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Willkommen im Erzgebirge | Sommer 2021

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MARIENBERG, ZSCHOPAU & UMGEBUNG<br />

Der Schachwanderweg rund um Borstendorf.<br />

Foto: Bernd März<br />

König, Läufer,<br />

Bauer und Co.<br />

Weltbekannt ist Grünhainichen für seine<br />

Volkskunst. Der Ort bietet aber nicht nur<br />

etwas fürs Auge, sondern auch für Körper und<br />

Geist. Entdecken kann der Besucher mehrere<br />

Ziele, wenn man den gesamten Verwaltungsverband<br />

Wildenstein kennenlernen will. Dazu<br />

gehören neben Grünhainichen, die Ortsteile<br />

Wald kirchen und Borstendorf sowie Börnichen.<br />

Besonders empfehlenswert ist dabei die<br />

Mühlen tour von Grünhainichen nach Waldkirchen.<br />

Knapp 14 Kilometer sind zu bewältigen,<br />

wenn man den Schildern mit dem blauen<br />

Mühlrad auf weißem Untergrund folgt.<br />

Eine ganz besondere Wanderung wartet <strong>im</strong><br />

Grünhainichener Ortsteil Borstendorf, wo<br />

große Figuren sowie kleine Zeichen in Form<br />

eines Schachbrettes den sogenannten<br />

Schachwanderweg ausweisen. Aufgestellt<br />

wurden König, Läufer, Bauer und Co. an<br />

besonderen Gebäuden und Weggabelungen<br />

des Ortes. Doch auch Wiesen und Wälder der<br />

näheren Umgebung werden dabei durchstreift.<br />

Zurückzuführen ist dieser Rundweg<br />

auf die Borstendorfer Schach-Tradition. Zu<br />

DDR-Zeiten befand sich in diesem kleinen<br />

Dorf die einzige Produktionsstätte für<br />

Schachbretter. Um auf diesen wichtigen Teil<br />

der Ortshistorie hinzuweisen, wurde der<br />

Schachwanderweg mit viel Liebe zum Detail<br />

ins Leben gerufen.<br />

GRÜNHAINICHEN<br />

Wo Figuren die Geschichten<br />

ihrer Besitzer erzählen<br />

Nachhaltig – Der Reparaturservice von Wendt & Kühn.<br />

Etwa 4.000 Pakete aus aller Welt mit Figuren, die<br />

reparaturbedürftig sind, treffen jährlich bei<br />

Wendt & Kühn ein. Eingeschickt von ihren Besitzerinnen<br />

und Besitzern, die mit jedem Stück eine<br />

Erinnerung verbinden, die sie bewahren möchten.<br />

Wie die heute 96-jährige Erika Thiele, die vor<br />

75 Jahren einen kleinen Engel aus den Händen<br />

von Grete Wendt bekam. Die Firmengründerin<br />

war überzeugt davon, dass jeder Mensch einen<br />

Engel braucht, der ihn durchs Leben begleitet.<br />

Für einige Zeit ist der Engel nun zurückgekehrt an<br />

seinen Geburtsort. Man sieht ihm die Spuren der<br />

Zeit deutlich an: Feine „Fältchen“ durchziehen<br />

das Gesicht, das Kleidchen hat Risse und einen<br />

Grauschleier bekommen und an mehreren<br />

Stellen ist der Lack abgeplatzt. „Wir führen jede<br />

Reparatur behutsam aus, denn die Figuren sollen<br />

nicht aussehen wie neu. Erwartet wird eine<br />

Reparatur, die die Zeichen der Zeit nicht ausradiert“,<br />

sagt Manuela Hunger, eine erfahrene<br />

Versierte Hände lassen Engel und Blumenkinder<br />

in neuem „alten“ Glanz erstrahlen.<br />

Foto: Heidi Diehl<br />

Holzspielzeugmacherin, die seit vielen Jahren für<br />

die Annahme und Begutachtung vor Reparaturbeginn<br />

zuständig ist. Anschließend übernehmen<br />

vier versierte Kolleginnen die „Patienten“, um die<br />

Reparaturen auszuführen. Da wird verschliffen,<br />

gele<strong>im</strong>t, ergänzt und schließlich wieder bemalt<br />

– der schwierigste Teil der Arbeit. Denn das<br />

exakte Mischen der Farbtöne ist Voraussetzung<br />

dafür, dass die Figur nach der Bemalung so<br />

aussieht, als wäre ihr nie „ein Haar gekrümmt<br />

worden“, und das Alter dennoch erkennbar ist. So<br />

erging es auch dem Engel von Erika Thiele. Zum<br />

Abschluss der Restaurierung wurden die zwe<strong>im</strong>al<br />

elf weißen Punkte auf die neuen Flügel gesetzt.<br />

Dann musste er noch drei Wochen trocknen,<br />

bevor er zu seiner Besitzerin zurückkehren<br />

konnte, die ihn schon sehnsüchtig erwartete.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Wendt & Kühn-Reparaturservice:<br />

www.wendt-kuehn.de/service/reparaturservice<br />

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