UKJ-Klinikmagazin 3/2021

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Dr. Markus Krause
Fotos: Schroll
Stimmt es, dass Männer selten zum
Hausarzt gehen?
Bleidorn: Bekannt ist, dass Männer
zumindest weniger häufig als Frauen
das Gesundheitssystem beziehungsweise
die hausärztliche Versorgung in
Anspruch nehmen und auch häufiger
als Frauen keinen Hausarzt oder keine
Hausärztin haben. Insgesamt sind
die Unterschiede allerdings gering.
Bekannt ist auch, dass Frauen eher
spontan Symptome berichten und bei
Männern gezieltes Nachfragen sinnvoll
ist. Zudem äußern sich Erkrankungen
manchmal mit unterschiedlichen Symptomen.
Schulungsangebote wie es sie
beispielsweise für Menschen mit Diabetes
mellitus gibt werden von Männern
weniger in Anspruch genommen
als von Frauen.
Gibt es Krankheiten, die bei Männern
häufiger auftreten?
Krause: Mehr Männer als Frauen leiden
und sterben beispielsweise an
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders
deutlich ist dies in der Altersgruppe
der unter 65-Jährigen: Männer
erkranken etwa zehn Jahre früher als
Frauen. Dabei sind die Hauptrisikofaktoren
bekannt: Rauchen, Adipositas,
Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung
und Bluthochdruck. Diese sind
bei Männern häufiger anzutreffen und
auch bei Berücksichtigung der soziökonomischen
Gruppen deutlich zu
erkennen. Neben epidemiologischen
Unterschieden bestehen aber auch
krankheitsspezifische Geschlechtsdifferenzen:
So erkranken Männer häufiger
an Verengungen der Herzkranzgefäße,
wohingegen Frauen häufiger zu
schwerer diagnostizierbaren Durchblutungsstörungen
neigen. Frauen zeigen
häufiger vielfältige Symptome – was
eine differenziertere Diagnostik erforderlich
macht.
(km/as)
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