AUTOINSIDE Ausgabe 10 – Oktober 2022
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AUSGABE <strong>10</strong> <strong>–</strong> OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />
Digitalisierung<br />
Wie Bits und Bytes<br />
die Garagenwelt verändern<br />
Seiten 61 <strong>–</strong> 73<br />
Fokus Carrosserie<br />
Aus Tradition die Zukunft<br />
im Blick: Hightech wird<br />
zum Branchenstandard<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 30<br />
Handel & Aftersales<br />
Endlich wieder persönlich:<br />
Eine Reportage von der<br />
Automechanika Frankfurt<br />
Seiten 52 <strong>–</strong> 55<br />
Bildung<br />
Flavio Helfenstein: Der<br />
junge Erfolgsunternehmer<br />
im persönlichen Porträt<br />
Seiten 82 <strong>–</strong> 83
Die besten<br />
erhalten<br />
Reifen<br />
Sie bei uns
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong><br />
Uns bewegen<br />
Fernbeziehungen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Vorwort<br />
6 Kurz notiert<br />
Fokus Carrosserie<br />
8 Dealer Management Systeme<br />
<strong>10</strong> Neue Mess- und Richtsysteme<br />
12 Nachhaltigkeit über gesamte Produktion<br />
14 Schadenkalkulation Carrosseriegewerbe<br />
16 Lenkgeometriemessgerät<br />
18 Digitales Farbtonmanagement<br />
20 Im Betrieb den Energieverbrauch senken<br />
22 Scheinwerferkalibrierung<br />
24 Felix Wyss über Wandel in der Branche<br />
26 Akzo Nobel schult Schadensexperten<br />
28 Garagistenzmorge in Zetzwil AG<br />
AUSGABE <strong>10</strong> <strong>–</strong> OKTOBER <strong>2022</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Handel & Aftersales<br />
32 Neues zur Swiss Marketplace Group AG<br />
35 Die Anforderungen an eine Autobatterie<br />
37 Winterreifentest des TCS<br />
44 Neue Geschäftsstelle der ESA in St. Gallen<br />
46 Konzentrationsprozesse im Autohandel<br />
48 Besuch in der Zeughausgarage Appenzell<br />
52 Rückschau Automechanika in Frankfurt<br />
Politik & Recht<br />
56 AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter:<br />
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
58 Strommangellage: Was das für die<br />
Branche bedeutet<br />
Fokus Digitalisierung<br />
61 Profitieren dank arenverfügbarkeit<br />
62 Die Trends in Sachen Werkstattdiagnose<br />
65 Mehr Sicherheit beim Oldtimerkauf<br />
66 Diagnosegerät von Bosch<br />
68 5 G-Technologie im Mobilitätssektor<br />
70 Ferndiagnose als Service<br />
72 Adapter von Autosense liefert Daten<br />
Remote Diagnostics Service <strong>–</strong><br />
Die umfassende remote<br />
Lösung für die Fahrzeugdiagnose<br />
von Bosch.<br />
Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />
Verband & Sektionen<br />
74 «Tag der Schweizer Garagisten» 2023: Das<br />
hält die grösste Fachtagung für Sie bereit<br />
Digitalisierung<br />
Wie Bits und Bytes<br />
die Garagenwelt verändern<br />
Seiten 61 <strong>–</strong> 73<br />
Bildung<br />
78 Die Sieger der SwissSkills <strong>2022</strong><br />
81 Informationen neue KV-Grundbildung<br />
82 Porträt einer Branchenpersönlichkeit<br />
86 Lehrgängerumfrage <strong>2022</strong><br />
88 Die Tücken der Mehrwertsteuer<br />
90 AGVS-Eignungstest neu mit QR-Code<br />
Fokus Carrosserie<br />
Handel & Aftersales<br />
Bildung<br />
Aus Tradition die Zukunft<br />
im Blick: Hightech wird<br />
zum Branchenstandard<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 30<br />
Endlich wieder persönlich:<br />
Eine Reportage von der<br />
Automechanika Frankfurt<br />
Seiten 52 <strong>–</strong>55<br />
Flavio Helfenstein: Der<br />
junge Erfolgsunternehmer<br />
im persönlichen Porträt<br />
Seiten 82 <strong>–</strong> 83<br />
<strong>10</strong>3 Garagenwelt<br />
Titelseite: Digitalisierung <strong>–</strong> Wie Bits<br />
und Bytes die Garagenwelt verändern.<br />
Foto: iStock<br />
<strong>10</strong>6 Vorschau und Impressum<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>
Der Schweizer Datenspezialist<br />
für Carrosserien, Garagen<br />
und Versicherungen<br />
Ein Schadenfall muss rasch und unkompliziert abgewickelt werden <strong>–</strong> für Kunden,<br />
Carrossiers, Garagen und Versicherungen. Hier setzt auto-i-dat ag mit Produkten<br />
an, die zusammen mit der Branche spezifisch für die Schweiz entwickelt wurden:<br />
Reparaturkalkulation SilverDAT 3, e-Service und VIN-Abfragen. Sie alle basieren<br />
auf Schweizer Daten und der grössten Fahrzeugdatenbank Europas. Das ist die<br />
Basis unserer breiten Palette an Produkten, die unseren Kunden ihre tägliche<br />
Arbeit erleichtern. Und das hat uns zum Schweizer Marktführer gemacht.<br />
auto-i-dat ag, Widmerstr. 73h, 8038 Zürich, Tel. 044 497 40 40, Fax 044 497 40 41, office@auto-i-dat.ch, www.auto-i-dat.ch
VORWORT<br />
Aristoteles hatte nicht recht<br />
«Im Kontakt mit unseren Mitgliedern<br />
begegne ich in allen Betrieben<br />
motivierten, offenen, fleissigen und<br />
fähigen jungen Berufsleuten.»<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
«Ich zweifle an der Zukunft der Zivilisation, wenn ich die Jugend<br />
von heute sehe.» Die Worte des griechischen Universalgelehrten<br />
Artistoteles, ausgesprochen ein paar Jahrhunderte vor Christus,<br />
hallen bis in die Gegenwart nach. Sie sind auch heute oft zu hören.<br />
Völlig zu Unrecht. Es gibt unzählige Beispiele dafür, dass das nicht<br />
stimmt, egal wie oft diese Klagen in den vergangenen Jahrhunderten<br />
auch wiederholt wurden. Das jüngste davon sind die Swiss Skills.<br />
Ein anderes Beispiel sind die vielen Jugendlichen, die aktuell eine<br />
der vielfältigen und zukunftsorientierten Berufslehren in den<br />
Betrieben unserer Mitglieder absolvieren.<br />
Die neue Generation ist nicht einfach anders, weil sie anders sein<br />
will. Sie hat einfach andere Bedürfnisse. Hand aufs Herz: Das<br />
war damals nicht anders. Die Herausforderung liegt nicht darin,<br />
zu urteilen, sondern zu verstehen. Die Welt von heute ist ungleich<br />
komplexer als je zuvor. Das ist für unsere Generationen eine<br />
Herausforderung <strong>–</strong> für die kommenden Generationen erst recht.<br />
Die SwissSkills haben auch gezeigt, wie gross das Interesse von<br />
Jugendlichen ist, eine Berufslehre zu absolvieren. Unser Team hat<br />
die SwissSkills als Plattform genutzt, um Tausenden von Jugendlichen<br />
einen Einblick in die faszinierende Welt der Autoberufe zu<br />
ermöglichen und unsere zentrale Botschaft zu verbreiten: Im Autogewerbe<br />
hast du die Chance, einen vielseitigen Beruf mit Zukunft<br />
zu lernen. Wir hoffen, dass diese Einladung von vielen talentierten<br />
jungen Menschen angenommen wird.<br />
Im Kontakt mit unseren Mitgliedern begegne ich in allen Betrieben<br />
motivierten, offenen, fleissigen und fähigen jungen Berufsleuten.<br />
Das stimmt mich für die Zukunft unserer Zivilisation optimistisch.<br />
Dies wäre dann meine Botschaft an Aristoteles.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Thomas Hurter<br />
Zentralpräsident<br />
Die ultimative<br />
Garagen-App<br />
www.werk8.app<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 5
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neuer Generalsekretär des<br />
CLEPA<br />
Der Europäische Verband der<br />
Automobilzulieferer (CLEPA) hat<br />
per 1. September <strong>2022</strong> Benjamin<br />
Krieger als neuen Generalsekretär<br />
eingestellt. Krieger tritt die<br />
Nachfolge von Sigrid de Vries an,<br />
die dieses Amt in den letzten fünf<br />
Jahren innehatte. Die Ernennung<br />
wurde am 9. Juni in Brüssel<br />
während der jährlichen Generalversammlung<br />
des Verbandes von<br />
Thorsten Muschal, CLEPA-Präsident<br />
und EVP Sales & Program<br />
Management der Forvia-Gruppe,<br />
bekannt gegeben.<br />
Benjamin Kriger. Foto: CLEPA<br />
Auto Zürich geht eine Partnerschaft mit Autolina.ch ein. Foto: Auto Zürich<br />
Partnerschaft von Auto Zürich und Autolina.ch<br />
Das Beste aus zwei Welten: Autolina.ch und die Messe Auto Zürich (<strong>10</strong>.<br />
bis 13. November <strong>2022</strong>) besiegeln eine Partnerschaft für die kommenden<br />
drei Jahre. Die Zusammenarbeit ist ein Ergebnis der konsequenten Neuausrichtung<br />
und verknüpft zwei der ambitioniertesten Akteure in Sachen<br />
Mobilität in der Schweiz. Autolina bietet seit 2020 neben dem virtuellen<br />
Showroom auch Autofox.ai, eine Bildbearbeitungs-Smart-App für die<br />
Autobranche, an. «Für uns und die ganze automobile Branche ist das ein<br />
Meilenstein», sagt der Geschäftsführer Wolfgang Schinagl.<br />
Amag übernimmt Schweizer<br />
Energiepionier<br />
Die Amag erwirbt den auf Photovoltaik,<br />
Wärmepumpen und E-Mobility<br />
spezialisierten Geschäftsbereich<br />
Helion der Bouygues E&S InTec<br />
Schweiz AG. Der Kaufvertrag<br />
zwischen der Amag und Bouygues<br />
Energies & Services wurde am<br />
2. September <strong>2022</strong> unterzeichnet.<br />
Mit der Übernahme von Helion<br />
erweitert die Amag-Gruppe ihr<br />
Dienstleistungsangebot rund<br />
um die Elektromobilität erheblich.<br />
Amag setzt auf Photovoltaik.<br />
Foto: Helion<br />
Varun Laroyia neuer CEO von LKQ Europe<br />
LKQ gab Managementwechsel bekannt: Varun Laroyia wurde zum CEO<br />
und Managing Director von LKQ Europe ernannt. Er tritt die Nachfolge<br />
von Arnd Franz an, der das Unternehmen verlässt, um als CEO zur Mahle<br />
Group zu wechseln. Rick Galloway wurde zum Senior Vice President und<br />
Chief Financial Officer von LKQ ernannt. Michael Frick, langjähriges Mitglied<br />
der Konzern-Geschäftsführung Finanzen (CFO), verlässt das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch. Sein Nachfolger wird Markus Kapaun. Der<br />
48-jährige Diplom-Kaufmann ist seit knapp 20 Jahren im Konzern tätig.<br />
Freude herrscht: Family Business Award <strong>2022</strong>. Foto: Amag<br />
Varun Laroyia. Foto: LKQ<br />
Arnd Franz. Foto: Mahle<br />
Griesser AG gewinnt Family Business Award <strong>2022</strong><br />
Der Family Business Award wurde heuer zum elften Mal verliehen. Vor<br />
über 200 Gästen im Berner Kursaal wurde in einer feierlichen Zeremonie<br />
das Gewinnerunternehmen gekürt: Die Griesser AG aus Aadorf im Kanton<br />
Thurgau. Das Gewinnerunternehmen erhielt einen vollelektrischen Skoda<br />
Enyaq Sportline iV. Den Family Business Award hat die Amag 2012 zu<br />
Ehren ihres Gründers und Patrons Walter Haefner ins Leben gerufen.<br />
DAS SYMPATHISCHE<br />
GARAGENKONZEPT IHRER ESA.
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neue Mitglieder<br />
MITGLIED<br />
Sektion Aargau<br />
▪ Autocenter Senn AG,<br />
Bremgarten AG<br />
▪ QuadTech-Koch AG, Fislisbach<br />
▪ Stierli Autocenter AG, Zofingen<br />
Sektion Graubünden<br />
▪ Garage Maissen, Domat/Ems<br />
Sektion Schwyz<br />
▪ HK-Power AG, Ried (Muotathal)<br />
▪ Garage Traxel GmbH, Steinen<br />
Sektion Thurgau<br />
▪ Garage Haubenschmid,<br />
Mettendorf<br />
Sektion Zürich<br />
▪ Furttal Wohnmobile Hermann,<br />
Otelfingen<br />
Sektion Zentralschweiz<br />
▪ Leader Pneu-Garage GmbH,<br />
Buchrain<br />
▪ Ruedis Garage GmbH, Giswil<br />
Der AGVS konnte im Juli und<br />
August 13 neue Mitglieder mit<br />
insgesamt 47 Mitarbeitenden<br />
begrüssen. Wir heissen die neuen<br />
Mitgliederbetriebe herzlich willkommen.<br />
Sektion St. Gallen, Appenzell,<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
▪ Carpoint86 GmbH, Uzwil<br />
Sektion Waadt<br />
▪ Garage le Peuplier, Lausanne<br />
Sektion Wallis<br />
▪ Hydrau-Trucks Sàrl, Sitten<br />
Mewa übergibt Wasserstoff-Lkw für Deutschland<br />
Mewa setzt auch in der Mobilität auf «Zero Emission». Nach zwei<br />
Hyundai XCient Fuel Cell in der Schweiz bereitet Mewa nun den ersten<br />
4×2-Wasserstoff-Elektro-Lkw für den Einsatz im Norden Deutschlands<br />
vor. Am 1. September erfolgte die Übergabe in der Schweiz für den Aufbau<br />
des Fahrzeugs in Anwesenheit von Kay Simon (Mewa), Daniel Keller<br />
(HHM) und Christian Galli (GK Grünenfelder).<br />
Neue PR-Managerin bei Mazda<br />
Mazda steht für unkonventionelle<br />
Köpfe, ein leidenschaftliches Herz<br />
und den Willen, sich Herausforderungen<br />
zu stellen. Mit der neuen<br />
Managerin PR & Influencers Marine<br />
Deloffre hat das Unternehmen eine<br />
ideale Ergänzung gefunden, um diesen<br />
ausserordentlichen Spirit auch<br />
in Zukunft am Schweizer Markt zu<br />
verankern. Seit dem 1. September<br />
Marine Deloffre. Foto: Mazda<br />
<strong>2022</strong> verantwortet sie als leidenschaftlicher<br />
Automobilfan das<br />
Storytelling der Marke und betreut die Kommunikation von Produkteinführungen,<br />
Unternehmensmitteilungen und Events.<br />
V. l. n. r.: Christian Galli, Kay Simon und Daniel Keller. Foto: Mewa<br />
Hamilton neu Managing Director bei Genesis<br />
Lawrence Hamilton ist seit<br />
1. September <strong>2022</strong> Managing<br />
Director von Genesis Motor Europe.<br />
Er übernimmt den Posten von<br />
Dominique Boesch, der das Unternehmen<br />
verlässt, um sich neuen<br />
Herausforderungen zu stellen.<br />
Hamilton ist seit nahezu 30 Jahren<br />
in der Automobilbranche aktiv.<br />
Lawrence Hamilton. Foto: Genesis<br />
Geheimnis um Pirelli-Kalender 2023 gelüftet<br />
Der Titel des Pirelli Kalenders 2023 by Emma Summerton lautet<br />
«Love Letters to the Muse». Diese <strong>Ausgabe</strong> präsentiert weltweit bekannte<br />
Models, die Summerton in New York und London fotografierte.<br />
Emma Summerton setzte die Models in Szene. Foto: Pirelli
FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />
Support von BMS-/DMS-Systemen<br />
Individualisierung live<br />
aus dem Homeoffice<br />
Gerade im Bereich Karosserie und Lack führt heute kein Weg mehr am Bodyshop Management (BMS) oder<br />
Dealer Management System (DMS) vorbei. Nichts ist dabei wichtiger als dessen bedarfsgerechter Zuschnitt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> blickt dem Support von GCS Schweiz über die Schulter, wie für jedes Problem die passende<br />
Lösung gefunden wird. Timothy Pfannkuchen<br />
Eine beschauliche Überbauung im Zürcher<br />
Unterland: Nichts deutet in Winkel in Sichtweite<br />
des Zürcher Flughafens darauf hin,<br />
dass hier gerade ein wesentlicher Teil der<br />
Umstellung auf das Zahlungssystem mit<br />
QR-Code stattfindet <strong>–</strong> jener, der Carrossiers<br />
betrifft, die ein Bodyshop oder Dealer<br />
Management System (BMS/DMS) der GCS<br />
Schweiz AG, einem der führenden Anbieter,<br />
nutzen. Bei Carmine Sarno laufen die<br />
Drähte heiss: Der 40-Jährige ist einer der<br />
zwei Supporter der GCS Schweiz AG und der<br />
15 Mitarbeiter im Mutterhaus in Deutschland.<br />
Sarnos Mission: Das BMS/DMS der<br />
Kundinnen und Kunden <strong>–</strong> ob Grossbetrieb<br />
oder der kleine Garagist um die Ecke <strong>–</strong> will<br />
konstant auf deren Bedürfnisse massgeschneidert<br />
sein.<br />
Geht es überhaupt noch ohne BMS/DMS?<br />
