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Gesundsitzen Ausgabe 2011/2012

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2011/2012

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5<br />

1<br />

3<br />

Knochen des Schultergürtels<br />

1 Schlüsselbein<br />

2 Schulterdache<br />

3 Oberarmkopf mit Gelenkknorpel<br />

4 Oberarmknochen<br />

5 Schulterblatt mit Gräte<br />

2<br />

4<br />

7<br />

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

8<br />

9<br />

6<br />

Muskeln des Schultergürtels<br />

auf der rechten Seite sind der Trapez- und der Deltamuskel<br />

entfernt um die darunterliegenden Muskeln darzustellen.<br />

1 Schulterblattheber 2 Obergrätenmuskel<br />

3 Untergrätenmuskel 4 Rautenmuskel<br />

5 Kleiner und grosser Rundmuskel<br />

6 Breiter Rückenmuskel 7 Deltamuskel<br />

8 Gräte des Schulterblattes 9 Trapezmuskel<br />

4<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

8<br />

9<br />

08/<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> · gesundsitzen<br />

7<br />

10<br />

1 2<br />

Schnitt durch das Schultergelenk<br />

Beim Heben des Oberarmes können die Sehne des Obergrätenmuskels,<br />

der Schleimbeutel und die Gelenkkapsel<br />

eingeklemmt und beschädigt werden<br />

1 Gelenk zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein<br />

2 Schlüsselbein 3 Obergrätenmuskel mit Sehne<br />

4 Schulterblatt 5 Schultergelenk<br />

6 Gelenkkapsel 7 Oberarmknochen<br />

8 Deltamuskel 9 Schleimbeutel<br />

10 Schulterdach Teil des Schulterblattes<br />

6<br />

5<br />

3<br />

4<br />

Rippen und dem Schädel verbunden. Diese<br />

Muskeln, zu denen der Schulterblattheber,<br />

die Rautenmuskeln, der Kapuzenmuskel<br />

und der vordere Sägemuskel gehören,<br />

bewegen das Schulterblatt in alle<br />

Richtungen und können es in allen Stellungen<br />

stabilisieren. Somit vergrössert<br />

der Schultergürtel die Beweglichkeit des<br />

Armes wesentlich und bildet eine verschiebliche<br />

Verankerung.<br />

Das normale Funktionieren bedingt intakte<br />

Strukturen und eine präzise Steuerung.<br />

Es ist klar, dass ein gebrochenes<br />

Schlüsselbein, abgenutzte Gelenkflächen<br />

oder abgerissene Sehnen kein gesundes<br />

Zusammenspiel erlauben. Aber<br />

auch verkrampfte Muskeln, eine schlechte<br />

Haltung oder Schonverhalten nach<br />

Verletzungen können das komplexe Bewegungsmuster<br />

der Schulter langfristig<br />

beeinträchtigen.<br />

Bei unserer Patientin Doris ist das Schulterblatt<br />

wegen ihrer leicht gebeugten<br />

Haltung seitlicher wie normal gelegen<br />

und etwas hochgezogen. Deshalb erscheinen<br />

die Schultern nach vorne gerundet.<br />

Den Kopf trägt sie in Vorlage. Die<br />

Nackenmuskeln sind gespannt.<br />

Zusammen ergibt das ein verbreitetes<br />

Haltungsmuster, welches Nacken- und<br />

Schulterprobleme begünstigt und besonders<br />

häufig beim Sitzen beobachtet<br />

werden kann.<br />

Wenn sie den rechten Arm hebt, zeichnet<br />

sich die untere Ecke des Schulterblattes<br />

deutlich unter der Haut ab und verschiebt<br />

sich zu Beginn der Bewegung gegen die<br />

Wirbelsäule. Doris kann es nicht genügend<br />

am Brustkorb stabilisieren. Gegen<br />

Ende der Bewegung dreht sich die untere<br />

Ecke der Skapula nicht ausreichend<br />

zur Seite.<br />

Diese unpräzise Koordination führt zur<br />

Verengung des Raumes unter dem Schulterdach.<br />

Diese Verengung presst auf einen<br />

Schleimbeutel und die Sehne des<br />

Obergrätenmuskels. Durch die zusätzliche<br />

Reibung entzündet sich das Gewebe<br />

und das kann mit der Zeit zum Reissen<br />

der Sehnen führen. (Abb. 3)<br />

Zum Glück hat Doris nicht so lange<br />

gewartet. Beim Auffangen des Sturzes<br />

hatte sie sich eine Zerrung der Schultermuskulatur<br />

zugezogen. Natürlicherweise<br />

schonte sie diese verletzte Schulter,<br />

aber nach dem Abheilen behielt sie das<br />

Schonverhalten bei. Zusammen mit ihrer<br />

schlechten Haltung schaukelten sich die<br />

Beschwerden hoch.<br />

Für eine erfolgreiche Behandlung und<br />

anhaltende Besserung reicht es nicht,<br />

die Entzündung zu bekämpfen. Das ungesunde<br />

Bewegungs- und Haltungsmuster<br />

muss verändert werden. Neben<br />

dem Mobilisieren der Brust- und Halswirbelsäule<br />

und der Behandlung der Muskulatur<br />

mit Triggerpunkt- und myofaszialen<br />

Techniken dienen dazu spezifische Kräftigungs-<br />

und Dehnübungen.<br />

Doris muss also selber aktiv werden. Mit<br />

der Unterstützung und Anleitung des<br />

Chiropraktors analysiert sie ihre Haltung<br />

und versucht sie zu korrigieren, was<br />

nicht einfach ist. Besondere Aufmerksamkeit<br />

erhält das Sitzen, verbringt sie<br />

aktives wohlbefinden<br />

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