21.09.2021 Aufrufe

SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TRAUERLAND - ZEIT UND RAUM FÜR JUNGE MENSCHEN IN NOT<br />

Bei Trauerland stehen den Kindern viele unterschiedlich gestaltete Räume zur Verfügung, wie zum Beispiel hier im Toberaum<br />

aus sozialen Beziehungen offenbaren. So wie bei Anna. Wie wirkungsvoll<br />

die Trauergruppen für die Betroffenen sind, wurde jüngst in Zusammenarbeit<br />

mit der hkk-Krankenkasse evaluiert. Die dreijährige interne Studie<br />

zeigt auf, dass durch Trauergruppenbegleitung die Belastungsgefühle der<br />

Angehörigen reduziert und die teilnehmenden Kinder gestärkt wurden.<br />

Breites Unterstützungsangebot<br />

Neben den Trauergruppen bietet der Verein Einzelberatungen, Kriseninterventionen<br />

und jeden Werktag ein Beratungstelefon. Für die Betroffenen<br />

sind die Angebote kostenfrei. Zusätzlich zu den Familien werden bei Trauerland<br />

auch Fachkräfte aus Schule, KiTa, Jugendamt oder Polizei beraten,<br />

die im Alltag mit trauernden Kindern zu tun haben. Darüber hinaus gibt<br />

der Verein seine in zwei Jahrzehnten der Kindertrauerbegleitung gesammelte<br />

Kompetenz in Seminaren und Workshops weiter. Auch eine Ausbildung<br />

zur systemischen Kindertrauerbegleitung ist Teil des Programms,<br />

das 2020 unter dem Namen trauerland bildung neu (www.trauerland-bildung.de)<br />

ausgerichtet wurde.<br />

Großer Bedarf<br />

Anna und ihre Familie sind kein Einzelfall. Wie groß der Bedarf an den Angeboten<br />

Trauerlands ist, zeigt sich am Wachstum des Vereins. Was klein<br />

begann, ist inzwischen zu einer sozialen Institution geworden. Weit über<br />

1.600 Familien hat Trauerland seit 1999 allein in den Trauergruppen begleitet.<br />

Ohne das Engagement der rund 130 Ehrenamtlichen wäre das<br />

vielfältige Angebot des Vereins nicht aufrechtzuerhalten. Denn Trauerlands<br />

Arbeit ist zu 95 Prozent spendenfinanziert. „Die Finanzierung unseres<br />

Hilfsangebots ist immer wieder eine große Herausforderung“, sagt<br />

Simin Zarbafi-Blömer, geschäftsführender Vorstand des Vereins. Die Corona-Pandemie<br />

hat diese Aufgabe nicht leichter gemacht. Die zusätzlichen<br />

Belastungen für die Betroffenen durch die Begleiterscheinungen der<br />

Pandemie sind auch bei Trauerland deutlich zu spüren. Viele Betroffene<br />

benötigen derzeit weitere Unterstützung (z.B. Einzelberatungen) über die<br />

Gruppenangebote hinaus. Gleichzeitig hat der Verein einen vehementen<br />

Spendenrückgang zu verzeichnen, denn viele Förderer Trauerlands sind<br />

mittelständische Betriebe, die pandemiebedingt selbst vor einer ungewissen<br />

Zukunft stehen.<br />

Rund 130 Ehrenamtliche unterstützen Trauerland. Auf den<br />

Einsatz in den Trauergruppen werden sie in Schulungen<br />

gründlich vorbereitet.<br />

30<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2021</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!