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Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Robotik<br />

Intelligente Robotik hilft bei der<br />

Mobilisierung schwerstkranker Patienten<br />

Reactive Robotics & TQ-Group im Einsatz in der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen<br />

den zusätzlich 187.000 Pflegevollzeitkräfte<br />

benötigt. In Krankenhäusern<br />

sind demnach 63.000 zusätzliche<br />

Vollzeit-Pflegekräfte erforderlich.<br />

Ein noch dramatischeres Bild<br />

zeichnet der Pflegereport der Bertelsmann<br />

Stiftung, der prognostiziert,<br />

dass bis 2030 die Zahl der Pflegebedürftigen<br />

um 50 Prozent steigen<br />

wird. Laut dieser Erhebung fehlen<br />

dann fast 500.000 Vollzeitkräfte in<br />

der Pflege. Was liegt also näher, als<br />

intensiv nach technischer Unterstützung<br />

zu forschen, die Ärzte, Pflegekräfte<br />

sowie Therapeuten entlastet<br />

und zudem die Genesung optimiert?<br />

TQ-Systems GmbH<br />

info@tq-group.com<br />

www.tq-group.com<br />

Robotik hält Einzug in die Intensivmedizin<br />

– und das mit beeindruckendem<br />

Erfolg. Ein topaktuelles<br />

Beispiel, wie High-Tech die<br />

Frühmobilisierung von Intensivpatienten<br />

ermöglicht und Pflegekräfte<br />

sowie Therapeuten auf<br />

völlig neuartige Weise entlastet,<br />

demonstriert das von dem Münchner<br />

Start-up Reactive Robotics<br />

entwickelte robotische Assistenzsystem<br />

VEMO in der Schön Klinik<br />

Bad Aibling Hart hausen. Mit<br />

Hilfe dieses Systems lässt sich<br />

die Aufenthaltsdauer beatmeter<br />

Patienten auf der Intensivstation<br />

im Allgemeinen um bis zu 25 Prozent<br />

verkürzen.<br />

Nicht erst seit Corona und den<br />

zahllosen schwerstkranken Long-<br />

Covid-Patienten stehen Krankenhäuser<br />

und die Intensivpflege im<br />

Fokus des allgemeinen Interesses.<br />

Mehr und mehr werden die<br />

immensen Herausforderungen an<br />

das Gesundheitswesen gegenwärtig:<br />

zu wenige Intensivbetten, viel<br />

zu wenig Personal – diese Fakten<br />

verstärken sich stetig. In Zeiten der<br />

Pandemie drohten sie zeitweilig gar<br />

zu explodieren. Dazu kommt der<br />

demografische Wandel mit einer<br />

alternden Bevölkerung und hoher<br />

Lebenserwartung. Im Jahre 2030<br />

– so eine Studie des Deutschen<br />

Krankenhausinstituts (DKI) – wer-<br />

Die Lösung: ein robotisches<br />

Assistenzsystem für<br />

Schwerstkranke<br />

Das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeiten<br />

ist das neu entwickelte<br />

VEMO, für die Frühmobilisierung<br />

von Schwerstkranken.<br />

Es wird von der TQ-Group in<br />

Bayern gefertigt und mit TQ-eigenen<br />

Motoren betrieben wird. VEMO<br />

(Very Early Mobilization beziehungsweise<br />

Frühmobilisierung) besteht<br />

aus einem bis zu 70 Grad vertikalisierbaren<br />

Intensivkrankenbett und<br />

Robotik, die mit KI-gestützter Software<br />

ausgestattet ist. Die Idee dazu<br />

ist, die Mobilisierung der Patienten<br />

direkt in deren Intensivbett durchzuführen<br />

und einen gefährlichen<br />

Transfer des Patienten aus dessen<br />

Bett zu vermeiden<br />

Die Patienten verbleiben während<br />

der Mobilisierung in den mit<br />

Bewegungs- und Sicherungselementen<br />

ausgestatteten Spezialbetten<br />

– der gefährliche Patiententransfer<br />

oder die Umlagerung auf<br />

ein separates Therapiegerät sind<br />

somit nicht erforderlich. Das entbindet<br />

Pflegekräfte auch davon, die<br />

Patienten hochzuheben sowie zu<br />

verlagern und beugt zudem Komplikationen<br />

durch eventuell beim<br />

Um lagern beeinträchtige Versorgungs-<br />

oder Beatmungsschläuche<br />

vor. Die Mobilisierung der Schwerstkranken<br />

erfolgt direkt in deren Betten<br />

durch die bislang einzigartige Kombination<br />

von Gangtherapie und Auf-<br />

64 meditronic-journal 1/<strong>2022</strong>

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