UKJ-Klinikmagazin 3/2021
Männergesundheit - Wie Mann gesund wird und bleibt
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AKTUELLES<br />
Dr. Marc Hoffmann von der Stabsstelle<br />
Umweltschutz am <strong>UKJ</strong>, Naturschutzexpertin<br />
Helene Hennig und Claudia Schwartz-<br />
Hölbing haben vor der Aktion die Pflanzen<br />
markiert und gezählt. Fotos: Schleenvoigt<br />
Zweite Aktion für die Artenvielfalt<br />
<strong>UKJ</strong>-Mitarbeiter stechen wieder Orientalische Zackenschötchen aus<br />
Zum zweiten Mal haben <strong>UKJ</strong>-Mitarbeiter<br />
ihren Arbeitsplatz in Büros, Laboren<br />
und Behandlungsräumen für ein<br />
paar Stunden gegen die große Wiese<br />
im Drackendorfer Park getauscht. Hier<br />
haben sie mit langen Unkrautstechern<br />
Exemplare des Orientalischen Zackenschötchens<br />
entfernt.<br />
Seit der Renaturierung und Umgestaltung<br />
des <strong>UKJ</strong>-Geländes im Jahr 2016<br />
existiert hinter den Klinikgebäuden<br />
eine so genannte extensive Mähwiese:<br />
Zwei Mal im Jahr wird gemäht, ansonsten<br />
gedeiht die Vegetation ohne<br />
menschliche Eingriffe. Das Problem:<br />
Das äußerst fortpflanzungsfähige Orientalische<br />
Zackenschötchen hat sich<br />
bereits ausgebreitet und würde – lässt<br />
man der Entwicklung freien Lauf – in<br />
kurzer Zeit die einheimischen Arten<br />
weitgehend verdrängen.<br />
Die Pflanze kann bis zu zwei Meter in<br />
die Höhe wachsen und erinnert mit<br />
seinen gelben Blüten ein wenig an<br />
Raps. Sie wurde vermutlich im 18. Jahrhundert<br />
durch verunreinigtes Saatgut<br />
eingeschleppt. In Thüringen hat sie<br />
sich vor allem in den vergangenen<br />
40 Jahren sprunghaft vermehrt. Ein<br />
Grund ist die Vielzahl an Samen, die<br />
die Pflanze produziert, die dann durch<br />
Erdtransporte, Mähwerkzeuge, Tierfutter<br />
oder Tiere auch über größere<br />
Entfernungen verteilt werden können.<br />
Die Pflanze blüht nur für einen<br />
begrenzten Zeitraum, so Helene Hennig.<br />
„Auf einer artenreichen Wiese<br />
blühen hingegen zu unterschiedlichen<br />
Zeiten verschiedene Pflanzen,<br />
so dass Insekten und somit auch<br />
Vögel immer ausreichend Nahrung<br />
finden – so bleibt das Nahrungsnetz<br />
intakt.“ Die Expertin vom Verein Regionale<br />
Aktionsgruppe Saale-Holzland<br />
e.V. kümmert sich im Projekt „Management<br />
invasiver Neophyten in den<br />
FFH-Gebieten um Jena“ darum, dass<br />
sich eingeschleppte Pflanzen nicht<br />
weiter verbreiten und diese nicht in<br />
die Naturschutzgebiete rund um Jena<br />
eindringen. „Als direkter Nachbar zu<br />
einem Naturschutzgebiet müssen<br />
wir als Klinikum Rücksicht nehmen<br />
auf die dortige Artenvielfalt“, so Dr.<br />
Marc Hoffmann von der Stabsstelle<br />
Umweltschutz am <strong>UKJ</strong>. „Glücklicher<br />
Weise kann das <strong>UKJ</strong> bei Aktionen wie<br />
dieser auf den Erfahrungsschatz von<br />
Helene Hennig zurückgreifen.“ Bereits<br />
im Juni dieses Jahres hatte sie mit<br />
einigen Freiwilligen – darunter Mitglieder<br />
von Sielmanns Natur-Rangern und<br />
Anwohner – kurz vor der Mahd große<br />
Einzelpflanzen auf dem Gelände hinter<br />
den Klinikgebäuden entfernt.<br />
Die markierte Fläche, die die <strong>UKJ</strong>-Mitarbeiter<br />
jetzt bearbeitet haben, wurde<br />
im Frühsommer mit einer Drohne überflogen<br />
und in vielen Einzelaufnahmen<br />
fotografisch erfasst. Nach der jetzigen<br />
Aktion soll erneut ein Drohnenflug<br />
stattfinden, um den Erfolg der Aktion<br />
auszuwerten. Bereits beim ersten Aktionstag<br />
im vergangenen Jahr stand fest,<br />
dass sich das Orientalische Zackenschötchen<br />
nicht durch eine einmalige<br />
Aktion beseitigen lässt. In einem Versuchsstreifen,<br />
in dem vor einem Jahr<br />
170 Pflanzen gezählt wurden, waren<br />
es vor der jetzigen Aktion nur noch 25.<br />
„Schon heute zeigt sich, dass sich der<br />
Einsatz gelohnt hat“, so Dr. Hoffmann,<br />
der weitere Aktionen plant, um die<br />
Ausbreitung des Zackenschötchens<br />
weiter einzudämmen.<br />
Anke Schleenvoigt<br />
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