baby&co 03/2022

spielen • lernen • fördern
Laufstall –
ja oder nein?
Ob das Gitter sinnvoll ist, hängt vor
allem vom Kind ab. So finden Sie zu
einem vernünftigen Umgang
Hannes gluckst fröhlich vor sich hin. Der
15 Monate alte Junge sitzt in seinem
Laufstall in der Küche, umgeben von
Lieblingsspielsachen, und amüsiert sich
dabei, seinen Teddy mit dem Löffel zu
füttern. Hannes’ Papa steht am Herd
und kocht das Abendessen. Ab und zu
schaut er zu seinem Sohn hinüber. Die
Stimmung ist gut.
Dennoch scheiden sich die Geister, was
den Einsatz von Laufställen angeht. Für
viele Eltern ist der Laufstall ein „Gefängnis“,
das sie ihrem Kind niemals antun
würden. Der Vater von Hannes ist da
anderer Meinung. „Solange mein Sohn
nicht Ewigkeiten darin verbringt und vor
allem, so lange ich bei ihm bin, ist so ein
Laufstall doch eine gute Sache. Ich kann
KONTRA
Ein Laufstall kann ein
kleines Kind in seinem
inneren Antrieb, zu
lernen und zu forschen,
gehörig ausbremsen
in Ruhe kochen, und das Kind kann sich
nicht die Finger verbrennen.“
Das sieht Martina Abel, langjährige Geschäftsführerin
der Bundesarbeitsgemeinschaft
„Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“,
ähnlich: „In gewissen Situationen kann
es sinnvoll sein, ein Kind kurze Zeit im
Laufstall unterzubringen. Zum Beispiel,
wenn die Betreuungsperson das Kind
einen Moment lang nicht aktiv beaufsichtigen
kann. Dann ist es besser, einen
Laufstall zu nutzen, als das Kind in die
Babyschale zu setzen oder gar in Gefahr
zu bringen.“ Doch Martina Abel betont
auch, dass ein solcher Einsatz zeitlich
begrenzt sein muss: „Der Laufstall sollte
kein Daueraufenthaltsort sein. Kinder
sollen sich bewegen und Erfahrungen
sammeln – und das im freien Raum.“
KLEINE ENTDECKER
Kleinkinder im Krabbelalter haben ein
unbändiges Interesse an ihrer Umwelt.
Sie wollen alles erforschen, anfassen,
ausräumen und einspeicheln. Das Laufgitter
steht ihnen bei ihrer Welterkundung
im wahrsten Sinne des Wortes im Weg.
Deshalb gilt generell: Wer sich für den
Einsatz eines Laufstalls entscheidet, sollte
versuchen, die Aufenthaltszeit des
Kindes darin möglichst kurz zu
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CHECKLISTE
Darauf sollten Sie beim Kauf
eines Laufstalls achten; mehr
Infos auch unter vis.bayern.de,
Suchbegriff „Laufstall“
1. QUALITÄTSZEICHEN
Nur Produkte mit Prüfsiegel GS
(Geprüfte Sicherheit) oder anderen
Qualitätszeichen kaufen;
auf Aufbauanleitung achten, die
Montage sollte einfach sein.
2. SCHARFE KANTEN
Achten Sie darauf, dass der
Laufstall keine scharfen Ecken
und Kanten oder scharfkantige
Schrauben aufweist.
3. KLEINTEILE
Abnehmbare Kleinteile dürfen
nicht verschluckbar sein.
4. GEWICHTSKLASSE
Das maximal zulässige Gewicht
des Kindes sollte immer angegeben
sein.
5. PRÜFEN
Nach dem Aufbau testen, ob
keine Stellen vorhanden sind, an
denen sich das Kind quetschen
kann. Festigkeit und Abstände
der Gitter prüfen.
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