1-2022
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Bildverarbeitung<br />
Laborgeräte am Point-of-Care<br />
Unabhängig dank Embedded Vision<br />
Weil die Verbindung zu einem PC<br />
nicht notwendig ist, entfallen regelmäßige<br />
Anpassungen des Systems<br />
und der Software an neue Betriebssysteme<br />
– das macht die Analysegeräte<br />
robust in der Anwendung,<br />
langlebig und optimal geeignet für<br />
ein professionelles Umfeld.<br />
Point-of-Care-Geräte sind unabhängig, leistungsstark und kompakt. MIPI-Kameramodule von VC ermöglichen dabei,<br />
dass Hersteller ihr bewährtes optisches Setup oder Wunschsensoren verwenden können<br />
Vision Components<br />
www.vision-components.com<br />
Wie wichtig schnelle und zuverlässige<br />
Laboranalysen sind, ist mit<br />
der Corona-Pandemie ins öffentliche<br />
Bewusstsein getreten. Eine besondere<br />
Bedeutung haben dabei Pointof-Care-Systeme,<br />
die an jedem Ort<br />
und unabhängig von einem PC funktionieren.<br />
Embedded Vision und<br />
neue Technologien für Kameramodule<br />
ermöglichen, dass Entwickler<br />
dabei ihr bewährtes optisches<br />
Setup beibehalten und eine große<br />
Auswahl an Bildsensoren einsetzen<br />
können.<br />
Die Point-of-Care-Geräte kommen<br />
überall dort zum Einsatz, wo<br />
die Einschleppung und Ausbreitung<br />
von Krankheitserregern und<br />
Keimen gestoppt oder Krankheiten<br />
zum Beispiel durch Hautveränderungen<br />
ad hoc erkannt werden sollen.<br />
Sie zeichnen sich durch schnelle<br />
und genaue Ergebnisse, einfache<br />
Bedienung und kompaktes Design<br />
aus und ermöglichen damit den flexiblen<br />
Einsatz im Gesundheitswesen,<br />
in Life Science und Bioanalyse.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Systemen, die aus einer Kameraeinheit<br />
und einem angeschlossenen<br />
Computer bestehen, arbeiten<br />
moderne Point-of-Care-Geräte völlig<br />
autark. Bilderfassung, Analyse und<br />
Ausgabe der Ergebnisse erfolgen<br />
direkt auf den kompakten und häufig<br />
auch mobil einsetzbaren Geräten.<br />
Kompakt, leistungsstark,<br />
kostengünstig<br />
Basis der Analysen am Pointof-Care<br />
sind Kamerasensoren zur<br />
Erfassung biologischer Strukturen<br />
und Merkmale – von der Untersuchung<br />
von Hautpartien und Anatomie<br />
über Gewebe bis zur Ebene von<br />
Zellen und Molekülen. Anhand markanter<br />
Hell-/Dunkelwerte, typischer<br />
Muster und Strukturen oder Fluoreszenz<br />
bestimmter Stoffe können bei<br />
diesem Bio-Imaging genannten Verfahren<br />
Veränderungen und Krankheiten<br />
frühzeitig und präzise diagnostiziert<br />
werden. Moderne ARMbasierte<br />
Mikroprozessoren verfügen<br />
über die notwendige Rechenleistung<br />
zur Durchführung der Analysen.<br />
Sie ermöglichen dabei auch<br />
die Nutzung von Künstlicher Intelligenz<br />
und die Integration komplexer<br />
Machine Learning Algorithmen.<br />
Die Embedded Systeme kombinieren<br />
eine hohe Rechenleistung mit<br />
kompaktem Design und geringer<br />
Stromaufnahme. Das macht Prozessoren<br />
wie die NVIDIA Jetson<br />
Serie oder die i.MX 8M Familie von<br />
NXP sowie viele weitere Plattformen<br />
zur ersten Wahl für Point-of-Care-<br />
Geräte und mobile oder dezentral<br />
arbeitende Labor- und Analysegeräte.<br />
Dazu kommt, dass Embedded<br />
Systeme durch die perfekte Anpassung<br />
an die jeweiligen Anwendungen<br />
und den Verzicht auf nicht benötigte<br />
Komponenten extrem preisoptimiert<br />
sind. Damit sind deutlich günstigere<br />
Serienpreise möglich; die Kosten für<br />
die individuelle Entwicklung amortisieren<br />
sich schon bei geringen<br />
Stückzahlen.<br />
Ohne PC – aber mit<br />
bewährten Sensoren<br />
Eine Herausforderung bei der<br />
Neuentwicklung von Analyse- und<br />
62 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>