<strong>VerbandsNachrichten</strong> 3/<strong>2021</strong> I Aus dem Verbandsleben Offenbar treffen die Vereinbarkeitsangebote häufig nicht den Bedarf der Beschäftigten oder sind nicht bekannt. Sie scheinen der Führungsebene nicht wichtig genug zu sein, sind nicht in der Unternehmenskultur verankert, oder es fehlen verbindliche Regeln. Unter dem Leitsatz „Wir müssen uns als Unternehmen hübsch machen, wenn wir Fachkräfte gewinnen wollen“ (Zitat Inge Brünger-Mylius, SMV Sitzmöbel) stellte der Referent vier Bausteine vor, um diesen Missstand zu beheben: Erik Bodenstein vom Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ Erfolgsfaktor Familie Erik Bodenstein stellte anschließend das – für die Mitglieder kostenfreie und unter anderem vom Bundesfamilienministerium geförderte – Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ vor. Es versammelt deutschlandweit Unternehmen, die sich für eine familienorientierte Zusammenarbeit einsetzen. Als größte Wissens- und Austauschplattform zu diesem Thema setzt es den Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen und hat aktuell 7.935 Mitglieder. „Der Fachkräftemangel stellt ein sehr großes Risiko dar“, betonte der Referent. „Sie müssen sich bemühen, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen“. Die Ausgangslage beschrieb er anhand einer DIHK-Studie von 2020, der zufolge in 2019 allein 47 % der Unternehmen offene Stellen nicht besetzen konnten, weil sie keine passenden Arbeitsplätze fanden. • Passgenaue Angebote durch persönliche Gespräche, Mitarbeiterbefragung, Auswertung von Veranstaltungen und die Bildung von Fokusgruppen. • Kommunikation durch Flyer, Broschüren, Handzettel, Zeitschriften, Versammlungen und andere Kanäle. • Sensible Führungskräfte, die selbst als Vorbild vorangehen und das Thema in ihren Treffen, Zielvereinbarungen und Workshops berücksichtigen. • Verbindliche Regeln in Unternehmensleitbildern, Betriebsvereinbarungen und Ritualen (Firmenfeste). Erik Bodenstein empfahl, aus der Pandemie zu lernen und flexible, individuell vereinbarte Tages- und Wochenarbeitszeiten auf Vertrauensbasis nachhaltig zu etablieren. Berücksichtigt werden müssten auch Jahres- und Lebenszeiten, z. B. der Wunsch nach Elternzeiten und Sabbaticals. Mit deutlich geringerer Krankheitsund Fehlzeitenquote bei erhöhter Motivation und Produktivität der Mitarbeiter profitieren hiervon auch die Unternehmen, versicherte er abschließend. „Sie müssen sich bemühen, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen“ Erik Bodenstein Der Anteil der Beschäftigten, für die familienfreundliche Maßnahmen wichtig sind, lag im Jahre 2018 bei 96,3 % der Beschäftigten mit Kindern und bei 89,3 % der Beschäftigten mit pflegebedürftigen Angehörigen; weiterhin bei 78,3 % der Beschäftigten ohne Kinder und pflegebedürftige Angehörige. Einer 2017 mit 300 Unternehmen und insgesamt 1.085 Beschäftigten erstellten Umfrage zufolge sagten im Jahr 2015 noch 36,1 % der Beschäftigten aus, dass sie in einem familienfreundlichen Unternehmen arbeiten; 2018 waren es bereits 39,4 %. Von den Unternehmen schätzten sich 2015 41,2 % als familienfreundlich ein; 2018 waren es 45,9 %. Präsident Hagemeister und Uwe Loof (r.) im Gespräch mit exzellenten Arbeitgebern Siegelüberreichung Im Anschluss an diese Vorträge trafen sich die anwesenden Siegelträger zu einem Umtrunk unter Coronabedingungen. Zudem fanden Fototermine statt, bei denen Präsident StB/WP Dipl.Kfm. Gero Hagemeister die Trophäen und Urkunden (noch einmal) offiziell an diejenigen Kanzleivertreter überreichte, die zur Siegelverleihung erscheinen waren: 20
Aus dem Verbandsleben I <strong>VerbandsNachrichten</strong> 3/<strong>2021</strong> EXZELLENTE ARBEITGEBER WIR SIND AUSGEZEICHNET! MIT BRIEF UND SIEGEL. Wir gratulieren allen Siegelträgern, auch denjenigen, die terminlich oder coronabedingt verhindert waren, herzlich zu ihrer Auszeichnung und wünschen ihnen weiterhin besonderen Erfolg in der Außendarstellung des Berufsstandes als Exzellente Arbeitgeber. 21