«Eigentlich nicht, zumindest nicht im Bereich<br />
Karosserie und Lack», sagt Sarno.<br />
«Alleine die Mehrwertsteuer- oder die<br />
Versicherer-Abrechnung wären heute ohne<br />
extrem komplex. Ich sage immer: Andere<br />
IT-Systeme kosten Geld, unser BMS/<br />
DMS verdient Geld.» Bei unserem Besuch<br />
schauen wir Sarno im täglichen Support<br />
über die Schultern. Zuerst hat der stets<br />
gut gelaunte Sarno einen Kunden aus dem<br />
Bündnerland an der Strippe, bei dem es um<br />
genau jene erwähnte Umstellung auf die<br />
QR-Code-Einzahlungsscheine geht. «Solche<br />
aktuellen Dinge kommen immer epidemieartig,<br />
das ist gerade das grosse tägliche<br />
Thema. Nur ein Beispiel: Vergisst man<br />
Grosses aktuelles Thema QR-Code: Carmine Sarno ist einer von zwei Supportern, die für GCS Schweiz im Bodyshop oder Dealer Management System (BMS/DMS) für alle Kundinnen<br />
und Kunden die ideale Lösung finden. Foto: AGVS-Medien<br />
8<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
beim Erstellen des QR-Codes das Land anzugeben,<br />
funktioniert er nicht», schildert<br />
Sarno. Bei diesem Kunden geht es um die<br />
Anpassung an einen bestimmten Druckertyp,<br />
der im Moment noch nicht genau die<br />
Perforationslinie auf dem ausgedruckten<br />
Einzahlungsschein trifft.<br />
Sarno übt sich im Multitasking: Während<br />
er mit dem Kunden telefoniert und diesen<br />
probe drucken lässt, passt er über den Remote-Zugang<br />
auf dem Computer des Kunden<br />
die Befehlszeilen des Druckers an, ruft<br />
in einem anderen Fenster eine Betriebsanleitung<br />
des Druckertyps auf, checkt nebenher<br />
eine Dokumentenvorlage des Kunden.<br />
Erneuter Probedruck. «Noch drei Millimeter»,<br />
sagt der Kunde. Wieder ändert Sarno<br />
Befehlszeilen, wieder hört man im Hintergrund<br />
den Drucker und ein «Super, jetzt<br />
passt’s!». «Dann sind Sie mich los», sagt<br />
Sarno: «Haben Sie noch Fragen?»<br />
Seit drei Jahren arbeitet Sarno vom Homeoffice<br />
aus für die GCS Schweiz AG. Zugute<br />
komme ihm dabei seine breite Erfahrung<br />
im Autobereich. «Das ist wichtig, denn<br />
ich muss verstehen können, wie der Kunde<br />
tickt». Sarno war zuvor bei Derendinger, der<br />
FCA und bei Eurotax. Nächster Termin: Die<br />
Carrosserie Frederiksen aus Goldswil BE<br />
wird bei der Einführung der neuen Werkstattplanung<br />
täglich begleitet und wünscht<br />
Anpassungen im Auftragsmanagementmodul,<br />
dem Auftragsmanager (AMG). Danach<br />
kommen noch einige Details. Zwei Beispiele<br />
für Anpassungen, die quasi nebenher zum<br />
Hauptwunsch laufen: Eine Frage zur Erstellung<br />
von Auftragslisten <strong>–</strong> Sarno geht es<br />
detailliert durch. Es scheint, als laufe das<br />
System seit Installation neuer Module langsamer<br />
<strong>–</strong> worauf Sarno die Rechenleistung<br />
abruft und sagt: «Da lasten wir Kapazität<br />
auf, ich sage das den Kollegen.» Denn der<br />
IT-Service des Kunden ist praktischerweise<br />
ebenfalls die GCS Schweiz AG in Basel.<br />
Ein neuer Kunde, eine neue Frage. In dem<br />
Betrieb klappe es nicht immer mit dem Upload<br />
von Fotos der Schäden an Autos von<br />
den mobilen Tablets jedes Mitarbeitenden.<br />
Sarno checkt alle Infos, die er über die Infrastruktur<br />
hat <strong>–</strong> und findet die Lösung: «Sie<br />
haben zwei Wifi Spots. Ihre Mitarbeitenden<br />
dürfen nicht dazwischen herumlaufen beim<br />
Upload, dann sollte das behoben sein.»<br />
Wie finden Carrossiers eigentlich das für<br />
sie passende BMS/DMS? «In dieser Branche<br />
kennt man sich, und die beste Werbung<br />
ist meiner Meinung nach die Mund-zu-<br />
Mund-Propaganda», findet Sarno. «Gerade<br />
«Ich muss verstehen<br />
können, wie<br />
der Kunde tickt.»<br />
Carmine Sarno,<br />
Supporter bei GCS Schweiz<br />
hat mir ein Neukunde gesagt, unser System<br />
sei eben viel individueller, die generierten<br />
Daten wertvoller für ihn.» Darum<br />
habe der Kunde gewechselt und nun gerade<br />
zwei neue Module integriert. Der wohl häufigste<br />
Satz von Sarno im Support: «Zeigen<br />
Sie mir, wie sie arbeiten.» Nicht die Software<br />
gibt die Abläufe vor: Der Kunde erläutert<br />
Routinen im Betrieb, Sarno sorgt<br />
dafür, dass die Abläufe jenen entsprechen.<br />
«Wir gehen immer nach dem 80-zu-20-Prinzip<br />
vor», erläutert uns Sarno. «Wir schauen<br />
<strong>10</strong>0 reale Aufträge an und welchen Weg 80<br />
davon nehmen <strong>–</strong> danach richten wir uns.<br />
Anders gesagt: Alle Wege führen nach<br />
Rom, aber jeder Kunde geht den eigenen<br />
Weg.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gcsag.ch<br />
Das BMS-/DMS-Modul Ressourcenmanager (RMA)<br />
von GCS Schweiz, hier im Einsatz bei der Carrosserie<br />
Frederiksen in Goldswil BE <strong>–</strong> einem Kunden, den Sarno<br />
während unserer Reportage betreute. Screenshot:<br />
AGVS-Medien<br />
Variantenreich: Das BMS-/DMS-Modul Auftragsmanager (AMG), hier als Screenshot von der GCS-Homepage.<br />
Screenshot: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 9
FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />
Dirk Zentgraf von Celette Deutschland<br />
demonstriert die zwei computerbasierten<br />
Mess- und Richtsysteme direkt an zwei<br />
Fahrzeugen.<br />
Hochpräzise Richtsysteme<br />
Lohnenswerte und<br />
nachhaltige Reparaturen<br />
Bereits seit zwölf Jahren setzt Carbesa auf Richtbänke von Celette. An der Repair Show in Oensingen SO<br />
wurden die beiden Systeme namens Naja und Cameleon, die mit allen Richtbänken von Celette kompatibel<br />
sind, live vor Publikum direkt an einem Fahrzeug vorgeführt. Max Fischer<br />
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der an diesem<br />
Abend in Oensingen bereits einige Male gefallen<br />
ist. Denn auf sehr vielen Ebenen sind<br />
Instandsetzungssysteme nachhaltig im doppelten<br />
Sinne. Davon ist auch Urs May, Geschäftsführer<br />
bei Carbesa, überzeugt: «Fahrzeugreparatur<br />
ist nicht nur im wirtschaftlichen,<br />
sondern auch auf den ökologischen<br />
Aspekt bezogen nachhaltig und für Werkstätten<br />
immer ein lohnenswertes Geschäft.»<br />
Für eine nachhaltige Fahrzeuginstandsetzung<br />
führt Celette, der französische Hersteller für<br />
Mess- und Richtsysteme, mehrere moderne<br />
Produkte in seinem Portfolio <strong>–</strong> welche in der<br />
Schweiz durch Carbesa vertrieben werden.<br />
An der Celette Repair Show am 31. August<br />
<strong>2022</strong> wurden diese Produkte den Garagisten<br />
und Carrossiers präsentiert. Das System namens<br />
Naja ist ein computerbasiertes Messsystem,<br />
das sich via Bluetooth direkt mit dem<br />
Computer verbinden kann. Mit einem Messkopf,<br />
der sich um 360 Grad unter dem Fahrzeug<br />
drehen lässt und auf einer Schiene, die<br />
ebenfalls unter dem Fahrzeug platziert wird,<br />
kann es in relativ kurzer Zeit eine präzise Messung<br />
durchführen. Möglich ist dies durch die<br />
Eigenkalibrierung des Systems und die nutzerfreundliche<br />
Darstellung auf dem Computer-Interface.<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
1<br />
2<br />
Dirk Zentgraf, Karosseriebaumeister und Trainer<br />
Technischer Support bei Celette Deutschland,<br />
präsentierte vor rund 80 geladenen Gästen<br />
das Messsystem direkt an einem Fahrzeug:<br />
«Für Ein- und Ausgangsvermessungen aller<br />
Art sowie leichte bis mittlere Strukturschäden<br />
eignet sich das Messsystem optimal», sagt der<br />
Experte. Auch bei leichten bis mittleren Schäden<br />
schafft eine Eingangsvermessung bei Annahme<br />
des Fahrzeugs primär Klarheit, ob die<br />
tragende Struktur des Fahrzeugs verformt ist,<br />
was natürlich auch einen massgeblichen Sicherheitsaspekt<br />
darstellt. Diesen Sicherheitsaspekt<br />
gilt es im Alltag auch den Kundinnen<br />
und Kunden zu vermitteln. Momentan würden<br />
nach einem Unfall geschätzte 65 Prozent<br />
der reparierten Autos innert zwölf Monaten<br />
wieder verkauft, sagt Mathias Dufaux, Stv. Geschäftsführer<br />
und Vertriebsleiter bei Carbesa.<br />
Dies sei ein klares Zeichen, dass man das Vertrauen<br />
der Kunden des Karosseriebereichs<br />
wieder stärken müsse, meint Dufaux. Und<br />
das gehe nur, indem man den Kunden wieder<br />
mehr Sicherheit gebe in Form von Garantien<br />
und modernen Systemen, die genau solch präzise<br />
Eingangsvermessungen möglich machen<br />
und schnell aufzeigen.<br />
Für Zentgraf lohnen sich die Investition in<br />
die neuen Systeme auch noch aus einem anderen<br />
nicht unwesentlichen Grund: «Fahrzeuge<br />
werden heutzutage tendenziell wieder<br />
hochwertiger gebaut und dadurch auch<br />
wieder teurer. Dies macht Reparaturen allgemein<br />
wieder lohnender.» Ein neues Werkzeug,<br />
das es den Garagisten ermöglicht, eine<br />
noch grössere Bandbreite an Reparaturen anzubieten,<br />
ist das System namens Cameleon:<br />
Ein adaptives Richt system, das modular aufgebaut<br />
und für jedes Fahrzeug einsetzbar ist.<br />
Es soll jedoch nicht die bestehenden Richtwinkelsätze<br />
von Celette ersetzen, sondern<br />
vielmehr um eine Lösung für alle Fahrzeuge,<br />
für die kein Richtsatz verfügbar ist oder für<br />
die generell keine Daten zur Verfügung stehen,<br />
ergänzen. Die Online-3D-Software des<br />
Systems listet immer alle verfügbaren Fahrzeugdaten<br />
auf. Cameleon sei zudem kompatibel<br />
mit allen bestehenden Richtbanksystemen<br />
von Celette.<br />
«Wir arbeiten seit ungefähr zwölf Jahren mit<br />
der Qualitätsmarke Celette und haben grosses<br />
Vertrauen in sie», sagt Dufaux von Carbesa.<br />
Qualität hat in diesem Fall auch ihren berechtigten<br />
Preis. Beide Systeme zusammen kosten<br />
45000 Franken. Auf zehn Jahre gerechnet sind<br />
das rund 500 Franken pro Monat. Eine Anschaffung,<br />
die sich aber schon bei einer Vermessung<br />
pro Woche lohne, wie Mathias Dufaux<br />
betont. Selbst in einem kleinen Karosseriebetrieb<br />
sei eine Vermessung pro Woche die<br />
Regel. Die Celette Repair Show war aus Sicht<br />
der Carbesa ein voller Erfolg, wie auch Nadine<br />
Burkhardt, Leiterin Marketing und Kommunikation,<br />
am Ende des Abends bestätigte:<br />
«Es war ein toller Abend, und ich glaube, wir<br />
konnten mit den Live-Demonstrationen die<br />
Neugier der Anwesenden stillen.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
carbesa.ch<br />
3<br />
1 Für Verpflegung war gesorgt: Minispiesse zum<br />
Selbstzusammenstellen stillten nach der Show den<br />
Hunger der Besucherinnen und Besucher.<br />
2 Urs May (l.) und Mathias Dufaux von Carbesa.<br />
Carbesa setzt in allen Bereichen auf bewährte<br />
Systeme und arbeitet darum seit zwölf Jahren mit<br />
der 1953 gegründeten Firma Celette zusammen.<br />
3 Zwei Besucher der Repair-Show begutachten das<br />
System Cameleon aus der Nähe.<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
SCHWEIZER QUALITÄT<br />
SEIT 1880. MIDLAND.CH<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 11
FOKUS CARROSSERIE<br />
Prozessmanagement<br />
Wie Nachhaltigkeit das Nützliche<br />
mit dem Guten verbindet<br />
Nachhaltigkeit wird heute in allen Prozessen in den Reparaturwerkstätten angeschaut, wie zum Beispiel beim<br />
Bedarf an Ersatzteilen, bei der Reduktion des Materialbedarfs und ganz generell bei der Einsparung von<br />
Energie. Gerade angesichts der aktuellen Wirtschaftslage ist Energie und Energieeinsparung ein Fokusthema,<br />
das die Werkstätten direkt in ihrer Kasse spüren. Reinhard Kronenberg<br />
Enzo Santarsiero: «Prozesse analysieren, neue<br />
Wege beschreiten und Einsparungen realisieren.»<br />
Foto: André Koch AG<br />
Sascha Feller: «Wir müssen unserer Umwelt Sorge<br />
tragen.» Foto: Feller AG<br />
Urs Wesemann: «Wir tun der Umwelt und unserem<br />
Portemonnaie etwas Gutes.» Foto: Wesemann AG<br />
Von allen Megatrends der vergangenen<br />
Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, hat sich<br />
einer sehr weit oben und unverändert auf der<br />
Prioritätenliste festgeklammert: Nachhaltigkeit.<br />
Kaum eine Organisation, Firma oder Institution<br />
kommuniziert heute ohne Hinweis<br />
darauf, was sie zugunsten der Nachhaltigkeit<br />
alles unternimmt. Längst ist Nachhaltigkeit<br />
auch unbestrittenes Thema im Autogewerbe<br />
und in der Welt der Carrossiers. Doch zwischen<br />
Absichtserklärungen und konkreten<br />
Taten ist der Unterschied mehr als nur graduell<br />
<strong>–</strong> er hat inzwischen entscheidenden Einfluss<br />
auf Prozesse und Rendite.<br />
Kommt dazu: Versicherungen und Verbände<br />
legen zunehmend grösseren Wert auf das<br />
Thema. Die Einsicht, dass reparieren in vielen<br />
Fällen nachhaltiger ist als ersetzen, hat sich<br />
längst auf breiter Front durchgesetzt. Analysen<br />
haben die positiven Auswirkungen auf<br />
die Umwelt bei einer Kleinschadenreparatur<br />
aufgezeigt: Der Energieaufwand liegt um ein<br />
Vielfaches tiefer und der Beitrag zur Vermeidung<br />
von Sommersmog kann substanziell reduziert<br />
werden.<br />
Klimafreundliches<br />
Unternehmen<br />
Wir leisten einen Beitrag für eine<br />
lebenswerte Umwelt<br />
Durch Einsatz von:<br />
- Wasserverdünnbare Basislacke<br />
- UV-trocknende Füller<br />
- Lufttrocknende & lösungsmittelarme High Solid Klarlacke<br />
Unser Fokus:<br />
- kontinuierliche Reduktion der Energiekosten<br />
- Verbesserung der CO2 Emissionen<br />
- Ökologischer Fussabdruck<br />
André Koch AG<br />
8902 Urdorf<br />
www.andrekoch.ch<br />
Nach wie vor und vielerorts wird Nachhaltigkeit<br />
mit teuer oder teurer gleichgesetzt. «Nachhaltigkeit<br />
ist <strong>–</strong> sowieso auf lange Sicht <strong>–</strong> definitiv<br />
nicht teurer», sagt Enzo Santarsiero, CEO<br />
der André Koch AG in Urdorf. Nach nachhaltigen<br />
Reparaturmethoden Ausschau zu halten<br />
bedeute, dass die Prozesse analysiert und<br />
dass gegebenenfalls neue Wege beschritten<br />
werden, sagt er <strong>–</strong> und geht mit seiner Firma<br />
als gutes Beispiel voran. André Koch setzt<br />
sich für Produkte ein, die den Energiebedarf<br />
bei der Verarbeitung und Lackierung deutlich<br />
senken <strong>–</strong> bei gewissen Prozessen sogar bis zu<br />
90 Prozent. Über 80 Prozent der Kunden von<br />
André Koch arbeiten inzwischen mit Wasserbasislack.<br />
«Umweltfreundlichkeit ist heutzutage<br />
ein normales Kriterium für die Wahl<br />
des Reparaturverfahrens und ein Gebot für<br />
nachhaltiges Wirtschaften», sagt Enzo Santarsiero.<br />
Das Thema Umweltschutz beschäftigt<br />
die André Koch AG schon seit längerer Zeit:<br />
Sie setzt sich aktiv für den Umweltschutz ein,<br />
12<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
kompensiert im Rahmen dieses Engagements<br />
unter anderem auch freiwillig ihren CO 2 -Fussabdruck<br />
und trägt das von der Stiftung KMU<br />
Clima verliehene Label einer CO 2 -neutralen<br />
