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Südtirols Top 100 2022

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AKTUELL Nr. 6/<strong>2022</strong><br />

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arbeiten. Damit ist gemeint, dass<br />

Aufträge unabhängig von Zeit und<br />

Ort erledigt werden.<br />

Was Südtirol tun sollte<br />

Um jenen Südtirolerinnen und<br />

Südtirolern, die sich irgendwann zur<br />

Rückkehr entschließen, eine solche zu<br />

vereinfachen, hat Südstern ein neues<br />

Tool entwickelt: die anonyme Jobsuche.<br />

Mit wenigen Mausklicks übermittelt<br />

man den ausgewählten Südstern-<br />

Partnern dabei sein anonymisiertes<br />

Profil und seine Job-Vorstellungen.<br />

Bei gegenseitigem Interesse tritt man<br />

in Kontakt: www.suedstern.org/jobsearch/jobsearch-info.<br />

Doch was sollte Südtirol selbst tun, um<br />

Zweifelnden die Rückkehr schmackhafter<br />

zu machen? Im Dialog mit den<br />

Partnerunternehmen hat Südstern<br />

einige Punkte ausgemacht. Unter anderem:<br />

die Änderung der Entlohnungsstrukturen,<br />

die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

sowie die aktive<br />

Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft<br />

und Bildungsinstitutionen. „Fachkräfte<br />

sind keine Bittsteller mehr“, sagt<br />

Südstern-Präsident Hermann Winkler.<br />

„Die Begegnung zwischen Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern muss auf<br />

Augenhöhe stattfinden, wobei sich<br />

beide von der Idee des lebenslangen<br />

Jobs verabschieden müssen.“ Flexible<br />

Arbeitszeiten müssten selbstverständlich<br />

mitgedacht und jungen Menschen<br />

müsse mehr zugetraut werden. Nicht<br />

zuletzt sei das Thema der Frauen in<br />

Führungspositionen wesentlich.<br />

„Südtirol war mir einfach zu klein ...“<br />

... berichtet Veronika Widmann.<br />

„Das Leben dort<br />

ähnelt dem in einer Blase,<br />

mehr Bescheidenheit<br />

und Offenheit wäre sicherlich<br />

angebracht“. Harald<br />

Wieser hingegen hat<br />

während seines Studiums in<br />

Südtirol gearbeitet, ist jedoch<br />

mit seinem Uni Abschluss als Dr.<br />

phil. in Südtirol zum Teil auf Unverständnis<br />

und Spott gestoßen. Heute<br />

lebt und arbeitet er in Salzburg.<br />

Die Ökonomin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin<br />

Veronika<br />

Veronika Widmann<br />

Widmann (36) ist vor einigen<br />

Monaten nach mehreren<br />

Jahren in Frankreich in<br />

die Schweiz gezogen.<br />

Vorher hat sie einige<br />

Jahre in Deutschland und<br />

ein Jahr in Südamerika gelebt.<br />

Derzeit arbeitet sie als<br />

Geschäftsführerin im größten<br />

Naturpark der Schweiz, dem<br />

Parc Ela, und schätzt an ihrem Job vor<br />

allem flache Hierarchien, agiles Arbeiten<br />

und ein dynamisches Umfeld.<br />

Radius: Wer oder was hat Sie vor vielen<br />

Jahren ins Ausland gezogen?<br />

Veronika Widmann: Ich wollte mehr<br />

von der Welt sehen, andere Kulturen<br />

kennenlernen, andere Mentalitäten,<br />

auch andere Sprachen haben mich<br />

interessiert. Südtirol war mir einfach zu<br />

klein, ich wollte sehen, wie Menschen<br />

an anderen Orten der Welt leben und<br />

was sie bewegt.<br />

Radius: Sie haben fünf Jahre in den<br />

Französischen Alpen gelebt, jetzt in der<br />

Schweiz. Berge gibt es auch in Südtirol …<br />

V. Widmann: Stimmt. Aber die Natur<br />

in den Französischen Alpen ist gigantisch<br />

und relativ unberührt. Es gibt<br />

dort noch viele Gegenden, wo man

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