29.10.2021 Aufrufe

UKJ-Klinikmagazin 3/2021

Männergesundheit - Wie Mann gesund wird und bleibt

Männergesundheit - Wie Mann gesund wird und bleibt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AKTUELLES<br />

Dr. Marc Hoffmann von der Stabsstelle<br />

Umweltschutz am <strong>UKJ</strong>, Naturschutzexpertin<br />

Helene Hennig und Claudia Schwartz-<br />

Hölbing haben vor der Aktion die Pflanzen<br />

markiert und gezählt. Fotos: Schleenvoigt<br />

Zweite Aktion für die Artenvielfalt<br />

<strong>UKJ</strong>-Mitarbeiter stechen wieder Orientalische Zackenschötchen aus<br />

Zum zweiten Mal haben <strong>UKJ</strong>-Mitarbeiter<br />

ihren Arbeitsplatz in Büros, Laboren<br />

und Behandlungsräumen für ein<br />

paar Stunden gegen die große Wiese<br />

im Drackendorfer Park getauscht. Hier<br />

haben sie mit langen Unkrautstechern<br />

Exemplare des Orientalischen Zackenschötchens<br />

entfernt.<br />

Seit der Renaturierung und Umgestaltung<br />

des <strong>UKJ</strong>-Geländes im Jahr 2016<br />

existiert hinter den Klinikgebäuden<br />

eine so genannte extensive Mähwiese:<br />

Zwei Mal im Jahr wird gemäht, ansonsten<br />

gedeiht die Vegetation ohne<br />

menschliche Eingriffe. Das Problem:<br />

Das äußerst fortpflanzungsfähige Orientalische<br />

Zackenschötchen hat sich<br />

bereits ausgebreitet und würde – lässt<br />

man der Entwicklung freien Lauf – in<br />

kurzer Zeit die einheimischen Arten<br />

weitgehend verdrängen.<br />

Die Pflanze kann bis zu zwei Meter in<br />

die Höhe wachsen und erinnert mit<br />

seinen gelben Blüten ein wenig an<br />

Raps. Sie wurde vermutlich im 18. Jahrhundert<br />

durch verunreinigtes Saatgut<br />

eingeschleppt. In Thüringen hat sie<br />

sich vor allem in den vergangenen<br />

40 Jahren sprunghaft vermehrt. Ein<br />

Grund ist die Vielzahl an Samen, die<br />

die Pflanze produziert, die dann durch<br />

Erdtransporte, Mähwerkzeuge, Tierfutter<br />

oder Tiere auch über größere<br />

Entfernungen verteilt werden können.<br />

Die Pflanze blüht nur für einen<br />

begrenzten Zeitraum, so Helene Hennig.<br />

„Auf einer artenreichen Wiese<br />

blühen hingegen zu unterschiedlichen<br />

Zeiten verschiedene Pflanzen,<br />

so dass Insekten und somit auch<br />

Vögel immer ausreichend Nahrung<br />

finden – so bleibt das Nahrungsnetz<br />

intakt.“ Die Expertin vom Verein Regionale<br />

Aktionsgruppe Saale-Holzland<br />

e.V. kümmert sich im Projekt „Management<br />

invasiver Neophyten in den<br />

FFH-Gebieten um Jena“ darum, dass<br />

sich eingeschleppte Pflanzen nicht<br />

weiter verbreiten und diese nicht in<br />

die Naturschutzgebiete rund um Jena<br />

eindringen. „Als direkter Nachbar zu<br />

einem Naturschutzgebiet müssen<br />

wir als Klinikum Rücksicht nehmen<br />

auf die dortige Artenvielfalt“, so Dr.<br />

Marc Hoffmann von der Stabsstelle<br />

Umweltschutz am <strong>UKJ</strong>. „Glücklicher<br />

Weise kann das <strong>UKJ</strong> bei Aktionen wie<br />

dieser auf den Erfahrungsschatz von<br />

Helene Hennig zurückgreifen.“ Bereits<br />

im Juni dieses Jahres hatte sie mit<br />

einigen Freiwilligen – darunter Mitglieder<br />

von Sielmanns Natur-Rangern und<br />

Anwohner – kurz vor der Mahd große<br />

Einzelpflanzen auf dem Gelände hinter<br />

den Klinikgebäuden entfernt.<br />

Die markierte Fläche, die die <strong>UKJ</strong>-Mitarbeiter<br />

jetzt bearbeitet haben, wurde<br />

im Frühsommer mit einer Drohne überflogen<br />

und in vielen Einzelaufnahmen<br />

fotografisch erfasst. Nach der jetzigen<br />

Aktion soll erneut ein Drohnenflug<br />

stattfinden, um den Erfolg der Aktion<br />

auszuwerten. Bereits beim ersten Aktionstag<br />

im vergangenen Jahr stand fest,<br />

dass sich das Orientalische Zackenschötchen<br />

nicht durch eine einmalige<br />

Aktion beseitigen lässt. In einem Versuchsstreifen,<br />

in dem vor einem Jahr<br />

170 Pflanzen gezählt wurden, waren<br />

es vor der jetzigen Aktion nur noch 25.<br />

„Schon heute zeigt sich, dass sich der<br />

Einsatz gelohnt hat“, so Dr. Hoffmann,<br />

der weitere Aktionen plant, um die<br />

Ausbreitung des Zackenschötchens<br />

weiter einzudämmen.<br />

Anke Schleenvoigt<br />

03 | 21<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!