Firma.<br />
Schnell oder doch besser nachhaltig?<br />
Wie sich die Wahl und die Anwendung eines Produkts ganz konkret auf die Nachhaltigkeit auswirkt,<br />
zeigt ein Blick auf die Standox VOC Xtreme Produktepalette: Sie trocknen nicht nur bei 60 oder 40 Grad<br />
Raumtemperatur sehr schnell, sondern auch ohne forcierte Trocknung bei 20 Grad Raumtemperatur.<br />
Möglich macht das eine patentierte Technologie von Axalta. «Der Lackierer kann damit wählen,<br />
ob er sich bei der Trocknung in erster Linie für Tempo oder für eine maximale Energieeinsparung entscheidet»,<br />
sagt Volker Wistorf, technischer Leiter der André Koch AG. Bei der Trocknung mit<br />
20 Grad Raumtemperatur reduzieren sich die Energiekosten um bis zu 70 Prozent. Aber selbst bei<br />
der schnellen Ofentrocknung senken die Standox Xtreme-Produkte die Energiekosten um bis zu<br />
25 Prozent. In der Kombination mit dem Standoblue Basislack lassen sich Neuteile in nur 36 Minuten<br />
fachgerecht lackieren.<br />
Wie sehr diese Erkenntnisse in Carrosseriebetrieben<br />
umgesetzt werden, zeigen zwei<br />
Beispiele: eines in Thun und eines in Zug.<br />
«Nachhaltigkeit hat bei mir einen hohen Stellenwert»,<br />
sagt Urs Wesemann, Geschäftsführer<br />
und Inhaber der Wesemann AG in Zug.<br />
«Wenn so wenig Ressourcen wie möglich gebraucht<br />
werden, sind auch die Betriebskosten<br />
tiefer.» Sein Kollege Sascha Feller, Geschäftsführer<br />
und Inhaber der Carrosserie Feller AG<br />
in Thun, ergänzt: «Wir praktizieren reparieren<br />
statt ersetzen schon lange Zeit.» Mit<br />
dem Label Green Car Repair kommuniziert<br />
die Feller AG ihren Effort auf diesem Gebiet<br />
aktiv nach aussen. Der Betrieb setzt seit einiger<br />
Zeit auf Lacke auf Aspartat-Technologie.<br />
«Wir brauchen seither zum Einbrennen<br />
nur noch einen Bruchteil der Energie», sagt<br />
er. Und: Aufgrund der kürzeren Einbrennzeit<br />
bei niedriger Temperatur kann Fellers Betrieb<br />
heute sogar mehr Fahrzeuge pro Woche verarbeiten<br />
als vorher. Gleiches bestätigt sein<br />
Kollege Urs Wesemann, der ebenfalls lufttrocknende<br />
Lackmaterialien einsetzt und damit<br />
auf erhöhtes Heizen in der Lackierkabine<br />
verzichten kann: «Nach 20 Minuten kann man<br />
das Fahrzeug aus der Kabine nehmen und das<br />
nächste Fahrzeug wird lackiert», sagt er. Auch<br />
er hat dadurch den Durchlauf gesteigert. Und<br />
er hat bereits, was Kollege Feller noch plant:<br />
eine eigene Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach,<br />
dank der die Wesemann AG über sechs Monate<br />
im Sommer mit eigenem Strom arbeitet.<br />
Nach der Motivation gefragt, weshalb die beiden<br />
Geschäftsführer ihre Betriebe so konsequent<br />
auf Nachhaltigkeit ausrichten, sagt Sascha<br />
Feller: «Wir können mit unseren Bemühungen<br />
zwar nicht die Welt retten, aber einen<br />
Teil dazu beitragen.» Er registriert, dass viele<br />
Kunden zunehmend auf so ein Engagement<br />
achten und es schätzen, wenn ihr Fahrzeug<br />
nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch<br />
nachhaltig repariert wird. Damit ist schliesslich<br />
allen gedient <strong>–</strong> auch dem Carrossier.<br />
Denn: «Mit nachhaltigem Arbeiten kann man<br />
Geld einsparen», hält Urs Wesemann fest. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
andrekoch.ch<br />
Remote Diagnostic<br />
h-RDx<br />
Ferndiagnose<br />
Diagnose und Programmierung einfach gemacht<br />
Reservation der h-RDx-Schnittstelle direkt via h-base<br />
unter «Mein Konto» oder über die zuständige Filiale.<br />
Weitere Informationen unter: www.autotechnik.ch // www.h-base.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 13
FOKUS CARROSSERIE<br />
Eine neue Fotoapp soll in die Silverdat 3 integriert werden. Bild: Auto-i-dat<br />
Sebastian Ackermann, Product Manager bei der<br />
Auto-i-dat AG. Quelle: Auto-i-dat<br />
Schadenkalkulation<br />
«Die Ausgangslage im Carrosseriegewerbe<br />
ist trotz Umwälzungen solid»<br />
«Eine Auswertung der Fälle über die vergangenen fünf Jahre zeigt unveränderte Schadengrössen mit<br />
leicht steigendem Arbeitsanteil», sagt Sebastian Ackermann, Product Manager bei der Auto-i-dat AG.<br />
«Die Ausgangslage für die Branche ist trotz der Umwälzungen solid.» Gestützt wird diese Perspektive auch<br />
durch den Trend, dass heute wieder mehr repariert statt ersetzt wird. Reinhard Kronenberg<br />
Wettbewerbs- und Margendruck sowie eine<br />
wachsende Administration: Das sind aus Sicht<br />
von Auto-i-dat die grössten Herausforderungen<br />
für Carrossiers und Garagen mit Carrosserieabteilungen.<br />
Heisst: Es geht darum, möglichst<br />
effizient und effektiv die Voraussetzung<br />
für eine rasche und nachhaltige Reparatur des<br />
Schadens zu schaffen. Und die beginnt mit der<br />
Kalkulation. «Dafür stehen heute eine breite<br />
Palette an digitalen Instrumenten zur Verfügung,<br />
die eine rasche und präzise Schadenkalkulation<br />
ermöglichen», sagt Sebastian Ackermann.<br />
Dazu gehört die rasche Identifikation<br />
des Fahrzeugs mit einer VIN- oder Kontrollschild-Abfrage.<br />
Dazu gehört auch eine einfache<br />
Identifikation der beschädigten Teile sowie die<br />
Information darüber, ob sie repariert oder ersetzt<br />
werden sollen. «Anschliessend rechnet<br />
die Software aufgrund der manuell gewählten<br />
Reparaturart <strong>–</strong> ersetzen, instandstellen und lackieren<br />
<strong>–</strong> und der hinterlegten Reparaturlogiken<br />
alle geleisteten Arbeiten sowie die pro Teil<br />
hinterlegten Arbeitszeiten und Ersatzteilkosten<br />
automatisch in Form einer Offerte für die<br />
Reparatur des Fahrzeugs.» Über angehängte<br />
Umsysteme wie z.B. e-Service4 kann die Kalkulation<br />
anschliessend online an die Versicherung<br />
zur Validierung übermittelt werden.<br />
«Für eine zweckdienliche digitale Schadenkalkulation<br />
müssen allerdings eine Reihe von<br />
Grundlagen gegeben sein», sagt Ackermann.<br />
«Dazu gehören in erster Linie exakte Daten<br />
in Bezug auf Reparaturzeiten und Ersatzteilpreise<br />
sowie eine durchgehende Abbildung<br />
logischer Abhängigkeiten, wenn einzelne Reparaturschritte<br />
zu Folgeprozessen führen, zum<br />
Beispiel, dass der Ersatz einer Tür auch deren<br />
Aus- und Einbau bedarf.» Ebenso gegeben sein<br />
müsse eine Schnittstelle zu allen relevanten<br />
DMS-Systemen sowie ein nahtlos integriertes<br />
Ökosystem mit einer Übermittlungsplattform<br />
an eine Versicherung, die es ihr erlaube, einem<br />
Reparateur Fälle zuzuweisen und mit ihm zu<br />
kommunizieren. «Weiter kommt idealerweise<br />
eine Lösung hinzu, die von möglichst vielen<br />
Marktteilnehmern verwendet wird», sagt Sebastian<br />
Ackermann. Für einen guten Service<br />
hilfreich sei auch ein Telefonsupport in allen<br />
drei Landessprachen.<br />
Ein Blick in die nahe Zukunft zeigt, welche<br />
neuen Lösungen in Erarbeitung sind, um auch<br />
künftigen Herausforderungen zu begegnen.<br />
«Unsere neu entwickelte Fotoapp ist bereits<br />
vielversprechend bei den ersten Werkstatt-<br />
Betrieben im Rahmen eines Pilotprojekts im<br />
Einsatz», sagt Ackermann. Die zukünftige Integration<br />
der Fotoapp in Silverdat3 soll bei<br />
Schadenserfassungen hinsichtlich Bildqualität<br />
und einheitlich strukturierten Bilddaten<br />
neue Massstäbe setzen und zusätzlich den<br />
Garagisten ihre Arbeit weiter erleichtern. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
auto-i-dat.ch<br />
14<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Digitale Reifen-Saison mit Imaweb<br />
Digitaler Full Service fürs<br />
nächste Frühjahrsgeschäft<br />
Mit einem exakt auf das saisonale Geschäft und die nächste Reifensaison abgestimmten System an<br />
Zusatzmodulen von Imaweb profitieren Garagisten von einer spürbaren Entlastung seitens zeitraubender<br />
Routinearbeiten bei gleichzeitig höherem Umsatz dank zufriedeneren Kunden.<br />
Der Online Planer ist als eine eigene, durch<br />
Imaweb gehostete Website konzipiert. Dadurch<br />
kann ihn selbst ein Garagist ohne eigene Website<br />
einsetzen. Besitzt er eine, muss er keinerlei<br />
Datenkapazität dafür bereitstellen. Einzig<br />
mit dem Werkstattplaner EASY bzw. VISUAL<br />
PLAN sollte der Garagist bereits arbeiten.<br />
Rund um die Uhr verkaufen<br />
Eine der grössten Stärken des Online Planers<br />
liegt im Verkaufen von ergänzenden Dienstleistungen<br />
wie bspw. Innenreinigung, Filterwechsel<br />
oder Frühjahrs-Check. Selbstverständlich<br />
kann man damit auch einen Ersatzwagen<br />
ordern. Insgesamt liegt hier für den<br />
Garagisten viel Zusatzgeschäft drin, was den<br />
Online Planer spie lend amortisiert. Diejenigen,<br />
die ihn bereits nutzen, berichten regelmässig<br />
von nachweislich gestiegenen Zusatzverkäufen.<br />
Mit Imaweb optimal digital ins Saison-Geschäft.<br />
Auf Service und Mehrumsatz<br />
programmiert<br />
Der Vorteil liegt im perfekten Zusammenspiel<br />
der im DMS xDRIVE vollintegrierten Tools<br />
Pneuhotel, Werkstattplaner und Online Planer<br />
von Imaweb: Aus dem Pneuhotel können<br />
Kunden per E-Mail an den Reifenwechsel-Termin<br />
erinnert werden <strong>–</strong> inklusive integriertem<br />
Link direkt zum Online Planer der Garage.<br />
Dieser garantiert dem Garagisten eine durchgängige<br />
Verfügbarkeit Kunden gegenüber,<br />
und diese schätzen eine 24-h-Terminbuchungsmöglichkeit<br />
sehr. Der Online Planer erhöht<br />
nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern<br />
hilft dem Garagisten zusätzlich bei der Lead-<br />
Generierung potenzieller Kunden. Gleichzeitig<br />
befreit er spürbar von tagsüber eingehenden<br />
Terminanfragen. So kann der Garagist<br />
morgens gleich mit der Bearbeitung der vorliegenden<br />
Werkstatt termine starten und sich<br />
auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Er wird<br />
von lästiger Routinearbeit entlastet und seine<br />
Werkstatt besser ausgelastet. Bucht ein Kunde<br />
einen Werkstatttermin über den Online Planer,<br />
greift dieser auf den Werkstattplaner zu,<br />
kontrolliert verfügbare Ressourcen und schlägt<br />
dem Kunden augenblicklich freie Termine vor.<br />
Danach erhält dieser die Terminbestätigung<br />
automatisch per E-Mail zugesandt. Auch der<br />
Garagist erhält ein E-Mail, dass ihm ein Eintrag<br />
vorliegt. Zudem wird der Termin direkt in den<br />
Werkstattplaner eingetragen.<br />
Nahtlos digitale Reifensaison<br />
Mit dem System von Imaweb lässt sich der gesamte<br />
Prozess für das saisonale Geschäft digital<br />
abbilden und optimal steuern: Mit dem Pneuhotel<br />
zur frühzeitigen Kundeninformation<br />
und perfekten Reifeneinlagerung, der Terminbuchung<br />
mittels Online Planer, der Auftragserteilung<br />
per DIGITAL SIGNATURE online<br />
durch den Kunden bis hin zur Rechnungsstellung<br />
und dem PDF-Rechnungsversand direkt<br />
aus xDRIVE sowie der digitalen Dokumenten-<br />
Archivierung mit EASY ARCHIV. Wer bereits<br />
ab dem nächsten Frühjahrsgeschäft von allen<br />
Vorteilen profitieren will, sollte jetzt handeln!<br />
Imaweb berät gerne zu allen Details und Möglichkeiten<br />
der digitalen Reifensaison. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
imaweb.swiss<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 15
FOKUS CARROSSERIE INHALT FOKUS<br />
Webbasiertes Lenkgeometriemessgerät<br />
Eine Ferrari-<br />
Achsvermessung<br />
in Perfektion<br />
Die Lenkgeometrieanlage «Q.Lign» ist das pure Gegenteil von sperrig<br />
und langsam. In der Werkstatt der Niki Hasler AG ist man besonders<br />
angetan von der leichten Anbringung der magnetischen Messtafeln,<br />
von der Datenübertragung auf ein Tablet und von der automatischen<br />
Differenzausgleichung. Mike Gadient<br />
Perfektion. Dieses Wort fällt Enrico Soriano<br />
von der Niki Hasler AG ein, wenn er Prozess<br />
und Endergebnis einer Achsvermessung beschreibt.<br />
«Wenn wir den Ferrari eines Kunden<br />
tiefer oder höher legen und somit das<br />
Fahrverhalten korrigieren oder das Bremsverhalten<br />
verbessern, streben wir immer ein<br />
perfektes Fahrgefühl an», erklärt Soriano, zuständig<br />
für den Bereich Ferrari Aftermarket &<br />
Teile bei der Basler Garage. Seit Anfang Jahr<br />
nutzt der AGVS-Betrieb dafür das moderne<br />
Lenkgeometriemessgerät «Q.Lign» der Firma<br />
Beissbarth. Es wird in der Schweiz von der<br />
Gassner AG mit Sitz in Glattfelden ZH vertrieben.<br />
Infolge des zunehmenden Zusammenspiels<br />
komplexer Fahrwerke und verbauter<br />
Kamera- sowie Radarsensoren wurde bei der<br />
Entwicklung von «Q.Lign» darauf geachtet,<br />
dass das Gerät nur wenig Platz einnimmt,<br />
mobil und überall in der Werkstatt einsetzbar<br />
ist. Der Platz vor der Bühne soll für die<br />
Kalibrierung des Fahrerassistenzsystems zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Erst kürzlich wurde die Niki Hasler AG an der<br />
Versammlung der AGVS-Sektion beider Basel<br />
für ihre langjährige Mitgliedschaft im Verband<br />
geehrt. Stolze 20 Jahre sind es mittlerweile.<br />
Während des Besuchs von <strong>AUTOINSIDE</strong> werden<br />
der Garage gleich fünf neue Ferraris geliefert.<br />
Es gilt, die Fahrzeuge für einen Ausflug<br />
auf die Rennstrecke aufzubereiten. «Die<br />
Abnützung der Reifen ist je nach Strassenbelag<br />
schlicht komplett anders», sagt Soriano.<br />
Während Lenkgeometrie-Einstellungen für<br />
andere Werkstätten ein lukratives Zusatzgeschäft<br />
sind, gehören sie beim Ferrari-Händler<br />
an der Hardstrasse 15 in Basel zum Standardangebot.<br />
Eines, das mit der Unterstützung von<br />
«Q.Lign» zudem schneller erledigt ist. Für Mechaniker<br />
Riccardo Ielapi liegen die Vorteile auf<br />
der Hand: «Wir sind schneller, präziser und<br />
müssen zwecks Differenzausgleichung keine<br />
schweren Gewichte mehr ins Auto laden.»<br />
Weil keine Hebebühne eine hundertprozentige<br />
Genauigkeit oder einen absolut waagrechten<br />
Stand des Fahrzeugs garantiert, besteht<br />
«Q.Lign» aus zwei selbstkalibrierenden Messwertaufnehmern,<br />
welche die letzten Resttoleranzen<br />
kompensieren.<br />
Als einer von nur 30 Ferrari-Händler<br />
weltweit trägt die Niki Hasler AG<br />
den offiziellen Titel «Officina Ferrari<br />
Classiche». Foto: Niki Hasler AG<br />
In einem ersten Schritt werden die Magnethalter<br />
mit kleinen Messtafeln angesetzt. Das<br />
Prinzip ermöglicht die sekundenschnelle Anpassung<br />
an verschiedene Radgrössen und<br />
sorgt dabei für einen sicheren Halt und wiederholgenaue<br />
Messergebnisse. Die zwei Messköpfe<br />
sind selbstnivellierend und durch ein<br />
16<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
INHALT FOKUS CARROSSERIE<br />
In der Werkstatt der Niki Hasler AG wird mit «Q.Lign»<br />
eines der fortschrittlichsten Messgeräte im Bereich<br />
Lenkgeometrie eingesetzt. Hier im Bild zu sehen sind die<br />
