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38 KULTUR<br />
zu unserer neuen farbenfrohen Revue,<br />
bis dato ohne Programmname, standen<br />
schon. Der Enthusiasmus, das Stück noch<br />
in diesem Jahr auf die Bühne zu bringen,<br />
war groß! Auch wollten wir noch auf<br />
Chorfreizeit fahren – welche dann aber am<br />
Vormittag des 13. März gecancelt wurde:<br />
Gefahren und Risiken unkalkulierbar!<br />
Dann kam alles anders, die Geschwindigkeit<br />
der Zeit wurde gerade auch für Chöre<br />
fast auf 0 reduziert, und wir sahen uns<br />
auf einmal der digitalen Herausforderung<br />
des online Probens gegenüber. Wie wir<br />
rückblickend wissen, sollte dieser Zustand<br />
lange anhalten.<br />
Nun gut, wir probten online und wir<br />
produzierten auch einen „Wir bleiben<br />
zuhause - Clip“ mit dem Chor, indem<br />
wir alle unseren Stimmgruppen nach die<br />
eigene Stimme einsangen, es zu unserem<br />
„Techniker“ schickten, der daraus einen<br />
sehr emotionalen Clip bastelt. Irgendwie<br />
retteten wir uns über den Sommer, rein in<br />
den noch verschärfteren Herbst/Winter<br />
2020/2021.<br />
Unsere erste Online-Weihnachtsfeier<br />
stand ins Haus. Viel Kreatives war bei<br />
den vielen Sängern zuhause entstanden.<br />
Eingeschweißte Waffeln und Eierlikör<br />
wurden an jedes Mitglied verschickt, um<br />
etwas Weihnachtsfeierflair zu versprühen.<br />
Aber die Darbietungen waren eben digital,<br />
ohne wirklichen Kontakt miteinander.<br />
Ein paar Tage nach der besagten Weihnachtsfeier<br />
fiel auf, dass ein langjähriges<br />
Mitglied fehlte… nicht aufzufinden war.<br />
Die Ahnung wurde Gewissheit. Der erste<br />
schwer an Corona Erkrankte aus den<br />
eigenen Reihen lag schon einige Tage im<br />
künstlichen Koma auf der Intensivstation.<br />
Nach 12 langen Wochen des Hoffens und<br />
Bangens vieler Up an Downs, verstarb<br />
unser Chormitglied. Nur wenige Tage<br />
nach seinem 57. Geburtstag. Bang! Das<br />
war sehr krass und machte uns nochmal<br />
bewusst, wie gefährlich dieses neue<br />
Virus und somit auch unser aller Hobby,<br />
das Singen, ist. Trotzdem und gerade<br />
deshalb nahmen wir im Sommer ´21 die<br />
Arbeit an unserem neuen Stück wieder<br />
auf. Zunächst mit Stimmgruppenproben,<br />
also immer nur etwa 10 Sänger, dann<br />
irgendwann in einem riesigen Saal<br />
mit viel Abstand – aber mit allen<br />
zusammen. Es war nicht so wie früher.<br />
Man kam sich vor wie ein einzelner Sänger,<br />
die anderen waren schlecht zu hören, der<br />
Dirigent viel zu weit weg. Kurz – der Spaß<br />
am Singen blieb etwas auf der Strecke.<br />
OHNE SORGE SINGEN?<br />
Aber jede Durststrecke endet irgendwann<br />
und wir rückten langsam wieder näher<br />
zusammen. Mit den Impfungen stieg die<br />
Hoffnung auf ein wieder völlig normales<br />
gemeinsames Singen. Sicher waren wir<br />
einer der ersten Chöre, der sobald es<br />
möglich war, eine Impfquote von 100%<br />
hatte. Trotzdem war es für unser immer<br />
noch namenloses neues Stück noch<br />
nicht das Jahr der Erstaufführung, denn<br />
trotz aller Anstrengungen folgten<br />
im nächsten Winter wieder die<br />
nächsten Einschränkungen. Wieder<br />
Online-Treffen, wieder Stimmgruppenproben.<br />
Aber aufgeben kam nicht<br />
in Frage. Weitermachen. Und die<br />
Erste Chorfreizeit im letzten Herbst<br />
konnte, wenn auch mit Hindernissen,<br />
tatsächlich durchgeführt werden. Wir<br />
wurde belohnt. Unsere Mitgliederzahl<br />
stieg kurzfristig von 44 auf 50 singende<br />
Männer! Großartig – ein gutes Signal<br />
für uns, weiter am Premierenauftritt zu<br />
arbeiten. Seit einigen Monaten proben<br />
wir nun wieder ganz normal und das<br />
Repertoire für die neue Show ist auf 13<br />
Songs angewachsen. Bald ist es nun<br />
soweit. Unser Kreativteam arbeitet bis zur<br />
Erstaufführung mit Hochdruck an einer<br />
begeisternden, lauten und bunten Revue<br />
nach Schola Marnier. Mit einer Chorstärke<br />
von aktuell 48 Sängern werden wir am 12.<br />
und am 13. August mit drei Vorstellungen<br />
das Ohnsorgtheater rocken. Auch wenn<br />
das genau eine Woche nach dem CSD<br />
ist, werden wir es uns nicht nehmen<br />
lassen, das Ganze mit der legendären<br />
mega SCHOLA Dance Party im Foyer des<br />
Ohnsorg zu garnieren! *Ulrich Müller