Schulgipfel jetzt – und nicht erst im Herbst!
Türkis-Grün lässt Lehrer, Eltern und Schüler schon wieder im Schul-Chaos allein
Türkis-Grün lässt Lehrer, Eltern und Schüler schon wieder im Schul-Chaos allein
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2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Pietät, die; ehrfürchtiger Respekt,<br />
Achtung. So steht es <strong>im</strong><br />
Brockhaus, zum Nachschlagen für<br />
alle Mitglieder der „Familie“ <strong>im</strong><br />
ÖVP-Parlamentsklub, für die Pietät<br />
scheinbar ein Fremdwort ist.<br />
Zumindest Pietät gegenüber der<br />
13-jährigen Leonie <strong>und</strong> den anderen<br />
Österreicherinnen, die Opfer<br />
von „Schutzsuchenden“ geworden<br />
sind.<br />
Prävention<br />
Ohne die Freiheitlichen wäre<br />
es an den für die Asylpolitik verantwortlichen<br />
Abgeordneten, die<br />
ja die Gesetze beschlossen haben,<br />
spurlos vorbeigegangen, dass ein<br />
junges Mädchen von vier Männern<br />
unter Drogen gesetzt, vergewaltigt<br />
<strong>und</strong> ermordet worden ist.<br />
Nicht von vier irgendwelchen<br />
Männern, sondern von vier, die angegeben<br />
haben, in Österreich unter<br />
dem Asyl Schutz zu suchen, weil<br />
sie in ihrer He<strong>im</strong>at Afghanistan um<br />
ihr Leben fürchten müssen.<br />
Österreichs großzügige Asylgewährung<br />
hat dazu geführt, dass<br />
<strong>jetzt</strong> <strong>im</strong>mer mehr Österreicher um<br />
ihre Sicherheit <strong>und</strong> auch um ihr<br />
Leben fürchten müssen.<br />
Diese Folgen der Asylgewährung<br />
sind bisher <strong>im</strong>mer unter den<br />
Tisch gekehrt worden, wurden als<br />
„Einzelfälle“ abgetan. Nur haben<br />
sich diese „Einzelfälle“ unbegleiteter<br />
Minderjähriger nach dem<br />
Massenzustrom 2015 zu einer ganzen<br />
Serie abscheulicher Gewalttaten<br />
<strong>und</strong> Morde entwickelt.<br />
Aber für ÖVP <strong>und</strong> Grüne kein<br />
Anlass, über die Asylgesetze zu<br />
diskutieren. Sie werden nach dem<br />
nächsten Fall wieder nur eine neue<br />
Arbeitsgruppe zur „Prävention gegen<br />
Gewalt gegen Frauen“ installieren.<br />
Eine echte Prävention hingegen<br />
wäre, gemäß der Kr<strong>im</strong>inalstatistik,<br />
eine Änderung der Asylgesetze.<br />
Wieder keine Vorbereitung a<br />
FPÖ fordert <strong>Schulgipfel</strong>, damit Lehrer <strong>und</strong> Schüler <strong>im</strong> <strong>Herbst</strong> <strong>nicht</strong> erneut in<br />
Alle Studien zu Schulschließungen <strong>und</strong> „Distance Learning“ haben<br />
deren katastrophale Auswirkungen aufgezeigt. Dennoch gibt es<br />
in der Koalition schon wieder keine Vorbereitung auf den Schulbeginn<br />
<strong>im</strong> <strong>Herbst</strong>, kritisiert die FPÖ <strong>und</strong> fordert einen Gipfel mit Experten<br />
sowie Lehrer-, Schüler- <strong>und</strong> Elternvertretern.<br />
Eine Auswertung weltweiter Studien<br />
zeigte auf, dass das „Distance-Learning“<br />
während der Lockdowns<br />
<strong>im</strong> Vorjahr sich auf das<br />
Wissen von Schülern ähnlich negativ<br />
ausgewirkt hat wie Sommerferien<br />
<strong>–</strong> wenn also gar kein Unterricht<br />
stattfindet. In Österreich hat das<br />
laut einer Studie des IHS auch zu<br />
einer erhöhten Zahl an Schulabbrechern<br />
geführt. Daher der Rat aller<br />
Bildungsexperten: Schulschließungen<br />
