Hänicher Bote | August-Ausgabe 2022
Hänicher Bote | August-Ausgabe 2022 mit den gewerblichen Sonderthemen "Freizeit & Erholung" sowie "Fahrzeugwelt"
Hänicher Bote | August-Ausgabe 2022
mit den gewerblichen Sonderthemen "Freizeit & Erholung" sowie "Fahrzeugwelt"
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17. August 2022
Hänicher Bote
Bote
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Bürgermeister Schillings Stellungnahme auf Leserpost
Anwohner beschwerte sich über Zustand rund um die Sportanlage
(Gräfenhainichen/HäBo/db). Dem
Hänicher Boten liegt Schreiben von
Andreas Gerth, einem Anwohner des
Sportplatzes in der Lindenallee, vor.
Er benennt hierin zahlreiche Missstände
der Sportanlage und tut seine
Unzufriedenheit mit den herrschenden
Zuständen kund. Um die Hintergründe
der Behauptungen zu beleuchten,
hat der Hänicher Bote das Gespräch
mit Bürgermeister Enrico Schilling
gesucht, um Antworten auf die Vorwürfe
zu erhalten. Hierzu einige
Textpassagen aus dem Schreiben von
Andreas Gerth:
Schreiben Gerth: Kinder wurden nach
60 Jahren offenen Sportforum-Tores
auf die Straße verbannt und die Sportanlagen
seitens der Stadt abgeschlossen.
Sie spielen nun klassisch auf einer
nicht unerheblich befahrenen Straße.
Schilling: Es ist nicht richtig, dass
die Sportstätte in 60 Jahren nie abgeschlossen
war. Bis in die 90er Jahre
stimmt das – so habe ich es mir zumindest
von vielen sagen lassen. Doch
dann war der Zustand von Tor und
Einrichtung irgendwann so, dass die
Anlage teilweise nur noch mit Ketten
abgesichert werden konnte. Die Folge
waren regelmäßige Schäden durch
Partys und zerschlagene Glasscherben.
Außerdem nutzten Hunde die Sportanlagen
als Toilette – ein erhebliches
Sicherheitsrisiko, bei dem wir Abhilfe
schaffen mussten.
Schreiben Gerth: Eine Anfrage an
die Stadt Gräfenhainichen wurde
vom Bürgermeister als Vorsitzenden
des Stadtrates unter dem Aspekt der
Irritation abgewiesen und mit juristischen
Argumenten abgewimmelt.
[...] Ein Vorschlag nach einem Modell
der „Friedhofsöffnungszeiten“ wurde
ignoriert und eine Anfrage an den
Stadtrat ist diesbezüglich nicht angenommen
worden.
Schilling: Was ich auf jeden Fall zurückweisen
muss, ist der Vorwurf der
abgewimmelten Anfrage. Die Fragen
wurden kurz und prägnant von mir
beantwortet. Dass Herr Gerth mit den
Antworten nicht einverstanden ist,
weil sie nicht seinen Vorstellungen
entsprechen, ist etwas anderes.
Schreiben Gerth: Auch die Frage der
Kosten, auf die man sich gern im Amt
zurückzieht, sehe ich etwas differenziert.
Vollzeitangestellte der Stadt Gräfenhainichen
verrichten eine hervorragende
Arbeit, diesen Platz als kleines
Schmuckkästchen zu erhalten. Und sie
haben es in der Vergangenheit auch
immer geschafft. Im Gegensatz dazu
werden andere Sportstätten an Vereine
oder Institutionen verpachtet, welche
dann ohne Stadtbedienstete, sehr wohl
aber mit einem nicht unerheblichen
Aufwand auskommen müssen.
Der Eingangsbereich des Sportplatzes, um den es geht und
der verschlossen wird. Fotos: (HäBo) Bebber
Schilling: Wir behandeln alle gleich.
Die örtlichen Besonderheiten, die
bereits vor der Eingemeindung bestanden,
wollen wir auch so belassen.
Es gibt die unterschiedlichsten Konstellationen:
Sportstätten mit einem
Überlassungsvertrag (Möhlau), einem
Pachtvertrag (Schköna) und sogar
einem Betreibervertrag (Turnhalle
Lindenallee) sind möglich. In Gräfenhainichen
ist der Sportplatz städtisch
und von der Sportstättensatzung
erfasst. Dagegen ist das Gebäude des
Sportforums ein Mietobjekt, welches
von der Wohnungsgesellschaft betreut
wird.
