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KATHOLISCHE
PFLEGEHILFE
SETZT AUF „KNIGGE“
ZUR STÄRKUNG
IHRER CHRISTLICHEN
UNTERNEHMENSKULTUR
1. Grundsatz Wir geben
gemeinsamen Werten einen Raum.
| Quelle: Thomas Plaßmann
Wenn vom Knigge die Rede ist, assoziieren
viele ein starres Regelkorsett,
elitäres Gehabe, mangelnde Authentizität
und ein kühles und steifes Miteinander.
Die Katholische Pflegehilfe hat
sich dazu entschieden, für sich einen
„Knigge“ zu erarbeiten, um vor allem
ihre christliche Unternehmenskultur
zu stärken. Die basiert auf Empathie
und Füreinander-Einstehen. Wie passt
das zusammen?
Grundlage dessen, was wir heute gemeinhin
als Knigge bezeichnen, ist die
von dem Schriftsteller Adolph Franz
Friedrich Freiherr Knigge (1751 bis
1796) verfasste Aufklärungsschrift
„Über den Umgang mit Menschen“
aus dem Jahr 1788. Darin bietet Knigge
in einem Konversationston und zum
Teil minuziös-belehrend vielfältige Lebensregeln
im Sinne der Aufklärung.
Einen Benimmratgeber, mit dem sein
Name heute oft gleichgesetzt wird,
hatte Knigge wohl nicht im Sinn. Bei
seinem Werk handelt es sich vielmehr
um angewandte Soziologie, denn Knigge
beschreibt darin Umgangs- und
Verhaltensregeln für das Miteinander,
die zugleich Ausdruck eines gemeinsamen
Wertesystems sind.
Orientierungshilfe
gewünscht – Idee für einen
„Unternehmensknigge“
Eine Verständigung auf ein gemeinsames
Wertesystem, das ihre christliche
Unternehmenskultur festigt und im
Alltag noch stärker sicht- und spürbar
macht, wünschten sich auch die Mitarbeitenden
der Katholischen Pflegehilfe.
Denn mit dem Start des von der
Wolfsburg durchgeführten Projekts
„Mitarbeitende als Werteträger“ im
Januar 2019 war relativ schnell klar
geworden: Die christliche Unternehmenskultur
der Katholischen Pflegehilfe
findet vor allem in der Kommunikation
und im Umgang miteinander sowie
in der teamorientierten und wertschätzenden
Zusammenarbeit Ausdruck.
Es brauchte also eine konkrete
Orientierungshilfe, die die Formulierung
der gegenseitigen Erwartungen
und Versprechen für den Arbeitsalltag
enthält. Die Idee für einen „Unternehmensknigge“
war geboren.
Dabei entstand diese Idee nicht am
grünen Tisch oder entsprang einem
Werkzeugkasten zur Unternehmensentwicklung.
Sie wurde – unter Moderation
der Wolfsburg – in mehreren