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Gesundsitzen Ausgabe 2011/2012

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2011/2012

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Das ABC der Therapien<br />

Es gibt eine ganze Reihe von Therapieformen, die sich zur Heilung oder Linderung<br />

spezifischer Leiden anbieten. Teils sind sie uralt und wieder entdeckt, teils sind<br />

sie neu entwickelt worden. Von den einen haben wir schon gehört, von andern kennen<br />

wir bloss den Namen – frischen Sie hier Ihr Wissen auf.<br />

Text: Kurt Mürset; Fotos: zvg<br />

Trends & Wissen<br />

70<br />

Alexander-Technik<br />

Dank aufmerksamer Selbstwahrnehmung<br />

werden Bewegungsabläufe bewusster,<br />

ausgewogener und effizienter<br />

gestaltet. Dysfunktionale Gewohnheiten,<br />

die zu körperlichen Beschwerden führen,<br />

werden erkannt und abgelegt. Die Alexander-Technik<br />

zeigt einen Weg, natürlich<br />

und mühelos aufrecht zu leben. Die<br />

Methode geht auf Frederick Matthias<br />

Alexander zurück, der damit Stimm- und<br />

Atemprobleme überwand. Bei vielen Patienten<br />

setzt bereits nach drei Lektionen<br />

ein anderes Körperbewusstsein ein. Die<br />

Bereitschaft, Gewohnheiten zu hinterfragen,<br />

ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für den Erfolg.<br />

Anwendungsbereiche: Rücken-, Nackenoder<br />

Schulterschmerzen, Schleudertrauma,<br />

Bandscheibenvorfall und stressbedingte<br />

Störungen.<br />

www.alexandertechnik.ch<br />

Biofeedback<br />

Biofeedback will uns unsere unbewussten<br />

Körperreaktionen mit technischer<br />

Hilfe bewusst machen. So lernen wir den<br />

Körper steuern. Bereits seit den 1950er-<br />

Jahren werden Blutdruck, Puls oder die<br />

elektrische Leitfähigkeit der Haut gemessen<br />

und die Werte sicht- oder hörbar<br />

gemacht. Beim Neurofeedback werden<br />

Gehirnwellen gemessen. Einer der Haupteffekte<br />

von Biofeedback ist Entspannung,<br />

die Stress und Schmerzen reduziert.<br />

So kann beispielsweise verfolgt<br />

werden, welche Auswirkungen Erinnerungen<br />

an schöne oder schwierige<br />

Situationen auf Atmung und Hautleitwert<br />

haben. Dank dieser Rückmeldung kann<br />

sich der Patient selbst besser kennen<br />

lernen und Anspannung von Entspanntheit<br />

unterscheiden.<br />

Anwendungsbereiche: Migräne, psychosomatische<br />

Beschwerden oder Angststörungen.<br />

Neurofeedback wird auch<br />

bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-<br />

Hyperaktivitäts-Störung eingesetzt.<br />

www.psychologie.ch.<br />

Cranio-Sacral-Therapie<br />

Das Prinzip dieses Verfahrens beruht darauf,<br />

dass der menschliche Hirnwasserstrom<br />

unser Wohlbefinden stark beeinflusst.<br />

Bewegungseinschränkungen der<br />

Schädelknochen, der Wirbelsäule oder<br />

des Beckens können den Rhythmus des<br />

Stroms verändern und zu Beschwerden<br />

führen. Mit sanften Drucktechniken an<br />

Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum)<br />

stellen TherapeutInnen den normalen<br />

Hirnwasserfluss wieder her. Die Cranio-Sacral-Therapie<br />

soll auf diese Weise<br />

die Selbstheilungskräfte des Körpers in<br />

Gang setzen. Begründet wurde sie in<br />

den 1930er-Jahren vom US-Osteopathen<br />

William G. Sutherland. Die Therapeutinnen<br />

legen die Hände zuerst auf den Kopf,<br />

um sich auf den Rhythmus des Hirnwasserstroms<br />

einzustimmen. Dann versuchen<br />

sie entlang von Wirbelsäule und<br />

Kreuzbein Blockaden zu ertasten, die<br />

mit Druckbewegungen gelöst werden.<br />

Anwendungsbereiche: Migräne, Rückenschmerzen,<br />

Schädelverletzungen, Traumata<br />

nach schweren Geburten oder<br />

Burn-out.<br />

www.craniosuisse.ch.<br />

Spiraldynamik<br />

Der menschliche Körper bewegt sich von<br />

Natur aus spiralförmig. Vor 23 Jahren begründete<br />

der Schweizer Mediziner Christian<br />

Larsen dieses anatomische Bewegungs-<br />

und Therapiekonzept. Solange<br />

Arme, Wirbelsäule, Beine und Füsse die<br />

natürliche Drehrichtung einhalten, sind<br />

Muskeln und Gelenke richtig belastet<br />

und werden nicht überanstrengt. Geht<br />

dies verloren, entstehen Beschwerden,<br />

vor allem in den Gelenken und im Rücken.<br />

Zu Beginn der Therapie werden Haltungsund<br />

Bewegungsmuster analysiert. Später<br />

rückt die Gesamtkörperkoordination<br />

ins Zentrum. Patienten sollen aktiv mitarbeiten.<br />

Anwendungsbereiche: Fuss-,<br />

Knie- und Hüftprobleme, Rücken- und<br />

Nackenschmerzen, Bandscheibenvorfälle.<br />

Zum Teil können durch Spiraldynamik<br />

Operationen vermieden werden.<br />

www.spiraldynamik.com<br />

Fortsetzung folgt...

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