Spezialhalter «Q.Grip», die den Reifen ohne jeden Kontakt<br />
zur Felge greifen. Foto: Niki Hasler AG<br />
Referenzsystem permanent miteinander verbunden.<br />
Dieses aktive Referenzsystem ist das<br />
Erfolgsrezept für gerade Lenkräder und perfekt<br />
eingestellte Achsen. Sowohl Spur- als<br />
auch Sturzwerte lassen sich direkt am Messwertaufnehmer<br />
ablesen und erleichtern die<br />
Einstellarbeiten unter dem Fahrzeug.<br />
Ielapi startet die Software des Messgeräts am<br />
Tablet und prüft die bereits hinterlegten Fahrzeug-<br />
und Kundendaten. Der webbasierte Ansatz<br />
von «Q.Lign» verlagert die gesamte Bildverarbeitung<br />
und Rechenleistung in den Messwertaufnehmer<br />
und ersetzt den gesamten,<br />
sonst üblichen Fahrwagen. Messwerte können<br />
dabei auf jedem browserbasierten Endgerät<br />
wie Tablet, Smartphone oder TV angezeigt<br />
werden. Mit der Stream-to-X-Lösung ist auch<br />
eine Übermittlung auf einen klassischen Computer<br />
möglich. Soriano ist zufrieden: «Früher<br />
nutzten wir Rillenblätter, jetzt ist ein digitaler<br />
Ausdruck möglich. Die Darstellung der Daten<br />
ist übersichtlicher.» Es sei beispielsweise gut<br />
ablesbar, wie stark die Reifen letztlich abgefahren<br />
sind.<br />
Soriano ist es ein besonderes Anliegen, die<br />
Messgenauigkeit von «Q.Lign» hervorzuheben.<br />
Zum Spezialgebiet der Niki Hasler AG<br />
gehören nämlich Zertifizierungsdienste für<br />
Die magnetischen und selbstkalibrierenden Messwertaufnehmer von «Q.Lign» kompensieren die letzten Resttoleranzen.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
historische Ferrari-Modelle. Als eine von nur<br />
30 Garagen weltweit trägt der AGVS-Betrieb<br />
den offiziellen Titel «Officina Ferrari Classiche».<br />
Vor gut einem Jahr wurde eigens ein<br />
neuer Showroom für die Oldtimer eröffnet.<br />
Die Achsvermessung erfolgt auch bei diesen<br />
Fahrzeugen präziser und in Echtzeit. Ungefähr<br />
dreimal schneller als mit anderen Lenkgeometriegeräten<br />
können die Ferraris gemäss<br />
Soriano und Ielapi somit gewartet werden.<br />
Ein zeitlicher Vorsprung, der für den Alltag<br />
eines Garagisten unbezahlbar sein kann. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
nikihasler.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 17
FOKUS CARROSSERIE<br />
Digitales Farbtonmanagement<br />
Schnelle Prozessabwicklung mit<br />
cloudbasierten Anwendungen<br />
Drei der Anbieter mit drei der Systeme für das digitale Farbtonmanagement für den Lackierbetrieb: Was<br />
bedeutet digitales Farbtonmanagement in der Praxis, und wie können Lackier- und Carrosseriebetriebe davon<br />
profitieren? Max Fischer<br />
Farbtonpaspeln brauchen Platz und sind in<br />
der Anwendung umständlich. Ein digitales<br />
Farbtonmanagementsystem verspricht Zeitersparnis<br />
und mehr Platz im Lackierbetrieb.<br />
Drei der Hersteller, die mit ihren cloudbasierten<br />
Softwarelösungen Lackierbetrieben höhere<br />
Effizienz und Produktivität versprechen,<br />
sind Axalta, BASF und Akzo Nobel. Hier die<br />
verschiedenen Systeme kurz erklärt:<br />
Phoenix Cloud (Spies Hecker)<br />
von Axalta<br />
Das Farbtonmanagementsystem Phoenix Cloud<br />
ist angebunden an die Farbtonformeldatenbank<br />
von Axalta. Die webbasierte Software<br />
bietet Zugriff auf die fortlaufend aktualisierte<br />
Datenbank Color Cloud. Ein Farbtonabgleich<br />
kann somit direkt im Betrieb vorgenommen<br />
werden. Mit einem entsprechenden Messgerät<br />
wird direkt am Kundenfahrzeug der Lack<br />
gemessen und mit der cloudbasierten Datenbank<br />
abgeglichen. Ausserdem ist es möglich,<br />
die eigenen angewandten Reparatur- und Farbtonformeln<br />
innerhalb des eigenen Firmennetzwerks<br />
zu speichern und zu verwalten.<br />
Nachdem die Software in der Datenbank die<br />
korrekte Farbformel ermittelt hat, werden<br />
die Resultate automatisch per Wifi an eine IP-<br />
Waage gesendet. Das Farbtonmanagementsystem<br />
kann ausserdem mit dem automatischen<br />
Mischsystem Daisy Wheel verknüpft werden.<br />
Mit verschiedenen Cloud-Lizenzpaketen haben<br />
Garagisten die Möglichkeit, verschiedene<br />
Optionen je nach Bedürfnissen zu wählen.<br />
Refinity von BASF<br />
Bei BASF wird ebenfalls mit einem Farbtonspektrometer<br />
zuerst der Farbton am Kundenfahrzeug<br />
meist bereits bei der Fahrzeugannahme<br />
gemessen. Der drahtlose Transfer der<br />
Messergebnisse erfolgt sofort, so dass die<br />
Daten zeitgleich bereits für die Weiterverarbeitung<br />
im Mischraum bereitstehen. Innerhalb<br />
der Refinity-Plattform kann ausserdem ein<br />
einfacher Wechsel zwischen den Anwendungen<br />
vorgenommen werden. Dies zum<br />
Beispiel, wenn ein technisches Detail, etwa<br />
ein technisches Merkblatt eines Prozesses,<br />
kurz nachgeschlagen werden muss. Neu stehen<br />
den Garagisten neben Prozessbeschreibungen<br />
auch Prozessvideos zur Anwendung<br />
zur Verfügung. Im Kalkulationstool können<br />
Fahrzeug und Modell eingetragen und das zu<br />
lackierende Teil ausgewählt werden. Somit<br />
kann eine Kalkulation für die Kunden schnell<br />
erstellt werden. Durch die cloudbasierte Plattform<br />
erfolgen Updates automatisch, und die<br />
Garagenbetriebe bleiben somit software- wie<br />
auch farbdatenbanktechnisch immer auf<br />
dem allerneusten globalen Stand. Inbegriffen<br />
sind auch viele weitere Services und Dienstleistungen,<br />
die die Betriebe zukünftig in einer<br />
zentralen Plattform nutzen können.<br />
Mixit von Akzo Nobel<br />
Das System Mixit von Akzo Nobel ist das<br />
dritte cloudbasierte Farbtonmanagement-Programm<br />
in der Reihe. Auch hier wird initial<br />
Innovativ: Mit cloudbasiertem<br />
Farbtonmanagement sollen<br />
Prozesse in der Lackiererei<br />
vereinfacht werden. Foto: BASF<br />
am Kundenfahrzeug mit dem Farbtonmessgerät<br />
Automatchic Vision des Lackherstellers<br />
die Lackfarbe ermittelt. Im Anschluss schickt<br />
das Messgerät die Informationen in die Cloud<br />
des Lackherstellers. Der Algorithmus ermittelt<br />
durch den Zugriff auf die Online-Datenbank<br />
mit über zwei Millionen Mischformeln,<br />
welche tagtäglich aktualisiert und ergänzt<br />
werden, dann den passenden Farbton. Von<br />
jedem internetfähigen Endgerät aus ist die<br />
Datenbank von Akzo Nobel erreich- und einsehbar.<br />
Eine betriebsinterne Farbtondatenbank,<br />
die ebenfalls auf der Cloud gesichert<br />
werden kann, steht immer zur Verfügung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
axalta.com<br />
basf.com<br />
akzonobel.com<br />
18<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Garagentipp des Monats<br />
Digitale Werkstatt 4.0 ist in der<br />
Realität angekommen<br />
Mit der digitalen Werkstatt 4.0 haben es die Spezialisten von der GCS Schweiz AG mit ihren<br />
Kunden geschafft, dass die papierlose Werkstatt und komplett digitale Arbeitsabläufe in Carrosserie<br />
und Garagenbetrieben Wirklichkeit werden.<br />
Reto Dellenbach, CEO GCS Schweiz AG.<br />
Neue Antworten auf die immer<br />
gleichen Fragen?<br />
Die Fragen und Aufgabenstellungen scheinen<br />
auf den ersten Blick immer noch die selben zu<br />
sein. Wenn man sich aber die Mühe macht,<br />
etwas tiefer zu graben, stellt man fest, dass es<br />
von Betrieb zu Betrieb Differenzierungen und<br />
Individualitäten gibt, die es zu verstehen und<br />
am Ende des Tages abzubilden gilt.<br />
Wie kommt der Auftrag in den Betrieb? Wohin<br />
muss die Reparaturofferte? Wer erteilt die<br />
Reparaturfreigabe und wie? Sind noch Ressourcen<br />
frei im Betrieb? Sind die Ersatzteile<br />
vorhanden? Wurde alles ordnungsgemäss<br />
durchgeführt?<br />
Digitale, durchgängige Lösung<br />
Mit unserem Fundament VCS/VIS und den<br />
neuen mobilen Lösungen MOW, AMG, RMA<br />
haben wir den digitalen Werkzeugkasten für<br />
jeden Carrosserie- oder Garagenbetrieb.<br />
Bucht der Kunde via Terminbuchungssystem<br />
oder wird der Schaden via EC2, E-Service<br />
oder JAROWA zum Reparateur gesteuert,<br />
wird alles digital im GCS-System empfangen<br />
und erfasst. Aber es gibt auch den analogen<br />
Kundenkontakt, der mit dem Fahrzeug und<br />
Fahrzeugausweis zum Kundendienst kommt.<br />
Der Kundendienst fotografi rt den Fahrzeugausweis<br />
via Mobileworker MOW und innert<br />
Ergebnis Fahrzeugausweisscanner.<br />
Sekunden werden die Daten digitalisiert und<br />
es wird geprüft, ob Kunde und Fahrzeug<br />
schon bekannt sind oder schon ein Auftrag<br />
besteht und die Zuordnung geht ihren digitalen<br />
Lauf. Nach der Kalkulation geht es in<br />
die Planung: Nichtfakturierbare Aufgaben<br />
und Termin werden festgelegt und am Ende<br />
der Arbeitsvorbereitung hat der Werkstattmitarbeiter<br />
seine Arbeiten auf seinem Handy<br />
oder Tablet und arbeitet alles ganz einfach ab.<br />
Mit dem Abarbeiten meldet er automatisch<br />
erledigte Arbeiten und Termine an den Kundendienst<br />
zurück.<br />
Je nach Status der Arbeiten kann auch der<br />
Kunde automatisiert in die Kommunikation<br />
miteinbezogen werden.<br />
Scannen Sie den QR-Code<br />
und erfahren Sie mehr<br />
über die Angebote der GCS<br />
Schweiz AG.<br />
MOW mit Aufgaben und Terminen.<br />
Kommt der Kunde das Fahrzeug abholen,<br />
kann der Reparaturweg besprochen und mit<br />
den gemachten Fotos gezeigt werden und zu<br />
guter Letzt bekommt der Kunde ein E-Mail<br />
mit dem Link ins Online-Kundencenter cardata<br />
by carrepnet.ch, wo er das ganze Reparaturdossier<br />
einsehen kann. Ist ein Schadensteuerer<br />
oder eine Versicherung involviert,<br />
ist die Rechnung bereits digital übermittelt.<br />
Wir von GCS Schweiz AG haben die Erfahrung<br />
und langjährigen Mitarbeiter, die die<br />
Branche mit der IT-Lösung verbinden und so<br />
helfen, damit alle einheitlich und doch individuell<br />
in eine erfolgreiche Zukunft arbeiten<br />
können. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 19
FOKUS CAROSSERIE FOKUS<br />
Sehon fokussiert sich beim Thema<br />
Energiesparen nicht nur auf die<br />
Anlagentechnik, sondern kümmert<br />
sich um Wärme und Strom für den<br />
gesamten Betrieb.<br />
Sehon präsentierte Innovationen auf der Automechanika <strong>2022</strong><br />
Wie Garagisten Energie und<br />
somit Geld sparen können<br />
Sehon präsentierte auf der Automechanika eine ganze Reihe an Neuheiten und Innovationen rund<br />
um die Themen Energie, Qualität, Effektivität und Wirtschaftlichkeit in Karosserie- und Lackierbetrieben.<br />
CEO Tiemo Sehon erläutert weitere Details zum Energiesparen. Jürg A. Stettler<br />
Ob bei einem Neubau, einem Umbau oder auch einer Modernisierung<br />
von Lackierbetrieben und -anlagen: Es besteht immer die Möglichkeit,<br />
Energie zu sparen oder Energie besser zu nutzen. Wenn die Stromrechnung<br />
in exorbitante Höhen schiesst und Unternehmen <strong>–</strong> kleine<br />
wie grosse <strong>–</strong> an den Rand des Ruins treibt, ist eine energetische Sanierung<br />
weit mehr als nur etwas mehr Nachhaltigkeit in einem K&L-<br />
Betrieb. Das weiss auch das deutsche Unternehmen Sehon und bietet<br />
ein breites Produkt- und Leistungsspektrum bis hin zu individuellen<br />
Energiekonzepten an.<br />
Tiemo Sehon, Geschäftsführer bei Sehon Innovative Lackieranlagen GmbH.<br />
«Ausgehend von der Symbiose aus Hightech- und Green-Technology<br />
in der Anlagentechnik haben wir mit unseren Systempartnern die effiziente<br />
und energiesparende Energieversorgung von Lackierbetrieben<br />
stetig weiterentwickelt», erläutert Tiemo Sehon. Dazu gehören unter<br />
anderem energiesparende Aggregatetechnik, Ganzjahres-Wärmerückgewinnung<br />
mit gleichbleibend hoher Effizienz, betriebsarten-abhängiges<br />
Energiemanagement, verschiedene Energiesparmodule, Hochleistungsfiltersysteme,<br />
LED-Beleuchtung, intelligente Steuerungen und<br />
Integration regenerativer und alternativer Energieformen.<br />
20<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CAROSSERIE<br />
Sehon hat sich auf die energetische Sanierung von Bestandsanlagen <strong>–</strong><br />
auch von Nicht-Sehon-Anlagen <strong>–</strong> spezialisiert. Das kann sich für die Garagisten<br />
durchaus lohnen. Ein gutes Beispiel liefert das neue Lackier- und<br />
Karosseriezentrum der Garagengruppe Graf Hardenberg in Karlsruhe (D).<br />
Dort werden nun <strong>10</strong>0 Prozent des Stroms und 75 Prozent der Wärmeenergie<br />
selbst produziert, müssen also nicht zugekauft werden. Weiterer<br />
positiver Effekt: Der Betrieb spart jährlich rund 380 Tonnen CO 2 . Je nach<br />
Budget, technischen Anforderungen und individuellen Wünschen sparen<br />
Sehon-Kunden bis zu 60 Prozent Energie und mehr. Gewisse generieren<br />
sogar einen Energieüberschuss, den sie wieder ins Stromnetz speisen<br />
und weiterverkaufen können.<br />
Was kann ein K+L-Betrieb kurzfristig machen,<br />
um Energie zu sparen?<br />
Tiemo Sehon, Geschäftsführer bei Sehon Innovative Lackieranlagen<br />
GmbH: Bei Lackier- und Trocknungsanlagen mit Lufterhitzer<br />
(Kessel und Abgasrohr), die mit einem Gasbrenner betrieben werden,<br />
ist eine kurzfristige Umstellung auf Ölbrenner möglich. Dazu sind<br />
kleinere Anpassungen in der Steuerung notwendig. Bei Lackierbetrieben<br />
mit Gasflächenbrennern <strong>–</strong> also atmosphärischen Brennern ohne<br />
Brennkammer <strong>–</strong> ist eine Umstellung auf Öl nicht ohne weiteres möglich.<br />
Hier sind grössere Umbauarbeiten in der Technik und in der Steuerung<br />
notwendig. Da wir solche Umbaumassnahmen völlig markenunabhängig<br />
vornehmen und aktuell sehr viele Anfragen haben, sollten<br />
sich interessierte Betriebe so schnell wie möglich bei uns melden.<br />
Für eine erste Beurteilung sollten ein Foto der Steuerung und des bestehenden<br />
Lufterhitzers beigefügt werden. Optional ist die Angabe der<br />
kW-Leistung des Antriebmotors.<br />
Wie sehen Wärme- und Stromkonzepte der Zukunft aus?<br />
Zu Beginn hatten wir beim Thema Energiesparen ausschliesslich die<br />
Anlagentechnik im Fokus. Seit ein paar Jahren gehen wir weiter und<br />
kümmern uns um Wärme und Strom für den gesamten Betrieb. Bei<br />
Neubauten planen und realisieren wir sehr komplexe Wärme- und<br />
Stromsysteme. Bereits über 80 Betriebe nutzen unsere energiesparende<br />
BHKW-Technik, wobei die Lufterhitzung auf Warmwasserbasis<br />
ausgeführt wird. Das Verfahren ist nach wie vor topaktuell, sehr<br />
wirtschaftlich und nachhaltig. Obwohl dazu ein Gasantrieb genutzt<br />
Der Karosseriearbeitsplatz Cameleon ermöglicht sicheres Arbeiten an Karosserien mit<br />
unterschiedlichen Werkstoffen. Fotos: Sehon<br />
wird, sparen die Betriebe Strom- und Wärmeenergie von bis zu 60<br />
Prozent und mehr. Unsere modernen und effizienten Energiekonzepte<br />
bestehen aus einem intelligenten Energie-Mix-System, deren einzelne<br />
Module perfekt zusammenspielen.<br />
