Ausgabe 4 (Mai 2022) | FNG-Magazin
Entdecken Sie die 4. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche
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Training<br />
EFFEKTIVES TRAINING<br />
DER BAUCHMUSKELN<br />
Effektives Training der Bauchmuskeln scheint heute notwendiger denn je. Doch eine Fettschicht über den Bauchmuskeln sagt noch<br />
nichts über deren Zustand aus. In den höheren Gewichtsklassen zahlreicher Disziplinen sieht man immer wieder Athleten, die extrem<br />
kräftige Bauchmuskeln haben, obwohl man sie nicht sieht. Aus gesundheitlicher Sicht ist es viel wichtiger, ob die Bauchmuskeln ihrer<br />
Funktion voll gerecht werden können.<br />
Wenn das Training nur mit Blick auf das begehrte Sixpack ausgerichtet<br />
ist, kann dieser Punkt schnell zu kurz kommen, da die<br />
Bauchmuskulatur aus sechs Muskeln besteht. Der Teil, der den<br />
„Waschbrett-Look“ ausmacht, ist nur einer davon. Das typische<br />
Sixpack ist eine Illusion, die durch Sehnenverläufe entsteht. Doch<br />
auch dieser „gerade Bauchmuskel“ lässt sich durch eine Übung<br />
allein nicht umfassend trainieren. Dazu kommen als wichtigste<br />
weitere Muskeln die „äußeren schrägen“ und die „inneren schrägen<br />
Bauchmuskeln“. Gemeinsam haben Sie einen wesentlichen<br />
Anteil an der Verspannung und Stabilisierung der Wirbelsäule.<br />
Während der gerade Bauchmuskel vor allem für das Vorbeugen<br />
des Rumpfes wichtig ist, sorgen die schrägen Bauchmuskeln für<br />
die Seitneigung.<br />
Die Bauchmuskulatur ist zwar bei vielen Bewegungen im Sportstudio<br />
zumindest statisch im Einsatz, dennoch sollte man ihnen<br />
zweimal die Woche einige gezielte Bewegungen abfordern. Zwei<br />
Übungen mit zwei bis drei Sätzen bis es brennt leisten bereits<br />
ordentliche Dienste. Hier einige bewährte Übungsbeispiele.<br />
Crunches<br />
Auf dem Rücken liegend bilden die Beine einen rechten Winkel<br />
und die Fersen werden in dieser Position gegen den Boden gedrückt.<br />
Die Ausschaltung der Hüftbeuger erfolgt durch das Anspannen<br />
der Beinbeuger.<br />
Aus dieser Position wird der Kopf angehoben und man „rollt“ sich<br />
langsam Wirbel für Wirbel nach vorn. Die Hände können dabei<br />
vor der Brust verschränkt werden oder nach vorn ausgestreckt<br />
werden. Je höher die Position, in die man sich aufrichten kann,<br />
umso mehr Anteile des geraden Bauchmuskels werden in die Bewegung<br />
einbezogen. Die Abwärtsbewegung erfolgt ebenso kontrolliert.<br />
Das ist zumindest anfangs schwerer als es sich anhört.<br />
Lange Zeit galt übrigens die Devise, dass man auf das Einrollen<br />
verzichten solle. Dieses wurde als Gefahr für die Wirbelsäule gewertet.<br />
Tatsächlich trifft das Gegenteil zu. Eine dynamisch beanspruchte<br />
Bauchmuskulatur hat auch zahlreiche Vorteile für den<br />
Zustand der Lendenwirbelkörper und ihrer zugehörigen Gelenkknorpel.<br />
Der Schwierigkeitsgrad dieser Übung kann durch Rotationsbewegungen<br />
erhöht werden.<br />
Reverse Crunches<br />
Der nächste Schritt, bei dem die unteren Anteile des geraden Bauchmuskels<br />
verstärkt zum Einsatz kommen. Diesmal wird allerdings<br />
nicht der Oberkörper angehoben, sondern die leicht angewinkelten<br />
Beine. Dabei muss auch eine Bewegung im Becken stattfinden. Beim<br />
Herablassen ist allerdings darauf zu achten, dass man nicht in ein<br />
Hohlkreuz fällt. Bei zu schwach ausgeprägter Bauchmuskulatur<br />
kann das schnell passieren. Der untere Rücken muss fest gegen den<br />
Boden gedrückt werden.<br />
Bauchmaschine<br />
Trainiert wird vor allem der gerade Bauchmuskel. Der zieht sich vom<br />
unteren Rippen- bis zum Schambereich. Da bei der Annäherung von<br />
Rumpf und Beinen immer auch die seitlichen Bauchmuskeln mittrainiert<br />
werden, reicht diese Übung zunächst aus. Später sollte das<br />
Bauchmuskeltraining aufgrund der Bedeutung dieser Muskelgruppe<br />
für die Rumpfstabilität um weitere Bewegungen ergänzt werden.<br />
Vorbeugeübung am Seilzug<br />
Eine Übung, die man in der Praxis leider kaum noch sieht, die aber<br />
ungemein effektiv ist. Vor dem Seilzug wird aus einer knieenden<br />
Position mit beiden Händen das Seil ergriffen. Aus der gestreckten<br />
Oberkörperhaltung erfolgt jetzt wieder die Einrollbewegung. Nur hierdurch<br />
wird das Gewicht bewegt. Die Haltung der Arme ändert sich<br />
während der Übung nicht.<br />
Seitbeugen am Kabelzug<br />
Bei dieser Übung steht man seitlich zum Gerät. Der angewinkelte<br />
Arm ergreift den Griff des Seilzugs im Untergriff. Aus dieser Position<br />
wird mit fixiertem Arm der Oberkörper seitlich zum Gerät geneigt,<br />
ohne dass es zu einer Bewegung des Beckens kommt. Im Anschluss<br />
die Seite wechseln.<br />
- Ralf Meier<br />
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