Schreiben Gerth: Seit Jahren erfolgt
eine „Eingemeindung“ aller
sportlichen Nebenplätze durch den
Fußball-Verein. Hohe Zäunen wurden
angeschafft. Dafür musste der Hartplatz
weichen, der Beachvolleyballplatz
wurde abgeschafft, Trainingsplätze für
Volleyball „begrünt“ und so die Sportstätte
immer mehr „verfußballerisiert“.
Andere Sportarten sind fast vollständig
abgewandert und wenn die Schulen
nicht einmal im Jahr ein Sportfest feiern
würden, könnte man denken, alles
gehört dem Fußballverein.
Schilling: Die Volleyballfelder gibt es
nicht mehr, seit auf dieser Fläche eine
Tennisanlage entstanden ist. Genau
dort waren nämlich die drei Felder.
Der Hart- bzw. Schlackeplatz, auf dem
wirklich keiner mehr trainieren und
spielen wollte, wurde zu einem Rasenplatz
um- und eine Beregnungsanlage
eingebaut. Wir wollen natürlich, dass
die Sportanlagen in einem bestmöglichen
Zustand sind und wir bestmögliche
Voraussetzungen
für
Sporttreibende haben. Die Sportstätte
nutzt nicht nur ein Verein. Die Anlage
ist nicht nur für die Fußballer, sondern
auch für die Freizeitsportler, die VfL-
Keglern und -Schachspieler oder die
Kraftsportler da – nur dass diese nicht
das Bedürfnis haben, auf die Plätze zu
gehen, sondern in ihren Sporträumen
sind. Auch die BSG Aktivist nutzt die
Anlage. Es kann also jeder auf den
Sportplatz, nur nicht wann und wie
er will und dann noch vollkommen
unkontrolliert. Es gibt eine gewisse
Organisation und die ist in der Sportstättensatzung
geregelt.
Schreiben Gerth: [...] dass die Bediensteten
der Stadt Aktivitäten für
den Verein ausüben, obwohl diese im
Verantwortungsbereich des Vereins
liegen. Müssen Plätze vor Punktspielen
abgekreidet werden, so kann man
sich diesen Service gern bei der Stadt
einkaufen. Aber so ist es eben nicht.
Schilling: Das Abkreiden ist natürlich
Aufgabe des Vereins. Jedoch wird
es auch schon mal von den städtischen
Mitarbeitern übernommen.
Dies funktioniert jedoch in einem
wohlwollenden, gegenseitigen Miteinander.
Es ist bei jeder Sportstätte so,
dass es immer einen tragenden Verein
gibt, welcher der Hauptnutzer aus dem
Wesen seiner Vereinstätigkeit heraus
ist und sich um die Anlage kümmert.
Es gibt doch nichts Besseres, als 100
Vereinsmitglieder zu haben, die sich für
ihre Sportstätte verantwortlich fühlen.
Gerade das sorgt doch dafür, dass sie
in einem ordentlichen Zustand bleibt.
Selbst mit Mopeds wurde auf den Plätzen
schon herumgefahren. Das soll zum
Beispiel auch der Zaun verhindern. Ich
denke, Grund und Anlass von Herrn
Gerths Beschwerdeschreiben ist doch
weniger die Tatsache, dass irgendwelche
Leute auf der Straße Sport treiben
müssen, sondern ihm geht’s doch in
erster Linie darum, dass er mit seinem
Hund nicht mehr auf dem kürzesten
Weg zur Tankstelle durchlaufen kann.
Und da sage ich: Genau deshalb sind
die Türen zu. Ich bin selber Hundeliebhaber-
und -besitzer und habe für alles
Verständnis. Aber das hört auf, wenn
eine Sportstätte zur Abkürzung umfunktioniert
wird und man mit einem
Hund dort langläuft, der dort auch sein
„Geschäft“ verrichten könnte und es
auch tut – ohne dies jetzt Herrn Gerth
unterstellen zu wollen.
Wenn er den zurzeit bestehenden Zustand
so nicht möchte, kann er seine
Möglichkeiten nutzen, die ihm als Bürger
zur Verfügung stehen. Heutzutage
entscheidet nun mal ein Stadtrat über
alles und nicht wie vielleicht früher
Einzelpersonen. Der Stadtrat entscheidet
und Bürger haben die Möglichkeit,
zum Beispiel über ein Bürgerbegehren,
einer Einwohneranfrage u. s. w. ihr
Anliegen vorzutragen. Bisher ist es so,
dass die breite Masse einen organisierten
Betrieb auf den Sportstätten, eine
gewisse Kontrolle und vor allem auch
Ordnung möchte.