Welche Bedeutung haben regenerative Energieträger?<br />
Sie spielen eine grosse Rolle. Bereits seit vielen Jahren kann Energie<br />
über Photovoltaik, Solarthermie, Pelletheizungen oder Hackschnitzelanlagen<br />
in unsere Anlagen eingebunden werden. Insbesondere Photovoltaik<br />
sollte in jedem Betrieb ein Thema sein.<br />
Nicht jeder Betrieb wird in nächster Zeit neu bauen …<br />
Wir sind eines der wenigen Unternehmen, das völlig markenunabhängig<br />
Sanierung und Modernisierung umsetzt. Da jeder Karosserie- und<br />
Lackierbetrieb sehr individuell aufgestellt ist, ist eine Vorortaufnahme<br />
der Ist-Situation in jedem Fall notwendig. Darauf sind wir spezialisiert<br />
und können so bereits im Vorfeld eine genaue Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
erstellen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
sehon-lackieranlagen.de<br />
Neuheiten von Sehon an der Automechanika in Frankfurt<br />
Neben dem Topmodell Cameleon Premium haben die Deutschen nun<br />
mit der preisgünstigeren Variante Economy und der speziell auf die<br />
E-Mobilität zugeschnittenen E-Station zwei weitere Karosseriearbeitsplatz-<br />
Programme im Angebot. Für viele Karosserie- und Lackierbetriebe dürfte die<br />
budget-orientierte, aber voll funktionsfähige und sichere Economy-Variante<br />
für Ein-, Zwei- oder Mehrplatz-Lösungen besonders interessant sein.<br />
Ein wesentlicher Unterschied zum Premium-Modell: Die Absaug- und<br />
Sicherheitstechnik ist nicht fest installiert, sondern erfolgt über mobile<br />
Geräte. Als kostengünstige und dennoch mikrofeine Alternative zu einer<br />
traditionellen Dampfbefeuchtung zeigte Sehon das Befeuchtungssystem<br />
SE-Hydroplus, das sich für Lackieranlagen, Trockner, Vorbereitungsplätze<br />
und Nachreaktionsräume eignet und in Kombination mit dem Airplus-System<br />
und/oder mit Hydrosierung über die gesamte Fläche mittels spezieller<br />
Feinstdüsen funktioniert. Optional kann das Wasser bei SE-Hydroplus auch<br />
entkeimt, antibakteriell aufbereitet und/oder frequenzgerichtet werden.<br />
Die Nachrüstung mit SE-Hydroplus ist auch bei Fremdmarken möglich. Um<br />
Personenwagen und Transporter bequem und abgasfrei von A nach B zu<br />
verschieben, hat Sehon das innovative Transport- und Rangiersystem Move<br />
it im Angebot. Der Fahrzeugverschub kann in alle Richtungen sowohl in<br />
Längs- als auch in Quer-Richtung erfolgen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 21
FOKUS CARROSSERIE<br />
Die korrekte Kalibrierung der Scheinwerfer<br />
ist wichtig für die Sicherheit im Strassenverkehr.<br />
Foto: Hella Gutmann<br />
Korrekt eingestellte Scheinwerfer<br />
sind für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer<br />
zentral. Die dynamische<br />
technische Entwicklung<br />
auf diesem Gebiet stellt in Bezug<br />
auf die Kalibrierung immer höhere<br />
Anforderungen <strong>–</strong> besonders unter<br />
dem Aspekt der Herstellervorgaben,<br />
sagt Ismael Fernandez, Managing<br />
Director der Hella Gutmann<br />
Swiss AG. Reinhard Kronenberg<br />
Was sind heute bezogen auf Kalibrierungsgeräte<br />
die grössten<br />
Herausforderungen in der Werkstatt?<br />
Ismael Fernandez: Wenn der Garagist mit<br />
einem zeitgemässen Instrument arbeitet, besteht<br />
die Herausforderung lediglich darin, das<br />
für das Fahrzeug entsprechend passende Kalibriertarget<br />
zur Verfügung zu haben. Diese<br />
Herausforderung relativiert sich mit digitalen<br />
Tools. Hier kann der Garagist das benötigte<br />
Target im Idealfall einfach per Click dazubuchen<br />
und hat es sofort parat.<br />
Scheinwerferkalibrierung<br />
«Wer heute<br />
investiert, sollte<br />
das mit Blick auf<br />
die Zukunft tun»<br />
Was hat sich in der Entwicklung von<br />
Kalibrierungssystemen in den vergangenen<br />
Jahren am stärksten verändert?<br />
Da der Kalibrierbedarf in den Garagen stark<br />
zugenommen hat, kommt dem Faktor Zeit für<br />
den Gesamtprozess heute immer mehr Bedeutung<br />
zu. Das hat den Trend zu digitalen<br />
Geräten beschleunigt. Mit dem richtigen Tool<br />
sind nicht nur die Kalibriertafeln für Frontkameras<br />
per Click abrufbar, sondern erfolgt auch<br />
das Ausrichten des Tools zum Fahrzeug Appgestützt<br />
deutlich schneller. Moderne Geräte<br />
wurden in Bezug auf die Bedienung laufend<br />
weiter optimiert <strong>–</strong> immer mit dem Ziel, Prozessschritte<br />
erheblich zu beschleunigen.<br />
Was sind grundsätzlich die grössten Herausforderungen<br />
bei der Einstellung von<br />
Scheinwerfern?<br />
Der Techniker muss nicht nur wissen, um<br />
welchen Scheinwerfertyp es sich handelt,<br />
er braucht auch ein entsprechendes Grund-<br />
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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
wissen. Bei LED-Scheinwerfern wird die Information<br />
benötigt, bei welcher der LED es<br />
sich um die Master-LED handelt. Eine weitere<br />
Herausforderung bilden nach wie vor die<br />
herstellerspezifisch sehr unterschiedlichen<br />
Konturen der vertikalen Hell-Dunkelgrenze.<br />
Hier bieten moderne Systeme hervorragende<br />
Unterstützung, weil sie über eine integrierte<br />
Datenbank mit modellspezifischen Informationen<br />
verfügen.<br />
Worauf muss besonders geachtet<br />
werden?<br />
Dass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet<br />
werden, die Strasse vor dem Fahrzeug aber<br />
dennoch optimal ausgeleuchtet ist.<br />
Bezogen auf die Einstellung der<br />
Scheinwerfer: Was sind die neuesten<br />
Erkenntnisse von Hella Gutmann?<br />
Die Qualität der Scheinwerfereinstellung ist<br />
direkt abhängig von der Sorgsamkeit des<br />
Technikers bei der Einstellung.<br />
Worauf ist bei der Beschaffung eines<br />
Scheinwerfereinstellgerätes besonders zu<br />
beachten?<br />
Wer heute in ein Scheinwerfereinstellgerät<br />
investiert, sollte dies mit Blick auf die Zukunft<br />
tun. Die Zahl und Vernetzung der<br />
Fahrzeugsysteme wird weiter zunehmen.<br />
Schon mittelfristig wäre es deshalb ein Fehler,<br />
sich heute nicht für ein digitales Scheinwerfereinstellgerät<br />
zu entscheiden. Auch der<br />
Aspekt der nachweislichen Dokumentation<br />
von Scheinwerfereinstellungen und Kalibrierungen<br />
spricht klar für das moderne digitale<br />
Einstellgerät.<br />
Inwiefern hat der SUV-Boom der<br />
vergangenen Jahre die Entwicklung von<br />
Scheinwerfereinstellgeräten verändert?<br />
Die Scheinwerfereinstellung an SUV unterscheidet<br />
sich nicht von der Einstellung anderer<br />
PW. Unterschiedlich ist lediglich die Höhe<br />
am Fahrzeug. Scheinwerfereinstellgeräte der<br />
neuesten Generation werden deshalb zunehmend<br />
mit der optionalen, längeren vertikalen<br />
Säule für das Laser-Visier geordert.<br />
Inwiefern haben Herstellervorgaben die<br />
Entwicklung von Kalibrierungssystemen<br />
verändert?<br />
Bei Hella Gutmann hat sich nichts verändert,<br />
denn die Geräte wurden bereits in ihrer Entwicklung<br />
so konstruiert, dass sie die Herstellervorgaben<br />
erfüllen.<br />
Was ist heute absolut Standard,<br />
was ein Kalibrierungsgerät können muss?<br />
Fahrzeugsysteme exakt nach Herstellervorgaben<br />
zu kalibrieren.<br />
One for all ist bei Hella Gutmann bereits Realität.<br />
Foto: Hella Gutmann<br />
One for all: Gibt es das oder muss ich als<br />
freier Garagist früher oder später<br />
die Unterstützung einer Markengarage<br />
in Anspruch nehmen?<br />
One for all ist Realität <strong>–</strong> zumindest bei uns. In<br />
Sachen Kalibrierungen und Scheinwerfereinstellungen<br />
ist ein freier Garagist nicht auf die<br />
Zusammenarbeit mit einem Markenkollegen<br />
angewiesen. Einzige Ausnahme sind echte<br />
Fahrzeugexoten, die nicht in der Multimarkensoftware<br />
aufgenommen sind. Selbst wenige<br />
Wochen alte Fahrzeugmodelle können<br />
<strong>–</strong> etwa bei Glasschaden <strong>–</strong> mit einem CSC-Tool<br />
digital unter Einsatz des Macs Remote kalibriert<br />
werden. <<br />
Informationsveranstaltung<br />
Hella Gutmann plant lokale Veranstaltungen<br />
zum Thema ADAS und Licht. Daten und Lokalitäten<br />
sind jedoch noch nicht festgelegt. Sie<br />
werden auf der Website von Hella Gutmann<br />
Schweiz publiziert.<br />
Weitere Infos unter:<br />
hella-gutmann.chh<br />
Ist es am Ende manchmal auch einfach<br />
nur ein Platzproblem?<br />
Wer in Zukunft noch Scheinwerfereinstellungen<br />
im Rahmen der wiederkehrenden<br />
gesetzlichen technischen Prüfung machen<br />
möchte, hat keine andere Wahl, als den geeigneten<br />
Platz mit nivellierter Aufstellfläche<br />
für das Fahrzeug und das SEG zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 23
FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />
Carrosseriebranche im Wandel<br />
Der Fachkräftemangel<br />
ist verheerend<br />
Felix Wyss ist Inhaber der Aarauer Carrosserie Werke AG und Präsident von Carrosserie Suisse. Als Unternehmer<br />
weiss er, wie wichtig es ist, in die eigenen Mitarbeitenden zu investieren, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen.<br />
Zudem legt er seinen Berufskollegen ans Herz, sich der Digitalisierung nicht zu verweigern. Max Fischer<br />
Felix Wyss, Inhaber Aarauer Carrosserie Werke AG<br />
Herr Wyss, wo liegen Ihrer Meinung nach<br />
die grössten Herausforderungen der Carrosseriebranche<br />
in Zeiten der Digitalisierung?<br />
Felix Wyss, Inhaber Aarauer Carrosserie<br />
Werke AG: Es ist generell wichtig, bestehende<br />
Strukturen aufzubrechen und neue Dinge zu<br />
implementieren. Egal wo. Das Prinzip «Stillstand<br />
ist Rückschritt» lässt sich auf jede Branche<br />
anwenden. Die Carrosseriebranche ist davon<br />
nicht ausgenommen und meiner Meinung<br />
nach sogar speziell gefährdet: Denn über Jahrzehnte<br />
hat bei der Mehrheit der Carrosseriebetriebe<br />
alles verhältnismässig gut funktioniert<br />
und jetzt müssen sich die Betriebe plötzlich<br />
neuen Begebenheiten anpassen.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Das Auto ist über 130 Jahre alt. Während den<br />
ersten <strong>10</strong>0 Jahren des Automobils waren Karosseriebauer<br />
autonome Unternehmer, die<br />
eigenständig handeln und wirtschaften konnten.<br />
Sie wussten, wie man Fahrzeuge instand<br />
setzt und repariert und niemand machte ihnen<br />
diese Kompetenz streitig. In den letzten<br />
30 Jahren hat sich dies, zum Leidwesen vieler<br />
in der Branche, verändert. Hersteller machen<br />
immer striktere Vorgaben und die ganze<br />
Welt wird digitaler und komplexer. Doch man<br />
sollte das als Unternehmer nicht so negativ sehen<br />
und stattdessen die Chancen anerkennen<br />
und nutzen, die die Digitalisierung mit sich<br />
bringt. Beispielsweise werden viele mühselige<br />
analoge Prozesse durch einfache digitale Prozesse<br />
abgelöst.<br />
Wie verändern Elektroautos und immer<br />
mehr elektronische Bauteile <strong>–</strong> Stichwort<br />
Matrix-Licht oder Radarsensoren <strong>–</strong><br />
die Anforderungen an Carrossiers?<br />
Grundsätzlich verändert das Elektroauto für<br />
uns in der Karosseriebranche nichts. Die Autos<br />
sind vom Chassis her schliesslich aus Blech<br />
und Lack. Was jetzt im Kontext von elektrischen<br />
Antrieben benötigt wird, ist die entsprechende<br />
Ausbildung im Hochvoltbereich, um<br />
Fahrzeuge ordnungsgemäss spannungsfrei zu<br />
schalten. Auch all die Kalibrierungsgeschichten<br />
sind in meinen Augen kein Problem, sondern<br />
eine Chance. Als die ersten Parksensoren<br />
vor 25 Jahren auf den Markt kamen, dachte<br />
ich, ich würde nie wieder eine Stossstange<br />
bearbeiten. Heutzutage reparieren bei uns im<br />
Betrieb wir doppelt so viele Stossstangen wie<br />
damals.<br />
Also haben Carrossiers in Zukunft<br />
nichts zu befürchten?<br />
Ich glaube, in den nächsten 20 Jahren nicht,<br />
nein. Spannend wird es dann, wenn die ersten<br />
selbstfahrenden Fahrzeuge kommen. Dort<br />
wird sich dann eher die Büchse der Pandora<br />
öffnen. Auch wenn das alles noch Zukunftsmusik<br />
ist, werden Carrossiers meiner Meinung<br />
nach ihr Geschäft dann in den Ausbau<br />
bzw. die Ausstattung verschiedener autonomer<br />
Fahrzeugtypen verlagern können.<br />
Als Unternehmer weiss Felix Wyss, wie wichtig es ist, in die eigenen Mitarbeitenden zu investieren. Dies zahle sich<br />
mittelfristig aus und helfe das Berufs-Image zu fördern. Fotos: AGVS-Medien<br />
… sofern es dann den Beruf noch gibt?<br />
Den Beruf wird es garantiert auch dann noch<br />
geben. Selbst wenn der Fachkräftemangel momentan<br />
verheerende Ausmasse angenommen<br />
24<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
hat und Spengler und Fahrzeugschlosser mittlerweile<br />
rar sind. Unser Verband investiert viel,<br />
um den Berufsstand wieder attraktiver zu machen.<br />
Doch es liegt nicht nur am Verband, zu investieren.<br />
Alle Firmen sind in der Pflicht, in ihr<br />
Personal zu investieren, es weiterzubilden und<br />
ihm einen attraktiven Arbeitsort zu bieten. Das<br />
hilft dem Berufsstand am meisten, wenn der<br />
Beruf aus Arbeitnehmersicht attraktiver wird.<br />
Die gebrochenen Lieferketten sind und waren<br />
für viele Betriebe eine Belastung. Ist ein Licht<br />
am Ende des Tunnels zu erkennen?<br />
Klar sind immer noch viele betroffen. Auch<br />
ich führe einen Carrosseriebetrieb und habe<br />
aktiv nach Alternativen gesucht, wenn ich<br />
über meine üblichen Zulieferer keine Ersatzteile<br />
oder Verbrauchsmaterialen mehr bestellen<br />
konnte. Überall auf der Welt haben wir<br />
unseren Bedarf über verschiedenste Wege<br />
zusammengekauft. Auch mit Hilfe von Internetplattformen<br />
wie Ebay oder Aliexpress. Frei<br />
nach dem Motto: Not macht erfinderisch. Man<br />
«Hersteller machen immer striktere Vorgaben und die<br />
ganze Welt wird digitaler und komplexer. Doch man<br />
sollte das als Unternehmer nicht nur negativ sehen.»<br />
muss in der heutigen Zeit flexibel sein und<br />
bleiben. So haben früher beispielsweise Kunden<br />
auch einen Termin vereinbart und konnten<br />
dann direkt am nächsten Tag kommen,<br />
um die Reparaturen am Fahrzeug erledigen<br />
zu lassen. Mit den momentanen Wartezeiten<br />
und Lieferfristen läuft es anders: Die Kunden<br />
kommen und es wird geprüft, was am Auto<br />
gemacht werden muss. Sobald die Ersatzteile<br />
eintreffen, vereinbart man einen Termin für<br />
die Reparatur. Dies ist für die Liquidität eines<br />
Betriebes schon eine grosse Herausforderung.<br />
Felix Wyss,<br />
Inhaber Aarauer Carrosserie Werke AG<br />
Und wo denken Sie, liegen die grössten<br />
Herausforderungen in den nächsten Monaten?<br />
Energiekrise?<br />
Ich persönlich denke, dass die Themen rund<br />
um die Energieversorgung in den kommenden<br />
Monaten in den Medien heisser gekocht als<br />
sie gegessen werden. Der Occasionsmarkt beispielsweise<br />
