kompack 02 22
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onale Veranstaltungen werden hier<br />
weniger betroffen sein. Das Messepublikum<br />
wird an Internationalität<br />
mengenmäßig verlieren. Vor allem<br />
die Besucherzahlen aus Übersee<br />
werden sinken und teils ausbleiben.<br />
KOMPACK: Sie sehen also auch<br />
dass das Thema Nachhaltigkeit<br />
Einfluß auf Messen nehmen wird?<br />
Der persönliche Kontakt kann trotz allem durch<br />
nichts ersetzt werden. Die Stärke von Messen<br />
liegt darin, dass sie einen direkten und<br />
persönlichen Austausch von Besuchern und<br />
Ausstellern ermöglichen.<br />
Alexander Pitlik: Der ökologische<br />
Fußabdruck von Messen<br />
ist hoch. Messestände, Spedition<br />
/Transporte über weite Strecken,<br />
Energieverbrauch und Anreise der<br />
Aussteller und Besucher aus aller<br />
Welt verursachen hohe CO 2 -Emissionen.<br />
Nachhaltigkeit ist gefragter<br />
denn je, vor allem im Standbau.<br />
Der Trend zu hybriden Veranstaltungen<br />
in Verbindung mit einem<br />
wachsenden gesellschaftlichen<br />
Druck scheint nun Bewegung in<br />
den Markt zu bringen. Besucher<br />
können problemlos digital teilnehmen<br />
und damit die Reisetätigkeit<br />
extrem reduzieren. Fazit: Nachhaltigkeit<br />
und Klimaschutz werden die<br />
zukünftigen zentralen Themen im<br />
Messebereich. Die Wahl ob analog<br />
oder digital orientiert sich daran.<br />
KOMPACK: Prinzipiell wird die<br />
Planung von Messen also komplexer?<br />
Alexander Pitlik: Natürlich<br />
- Standkonzept und Content-Planung<br />
stehen unter neuen Sternen<br />
um die künftige Interaktion und Erlebnisse<br />
besser in den Vordergrund<br />
zu stellen. Der Messeauftritt selbst<br />
- analog oder digital oder beides -<br />
stellt nur einen kleineren Teil des<br />
Gesamtkonzeptes dar. Es ist eingebettet<br />
unter mehreren Bausteinen.<br />
PR, Social Media, Produktpräsentationen,<br />
Live-Streams, Mailings,<br />
telefonische Kontaktaufnahme und<br />
-pflege, etc.. Die Veranstaltungsplanung<br />
wird künftig komplexer, da<br />
verschiedenste Richtungen, Kanäle<br />
und Formate sowie veränderte<br />
Bedürfnisse von Interessenten,<br />
Kunden und Ausstellern bedient<br />
werden müssen. Aussteller müssen<br />
neben den Messen auch digitale<br />
Kanäle bedienen und die entsprechenden<br />
Rückmeldungen bearbeiten<br />
können. Neben der klassischen<br />
Messeplanung kommen Aufgaben<br />
im digitalen Bereich dazu, die neue<br />
Kompetenzen fordern. Mitarbeiterschulung,<br />
Vertriebsschulungen<br />
zum „fit“ werden (müssen Produktpräsentationen<br />
vor der Kamera beherrschen),<br />
digitale Werkzeuge und<br />
die technische Ausstattung müssen<br />
bedient werden und die Online-<br />
Teilnahme ausgewertet werden.<br />
KOMPACK: Sie gehen also davon<br />
aus - die Zukunft der Messen<br />
wird hybrid sein. Für wichtige Fragen<br />
und Besprechungen sehen sie<br />
den persönlichen Besuch der Messe<br />
nach wie vor im Vordergrund. Auf<br />
Grund möglicher Reiseeinschränkungen<br />
oder zur Erstinformation<br />
wird ein professioneller digitaler<br />
Auftritt aber wichtig sein.<br />
Alexander Pitlik: Ja - mit der<br />
Absage von Messeveranstaltungen<br />
wurde den ausstellenden Unternehmen<br />
jede Art von Präsenz genommen<br />
beziehungsweise. der Marktplatz<br />
und der damit verbundene<br />
größte Absatz- und Vertriebskanal.<br />
Für erklärungsbedürftige Produkte<br />
gab es plötzlich keine Plattform -<br />
jetzt gibt es sie wieder - sowohl in<br />
analoger als digitaler Form - jetzt<br />
muss diese Möglichkeit nur RICH-<br />
TIG genutzt werden.<br />
KOMPACK: Danke fürs Gespräch.<br />
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