Südtirols Top 100 2022
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26 Nr. 6/<strong>2022</strong><br />
AKTUELL<br />
Altersvorsorge<br />
schon von Anfang an wichtig<br />
Die Pensionierung liegt für Berufseinsteigerinnen<br />
und Berufseinsteiger<br />
zwar noch in weiter Ferne,<br />
trotzdem sollten sie sich frühzeitig<br />
Gedanken über ihre finanzielle<br />
Absicherung im Alter machen. Der<br />
Großteil der 20- bis 49-jährigen<br />
Südtirolerinnen und Südtiroler<br />
beschäftigte sich bereits mit dem<br />
Thema und traf entsprechende<br />
Vorsorgemaßnahmen. Dennoch<br />
laufen einige Gruppen Gefahr, eine<br />
unzureichende Absicherung im<br />
Alter zu haben.<br />
Eine repräsentative Umfrage des<br />
WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung<br />
der Handelskammer<br />
Bozen zeigt, dass zwei Drittel aller<br />
Südtirolerinnen und Südtiroler im<br />
Alter zwischen 20 und 49 Jahren<br />
über ihre finanzielle Absicherung im<br />
Alter nachgedacht haben. Im Trentino<br />
trifft dies hingegen nur für ein<br />
Drittel der Befragten zu. Besonders<br />
bei den unter 30-Jährigen fehlen in<br />
beiden Provinzen häufig noch das<br />
Bewusstsein oder die Möglichkeiten<br />
der Altersvorsorge.<br />
Die meisten Bürgerinnen und Bürger<br />
über 30 Jahre rechnen hingegen damit,<br />
für ihr Alter ausreichend finanziell<br />
abgesichert zu sein. Zusammen mit der<br />
staatlichen Rente spielen die eigene<br />
Wohnung, Erspartes und sonstiges Vermögen<br />
(z.B. in Form von zusätzlichen<br />
Immobilien oder Wertpapieren) die<br />
größte Rolle für die Altersabsicherung.<br />
Auch die Zusatzvorsorge wird immer<br />
häufiger als Standbein genutzt.<br />
Daten zur Zusatzvorsorge in Südtirol<br />
Im Jahr 2020 zahlten 27 Prozent aller<br />
20- bis 49-jährigen Südtirolerinnen<br />
und Südtiroler und 18 Prozent der<br />
Trentinerinnen und Trentiner in einen<br />
mit Pensplan Centrum konventionierten<br />
Zusatzrentenfonds ein. Mit<br />
steigendem Alter lässt sich dabei eine<br />
deutliche Zunahme der Mitglieder<br />
und der Einzahlungsbeiträge feststellen.<br />
Die Entscheidung zur Einschreibung<br />
hängt von verschiedenen<br />
Faktoren ab. So erhöht sich beispielsweise<br />
die Bereitschaft, selbst privat<br />
vorzusorgen, wenn im sozialen Umfeld<br />
in einen Zusatzrentenfonds eingezahlt<br />
und darüber gesprochen wird.<br />
Dennoch sind einige Bevölkerungsgruppen<br />
nicht in der Lage, eine<br />
ausreichende staatliche Rente oder<br />
Zusatzrente aufzubauen. Dies betrifft<br />
beispielsweise im Haushalt tätige<br />
Personen, mitarbeitende Familienmitglieder<br />
oder Menschen mit einer<br />
unregelmäßigen Erwerbsbiografie. Sie<br />
sind daher zumeist auf eigene Ersparnisse<br />
bzw. Vermögen angewiesen.<br />
Frauen sind davon stärker betroffen,<br />
da sie häufiger als Männer in Teilzeit<br />
arbeiten oder den Haushalt führen.<br />
Zwei große Herausforderungen<br />
Die größte Herausforderung ist<br />
sicherlich, die altersarmutsgefährdeten<br />
Bevölkerungsgruppen zu unterstützen,<br />
die nur wenig in die staatliche Rente<br />
einzahlen bzw. auch keine Zusatzrente<br />
aufbauen (können). Die zweite Herausforderung<br />
besteht darin, auch die<br />
anderen Bevölkerungsgruppen noch