boomt aktuell und es werden wieder<br />
viel mehr Reparaturen gemacht, die vor einiger<br />
Zeit noch als «nicht mehr wirtschaftlich<br />
zu reparieren» quittiert wurden. Für unsere<br />
Branche ist das zumindest im Moment keine<br />
schlechte Entwicklung. <<br />
Lacksysteme, die Ihnen helfen, die CO 2 e-Emissionen beim Reparaturprozess<br />
zu reduzieren. Digitale Color Tools, um auf Anhieb das gewünschte<br />
Ergebnis mit weniger Lackabfällen zu erzielen. Dienstleistungen, die eine<br />
bessere Arbeitsumgebung schaffen, um Ihren Lackierbetrieb in allen<br />
Belangen nachhaltiger zu machen.<br />
Mehr unter<br />
sikkensvr.com/rethink<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 25
FOKUS CARROSSERIE<br />
Experten für Schäden<br />
Was Versicherungen von<br />
Lackherstellern lernen können<br />
Schadensexperten von Versicherungen sind einerseits täglich mit Schadensexpertisen für die Reparatur von<br />
Kraftfahrzeugen konfrontiert. Lackhersteller andererseits wissen, wie ein Schaden entsteht und was es<br />
braucht, um ihn zu beheben. Schulungen und Kurse fördern das gegenseitige Verständnis. Max Fischer<br />
Anfang <strong>2022</strong> führte der Lackhersteller Axalta<br />
Trainings für Schadensexperten der Basler<br />
Versicherung durch. Hauptziel war es, die Experten<br />
der Versicherungsgesellschaft in Themen<br />
rund um Lackierungen zu schulen. Die<br />
Themenagenda konnten die Schüler selbst<br />
im Voraus setzen: Es ging bei der Schulung<br />
primär um Lackiertechniken, Caravan-Reparaturen<br />
und Spotrepair. Letzteres wurde in<br />
den letzten zwei Jahren mit dem schweizweiten<br />
Camper-Boom aktueller denn je. Spezifisch<br />
wurden während der Schulung<br />
Speziallackierungen wie eingefärbte Klarlacke<br />
und Mattlackierungen behandelt. Durchgeführt<br />
wurde das Training in Pratteln BL<br />
durch Experten von Axalta Refinish Schweiz.<br />
Produkt Manager und Technischer Leiter<br />
Clint Kaufmann sieht den Vorteil solcher<br />
Trainings auch für Garagisten: «Wenn die<br />
Versicherungsexperten auf dem neuesten<br />
Stand sind, was Reparaturprozesse und<br />
spezielle Aufträge angeht, gibt es weniger<br />
Differenzen zwischen der generellen Erwartung<br />
der Garagisten und der Leistung der<br />
Versicherungen.» Eine Schulung für nächstes<br />
Jahr sei, so Kaufmann, bereits in Planung.<br />
Auch der Hersteller BASF machte bereits Erfahrungen<br />
mit Schulungen für Schadensexperten.<br />
«Die direkten Rückmeldungen waren<br />
immer sehr positiv, da die Schadensexperten<br />
ihre Kompetenzen gerade im Bereich Reparaturlackierungen<br />
vor Ort mit Profis vertiefen<br />
und ausbauen konnten», sagt Sebastian<br />
Durch Schulungen der Lackhersteller wissen Versicherer besser Bescheid über Lackschäden und -reparaturen.<br />
Dies kommt auch Garagisten zugute. Foto: Istock.<br />
Wyder, Verkaufsleiter bei BASF Coatings Services<br />
AG. Auch BASF wolle auf die bisherigen<br />
Erfahrungswerte aufbauen und mögliche Optionen<br />
für weitere Schulungen in Zukunft prüfen.<br />
Wyder ist überzeugt, dass gerade Garagisten<br />
und Werkstattbetriebe davon profitieren<br />
können: «Geschulte Schadensexperten, die<br />
ihr Wissen laufend optimieren und die Werkstatt-<br />
und Reparaturprozesse verstehen, erleichtern<br />
auch den Garagisten die Arbeit. Eine<br />
Schulung fördert das gegenseitige Verständnis<br />
und schafft insgesamt einen geringeren Abstimmungsaufwand<br />
mit den Schadenskalkulationen<br />
der Versicherungen.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />
Garagistenzmorge bei der Garage Graf AG im aargauischen Zetzwil<br />
Längst mehr als eine simple Garage<br />
Seit 50 Jahren steht die Garage an der Brühlstrasse in Zetzwil <strong>–</strong> und seit 2019 sind Claudia Müller-Graf und<br />
Martin Perreten für die Geschäftsleitung zuständig. Die beiden haben beim auf Opel und Chevrolet<br />
spezialisierten AGVS-Betrieb einiges an Aufräum- und Umstrukturierungsarbeiten hinter sich, um die Garage<br />
fit für die Zukunft zu machen. Jürg A. Stettler<br />
Die langjährige Opel- und Chevrolet-Vertretung<br />
an der Durchgangsstrasse in Zetzwil AG<br />
ist weit über die Region hinaus bekannt. Nicht<br />
nur für ihren zuverlässigen Service, sondern<br />
auch durch die witzigen Werbeplakate. Mit<br />
denen preist das AGVS-Mitglied, das <strong>2022</strong> sein<br />
50-Jahre-Jubiläum feiern kann, seine Dienstleistungen<br />
an. Dabei verwandelt sich das Mitarbeiterteam<br />
für ein Plakat oder Inserat schon<br />
mal in eine rockige Schrauberband. Für die<br />
Reifensaison grüsst das Werkstattteam in<br />
Pilotenmützen und -uniform mit Goodyear-<br />
Zeppelin im Hintergrund <strong>–</strong> und fordert die<br />
Kundinnen und Kunden auf: «Fliegen Sie mit<br />
uns in den Reifenhimmel!»<br />
Echt clever, denn so schaffte es das motivierte<br />
Team, neben den eher etwas älteren Stammkunden<br />
auch jüngere Autofahrende auf den<br />
Fachbetrieb aufmerksam zu machen. «Wir<br />
haben uns beim Marketing und der Werbung<br />
bewusst entschieden, etwas frecher aufzutreten.<br />
Wir hatten auch einige Ideen bezüglich<br />
Events, doch dann kam Corona», verrät Geschäftsleiter<br />
Martin Perreten. «Dies alles auf<br />
Eis zu legen, tat schon weh. Vor Corona hatten<br />
wir bei den Anlässen stets zwischen 200 und<br />
400 Leute. Und als kleinere Garage muss man<br />
2<br />
sich in der Region zeigen und bei den Kunden<br />
präsent sein.» Auch mit anderen Ideen<br />
wie speziellen Öffnungszeiten während der<br />
Reifensaison versuchten die Aargauer den<br />
Kundenstamm zu erweitern. «Uns war nach<br />
der Übernahme der Garage von meinem Vater<br />
klar, dass wir einen neuen Auftritt brauchen»,<br />
erinnert sich Geschäftsleiterin und Inhaberin<br />
Claudia Müller-Graf. Die Übergabe an die neue<br />
Generation, vom Vater an die Tochter, wurde<br />
2019 mit einem Kunden- und VIP-Apéro vollzogen.<br />
Genauso wie die Trennung von der auf<br />
der anderen Strassenseite gelegene Nutzfahrzeugsparte,<br />
der Granu Nutzfahrzeuge AG, die<br />
von Claudias Bruder übernommen wurde. «Es<br />
gab im Zuge dieser Neuordnung und Aufteilung<br />
der einzelnen Bereiche auch viele offene<br />
Fragen. Denn zuvor hat man sich bezüglich<br />
Infrastruktur und Tools keine allzu grossen<br />
Gedanken gemacht und gewisse Dinge zwischen<br />
den beiden Betrieben hin und her gekarrt»,<br />
erläutert Perreten. «Wir haben mit der<br />
Hilfe einer Treuhänderin nun alles sauber<br />
strukturiert und aufgeteilt», ergänzt Müller-<br />
Graf. «Das hat Klarheit geschaffen und uns<br />
teilweise auch die Augen geöffnet. Doch nun<br />
können wir wieder agieren und müssen nicht<br />
einfach reagieren.»<br />
Ihr liegt der Familienbetrieb sichtlich am Herzen,<br />
dennoch zahlte sie genauso wie ihr Geschäftspartner<br />
Martin Perreten dafür einen<br />
hohen Preis. Sie litten beide gesundheitlich<br />
und schrammten wohl nur knapp an einem<br />
Burn-out vorbei. «Während 20 Jahren war ich<br />
jeden Samstag in der Garage, und in den Anfängen<br />
habe ich zusammen mit meinem Mann<br />
oft fast das ganze Wochenende hier verbracht.<br />
Wir haben uns beispielsweise um die Umgebungsarbeiten<br />
gekümmert.» Die beiden Chefs<br />
hatten die Garage 24/7 im Kopf. Das ging an<br />
die Substanz. Doch sie haben beide die Leh-<br />
1<br />
28<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS CARROSSERIE<br />
ren daraus gezogen. Wie beim Garagenbetrieb<br />
haben sie sich auch als Managementteam neu<br />
aufgestellt und teilen die Arbeiten auf. «Ich<br />
gönne mir beispielsweise an zwei Montagen<br />
im Monat nun einen freien Tag und kümmere<br />
mich um meine Enkelkinder <strong>–</strong> das ist herrlich»,<br />
sagt Claudia Müller-Graf mit strahlenden<br />
Augen.<br />
Im Betrieb kümmert sie sich um die Buchhaltung,<br />
das Lohnwesen und die Tankstelle,<br />
Martin Perreten um das Management. Am<br />
Mittwoch sind sie immer beide vor Ort, tauschen<br />
sich aber auch sonst konstant über Pendenzen<br />
aus. «Wir sind beide gut vernetzt und<br />
arbeiten sehr strukturiert», erklärt Perreten<br />
und lacht: «Es hilft natürlich auch, dass wir<br />
zu 90 Prozent gleicher Meinung sind.» In der<br />
Werkstatt unten schaut zudem der langjährige<br />
Mitarbeiter Stefan Von Gunten, dass der Motor<br />
brummt.<br />
Die 50-jährige Garage besteht nicht einfach<br />
nur aus Werkstatt und Verkauf, wo Serviceleistungen,<br />
Reparaturen, MFK für alle Fahrzeuge<br />
sowie DAB+-Umrüstungen angeboten<br />
werden. In Zetzwil werden auch Mietwagen,<br />
Reifen und Felgen angeboten. Zudem werden<br />
Fahrzeuge aufbereitet oder an der eigenen<br />
Tankstelle aufgetankt. Trotz steigender<br />
Spritpreise ist dies übrigens noch lange kein<br />
Selbstläufer, wie Perreten erläutert: «Wir haben<br />
zwar den Umsatz verdoppeln können,<br />
3<br />
gleichzeitig hat sich aber der Gewinn halbiert.»<br />
In unmittelbarer Nähe liegt eine Discounttankstelle,<br />
also eine starke Konkurrenz,<br />
die bei der Preisgestaltung kaum Spielraum<br />
zulässt.<br />
Wenig Spielraum hatten Müller-Graf und<br />
Perreten auch kurz nach der Übernahme des<br />
Betriebs von Claudias Eltern, Margrit und<br />
Hans Graf. Diese hatten das Unternehmen<br />
1972 gegründet, Fahrzeuge aller Marken repariert<br />
und den Betrieb kontinuierlich erweitert.<br />
1974 wurde die Zetzwiler Garage zur<br />
offiziellen Opel-Vertretung, und sie war die<br />
erste im Kanton Aargau mit einer elektronischen<br />
Lenkgeometrieanlage. Eine damals<br />
topmoderne Richtbank und ein Bremsprüfstand<br />
gehörten ebenfalls zur Infrastruktur,<br />
die stets auf möglichst aktuellem Stand gehalten<br />
wurde. Trotzdem gesteht Claudia<br />
Müller-Graf ganz offen: «Wir sind seit 2019<br />
am Kämpfen und auch am Aufräumen; was<br />
nicht immer einfach war, schon gar nicht<br />
während Corona.»<br />
Nach der Übernahme galt es, die einzelnen<br />
Bereiche der Garage besser zu trennen. In den<br />
vorherigen Jahrzehnten hatten sich viele, ja<br />
zu viele Verflechtungen eingeschlichen. Um<br />
die Garage Graf AG fit für die Zukunft zu<br />
machen, wurden zusätzliche Firmen für die<br />
einzelnen Sparten gegründet, etwa die Gewerbepark<br />
Brühl GmbH.<br />
«Wir haben primär zwei Gefässe geschaffen,<br />
eines mit der Werkstatt und einen Eventbereich»,<br />
so die Inhaberin. «Das hatte natürlich<br />
auch Einfluss auf die einzelnen Immobilienverträge.»<br />
Dafür können so viele der einst brachliegenden<br />
Flächen besser genutzt werden. Eine<br />
riesige Lagerhalle genauso wie die Baulandreserve,<br />
die noch als Parkplatz vermietet werden<br />
kann, spülen nun wieder etwas Ertrag in die<br />
Kasse. «Wir haben uns ausserdem angeschaut,<br />
was es kurzfristig im Betrieb selbst zu erneuern<br />
galt», erklärt Perreten und zeigt stolz auf<br />
die brandneue betriebseigene Waschanlage.<br />
«So müssen wir mit den Fahrzeugen nicht immer<br />
extern gehen, sparen viel Zeit und können<br />
diese für andere Arbeiten einsetzen. Das<br />
schafft Flexibilität.» Diese mussten die beiden<br />
Geschäftsleiter auch bezüglich Markenvertretung<br />
zeigen und sich an neue Gegebenheiten<br />
anpassen. «Wir sind seit Jahren Opel-Vertreter,<br />
anfangs auch mit Verkauf. Doch auch hier ist<br />
vieles im Fluss. Auf welche Strukturen wir als<br />
Opel-Service-Partner künftig treffen und zugreifen<br />
können, ist aktuell noch nicht in Stein<br />
gemeisselt», verrät Perreten. Eine weitere Herausforderung<br />
stellt dabei der allgemeine Wandel<br />
in der Autobranche und der Antriebstechnik<br />
dar. «Wir sind zwar für die E-Mobilität<br />
gerüstet. Wir haben rund 20 000 Franken investiert,<br />
um zwei Lademöglichkeiten zu schaffen<br />
<strong>–</strong> das ist Vorschrift. Bloss genutzt werden<br />
sie bislang noch nicht wirklich», meint er fast<br />
Fortsetzung Seite 30<br />
4<br />
1 Die Garage Graf AG in Zetzwil wurde von Margrit und Hans Graf im Jahre 1972 gegründet. Foto: zVg<br />
2 Seit 50 Jahren ist das AGVS-Mitglied ein sicherer Wert für Automobilisten aus der Region.<br />
3 Die Garage besteht heute nicht einfach nur aus Werkstatt und Verkauf, sondern ist in verschiedene Bereiche<br />
und Firmen aufgeteilt. Die geordneten Strukturen sollten auch die Nachfolgelösung erleichtern.<br />
4 Claudia Müller-Graf, Geschäftsleiterin und Inhaberin, und Martin Perreten, Geschäftsleiter, zeigen auf einige der<br />
witzigen Werbeplakate und Inserate, welche den Garagenbetrieb in der ganzen Region bekannt gemacht haben.<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 29
FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />
etwas nachdenklich. In der Werkstatt ist man<br />
ebenfalls für die Antriebstechnik der Zukunft<br />
gerüstet und hat die notwendigen Hochvoltausbildungen<br />
absolviert. Die Elektrozukunft<br />
kann also kommen, genauso wie der nächste<br />
Entwicklungsschritt für den AGVS- Betrieb.<br />
Die neuen, sauber geordneten Strukturen sollten<br />
die Nachfolgelösung erleichtern. In der<br />
kompetenten Werkstatt liegt dabei im wahrsten<br />
Sinne des Wortes auch die Zukunft der<br />
Garage Graf AG. Denn der seit über 20 Jahren<br />
im Betrieb tätige Werkstattleiter Stefan Von<br />
Gunten soll das Unternehmen bereits in rund<br />
zwei Jahren übernehmen und als neuer Chef<br />
in eine erfolgreiche Zukunft führen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
garagegrafag.ch<br />
Martin Perreten<br />
zeigt stolz<br />
die brandneue<br />
betriebseigene<br />
Waschanlage<br />
der Garage<br />
Graf AG. Foto:<br />
AGVS-Medien<br />
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ESA führt neu<br />
BETA im Sortiment<br />
Die Firma BETA wurde 1923 in Italien gegründet<br />
und verfügt heute über 900 Mitarbeitende,<br />
8 Fertigungsstandorte in Italien und<br />
11 Niederlassungen rund um den Erdball. Die<br />
weltweit bekannte und beliebte Marke BETA<br />
steht für industrielle Exzellenz auf dem Gebiet<br />
der Herstellung von hochwertigen Werkzeugen<br />
für den Profi-Anwender. Dank der<br />
Partnerschaft mit prestigeträchtigen Motorsport-Teams<br />
kann BETA die Werkzeuge beim<br />
Rennsport auf die Probe stellen und mit den<br />
gewonnenen Erkenntnissen die Produkte stetig<br />
weiterentwickeln.<br />
Ab <strong>Oktober</strong> hat die ESA den Vertrieb der qualitativ<br />
hochstehenden BETA-Werkzeuge für<br />
die Schweiz übernommen. Im ESA-Shop finden<br />
Kundinnen und Kunden ein ausgewähltes<br />
Sortiment, welches laufend erweitert wird. Der<br />
Fokus liegt auf Handwerkzeugen für den alltäglichen<br />
Garagenbedarf. Besonders zu erwähnen<br />
ist ein Werkzeugwagen in orange oder grau,<br />
welcher für kurze Zeit zum einmaligen Einführungspreis<br />
angeboten wird. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch/beta<br />
