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Tagungsbericht 2000 - Österreichisches Netzwerk Betriebliche ...

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• Etwa die Hälfte der ArbeiterInnen spricht nur mangelhaft Deutsch.<br />

• Zu Beginn des Projektes gab es keine Sicherheitsfachkraft und keinen Betriebsrat.<br />

• Der Vorarbeiter war an der Idee absolut nicht interessiert, in ihm konnte kein<br />

Verbündeter gefunden werden.<br />

Daraus ergaben sich für die Projektplanung folgende Fragestellungen:<br />

• Wer soll die Steuerungsgruppe bilden?<br />

• Wie können nicht-deutschsprachige MitarbeiterInnen einbezogen werden?<br />

• Wie können Gesundheitszirkel eingerichtet werden, wenn die gleichzeitige<br />

Abwesenheit mehrere MitarbeiterInnen vom Arbeitsplatz wegen Personalmangel<br />

nicht organisierbar ist?<br />

Die anfangs scheinbar unüberwindbaren Probleme ließen sich jedoch lösen, was der<br />

Flexibilität aller am Projekt Beteiligten zu verdanken ist:<br />

• Die „Steuerungsgruppe“ bestand nur aus dem Produktionsleiter, der durch die<br />

anderen Beteiligten (Arbeitsmedizinerin, Moderator, Vertreterin der OÖGKK)<br />

unterstützt wurde.<br />

• Es konnten sieben MitarbeiterInnen gefunden werden, die das Wagnis auf sich<br />

nahmen, Probleme ihres Arbeitsplatzes zu diskutieren und sich damit zu<br />

exponieren. Dies war umso bemerkenswerter, als die Fluktuation im Unternehmen<br />

sehr hoch ist.<br />

• Umgekehrt sagte die Betriebsleitung definitiv zu, die Ideen aus dem<br />

Gesundheitszirkel wohlwollend zu prüfen, wo immer es geht umzusetzen bzw.<br />

begründete Absagen zu liefern.<br />

• Mit der Leitung des Gesundheitszirkels wurde ein externer Moderator mit viel<br />

Erfahrung beauftragt, der sich sehr aktiv in die Gruppe einbrachte.<br />

Entscheidend für den Erfolg des Gesundheitszirkels und damit des Projektes war<br />

jedoch, den mehrheitlich türkischsprachigen MitarbeiterInnen durch die Beistellung<br />

eines Dolmetsches eine gleichwertige Beteiligung zu sichern. Dieser erwies sich<br />

insofern als „Volltreffer“, als er einigen Beschäftigten persönlich bekannt war und<br />

selbst von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugt war. Dadurch konnte vorhandenes<br />

Misstrauen gleich zu Beginn ausgeräumt werden.

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