sollten nur Ult<strong>im</strong>a Ratio sein.<br />
SPITZE FEDER<br />
Die Impfpläne der Koalition.<br />
Wieder Schul-Chaos <strong>im</strong> <strong>Herbst</strong>?<br />
Aber von der Koalition <strong>und</strong> vom<br />
Bildungsministerium kamen bisher<br />
nur Ankündigungen zur Fortsetzung<br />
der Test-Orgien an den Schulen<br />
mit drei (!) Tests für die Schüler<br />
pro Woche. „Dass Faßmanns Konzept<br />
auf Tests beruht, wie Kanzler<br />
Kurz bereits ankündigte, klingt<br />
wieder nach einer sehr einseitigen<br />
Vorgangsweise, wie wir sie vom<br />
vergangenen <strong>Herbst</strong> kennen: Hinein<br />
ins herbstliche Schul-Chaos“,<br />
kritisierten FPÖ-B<strong>und</strong>esparteiobmann<br />
Herbert Kickl <strong>und</strong> FPÖ-Bildungssprecher<br />
Hermann Brückl.<br />
„Schüler, Eltern <strong>und</strong> Lehrer<br />
brauchen nämlich <strong>jetzt</strong> schon klare<br />
Pläne für das nächste Schuljahr<br />
<strong>und</strong> <strong>nicht</strong> <strong>erst</strong> <strong>im</strong> August“, mahnte<br />
Kickl <strong>und</strong> forderte die Einberufung<br />
eines <strong>Schulgipfel</strong>s mit Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Bildungsexperten,<br />
Oppositionsparteien sowie Lehrer-,<br />
Schüler- <strong>und</strong> Elternvertretern.<br />
FPÖ-Vorschläge wirken<br />
Die FPÖ habe bereits <strong>im</strong> Juni<br />
zahlreiche Vorschläge für einen gewohnten<br />
Schulbetrieb <strong>im</strong> <strong>Herbst</strong><br />
vorgestellt, erinnerte Brückl: „Bildungsrückstände<br />
müssen rasch<br />
aufgeholt werden, daher sollte es<br />
ab dem <strong>Herbst</strong> eine Teilung der<br />
Klassen in den Kernfächern unter<br />
Berücksichtigung des Schultyps<br />
geben, um dadurch eine höhere Bildungsintensivität<br />
zu erreichen <strong>und</strong><br />
einen großen Teil des Bildungsverlustes<br />
wieder aufholen zu können.“<br />
Zusätzlich sollten in den <strong>erst</strong>en<br />
vier Wochen nach Schulbeginn an<br />
den Nachmittagen Blockveranstaltungen<br />
abgehalten werden. Um<br />
für diese Aufgaben die notwendigen<br />
Personalressourcen zu gewährleisten,<br />
sollte eine Einbindung von<br />
außerschulischen Bildungs- <strong>und</strong><br />
Nachhilfe-Instituten angestrebt<br />
werden, erklärte Brückl.<br />
Dass auch konservative Politiker<br />
lernfähig seien, habe Bayerns Ministerpräsident<br />
Markus Söder gezeigt,<br />
erklärte der FPÖ-Bildungssprecher.<br />
Über den Sommer lässt<br />
er alle Klassenz<strong>im</strong>mer mit Luftrei-<br />
Foto: NFZ<br />
Schluss mit dem „Distance-Learning“,<br />
bert Kickl <strong>und</strong> FPÖ-Bildungssprecher<br />
nigern ausrüsten. Das Nachbarb<strong>und</strong>esland<br />
Baden-Württemberg will<br />
ebenfalls die von den Freiheitlichen<br />
schon lange geforderten Geräte anschaffen.<br />
„Warum Faßmann in dieser Frage<br />
<strong>im</strong>mer noch zaudert, ist langsam<br />
<strong>nicht</strong> mehr nachvollziehbar. Wie<br />
diese Geräte funktionieren, könnte<br />
sich der Bildungsminister von seinem<br />
Kollegen Ges<strong>und</strong>heitsminister<br />
Wolfgang Mückstein erklären lassen.<br />
Der hat sie nämlich in seiner<br />
vormaligen Ordination installieren<br />
lassen <strong>und</strong> sie hätten, so dessen<br />
Auskunft, gewirkt“, erklärte Brückl.<br />
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