Ausgabe 4 (Mai 2022) | FNG-Magazin
Entdecken Sie die 4. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche
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Gesundheit & Therapie<br />
Ein Beispiel aus der Praxis:<br />
„Es gibt nicht wenige Patienten, die mit der Diagnose „Impingement“<br />
auf ihrer Verordnung bei uns landen. Diese Diagnose ist<br />
wie so oft nur eine kleine Hilfestellung, wohin die Reise gehen<br />
kann. Welche Struktur genau für dieses so genannte Impingement<br />
sorgt, ist meistens noch unklar. Doch mit dem Ultraschall<br />
kann ich genau sehen, ob z.B. eine Kalkablagerung für eine Enge<br />
sorgt oder ein Schleimbeutel entzündet ist. Vielleicht ist sogar<br />
eine Sehne angerissen und die Enge im Schultergelenk entsteht<br />
durch eine gestörte Mechanik im Gelenk. Das dynamische Testen,<br />
in diesem Fall z.B. eine Abduktion hilft enorm, um gewisse<br />
Provokationen auszulösen und dem Ziel der richtigen Diagnose<br />
näher zu kommen“. Mit der Anschaffung eines Ultraschall Gerätes<br />
ist es alleine leider nicht getan. Wie so oft müssen/sollten<br />
einige Fortbildungen besucht werden, damit man sicher im<br />
Umgang mit der Sonographie ist. Darüber hinaus ist eine gewisse<br />
Erfahrungszeit nötig, um auch sichere Aussagen treffen<br />
zu können und z.B. „Falsch-Positive- Diagnosen“ zu vermeiden.<br />
Experten sprechen hier davon, dass man eine bestimmte Struktur<br />
oder ein Gebiet (z.B. die Patellasehne) ca. 150 mal geschallt<br />
haben muss, um sicher mit der Aussage zu sein. „ Erstmal muss<br />
man sich sicher sein, wie die Strukturen physiologisch aussehen,<br />
bevor ich nach Pathologien suchen kann“.<br />
Tayfun Babayigit unterrichtet an mehreren Schulen in diesem Gebiet.<br />
Das Fach „Ultraschalldiagnostik“ ist zukunftsorientiert und<br />
wird von den Lernenden sehr gut angenommen.<br />
„Ich hoffe, dass ich mit solchen Maßnahmen immer mehr von der<br />
Ultraschalldiagnostik begeistern kann und wir in Zukunft als<br />
Physiotherapeuten noch besser aufgestellt sind“. Wichtige Ergänzung<br />
des Physiotherapeuten: „Die Ultraschall Diagnostik soll<br />
keine „manuelle Befundung“ ersetzen. In meiner Praxis steht und<br />
fällt alles mit der Befundung, einschließlich ausführlicher Anamnese<br />
und aller nötigen Tests. Wenn ich dann eine Verdachtsdiagnose<br />
habe, kann ich diese im Optimalfall mit der Sonographie<br />
bestätigen. Ich würde nicht empfehlen, einfach drauf los zu<br />
Schallen. Die Qualifikation, mit unseren Händen viel herausfinden<br />
zu können, würde sonst mit der Zeit verkümmern“.<br />
Die Kombination herkömmlicher Physiotherapie mit MSU steht<br />
für bestmögliche Therapieerfolge.<br />
- Tayfun Babayigit<br />
Geschäftsführer der Bonn Physio<br />
Freier Dozent<br />
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Foto: shutterstock_1293680350