03.10.2022 Aufrufe

Südtirols Top 100 2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 Nr. 6/<strong>2022</strong><br />

AKTUELL<br />

Editorial<br />

Es wird immer schwieriger, an<br />

dieser Stelle etwas Vernünftiges<br />

und Positives zu Papier zu bringen.<br />

Warum das so ist? Ganz<br />

einfach, weil in Italien, in Südtirol<br />

und auch weltweit Dinge passieren,<br />

die mit Vernunft nichts zu tun<br />

haben und alles andere als positiv<br />

sind. Und weil wir uns beim<br />

„Radius“ auf die Fahnen geheftet<br />

haben, nur Positives zu berichten,<br />

kommentieren wir normalerweise<br />

weder die Tagespolitik auf Landes-<br />

noch auf Staatsebene und<br />

schon gar nicht das internationale<br />

Geschehen. Normalerweise – aber<br />

was ist heute schon normal?<br />

Da wird aus reinen persönlichen<br />

Befindlichkeiten von einigen<br />

wenigen Parteigranden ein Mann<br />

gestürzt, der es geschafft hat, Italien<br />

in Europa wieder „hoffähig“ zu<br />

machen. Ministerpräsident Mario<br />

Draghi war sechs Jahre Gouverneur<br />

der Banca d’Italia, acht Jahre<br />

lang der Chef der Europäischen<br />

Zentralbank und genoss nicht nur<br />

in Europa hohes Ansehen. Die<br />

16 Monate seiner Amtszeit waren<br />

alles andere als leicht. Nicht nur<br />

wegen Corona, dem Ukrainekrieg<br />

oder der gesamten Wirtschaftslage<br />

inklusive der hohen Energiekosten<br />

samt Inflation. Er hat Italien stabilisiert<br />

und relativ sicher durch<br />

eine raue See geführt. Ob das der<br />

künftigen Regierung gelingt, darüber<br />

bestehen berechtigte Zweifel.<br />

Man darf gespannt sein, was der<br />

Rechtsblock wirklich draufhat –<br />

oder ob es nächstes Jahr wieder<br />

Neuwahlen gibt.<br />

International gesehen läuft auch<br />

einiges schief. Der ausufernde<br />

Konflikt um die Ukraine samt der<br />

russischen Generalmobilmachung,<br />

die Kämpfe zwischen Armenien<br />

und Aserbaidschan, die Unruhen<br />

im Iran, der Konflikt zwischen<br />

China und Taiwan u.v.m.<br />

Aber auch in Südtirol passieren Dinge,<br />

die für den Großteil des Wahlvolkes<br />

nicht nachvollziehbar sind.<br />

Parteipolitische Grabenkämpfe<br />

und Streitereien sind an der Tagesordnung<br />

und das zu einer Zeit, wo<br />

Zusammenhalt das oberste Gebot<br />

sein sollte. In der zweitgrößten<br />

Stadt des Landes wird mangels Einigkeit<br />

der deutschen Seite ein Italiener<br />

zum Bürgermeister gewählt.<br />

Persönliche Befindlichkeiten sind<br />

nicht nur in Rom, sondern auch<br />

bei uns die Triebfeder so mancher,<br />

kaum nachvollziehbarer (politischer)<br />

Entscheidungen. Unabhängig<br />

von den politischen Aktivitäten<br />

im Land sind die enorm<br />

gestiegenen Kosten von Erdgas<br />

und Strom ein allgegenwärtiges<br />

Thema. Was die Spritpreise betrifft,<br />

hat Italien schon gehandelt;<br />

Ähnliches erwartet sich die Wirtschaft<br />

bei den Stromkosten.<br />

Wie die heimischen Betriebe mit<br />

den gestiegenen Produktionskosten<br />

zu Rande kommen bzw. weiter<br />

verrechnen können, das sehen wir<br />

spätestens in den nächsten Bilanzen<br />

und in der Ausgabe <strong>Südtirols</strong><br />

„<strong>Top</strong> <strong>100</strong>“ im Jahr 2023.<br />

Und damit sind wir endlich beim<br />

eigentlichen und positiven Thema,<br />

bei der Ausgabe <strong>Südtirols</strong> „<strong>Top</strong> <strong>100</strong>“<br />

dieses Jahres. Die Wirtschaft im<br />

Land läuft auf Hochtouren. Es gibt<br />

derzeit so gut wie keine freien Hotelzimmer,<br />

die Wein- und Obsternte<br />

lassen ebenso auf gute Geschäfte<br />

hoffen, diverse Gewerbesparten<br />

suchen verzweifelt nach Mitarbeitern,<br />

um die Aufträge bedienen zu<br />

können. Doch auch Südtirol ist<br />

keine Insel der Seligen, und so mancher<br />

fragt sich, wie lange es in dieser<br />

international angespannten Situation<br />

noch gut gehen kann. Doch wir denken<br />

weiterhin positiv – und damit<br />

auch nicht zu weit in die Zukunft.<br />

Franz Wimmer<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen, Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />

Chefredakteur: Franz Wimmer | Projektleiterin/Koordination: Magdalena Pöder<br />

Verkaufsleitung: Patrick Zöschg | Redaktion: Franz Wimmer, Nicole D. Steiner, Elisabeth Stampfer, Edith Runer,<br />

Denise Frötscher, Ivo Morelato, Alexandra Keller | Werbung/Verkauf: Armin De Biasio, Michael Gartner,<br />

Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller | Verwaltung: Weinbergweg 7 | 39<strong>100</strong> Bozen | Tel. 0471 081 561<br />

info@mediaradius.it | www.mediaradius.it<br />

Fotos: Dolomiten-Archiv, shutterstock, verschiedene Privat-, Firmen- und Online-Archive sowie Verkaufsunterlagen.<br />

Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan | Grafik/Layout: Achim March, Elisa Wierer<br />

Lektorat: Magdalena Pöder | Produktion: Athesia Druck Bozen – www.athesia.com<br />

Vertrieb: als „Dolomiten“-Beilage und im Postversand<br />

Druckauflage: 23.000 Stück<br />

Preis: Einzelpreis 2,00 Euro, A+D: 2,60 Euro<br />

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!