Tagungsbericht 2000 - Österreichisches Netzwerk Betriebliche ...
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Berücksichtigung der gewachsenen sozialen Bindungen zu anderen Organisationen<br />
erforderlich macht. Die partizipative Ausrichtung betrieblicher Gesundheitsförderung<br />
bezieht sich auf alle Schritte der Planung, Durchführung und Auswertung betrieblicher<br />
Gesundheitsförderungsmaßnahmen und betrifft auch die Art der verwendeten<br />
Methoden. Ein weiteres Merkmal betrieblicher Gesundheitsförderung, die Betonung<br />
positiver Gesundheitspotenziale korrespondiert mit den vielfach festgestellten<br />
positiven Rahmenbedingungen im kleinbetrieblichen Milieu, die durchaus im<br />
Vergleich zu größeren Unternehmen als förderliche Rahmenbedingungen für die<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz betrachtet werden können, wie der vielfach genannte<br />
tendenziell größere Handlungsspielraum der Mitarbeiter.<br />
Schließlich setzen erfolgreiche Strategien der Gesundheitsförderung auf<br />
interdisziplinäre und intersektorale Kooperation. Gesundheit entsteht nur durch das<br />
Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure aus unterschiedlichen Bereichen. Die<br />
Anwendung dieser allgemeinen Prinzipien lässt sich in mehrfacher Hinsicht für eine<br />
Verbesserung des Stellenwertes von Gesundheit in KMU nutzen. BGF ermöglicht die<br />
Entwicklung von positiven Leitbildern für das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz, da<br />
es die Potenzialfaktoren in den Mittelpunkt stellt und somit auch eher die<br />
Alltagsrelevanz von Gesundheitsfragen in Bezug auf ihren Beitrag zum<br />
wirtschaftlichen Erfolg vermitteln kann. Anders als der staatlich geregelte<br />
Arbeitsschutz, der von Kleinbetrieben eher als einschränkend und behindernd<br />
wahrgenommen wird, eröffnet BGF prinzipiell einen positiv besetzten<br />
Kommunikationsrahmen. Das gilt nicht nur für die betriebliche Ebene, sondern<br />
schließt auch die Ebene vermittelnder Institutionen (einschließlich der Institutionen<br />
des Arbeitsschutzes) mit ein.<br />
BGF kann sowohl Arbeitsschutzhandeln ergänzen wie auch Arbeitsschutzkonzepte<br />
direkt verbessern helfen. Ein Beispiel dafür ist das WISE-Programm (Work<br />
Improvements in Small Enterprises), das im Bereich der ILO entwickelt worden ist. Es<br />
basiert auf dem Konzept, dass die Qualität der Arbeitsbedingungen, die<br />
Produktqualität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit voneinander abhängige<br />
Aspekte mit strategischem Wert für Kleinbetriebe sind. Im Kern handelt es sich dabei<br />
um ein Trainingsprogramm, dass auf die Entwicklung von kostengünstigen und<br />
praktikablen Lösungen zielt, mit denen zugleich die Produktivität und die Qualität der<br />
Arbeitsbedingungen verbessert werden kann. Die WISE-Methodologie wurde in über<br />
50 Entwicklungsländern angewendet und lässt sich anhand der sechs WISE-Prinzipien<br />
charakterisieren:<br />
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