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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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Venedig der Emilia-Romagna. Wie die Stadt am
Canale Grande, wurde auch Comacchio auf mehreren
Inseln in einer Lagune gebaut und wuchs
durch die Salzgewinnung in den umliegenden Salinen
zur bedeutenden Handelsstadt. Obwohl die
Stadt nach aufwendiger Trockenlegung im letzten
Jahrhundert mittlerweile im Landesinneren liegt,
durchziehen noch heute über Brücken verbundene
Kanäle das hübsche Städtchen mitten im Po-Delta.
Die schönste Brückenkonstruktion ist die Trepponti,
das 1634 gebaute Konstrukt verbindet
gleich fünf Kanäle über genauso viele Brücken
miteinander.
Ravenna - Die Blütezeit einer
kaiserlichen Stadt
402 n. Chr. verlagerte Kaiser Flavius Honorius die
Hauptstadt der Weströmischen Reichs von Mailand
nach Ravenna, der Aufstieg einer kaiserlichen
Stadt begann. Seine Halbschwester Galla Placidia
regierte nach seinem Tod und gab den
Auftrag für den Bau diverser Kirchen und ließ die
Stadt erstmals kulturell aufblühen. Danach wurde
Ravenna zum Verwaltungsbezirk des Byzantinischen
Reichs.
Heute ist Ravenna berühmt für seine frühchristlichen
und byzantinischen Baudenkmäler und Mosaike,
die allesamt aus dem 5. bis 7. Jahrhundert
stammen und deshalb so einzigartig sind, da sie
als nahezu einzige Mosaike des Oströmischen
Reichs erhalten blieben und den byzantinischen
Bilderstreit überstanden. Absolut beeindruckend
ist es, die achteckige Basilika San Vitale aus dem
6. Jahrhundert zu betreten. Die außergewöhnliche
Form, die prachtvollen Fresken, die glitzernden
Mosaike. Im achten Bogen liegt der Altarraum, in
dem die weltberühmten byzantinischen Mosaike
auch nach über 1.500 Jahren immer noch unglaublich
kräftig und farbenfroh funkeln.
Seit 1996 gehört San Vitale gemeinsam mit sieben
weiteren Kirchen und Mausoleen in Ravenna zum
Unesco-Weltkulturerbe.
Ein weiterer Stolz der Stadt ist der italienische
Dichter Dante Alighieri, der nach seiner Vertreibung
aus Florenz die Göttliche Komödie in Ravenna
vollendete und nach seinem Tod 1321 hier beigesetzt
wurde.
Das süße Salz von Cervia
Rund 20 Kilometer südlich von Ravenna, direkt an
der Adria, liegt der beliebte Badeort Cervia mit
seinem Pinienwald, dem Fischerhafen und den Salinen,
die teilweise noch aus der Zeit der Etrusker
stammen. Die Salinen machten Cervia schon früh
zu einer ebenso erfolgreichen wie umkämpften
Stadt – und bis heute entsteht hier eines der besten
Salze Italiens, das bekannte ‚süße Salz‘ von Cervia.
Immer noch wird das Salz per Hand geerntet
und der Gast darf bei der Ernte zusehen und das
dazu gehörige Salzmuseum besichtigen. Danach
am besten ins ‚Sale Grosso‘, das edle Fischrestaurant
im Milano Marittima, das seinen Namen als
Hommage an das wunderbare Mineral versteht.
Hier endet unsere köstliche Gourmet-Reise, eine
kulinarische, historisch eindrucksvolle und hoffentlich
entspannte Entdeckung einer außergewöhnlichen
Region.
In diesem Sinne: Romagna mia, Romagna è il sole
Text: Katja Weinheimer
Fotos: Katja Weinheimer, Shutterstock
li: Bibliothek der Universität
von Bologna
re: ein Kanal in Comacchio
der Bergische Unternehmer 09|21 45