeindeleben<br />
erst ermöglicht wird und die oft als<br />
selbstverständlich erachtet wird, stehen bei<br />
genauerer Betrachtung häufig aufwändige<br />
und kostspielige Planungs-, Vergabe- und<br />
Realisierungsverfahren.<br />
Die Notwendigkeit, neue Einrichtungen zu<br />
schaffen sowie bestehende zu adaptieren<br />
bzw. zu modernisieren und permanent<br />
deren optimale Funktionalität zu gewährleisten,<br />
kommt aber nicht nur der Tiroler<br />
Bevölkerung, sondern insbesondere auch<br />
heimischen Wirtschaftsbetrieben zugute.<br />
Investitionen in die Daseinsvorsorge fließen<br />
in die lokale und regionale Wirtschaft vor<br />
Ort und hier insbesondere in die Bauwirtschaft.<br />
Die Baubranche gilt als Schlüsselbranche<br />
für den heimischen Arbeitsmarkt.<br />
Zudem verfügt der Bau über vielfältige Verflechtungen<br />
mit anderen Branchen und hat<br />
eine entsprechende Multiplikatorwirkung.<br />
Viele Tiroler Betriebe sehen aktuell unsicheren<br />
Zeiten entgegen. Es ist jetzt wichtiger<br />
denn je, höchstes Augenmerk auf eine lokale<br />
Wertschöpfung zu legen und ortsansässigen<br />
Firmen die Möglichkeit zur dringend benötigten<br />
Umsatzgenerierung einzuräumen.<br />
Hier kommt den Tiroler Gemeinden somit<br />
eine besondere Rolle als wirtschafts-<br />
Es ist jetzt wichtiger denn je, höchstes Augenmerk<br />
auf eine lokale Wertschöpfung zu legen und<br />
ortsansässigen Firmen die Möglichkeit zur dringend<br />
benötigten Umsatzgenerierung einzuräumen.<br />
treibendem Faktor zu: Sowohl Betriebsstandorte<br />
als auch Arbeitsplätze können<br />
gehalten werden, und das erwirtschaftete<br />
Kapital fließt in Form von Kommunalsteuer<br />
und erhöhter Kaufkraft zum Teil<br />
wieder in die Gemeinden zurück. Die Tiroler<br />
Gemeinden erkennen hier ihre Verantwortung,<br />
investieren in die Zukunft, und<br />
einheimische Betriebe sind froh um diese<br />
Aufträge.<br />
Ein Beispiel für eine Gemeinde, die auch<br />
in Krisenzeiten investiert und damit die<br />
Wirtschaft unterstützt, ist Thiersee. Auch<br />
wenn nicht absehbar ist, wie lange die Krise<br />
dauert, wird am Plan festgehalten, die<br />
örtliche Infrastruktur auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. In diesem speziellen<br />
Fall mit einem Bildungszentrum mit Kinderkrippe,<br />
Kindergarten, Volksschule, Bibliothek<br />
und Turnsaal. Es geht dabei um<br />
Investitionskosten von etwa 14 Millionen<br />
Euro. Bürgermeister Hannes Juffinger:<br />
„Der Bau des neuen Bildungszentrums ist<br />
einerseits eine dringliche Investition für<br />
die Thierseer Bevölkerung, da neben dem<br />
akuten Platzmangel in der Volksschule<br />
und in den Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
auch der pädagogische Anspruch mit der<br />
Nachmittags- und Ferienbetreuung gestiegen<br />
ist. Andererseits ist die Gemeinde<br />
mit diesem Bauprojekt auch ein wichtiger<br />
Motor für die Wirtschaft und trägt ihren<br />
Teil zur Sicherung der Arbeitsplätze bei.“<br />
„Der Bau des neuen Bildungszentrums<br />
ist einerseits eine<br />
dringliche Investition für die<br />
Thierseer Bevölkerung, da<br />
neben dem akuten Platzmangel<br />
in der Volksschule und in<br />
den Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
auch der pädagogische<br />
Anspruch mit der Nachmittags-<br />
und Ferienbetreuung<br />
gestiegen ist. Andererseits<br />
ist die Gemeinde mit diesem<br />
Bauprojekt auch ein wichtiger<br />
Motor für die Wirtschaft und<br />
trägt ihren Teil zur Sicherung<br />
der Arbeitsplätze bei.“<br />
HANNES JUFFINGER<br />
BÜRGERMEISTER<br />
GEMEINDE THIERSEE