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UKJ-Klinikmagazin 3/2021

Männergesundheit - Wie Mann gesund wird und bleibt

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HINTER DEN KULISSEN<br />

Ralf, genannt Ralle, (re.) ist<br />

gelernter Elektriker. Seit drei<br />

Jahren arbeitet er beim Internen<br />

Patiententransport – hier<br />

zusammen mit Teamleiter Mario<br />

Blietz (li.). Fotos: Rodigast<br />

Mit Fingerspitzengefühl<br />

auf Patienten einstellen<br />

Wenn die Turnschuhe das wichtigste<br />

Werkzeug und das Diensthandy das<br />

wichtigste Utensil sind, dann ist die<br />

wichtigste Eigenschaft wohl Fingerspitzengefühl.<br />

Denn die IPTler transportieren<br />

nicht einfach nur Dinge<br />

(wobei auch das vorkommt), sondern<br />

Menschen. Noch dazu Menschen, die<br />

krank oder verletzt sind, abhängig von<br />

der Hilfe anderer. Manche Patienten<br />

können den Weg zu ihrer Untersuchung<br />

selbst gehen. Die meisten<br />

jedoch brauchen einen Rollstuhl oder<br />

bleiben gleich in ihrem Bett liegen.<br />

Alleine die souveränen Handgriffe der<br />

IPTler vermitteln da schon ein Gefühl<br />

von Sicherheit: Infusionsbehälter<br />

weggeschoben, Kabel aus der Steckdose,<br />

Bremse raus und los geht die<br />

kurze Reise. Aber wenn die IPTler das<br />

Patientenzimmer betreten, heißt es<br />

erstmal vorsichtig schauen, wer da auf<br />

sie wartet: Manche Patienten haben<br />

Angst, manche sind ganz entspannt,<br />

wieder andere sind genervt, weil sie<br />

beispielsweise beim Frühstück gestört<br />

werden. Umso wichtiger ist es da, sich<br />

nicht nur auf die Menschen einstellen<br />

zu können, sondern sich auch auf ihren<br />

Gemütszustand einlassen zu können.<br />

„Das kann mal ein lockerer Spruch<br />

sein, aber auch einfach ein freundliches<br />

Hallo mit der klaren Ansage,<br />

wer wir sind und was jetzt passiert.<br />

Oder das Versprechen, dass das Essen<br />

aufbewahrt wird“, erklärt Ralle. Auch<br />

Berührungsängste sollte man besser<br />

keine haben und vor allem nicht<br />

zeigen. Patienten mit Wunden, Blut,<br />

Kathetern – das ist ein ganz normaler<br />

Anblick in einem Klinikum. Das Schöne<br />

sei aber auch, dass man die Patienten<br />

und sogar ihre Angehörigen nach einer<br />

Weile gut kenne und durchaus Anteil<br />

an ihrem Schicksal nehme, sich mit<br />

ihnen freue, wenn es nach Hause geht.<br />

Und auch die Patienten selbst freuen<br />

sich, wenn sie von einem bekannten,<br />

freundlichen Gesicht des IPT begrüßt<br />

und abgeholt werden.<br />

Kennen jeden Winkel – und<br />

jede Unebenheit<br />

Eine große Herausforderung, wenn<br />

man beim IPT anfängt, ist es, sich im<br />

<strong>UKJ</strong> zurechtzufinden, diesem riesigen<br />

Komplex mit seinen unendlich langen<br />

und verwinkelten Fluren. „Zwei<br />

Wochen habe ich schon gebraucht,<br />

bis ich mir so sicher war, dass ich die<br />

Schicht alleine laufen kann“, erinnert<br />

sich Ralle an seine Anfangszeit. „Man<br />

kann aber einfach immer bei den<br />

Kollegen nachfragen, wenn man doch<br />

mal unsicher sein sollte.“ Mittlerweile<br />

kennt er jeden Winkel, jede Abkürzung<br />

und sogar jede Unebenheit. Die wird<br />

dann mit einem sanften Abbremsen<br />

der Fahrtgeschwindigkeit vorsichtig<br />

überwunden, ohne dass der Patient<br />

ein Ruckeln spürt. Hier zeigt sich eben<br />

wieder das Fingerspitzengefühl. „Wir<br />

wollen die uns anvertrauten Patienten<br />

schließlich sicher und reibungslos zu<br />

ihren Bestimmungsorten bringen,“ sagt<br />

Ralle. Und so viel Zeit muss einfach<br />

sein, auch wenn der nächste Transport -<br />

auftrag schon in der Pipeline ist.<br />

Katrin Bogner<br />

03 | 21<br />

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