SOM-213
MIH, Naturstoffe, Ubiquinol, Kamille, Shufeng jiedu
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Praxis
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Bildquelle: wikipedia / Rudolphous
Bildquelle: wikipedia / David Stang
Färberwaid
Hasenohr
Die fünfte Heilpflanze nennt sich Patrinakraut (Patrinia scabiosifolia
herba) [5] und zeichnet sich dadurch aus, dass sie
nicht nur antibakterielle, antientzündliche und fiebersenkende
Eigenschaften besitzt, sondern auch Bauchkrämpfe beseitigt,
die Ausscheidung fördert und überschüssiges Wasser aus
dem Gewebe eliminiert. Das Kraut hat verschiedene wirksame
Inhaltsstoffe, von denen gerade die Triterpene eine große und
zugleich bedeutende Wirkung haben. Diese stärken die Leber
und aktivieren so den Zellstoffwechsel. Gerade in Korea hat
die Wurzel in den letzten tausend Jahren einen famosen Siegeszug
hingelegt. Botanisch gesehen gehört das Patrinakraut
zu den Geißblattgewächsen (Caprifoliaceae).
Das Eisenkraut (Verbena officinalis herba) [6] ist in unserer
Abwehrmischung die sechste Heilpflanze und auch hierzulande
sehr bekannt. Botanisch gehört es zusammen mit anderen
Eisenkrautgewächsen, die wir als Ziergehölze aus Parks und
Gärten oder als Beet- und Balkonpflanzen kennen in die Familie
der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Traditionell wird
es auch in unseren Breitengraden als wesentlicher Bestandteil
von Erkältungsmitteln geschätzt.
Unter den vielen Inhaltsstoffen dieses Krautes sind die Iridoide
von großer Bedeutung, da sie antimikrobiell, entzündungshemmend
und antibiotisch wirken. Daher hat man das Kraut
schon im Altertum bei rheumatischen Beschwerden erfolgreich
eingesetzt, wenngleich es fatalerweise kein Eisen beinhaltet.
Meistens findet es traditionell in der Volksmedizin in Kräutermischungen
Verwendung, und es müssen noch weitere Prüfungen
erfolgen, bis der Status einer echten Arzneimittelpflanze
erreicht sein wird. Dennoch können die Phenylethanoide
unsere Zellen vor Zellschäden schützen, und ätherische Öle,
Flavonoide sowie Gerbstoffe fördern die Wundheilung, weil sie
adstringierende Eigenschaften besitzen. Im alten Ägypten und
bei den Griechen besaß das Eisenkraut hohes Ansehen.
Kommen wir nun zur siebten Heilpflanze, der Schilfrohrwurzel
(Phragmites communis rhizome) [7] aus der Familie der
Süßgräser (Poaceae). Dabei handelt es sich um eine Sumpfpflanze,
die über schmerzlindernde, harntreibende und fiebersenkende
Eigenschaften verfügt.
Das Schilfrohr kann an der Spitze an einem Tag 3 cm wachsen
und erreicht eine Wuchshöhe von maximal vier Metern. Es beinhaltet
Vitamin C, B1 (Thiamin) und B2 (Riboflavin), ebenso
konnten die psychoaktiven Entheogene Dimethyltryptamin
(DMT) und Bufotenin nachgewiesen werden. Weitere Forschungen
müssen folgen, um Zuverlässiges zu den Heilaussagen
des Schilfrohrs machen zu können. In der TCM kennt
und schätzt man die heilenden Eigenschaften im Bereich des
Magens bei Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen sowie auch die
ausscheidende Kraft bei entzündlichen Exanthemen (Hautausschläge).
Äußerlich kann das Schilfrohr bei Insektenstichen als
Auflage nützlich sein. Während eines grippalen Infektes beru-
26 Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 3/2021