30<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Autoscout24<br />
«Unsere Preispolitik ist Gegenstand von<br />
Verhandlungen und Entwicklungen»<br />
Die Stimmung zwischen Mitgliedern des Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) und AutoScout24 ist<br />
angespannt <strong>–</strong> Grund dafür ist deren Preispolitik. Im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> nehmen Maurice Acker, National<br />
Sales & Customer Director Automotive, und Pierre-Alain Regali, Managing Director Automotive bei der SMG<br />
Swiss Marketplace Group AG, dazu Stellung. Sie sagen: «Unser Preis-Leistungsverhältnis ist im internationalen<br />
Vergleich eines der besten.» Reinhard Kronenberg<br />
Hört man sich bei AGVS-Mitgliedern um, so ist die Stimmung<br />
gegenüber Autoscout24 auf einem Tiefpunkt. Die Preispolitik<br />
halten viele Ihrer Kunden offenbar für arrogant und an der Grenze<br />
zum Erträglichen. Erstaunt Sie das?<br />
Maurice Acker: Aus unserer Sicht ist die Stimmung der AGVS-Mitglieder<br />
gegenüber Autoscout24 weiterhin überwiegend positiv und die<br />
Preispolitik ist wie in der Wirtschaft üblich Gegenstand von Verhandlungen<br />
und Entwicklungen. Soweit Unmut besteht, betrifft dieser primär<br />
die aktuelle Marktlage im Allgemeinen, was wir gut verstehen.<br />
Eine schwierige Branchensituation und die Gesamtwirtschaftslage<br />
verleiten vielleicht einige dazu, den Fokus auf <strong>Ausgabe</strong>nkürzungen zu<br />
richten, anstatt unser Abonnement als eine sinnvolle Investition in<br />
ihren Betrieben zu erkennen. Darum versichere ich der Branche gerne<br />
erneut: Wir werden auch künftig alles daran setzen, die beste digitale<br />
Plattform der Schweiz für den Autokauf und den Autoverkauf zur Verfügung<br />
zu stellen. Kommt dazu: Unser Preis-Leistungsverhältnis ist im<br />
internationalen Vergleich eines der besten.<br />
Ende Juni haben Sie verkündet, dass Wechsel- und Reaktivierungsgebühren<br />
nicht mehr erhoben werden. Warum kam dieser Schritt<br />
erst auf Initiative des AGVS zustande?<br />
Maurice Acker: Wir schätzten den offenen Dialog mit unseren Partnern<br />
und dem AGVS sehr und waren bereit, gemeinsam eine Lösung<br />
zu finden. Der Entscheid, auf Wechsel- und Reaktivierungsgebühren zu<br />
verzichten, wurde jedoch eigenständig getroffen. Wir haben im Dialog<br />
mit unseren Partnern <strong>–</strong> darunter auch mit dem AGVS <strong>–</strong> erkannt, dass die<br />
Wechsel- und Reaktivierungsgebühren bei einigen Händlern als wenig<br />
nutzerfreundlich erachtet wurden und hier unterschiedliche Interessen<br />
vorhanden waren. Die Benutzung unserer Plattform soll allen Händlern<br />
und Garagisten absolut frei zur Verfügung stehen. Dass wir diese Gebühren<br />
nun aufgehoben haben, ist ein Zeichen dafür, dass uns die konstruktive<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnern auch in Zukunft wichtig ist.<br />
Viele der von uns befragten Mitglieder halten die Abschaffung der<br />
Wechsel- und Reaktivierungsgebühren für einen Tropfen auf den<br />
heissen Stein und fordern eine Anpassung der Preise nach unten…<br />
Maurice Acker: Vergessen wir bei allen aktuellen internationalen und<br />
nationalen Herausforderungen nicht: In den letzten Jahren sind die<br />
Fahrzeugpreise, sowohl für Neuwagen als auch für Occasionsfahrzeuge,<br />
kontinuierlich gestiegen. Gemäss unserem Marktindex, der die<br />
«Wir haben im Dialog mit unseren<br />
Partnern <strong>–</strong> darunter auch mit dem<br />
AGVS <strong>–</strong> erkannt, dass die Wechselund<br />
Reaktivierungsgebühren bei<br />
einigen Händlern als wenig nutzerfreundlich<br />
erachtet wurden.»<br />
Maurice Acker,<br />
Director Business Customers bei Autoscout24<br />
32<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
«Wir sind Davids im Vergleich mit<br />
den globalen Tech-Giganten und<br />
müssen uns als lokaler Partner für<br />
den Schweizer Markt durch<br />
exzellenten Service und innovative<br />
Lösungen auszeichnen.»<br />
Pierre-Alain Regali,<br />
Managing Director Automotive bei der SMG<br />
Swiss Marketplace Group AG<br />
Durchschnittspreise von allen auf Autoscout24 angebotenen Fahrzeugen<br />
abbildet, sind die Preise für Neuwagen seit Januar 2019 um rund<br />
23 Prozent gestiegen. Bei Occasionsfahrzeugen betrug die Preissteigerung<br />
sogar rund 26 Prozent. Die gestiegenen Preise sind schlussendlich<br />
auch den Händlern zugutegekommen, indem sie höhere Margen<br />
erzielt haben. Setzt man also den Kostenanteil pro verkauftes Fahrzeug<br />
auf Autoscout24 mit dem erzielten Verkaufspreis ins Verhältnis,<br />
kommt man auf einen sehr tiefen Betrag.<br />
Können Sie uns die Strategie erklären, die Ihrer Preispolitik<br />
zugrunde liegt?<br />
Maurice Acker: Unser höchstes Ziel ist es, Autosuchende und Autoverkaufende<br />
optimal zu vernetzen und zusammenzubringen. Dies<br />
ist unsere Kernkompetenz. Dafür müssen wir die Bedürfnisse von<br />
beiden Zielgruppen kennen und berücksichtigen. Bei Händlern und<br />
Garagisten geht es darum, dass wir ihnen als starke Partner und Online-Experte<br />
zur Seite stehen, sie auf ihrem digitalen Weg begleiten,<br />
ihre Sichtbarkeit der Inserate auf unserer Plattform erhöhen, die Insertion<br />
vereinfachen und sie bestmöglich beim Verkauf von Fahrzeugen<br />
unterstützen. Damit uns dies gelingt, investieren wir permanent in<br />
unser Angebot und in unsere Expertise, um unser Produkt stetig zu<br />
verbessern.<br />
Was ist bei der Zusammenlegung von Autoscout24 und Car For<br />
You unter dem Dach der SMG der aktuelle Zwischenstand?<br />
Pierre-Alain Regali: Bei der SMG Swiss Marketplace Group bringen<br />
wir die besten Talente und Spezialisten von Autoscout24 und Car For<br />
You zusammen an einen Tisch und haben somit eine grosse Innovationskraft.<br />
Diese vereinten Kräfte nutzen wir, um unser Angebot<br />
technologisch weiterzuentwickeln, unsere Dienstleistungen sukzessive<br />
auszubauen und unseren Kunden und Nutzern eine hohe Servicequalität<br />
zu bieten. Von einer Zusammenlegung von Autoscout24 und<br />
Car For You ist über diese Kooperationssynergien hinaus aktuell nicht<br />
die Rede. Händler und Garagisten können nach wie vor ihre Fahrzeuge<br />
sowohl auf Autoscout24 als auch auf Car For You inserieren.<br />
In einem früheren Interview mit den AGVS-Medien sagte<br />
Pierre-Alain Regali, dass die Fusion von TX Markets und Scout24<br />
Schweiz zur SMG für Händler und Garagisten in der ersten Phase<br />
keine Veränderung darstellt. Stimmen Sie dem nach wie vor zu?<br />
Pierre-Alain Regali: Was das Inserieren von Fahrzeugen betrifft, ändert<br />
sich nach wie vor nichts für den Händler und den Garagisten, das<br />
ist korrekt.<br />
Wie werden die beiden Plattformen künftig im Markt positioniert?<br />
Pierre-Alain Regali: Aktuell haben wir zwei verschiedene Plattformen<br />
mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Leistungsniveaus. Mit<br />
Car For You bieten wir eine eher schlanke Einstiegsmöglichkeit für<br />
Händler und Garagisten, die ihre ersten Schritte in der Digitalisierung<br />
ihres Geschäftsmodells machen. Sind die ersten Schritte mal gemacht<br />
und möchte der Händler sein Geschäft weiter digitalisieren, ist Autoscout24<br />
sicherlich eine gute Wahl. Mit Autoscout24 bieten wir eine<br />
Plattform, die für grosse und kleine Händler über <strong>10</strong>0 Funktionalitäten<br />
zur Verfügung stellt, sodass sie von der Insertion, über die Bepreisung<br />
der Fahrzeuge bis hin zum Verkauf optimal unterstützt werden. Beide<br />
Plattformen bieten ein ausgesprochen gutes Preis- Leistungsverhältnis.<br />
Wie stellen Sie sicher, dass künftig nicht weniger, sondern<br />
mindestens gleich viel Wettbewerb im Markt herrscht? Oder<br />
anders gefragt: Wie ist sichergestellt, dass diese Marktkonzentration<br />
nicht zu Ungunsten der Händler genutzt wird?<br />
Pierre-Alain Regali: In der digitalen Welt gibt es keine wirklichen<br />
Grenzen, weshalb der Wettbewerb der Online-Marktplätze international<br />
ist. Die übermächtigen Technologie-Giganten aus dem Silicon<br />
Valley, namentlich Google, Apple, Meta, Amazon, Microsoft, drängen<br />
zunehmend auf den Schweizer Markt. Über Facebook Marketplace<br />
werden heute in der Schweiz bereits Tausende von Fahrzeuge inseriert<br />
und Google My Business testet in den USA bereits den Automarkt. Es<br />
gibt weitere internationale Firmen, die auf dem Schweizer Markt Fuss<br />
fassen. Dazu gehören beispielsweise Auto1, Autohero oder Cazoo. Wir<br />
sind Davids im Vergleich mit den globalen Tech-Giganten und müssen<br />
uns als lokaler Partner für den Schweizer Markt durch exzellenten<br />
Service vor Ort und innovative Lösungen auszeichnen. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 33
HANDEL & AFTERSALES<br />
Assistenzsysteme<br />
Eine Batterie ist nicht mehr<br />
nur einfach eine Batterie<br />
Die Anforderungen an eine Autobatterie haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert; sie ist heute<br />
faktisch ein bordeigenes Kraftwerk, das einer immer breiteren Palette an Anforderungen gerecht werden muss.<br />
Das kann Garagisten und Lieferanten vor Herausforderungen stellen. Reinhard Kronenberg<br />
Gregor Eckert, stellvertretender Geschäftsführer der<br />
NS Autoersatzteile AG.<br />
Mit der immer stärkeren Verbreitung von Assistenzsystemen<br />
in modernen Fahrzeugen haben<br />
sich die Anforderungen an eine Autobatterie<br />
in den vergangenen Jahren stark verändert.<br />
Heute versorgt eine Batterie im Durchschnitt<br />
rund 150 elektrische Verbraucher im Auto<br />
mit Energie. Dazu kommen rund 50 Computermodule<br />
und ein Start-Stopp-System. Eine<br />
herkömmliche Batterie reicht dazu nicht mehr<br />
aus. Erst recht nicht, wenn man sich vergegenwärtigt,<br />
wie viel Strom diese Helfer zum Teil<br />
tatsächlich verbrauchen. Beispiele? Innenraumbelüftung<br />
in Mittelstellung: 170 Watt. Sitzheizung,<br />
die rein elektrisch funktioniert: <strong>10</strong>0 bis<br />
200 Watt. Klimaautomatik, die ihre Energie<br />
zwar hauptsächlich vom Motor bezieht, die<br />
Batterie aber trotzdem belastet: 500 Watt. Öffnen<br />
und Schliessen des Schiebedachs: 200<br />
Watt. Der energiehungrigste Verbraucher im<br />
Auto ist jedoch der Anlasser <strong>–</strong> ohne ihn läuft<br />
nichts.<br />
Gregor Eckert ist stellvertretender Geschäftsführer<br />
der NS Autoersatzteile AG, die ihren<br />
Sitz seit Anfang <strong>Oktober</strong> im solothurnischen<br />
Bellach hat. Er liefert unter vielem anderen<br />
auch Batterien an seine Kunden. Eckert beobachtet,<br />
dass «die Vielfalt an Batterien zugenommen<br />
hat, nicht nur bei der Grösse und<br />
Leistung der Produkte, sondern auch bei der<br />
Technik». Eine grosse Herausforderung für<br />
ihn wie auch seine Kunden: aus diesem Portfolio<br />
die richtige im Markt benötigte Batterie<br />
an Lager zu führen. Bei allen Veränderungen,<br />
hat sich etwas nicht verändert: «Unsere Kunden<br />
möchten ihren Kunden eine qualitativ<br />
hochwertige Batterie zu einem marktüblichen<br />
Preis anbieten können», sagt Eckert. «Und die<br />
qualitativen Anforderungen an eine Batterie<br />
bleiben unverändert bedeutsam.» Gemeint damit<br />
sind unter anderem: Performance bezüglich<br />
Leistung und Lebensdauer, die laufende<br />
Steigerung der Qualität durch den Hersteller<br />
bis hin zum Angebot von Schulungen. Gerade<br />
weil eine Batterie nicht mehr nur einfach eine<br />
Batterie sei, sondern faktisch ein bordeigenes<br />
Kraftwerk, sei auch die Beratung komplexer<br />
und damit bedeutsamer geworden.<br />
Eckert handelt unter anderem mit Banner Batterien.<br />
«Banner bietet die benötigte Vielfalt an<br />
Produkten an und unterstreicht die Produkte<br />
mit qualitativen Ansprüchen», sagt er. Dazu<br />
komme noch der kompetente Support. Was<br />
Banner Batterien<br />
haben ein breites Angebot<br />
an Start-Stopp-Batterien.<br />
Foto: Banner<br />
aus seiner Sicht als Lieferant grundsätzlich im<br />
Umgang mit Batterien zu beachten sei? «Nebst<br />
der sicheren Lagerung und der Ladeerhaltung<br />
von Batterien ist es elementar, sich im Markt<br />
zu orientieren», sagt Eckert und meint damit<br />
unter anderem neue Batterie-Techniken, Preisentwicklungen<br />
und Herstelleranforderung. Das<br />
seien nötige Analysen, «die mit einem kompetenten<br />
Partner jedoch gut zu meistern sind». <<br />
Weitere Infos unter:<br />
bannerbatterien.com<br />
34<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Fotos: TCS<br />
Winterreifentest<br />
Der TCS bringt Licht ins Dunkel<br />
Im Rahmen des TCS-Winterreifentests <strong>2022</strong> wurden 33 Reifen in zwei Dimensionen getestet: 16 Reifentypen<br />
der Dimension 185/65 R15 88 T und 17 Reifentypen der Dimension 215/60 R16 99 H. 27 Produkte empfiehlt der<br />
TCS zum Kauf, bei sechs Modellen rät der TCS von einem Kauf ab. TCS<br />
Die Winterreifen der Dimension 185/65<br />
R15 88 T und der Dimension 215/60 R16 99 H<br />
wurden auf 17 verschiedene Kriterien überprüft.<br />
Darunter Fahrversuche auf trockener<br />
und nasser Fahrbahn sowie auf Schnee und<br />
Eis. Weitere Kriterien waren Verschleiss, Geräuschentwicklung<br />
und Treibstoffverbrauch.<br />
In der Reifendimension 185/65 R15 88 T wurden<br />
insgesamt 16 Reifentypen getestet. Die<br />
Reifen dieser Dimension eignen sich für Autos<br />
wie zum Beispiel Citroën C3, Kia Rio, Opel<br />
Adam, Renault Clio und Zoe, Subaru Trezia,<br />
Toyota Yaris und Verso-S oder VW Polo. Vier<br />
Reifen schneiden mit der Endbewertung<br />
«sehr empfehlenswert», sieben mit «empfehlenswert»,<br />
drei Winterreifen mit «bedingt<br />
empfehlenswert» und zwei mit «nicht empfehlenswert»<br />
ab. Bei den «nicht empfehlenswerten»<br />
Reifen handelt es sich um zwei Reifen<br />
aus China, jene von Imperial Snowdragon<br />
HP und Wanli SW611, die aufgrund von<br />
schlechten Ergebnissen auf nasser Fahrbahn<br />
durchfallen. Doch auch vom Kauf der Reifen<br />
Barum Polaris 5, Dunlop Winter Response 2<br />
und Fulda Kristall Montero 3 rät der TCS ab.<br />
Reto Blättler, Projektleiter Reifentest TCS-Mobilitätsberatung.<br />
Foto: TCS<br />
In der Dimension 215/60 R16 99 H wurden<br />
17 Reifentypen getestet. Diese Grösse ist eine<br />
der meistverkauften Winterreifendimensionen<br />
und eignet sich für Kompakt-SUV und<br />
Wagen der Kompakt- und Mittelklasse wie<br />
zum Beispiel Fiat Tipo Cross, Honda HR-V,<br />
Opel Astra und Insignia, Peugeot 3008, Seat<br />
Ateca, Skoda Karoq oder Volvo V60. Vier<br />
Reifen schneiden mit der Endbewertung<br />
«sehr empfehlenswert», zwölf mit «empfehlenswert»<br />
und ein Winterreifen mit «bedingt<br />
empfehlenswert» ab. Bei letzterem handelt<br />
es sich um den Reifen Coopertires WM-<br />
SA2+. Er wird aufgrund seiner Schwächen<br />
