VerbandsNachrichten 3 I 2021
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Aus dem Verbandsleben I <strong>VerbandsNachrichten</strong> 3/<strong>2021</strong><br />
Um das Arbeitgebersiegel hatten sich im Zuge der Online-Befragung<br />
im Oktober 2020 insgesamt 400 Kanzleien aller Größen<br />
aus den sieben Landesverbänden des DStV beworben.<br />
Im Bereich des Steuerberater-Verbandes Köln waren es insgesamt<br />
39 Kanzleien: 20 aus dem Bezirk Köln, fünf aus dem<br />
Bezirk Aachen, zwei aus dem Bezirk Bonn, zwei aus dem<br />
Bezirk Düren-Jülich, drei aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis,<br />
drei aus dem Bezirk Oberberg, eine aus dem Bezirk Euskirchen-Schleiden,<br />
eine aus dem Rhein-Erft-Kreis und zwei aus<br />
dem Bezirk Selfkant. Fast alle Bewerber aus dem Kölner Verbandsbereich<br />
haben das Siegel auch erhalten.<br />
Präsident Hagemeister ermunterte die Ausgezeichneten, die<br />
hiermit verbundene Werbewirkung für die Kanzleien und den<br />
Berufsstand – gut sichtbar im Empfangsbereich, aber auch auf<br />
den Websites und Social Media – effektiv zu nutzen: „Tragen Sie<br />
das Siegel stolz nach außen, und werben Sie für den Berufsstand!“.<br />
Arbeitsmarkt Steuerberatung<br />
„Tue Gutes und sprich darüber! Wenn etwas nicht sichtbar ist,<br />
kann auch nicht darüber geredet werden“, betonte Keynotespeaker<br />
Uwe Loof, Geschäftsführer der PAON GmbH, einer<br />
Beratungsfirma zu Kanzlei-Entwicklung, Personalarbeit und<br />
Arbeitsorganisation, die die Umfrage umfassend betreut hat.<br />
In seinem Fachvortrag „Arbeitsmarkt Steuerberatung“ riet er<br />
eindringlich dazu, die Personalrekrutierung kontinuierlich zu<br />
verfolgen und nicht erst damit anzufangen, wenn eine Kündigung<br />
eingeht: „Wir rekrutieren ab jetzt immer!“ Als optimale<br />
Marketingmaßnahme empfahl er, sich als exzellenter Arbeitgeber<br />
zu positionieren und Besonderheiten hervorzuheben:<br />
„Stellen Sie das Siegel nicht in den Hinterschrank, sondern<br />
vorne auf den Empfangstresen!“<br />
„Stellen Sie das Siegel nicht in den<br />
Hinterschrank, sondern vorne auf den<br />
Empfangstresen!“<br />
Uwe Loof, Geschäftsführer der PAON GmbH<br />
der Steuerberater und Steuerberaterinnen folgten an zweiter<br />
Stelle der Vakanzen die Lohnbuchhalter und Lohnbuchhalterinnen.<br />
Als Ursache hierfür gab der Referent an, dass man vor<br />
fünf Jahren begonnen hatte, diesem Beruf die Zukunft abzusprechen.<br />
Somit wurde ein Teil des Problems selbst geschaffen,<br />
das seine besondere Dringlichkeit dadurch erhält, dass von 259<br />
Lohnbuchhaltern knapp 210 älter als 51 Jahre sind; die übrigen<br />
49 sind älter als 61 Jahre.<br />
Durch diese demographischen Strukturen erhöhen sich der<br />
Personalbedarf und der Wettbewerb in den nächsten Jahren<br />
weiter, erläuterte Uwe Loof. Personalmarketing, -gewinnung,<br />
-entwicklung und -bindung sind somit wichtige Zukunftsthemen.<br />
Die Corona-Krise hat, wie der Referent ausführte, die Arbeit<br />
in der Steuerberatung verändert. Vor der Krise stand die Automatisierung<br />
im Fokus: die Vereinfachung der Geschäftsprozesse<br />
und der Aufbau digitaler Schnittstellen. Während der<br />
Krise waren es die aktive Betreuung der Mandanten und die<br />
Entwicklung digitaler Services. Nach der Krise wird, so die Prognose,<br />
die Wettbewerbsfähigkeit im Fokus stehen: die Neuausrichtung<br />
des Geschäftsmodells und die Weiterentwicklung der<br />
Organisations- und Personalstrukturen.<br />
Als entscheidende Engpassfaktoren in den Beschäftigungsstrukturen<br />
definierte der Referent die Demographie,<br />
aber auch die Rentabilität bei steigenden Gehältern und notwendigen<br />
Investitionen in die Personalentwicklung. Zum<br />
Stichwort New Work betonte er, dass Home-Office nicht mehr<br />
umkehrbar ist. Eigenverantwortung und Führung müssen<br />
daher in Einklang gebracht werden, neue Funktionen und<br />
Qualifikationen aufgebaut und die Arbeitgeberattraktivität<br />
gesteigert werden. Uwe Loof ermunterte die Anwesenden,<br />
kreative Modelle zuzulassen, querzudenken und Talente zu<br />
fördern: „Schauen Sie bewusst über den Tellerrand hinaus.“<br />
Die meisten Bewerbungen um das Arbeitgebersiegel gingen<br />
aus kleinen bis mittelständischen Kanzleien ein: fünf Bewerbungen<br />
aus Kanzleien mit bis zu fünf Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen,<br />
16 Bewerbungen aus Kanzleien mit sechs bis 15<br />
Mitarbeitern, neun Bewerbungen aus Kanzleien mit 16 - 24<br />
Mitarbeitern, vier Bewerbungen aus Kanzleien mit 25 - 50<br />
Mitarbeitern, zwei Bewerbungen aus Kanzleien mit 51 - 100<br />
Mitarbeitern und zwei Bewerbungen aus Kanzleien mit mehr<br />
als 100 Mitarbeitern.<br />
Diese 39 Kanzleien beschäftigten zum Zeitpunkt der Befragung<br />
inklusive Auszubildender insgesamt 979 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
und hatten 139 Vakanzen. Auf die Top-Position<br />
Uwe Loof, Geschäftsführer der PAON GmbH<br />
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