Ausgabe 4 (Mai 2022) | FNG-Magazin

Ernährung
PROTEIN
BEIM ABNEHMEN
Auch zum Abnehmen nicht beim Protein sparen
Die Sonne lockt ins Freie, in zahlreichen Städten und Gemeinden
haben die ersten Freibäder ihre Pforten geöffnet. Zeit, sich für
den Sommer in Form zu bringen. Also einfach mal die tägliche
Energieaufnahme eine Zeitlang deutlich runterschrauben. Das
hört sich zwar schlüssig an, ist aber keine besonders gute Idee.
Es spricht nichts dagegen, mal eine Weile bei Tisch ein wenig
kürzer zu treten. Die Proteinzufuhr sollte man allerdings nicht zu
deutlich runterschrauben.
Spürbar aus dem Rhythmus
Während man relativ problemlos auch längere Zeit ohne Kohlenhydrate
und wenigen Fettsäuren auskommen kann, muss dem
Körper Eiweiß regelmäßig zugeführt werden. Für den nötigen
Energienachschub bedient sich der Organismus bei Engpässen
einfach am gespeicherten Fett. Werden ihm jedoch Proteine vorenthalten,
kann er sich die lebenswichtigen Aminosäuren nur bei
den Muskeln holen. Dabei greift er nicht nur auf die durch Sport
antrainierte Muskelmasse zurück, sondern bedient sich auch am
Herzmuskel. Die meisten Menschen bemerken bei kurzfristigen
Proteinengpässen keine auffälligen Störungen, bei einer Minderheit
kann das Herz jedoch schon nach wenigen Tagen spürbar
aus dem Rhythmus kommen. Dies erklärt auch, warum längeres
Fasten trotz aller positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und
das Allgemeinbefinden immer unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt
werden sollte.
Vorteil einer besseren Sättigung
Die Erhaltung der Körpersubstanz ist ein wichtiger Bereich, in
dem die Aminosäuren eine entscheidende Funktion ausüben.
Darüber hinaus hängt auch das Wachstum der verschiedenen
Körpergewebe vom Proteinaufbau ab. Um neues Muskelgewebe
aufzubauen, sollte die Proteinzufuhr großzügig bemessen sein.
Das bringt gleichzeitig auch noch den Vorteil einer besseren Sättigung.
Damit sie ihre wichtige Funktion bei der Erhaltung und dem Aufbau
von Körpersubstanz erfüllen können, werden die mit der Nahrung
aufgenommenen Proteine während des Verdauungsvorgangs
zunächst zerlegt. Über den Darm gelangen die einzelnen
Aminosäuren dann in den Körper und werden dort nach Bedarf
und Einsatzort zu körpereigenen Proteinen zusammengesetzt.
Wie bereits angesprochen, erfüllen Proteine auch energetische
Zwecke. Genau wie bei den Kohlenhydraten liefert auch der Abbau
eines Gramms Protein rund 4,1 Kcal. Allerdings wird zur
Energiegewinnung aus Aminosäuren noch mehr Sauerstoff benötigt
als bei der Umwandlung von Fetten.
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