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UKJ-Klinikmagazin 3/2021

Männergesundheit - Wie Mann gesund wird und bleibt

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TITELTHEMA<br />

Endoskopisches<br />

Verfahren<br />

Hochpräziser Wasserstrahl<br />

TURP steht für transurethrale<br />

Resektion der Prostata und ist seit<br />

Jahrzehnten das gängige Verfahren<br />

zur Therapie von Patienten mit<br />

einem benignen Prostatasyndrom<br />

und einer Prostatagröße bis etwa<br />

80 Millilitern. Mit Hilfe eines Endoskops,<br />

an dessen Ende sich eine<br />

Elektroschlinge befindet, wird das<br />

Prostatagewebe über die Harnröhre<br />

entfernt. Anschließend kann das<br />

entfernte Gewebe mikroskopisch<br />

untersucht werden.<br />

Nach dem Eingriff bleiben Patienten<br />

meist etwa vier Tage in der<br />

Klinik. Die Komplikationsrate des<br />

Verfahrens ist vergleichsweise<br />

gering. Trotz der Entwicklung neuerer<br />

Verfahren bleibt die Prostataresektion<br />

durch die Harnröhre der<br />

Goldstandard in der Behandlung<br />

von Patienten mit BPS.<br />

Die Wasserstrahldüse befindet sich an<br />

einem Endoskop. Foto: Klinik für Urologie<br />

Bei der Behandlung mit Hilfe eines<br />

Wasserstrahls („Aquablation“) werden<br />

zwei Verfahren miteinander kombiniert.<br />

Zunächst ermitteln die Mediziner<br />

mittels eines Ultraschalls den Bereich<br />

der Prostata, der entfernt werden soll.<br />

Zusätzlich kommt ein Endoskop zum<br />

Einsatz, mit dem das zuvor markierte<br />

Prostatagewebe mit Hilfe einer Wasserstrahldüse<br />

hochpräzise und vollautomatisch<br />

abgetragen wird. Dieser<br />

Eingriff ist sehr präzise und zudem<br />

deutlich schneller als bisherige Verfahren.<br />

Nach fünf bis zehn Minuten ist<br />

das Gewebe – selbst bei sehr großem<br />

Prostatavolumen – entfernt. Es bietet<br />

vor allem eine minimal-invasive<br />

Behandlungsoption für Patienten<br />

mit sehr großer Prostata, für die eine<br />

klassische transurethrale Resektion<br />

oder Laserung nicht in Frage käme. Die<br />

Verweildauer in der Klinik nach dem<br />

Eingriff beträgt etwa drei Tage.<br />

Verödung der Versorgungsgefäße<br />

In Kooperation mit dem Institut für Diagnostische<br />

und Interventionelle Radiologie<br />

wird die so genannte Prostata-<br />

Arterien-Embolisation (PAE) angeboten.<br />

Dabei werden über eine Punktion der<br />

Leistenarterien Mikrokügelchen in die<br />

Gefäße eingeführt, die die Prostata<br />

versorgen. Die Gefäße werden dadurch<br />

verschlossen, so dass die Prostata<br />

schrumpft und die Beschwerden nachlassen.<br />

Da es eine rechte und eine linke<br />

Prostataarterie gibt, wird in der gleichen<br />

Sitzung auch die jeweils andere<br />

Prostataarterie embolisiert.<br />

Dieser minimal-invasive Eingriff wird in<br />

örtlicher Betäubung ohne Vollnarkose<br />

durchgeführt. Während des gesamten<br />

Eingriffs sind die Patienten bei vollem<br />

Bewusstsein, so dass kein Narkoserisiko<br />

besteht. Während und nach dem<br />

Eingriff treten im Allgemeinen keine<br />

oder nur sehr geringe Schmerzen auf.<br />

Prof. Ulf Teichgräber, Direktor vom Institut<br />

für Diagnostische und Interventionelle<br />

Radiologie, bei einer Prostata-<br />

Arterien-Embolisation. Foto: Szabó<br />

03 | 21<br />

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