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Foto: BeckerBredel / imago

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Damit soll nun endlich Schluss sein:

Nicht ob, sondern wie sich Segensfeiern

für homosexuelle Paare in der

Kirche gestalten lassen, stand im Mittelpunkt

der digitalen Wolfsburg-Fachtagung

„Segen für alle. Segensfeiern

für gleichgeschlechtliche Paare“ am

30. April 2021. Folgt man den Thesen

der anwesenden Theologen, muss die

Kirche sich aus der Vormoderne herausbewegen

und auf den aktuellen

Erkenntnisstand von Wissenschaft und

Gesellschaft einlassen.

Corona-bedingte

Verschiebung der Tagung

macht das Thema noch

brisanter

Geplant war die Tagung eigentlich für

2020 und dann aufgrund der Pandemie

verschoben worden. Aktuelle Brisanz

erhielt sie nun durch ein im März

2021 veröffentlichtes Schreiben der

vatikanischen Glaubenskongregation,

das der Segnung gleichgeschlechtlicher

Paare eine definitive Absage erteilt.

Als Reaktion darauf erklärten sich

mehr als 2600 Seelsorger und Seelsorgerinnen

„pastoral ungehorsam“

dennoch zur Segnung bereit. An unzähligen

katholischen Pfarrkirchen in

Deutschland wehen seither Regenbogenfahnen

als Zeichen der Solidarität.

In Planung: Eine

Handreichung mit

Argumenten und Ablaufplan

für die Segensfeier

Allerdings fand sich unter den rund

100 Teilnehmenden der Tagung niemand,

der die dringende Notwendigkeit

dieser Segensfeiern in Frage gestellt

hätte, was für den Austausch der

Argumente sicher hilfreich gewesen

wäre, befand Michael Dörnemann,

Leiter des Dezernats Pastoral im Bis-

tum Essen, der gemeinsam mit Andrea

Qualbrink, Referentin für Strategie und

Entwicklung, und Jens Oboth, Dozent

in der Wolfsburg, verantwortlich für

den Fachtag war.

Bischof Franz-Josef Overbeck war mit

seinen Priestern in den Dialog gegangen,

wohl wissend, „dass es keine

einfachen Lösungen gibt und wir Widersprüchlichkeit

aushalten müssen“,

sagte Generalvikar Pfeffer und schloss

die Bitte an: „Wir wollen in diesen aufgeladenen

Zeiten beieinander bleiben

– ohne Zerwürfnisse.“ Derzeit entwickeln

die Diözesen Essen, Dresden-

Meißen, Hamburg, Hildesheim, Limburg

und Osnabrück gemeinsam eine

Handreichung zum Thema, die auch

einen Vorschlag für den Ablauf einer

Segensfeier enthalten wird.

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