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Gesundsitzen Ausgabe 2011/2012

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2011/2012

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mung der motorischen Programme (Feinkoordination) und<br />

Verlust des richtigen Timings.<br />

Mit den beiden nachfolgenden Übungen können Sie die<br />

tiefe Rumpfmuskulatur wirksam trainieren und deren<br />

Koordination (Timing) verbessern. Die Übungen sind aus<br />

dem Buch «Muskeltraining mit dem Thera-Band»<br />

(U. Geiger, BLV Buchverlag, München).<br />

Legen Sie ein kompakt gerolltes Handtuch unter Ihre Lendenwirbelsäule. Nur die Fersen<br />

haben Bodenkontakt. Kippen Sie nun das Becken maximal nach hinten/unten und erhöhen<br />

Sie dadurch den Druck auf die Rolle maximal. Dabei darf sich der Druck auf den Fersen<br />

nicht erhöhen (stellen Sie sich bei der Übung vor, dass unter Ihren Fersen zwei rohe<br />

Eier liegen).<br />

Führen Sie die Kippbewegung des Beckens 20 Mal durch und versuchen Sie jedes Mal, im<br />

unteren Bauch eine maximale Spannung zu erzeugen.<br />

Medizin & Rücken<br />

16<br />

Das Thera-Band ist unter der rechten Hand fixiert und steht unter mässiger Spannung.<br />

Durch Anheben des linken Knie und Fusses um wenige Zentimeter, wird die Spannung<br />

des Bandes wirksam. Während der Haltezeit von 5 Sekunden muss die Wirbelsäule<br />

in ihrer natürlichen Form gehalten werden. Dabei darf die Lendenwirbelsäule nicht in<br />

ihrer leichten «Hohlkreuzstellung» verändert werden. Verstärken Sie während der<br />

Haltephase die Spannung der Rumpfmuskulatur aktiv.<br />

Wenn Sie kein Thera-Band zur Verfügung haben, dann können sie die Übung abändern,<br />

indem sie aus dem Vierfüssler-Stand beide Knie wenige Millimeter vom Boden abheben<br />

und dabei auf den Zehenspitzen beider Füsse abgestützt bleiben.<br />

Gelenkkapsel, Bänder und Bandscheiben<br />

die Folge. Dieser mechanische Auslöser<br />

wird heute als häufige Ursache für Rückenschmerzen<br />

angesehen..<br />

Wenn Sie von dieser Problematik der permanent<br />

sitzenden Arbeitshaltung betroffen<br />

sind, dann kann häufiges Aufstehen,<br />

lockernde Beckenkippbewegungen nach<br />

hinten und vorn, regelmässiges Rotieren,<br />

Durchstrecken und Dehnen des<br />

Rumpfes rasche Linderung bringen.<br />

Wenn Sie zusätzlich in der Freizeit ihre<br />

Rumpfmuskulatur kräftigen, dann ist der<br />

wichtigste Schritt in Richtung Rückengesundheit<br />

gemacht. Vielleicht können Sie<br />

sich auch noch für ein moderates Aus-<br />

Das häufige Phänomen der segmentalen Instabilität wird<br />

durch chronischen Nichtgebrauch infolge «Dauersitzen»<br />

stark begünstigt. Die oberflächlichen langen Rückenmuskeln<br />

sind dabei andauernder Zugbelastung ausgesetzt. Die Folge<br />

ist eine Minderdurchblutung mit schmerzhafter Verspannungsreaktion.<br />

Im Gegensatz dazu verliert das tiefliegende<br />

Muskelsystem seine Fähigkeit der korrekten Einstellung und<br />

Führung der Wirbel; die Folgen sind Abschwächung, Verardauertraining<br />

motivieren, dann sollte der<br />

Schmerzfreiheit nichts mehr im Wege<br />

stehen.<br />

physioswiss, der Schweizer Physiotherapie<br />

Verband, vertritt die Interessen<br />

von 8000 selbstständig erwerbenden<br />

und angestellten PhysiotherapeutInnen.<br />

Zusammenfassung<br />

Eine Chronifizierung von Rückenschmerzen<br />

muss mit allen Mitteln verhindert<br />

werden. Deshalb sollten Rückenschmerzen<br />

fachärztlich und physiotherapeutisch<br />

abgeklärt werden. Wenn eine pathologische<br />

Gewebeschädigung ausgeschlossen<br />

wurde, dann erfolgt eine aktive<br />

Therapie. Heute ist bekannt, dass<br />

passive Massnahmen und Schonung<br />

kontraproduktiv sind. Körperliche Aktivität,<br />

Ausdauertraining und angepasste<br />

physiotherapeutische Spezialübungen<br />

verbessern nachweislich die allgemeine<br />

körperliche Verfassung. Damit lassen<br />

sich Schonhaltungen und schmerzhafte<br />

Behinderungen im Alltag vermindern.<br />

Durch das gezielte Trainieren wichtiger<br />

Situationen in Beruf und Freizeit wird das<br />

Gefühl vermittelt, die Kontrolle über die<br />

Schmerzen zurück zu gewinnen.

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