auf trockener Fahrbahn als nur «bedingt<br />
empfehlenswert» beurteilt. Auch auf nasser<br />
und schneebedeckter Fahrbahn wie auch im<br />
Verschleiss sind seine Leistungen verhalten<br />
einzustufen. Somit kann der TCS in dieser<br />
Dimension alle Produkte bis auf ein Reifenmodell<br />
für einen Kauf empfehlen. Die ausführlichen<br />
Testergebnisse finden Sie auf den<br />
folgenden beiden Seiten.<br />
Der TCS testet seit 1973 jedes Jahr zusammen<br />
mit internationalen Partnern Sommer-, Winter-<br />
und Ganzjahresreifen. Er hat in diesen 49<br />
Jahren bereits Tausende Reifenmodelle auf<br />
Herz und Nieren geprüft und damit zur Erhöhung<br />
der Verkehrssicherheit auf Schweizer<br />
Strassen beigetragen. <<br />
Fortsetzung Seite 38<br />
Weitere Infos unter:<br />
reifen.tcs.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 37
HANDEL & AFTERSALES<br />
Winterreifentest <strong>2022</strong>: 185/65 R15 88T<br />
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Reifenmarke Typ<br />
Continental GOODYEAR WinterContact<br />
Semperit MICHELIN BFGoodrich UltraGrip VREDESTEIN 9+ BRIDGESTONE SPEED-GRIP MAXXIS 5 Firestone ALPIN NEXEN 6 AVON DUNLOP G-FORCE FULDA Barum WINTRAC<br />
IMPERIAL WANLI BLIZZAK LM005 PREMITRA WINTER<br />
58% 62% 68% 72% Typ<br />
46% WinterContact UltraGrip 44% 9+ SPEED-GRIP 52% 5 ALPIN 6 38% G-FORCE 38% WINTRAC BLIZZAK 32% LM005 PREMITRA 68% WINTERHAWK 4 WINGUARD 56% WT7 SNOW WINTER KRISTALL POLARIS 5 Snowdragon SW611<br />
TS 870<br />
TS 870<br />
WINTER 2<br />
SNOW WP6<br />
SNOW´G3<br />
RESPONSE<br />
WINTER<br />
2 MONTERO<br />
23<br />
HP<br />
SNOW WP6<br />
56% 68% 76% 66% EU-Reifenlabel 70% 6) C/B/70 60% C/B/71 D/B/71 60% C/B/69 74% D/B/68 36% C/B/69 C/A/71 46% D/B/70 4% D/B/71 D/C/71 0% D/B/70 C/C/70 C/C/71 E/C/71 E/C/70 C/C/71<br />
70% 56% 62% 52% Trockene Fahrbahn<br />
EU-Reifenlabel<br />
66% 64% 44% 64% 60%<br />
C/B/70<br />
40% 6) 60% 74% 58%<br />
C/B/71<br />
72% 62% 68% 62% 72%<br />
D/B/71<br />
30% 46%<br />
C/B/69<br />
56% 44% 52% 38% 38% 32% 68% 56%<br />
D/B/68 C/B/69 C/A/71 D/B/70 D/B<br />
4) Nasse Fahrbahn 68% 76% 64% 64% 56% 68% 76% 66% 70% 60% 60% 74% 36% 46% 4% 0%<br />
60% 62% 54% 5) 56% 68% 68% 62% 60% 64% 54% 64% 72%<br />
Schnee 66% 60% 70% 62% 70% 56% 62% 52% 66% 44% 40% 74% 72% 62% 30% 56%<br />
Trockene Fahrbahn 64% 64% 5)<br />
56% 54% 52% 58% Eis 54% 60% 60% 64% 64% 50% 64% 56% 60% 52% 62% 54% 50% 60% 56% 52% 68% 52% 68% 60% 62% 60% 58% 64% 54% 64% 62% 72% 68% 72% 46<br />
Komfort/Geräusche 50% 56% 58% 60% 56%<br />
Nasse Fahrbahn 68% 76% 4) 54% 52% 58% 54% 60% 50% 56% 52% 50% 52% 52%<br />
62% 62% 72% 58% 76% 66% 64% 72% 70% 70% 64% 74%<br />
1) Treibstoffverbrauch 74% 70% 76% 68% 62% 62% 72% 64% 58% 76% 66% 64% 64% 72% 56% 70% 70% 64% 68% 74% 76% 66% 70<br />
70% 60% 50% 50% Verschleiss 60% 70% 60% 70% 40% 80% 60% 70% 80% 60% 50% 70% 50% 80% 60% 60%<br />
40% 60% 80% 70% 80% 60%<br />
Gesamtnote Schnee 66% 66% 66% 66% 64% 56% 60% 56% 50% 70% 50% 46% 44% 62% 40% 38% 70% 36% 32% 4% 56% 0% 62% 52% 66<br />
56% 56% 50% 50% 46% 44% 40% 38% 36% 32% 4% 0%<br />
Sternbewertung<br />
H H H H<br />
H H H H<br />
H H H H<br />
H H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H<br />
H H<br />
H H<br />
H<br />
H<br />
TCS Beurteilung<br />
Eis 2)<br />
sehr<br />
sehr<br />
sehr<br />
sehr empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert bedingt<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
nicht<br />
nicht<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H 60% 64% 64% 64% 60% 62% 54% 5) empfehlenswert H<br />
empfehlenswert H H H empfehlenswert H H H empfehlenswertH H<br />
H H<br />
H H<br />
H<br />
H<br />
empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert<br />
56% 68<br />
empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert bedingt<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
nicht<br />
nicht<br />
+ Stärken<br />
+Sehr ausge- +Sehr ausge- +Sehr ausge- +Sehr ausge- +Gut auf Schnee +Gut auf trockener<br />
und nasser empfehlenswert<br />
auf nasser auf trockener empfehlenswert im Treibstoff-<br />
empfehlenswert<br />
beim<br />
nasser Schnee Verschleiss Schnee Verschleiss auf Eis<br />
+Bestnote +Bestnote +Bestnote +Bestnote +Gut auf +Bestnote auf +Bestnote im +Gut auf +Bestnote im +Bestnote<br />
wogener Reifen wogener Reifen wogener Reifen wogener empfehlenswert<br />
Reifen<br />
empfehlenswert<br />
<strong>–</strong> Schwächen<br />
+Gut auf Eis<br />
Komfort/Geräusche +Gut auf trockener<br />
und nasser auf nasser Treibstoff- Verschleiss stoffverbrauch +Gut auf Eis<br />
auf trocke-<br />
+Gut auf +Gut auf nas-<br />
+Gut auf +Gut auf Eis nasser Schnee Treibstoff- trockener Treibstoff-<br />
+Bestnote +Bestnote 50% im +Bestnote im 56% Fahrbahn Fahrbahn 58% Fahrbahn verbrauch Geräusch 60% Fahrbahn 56% 54% 52% 58% 54<br />
+Gut im Treib-<br />
+Gut auf +Gut auf +Gut im +Gut auf +Gut im<br />
+Gut auf trockener<br />
und nasser auf nasser auf trockener im Treibstoff-<br />
beim Schnee +Gut nasser auf trocke-<br />
Geräusch Schnee<br />
+Bestnote +Bestnote +Bestnote Fahrbahn +Bestnote Fahrbahn +Gut<br />
+Gut auf Schnee +Gut auf<br />
Treibstoffverbrauch 1) verbrauch auf +Bestnote auf +Bestnote im +Gut<br />
+Bestnote beim +Gut im +Gut im Treibstoffverbrauch<br />
+Gut Schnee auf Schnee Fahrbahn Verschleiss +Gut auf auf Fahrbahn Eis Treibstoff- +Gut auf Eis<br />
ner Fahrbahn auf nasser +Bestnote ser im Fahrbahn +Bestnote nasser +Gut im Fahrbahn +Gut auf Eis verbrauch Fahrbahn verbrauch<br />
und Eis<br />
und Eis<br />
ner und<br />
74% Verschleiss Verschleiss<br />
nasser<br />
70% 76% 68% 62% +Gut im +Gut im +Gut auf Eis +Gut im<br />
62% 72% 58% 76<br />
Fahrbahn Fahrbahn Fahrbahn verbrauch Geräusch Fahrbahn +Gut auf Schnee <strong>–</strong>Leichte +Gut im<br />
im Treibstoffverbrauch<br />
Schwächen +Gut auf Eis +Gut im<br />
<strong>–</strong>Leichte Schnee und +Gut auf Eis verbrauch +Gut im Treibstoff- Verschleiss +Gut im Verschleiss<br />
+Gut im Treibstoffverbrauch<br />
nas-<br />
+Gut ner auf Fahrbahn,<br />
+Gut auf Schnee auf Eis nasser<br />
auf Schnee<br />
+Gut auf trocke-<br />
Fahrbahn +Gut auf +Gut auf +Gut im<br />
und Eis<br />
Schwächen Verschleiss<br />
+Gut im <strong>–</strong>Lautester Treibstoff- verbrauch <strong>–</strong>Lautester Treibstoff- <strong>–</strong>Leichte<br />
+Gut auf Eis +Gut auf trockener<br />
Fahrbahn nasser ser Fahrbahn nasser +Gut im Fahrbahn +Gut auf Eis verbrauch Fahrbahn verbrauch<br />
50% 50%<br />
+Gut auf +Gut auf auf trockener Schnee <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte Treibstoff- trockener +Gut im Treibstoff-<br />
Reifen verbrauch <strong>–</strong>Schwächen Reifen verbrauch Schwächen<br />
Verschleissund im<br />
im Treibstoff-<br />
und Eis<br />
und Eis<br />
70% Fahrbahn 60% Schwächen Schwächen 70%<br />
Verschleiss<br />
80% <strong>–</strong>Geringste und im<br />
70% auf trockener <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Schwächen 60%<br />
auf trockener<br />
+Gut im Treib-<br />
60<br />
empfehlenswert<br />
- +Gut auf Schnee<br />
eifen +Gut auf Eis<br />
+Gut im Treibstoffverbrauch<br />
eim +Gut im<br />
Verschleiss stoffverbrauch<br />
nee <strong>–</strong>Leichte +Gut im<br />
Schwächen Verschleiss<br />
auf trockener <strong>–</strong>Leichte<br />
Fahrbahn Schwächen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
auf Schnee 3)<br />
Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
te in diesem Kriterium<br />
rbe schwarz, fett und<br />
hen)<br />
ungsprofile laufend angepasst<br />
en die Reifenbewertungen von<br />
ergebnissen abweichen.<br />
bei Abwertung<br />
len «empfehlenswert», «bedingt<br />
ert» und «nicht empfehlenswert»<br />
mtnote ab 2012 nicht mehr über<br />
ng berechnet. Ausschlaggebend<br />
ist die schlechteste Note (ausgefort<br />
/Geräusche). Diese schlägt<br />
rd als Gesamtnote verwendet. Bei<br />
mtnote wird alphabetisch nach<br />
en sortiert.<br />
rungsprofile laufend angepasst<br />
nen die Reifenbewertungen von<br />
sergebnissen abweichen.<br />
bei Abwertung<br />
ilen «empfehlenswert», «bedingt<br />
ert» und «nicht empfehlenswert»<br />
amtnote ab 2012 nicht mehr über<br />
ung berechnet. Ausschlaggebend<br />
l ist die schlechteste Note (ausgemfort<br />
/Geräusche). Diese schlägt<br />
ird als Gesamtnote verwendet. Bei<br />
amtnote wird alphabetisch nach<br />
men sortiert.<br />
BRIDGESTONE<br />
BLIZZAK LM005<br />
MAXXIS<br />
PREMITRA<br />
SNOW WP6<br />
Firestone<br />
WINTERHAWK 4<br />
NEXEN<br />
WINGUARD<br />
SNOW´G3<br />
AVON<br />
WT7 SNOW<br />
DUNLOP<br />
WINTER<br />
RESPONSE 2<br />
FULDA<br />
KRISTALL<br />
MONTERO 3<br />
Verschleiss verbrauch und<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
auf Schnee<br />
+Gut auf Schnee Fahrbahn +Gut auf Fahrbahn<br />
3)<br />
im Verschleiss Treibstoff- +Gut auf Schwächen Eis +Gut im<br />
+Gut im Treibstoffverbrauch<br />
Schwächen Eis<br />
3)<br />
<strong>–</strong>Leichte Schnee und +Gut auf Eis verbrauch +Gut im auf nasser Treibstoff-<br />
Fahrbahn<br />
auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
und Eis<br />
Schwächen<br />
auf Eis <strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
im Treibstoffverbrauch<br />
Schwächen im<br />
Verschleiss 3)<br />
3) führt zur Abwertung<br />
unterstrichen)<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
auf trockener Fahrbahn<br />
Schwächen im<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
+Gut im <strong>–</strong>Lautester Treibstoff- verbrauch <strong>–</strong>Lautester <strong>–</strong>Leichte Treibstoff- <strong>–</strong>Leichte auf trockener<br />
Gesamtnote 66% 66% 66% Schwächen im<br />
Fahrbahn<br />
+Gut im Treibstoff- Reifen verbrauch <strong>–</strong>Schwächen Reifen<br />
64%<br />
Verschleiss verbrauch Schwächen <strong>–</strong>Leichte<br />
3)<br />
56%<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
56% 50% 50% 46<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
Fahrbahn<br />
auf trockener<br />
auf nasser<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Fahrbahn 3)<br />
Fahrbahn 3)<br />
Verschleiss verbrauch <strong>–</strong>Geringste und im<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
auf trockener<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
Schwächen<br />
auf Schwächen trockener auf Schnee<br />
Verschleiss<br />
Sternbewertung<br />
<strong>–</strong>Leichte und im H Laufleistung H H H<br />
H H Fahrbahn H H Schwächen H H H auf H Schnee Fahrbahn auf Schnee<br />
H H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H<br />
1) Rollwiderstand<br />
auf<br />
beeinflusst<br />
trockener<br />
den<br />
<strong>–</strong>Leichte 2)<br />
Note von<br />
2) siehe Anforderungsgrenzen<br />
Note von<br />
Fahrbahn 3) Schwächen empfehlenswert<br />
auf trockener Fahrbahn empfehlenswert<br />
Fahrbahn 3) und empfehlenswert<br />
Eis Fahrbahn 3) empfehlenswert<br />
auf Schnee<br />
Verschleiss<br />
Schwächen<br />
TCS Beurteilung<br />
4) 5) 6) Treibstoffverbrauch <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Schwächen<br />
sehr Beste Note in diesem Kriterium <strong>–</strong>Schwächen auf nasser<br />
sehr<br />
Schlechteste Note <strong>–</strong>Schwach <strong>–</strong>Leichte<br />
sehr in diesem<br />
Buchstabe sehr 1:<br />
Schwächen auf trockener<br />
(Schriftfarbe schwarz, fett auf und nasser Fahrbahn<br />
Kriterium (Schriftfarbe auf rot, nasser Schwächen<br />
fett)<br />
Buchstabe 2:<br />
empfehlenswert<br />
G im Treibstoffverbrauch;<br />
G bei Bremsen nass<br />
empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfeh<br />
A bis<br />
A bis<br />
Verschleiss<br />
+ Stärken<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
+Sehr Schwächen ausge- +Sehr ausge- +Sehr<br />
Fahrbahn 3)<br />
ausge- +Sehr<br />
Fahrbahn<br />
ausge-<br />
+Gut auf Schnee +Gut auf trockener<br />
und nasser<br />
allen und Anforderungsprofile laufend angepasst<br />
Anforderungen für Trockene Nasse Treibstoff- Verschleiss Gesamtnote Schnelllauf<br />
TCS Bewertung<br />
Schwächen auf Schnee<br />
wogener Reifen<br />
• «hervorragend»: Reifen zeichnen auf Schnee sich in wogener Reifen wogener Reifen wogener Reifen<br />
<strong>–</strong> Schwächen<br />
+Gut auf Eis<br />
TCS Empfehlungen * Fahr bahn Fahrbahn verbrauch<br />
Kriterien überdurchschnittlich gut aus.<br />
werden, können die Reifenbewertungen von<br />
+Gut auf trockener<br />
1: Note und von nasser A bis G im auf Treibstoffverbrauch;<br />
+Bestnote +Bestnote im +Bestnote im<br />
Fahrbahn<br />
5)<br />
• «sehr empfehlenswert»: Reifen 6) erfüllen alle den Vorjahresergebnissen abweichen.<br />
hervorragend 80% 80% +Gut 80% im Treibstoffverbrauch<br />
60% 60% +Gut 60% auf Eis bestanden<br />
80% 80% bestanden<br />
Schlechteste Note in diesem<br />
Buchstabe<br />
Kriterien, die für Sicherheit und Umwelt entscheidend<br />
rot, fett) sind. Buchstabe 2: Note Gesamtnote von A bis bei G bei Abwertung Bremsen nass<br />
nasser Treibstoff- sehr empfehlenswert Verschleiss 60% 60%<br />
Kriterium (Schriftfarbe<br />
Fahrbahn Fahrbahn verbrauchempfehlenswert 40% 40% 40% 40% 40% bestanden<br />
• «empfehlenswert»: Reifen können Zahl: bei Aussengeräusch einzelnen<br />
Kriterien leichte Schwächen aufweisen. +Gut auf empfehlenswert» Schnee +Gut und «nicht auf empfehlenswert» Schnee +Gut auf trocke-<br />
Geräusch Verschleiss stoffverbrauch<br />
Bei den in Urteilen Dezibel «empfehlenswert», (dB)<br />
«bedingt<br />
+Bestnote beim +Gut im +Gut im Treib-<br />
bedingt empfehlenswert 20% 20% 20% 20% 20% m. E. best.**<br />
• «bedingt empfehlenswert»: Reifen haben bei wird die Gesamtnote ab 2012 nicht mehr über<br />
nicht empfehlenswert 0% 0% 0% 0% 0% nicht best.<br />
und Eis<br />
und Eis<br />
ner und nasser<br />
einzelnen Kriterien deutliche Schwächen. die Gewichtung berechnet. Ausschlaggebend<br />
+Gut auf Schnee <strong>–</strong>Leichte +Gut im<br />
• «nicht empfehlenswert»: Reifen weisen +Gut im Treibstoffverbrauch<br />
durch und wird als ner Gesamtnote Fahrbahn, verwendet. Bei +Gut auf ** Schnee<br />
für das Urteil ist +Gut die schlechteste auf trocke-<br />
Note (ausgenommen<br />
Komfort /Geräusche). Diese schlägt<br />
alphabetisch nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen bleiben vorbehalten.<br />
Fahrbahn * Die Reifen sind in<br />
und<br />
den jeweiligen<br />
Eis<br />
Beurteilungsgruppen nach Empfehlung geordnet. Bei<br />
Schwächen Verschleiss<br />
gleicher Gesamtnote wird<br />
insgesamt grosse Schwächen auf.<br />
Die Testresultate können in der Regel auf<br />
Anforderungen für Trockene Nasse Treibstoff- Verschleiss Gesamtnote mit Einschränkungen Schnelllauf bestanden auf trockener <strong>–</strong>Leichte<br />
benachbarte TCS Empfehlungen Dimensionen * derselben Fahr Serie bahn und im Fahrbahn gleicher Gesamtnote verbrauch im wird Treibstoffverbrauch<br />
und<br />
Index: 02<br />
alphabetisch nach und Eis<br />
Fahrbahn<br />
© TCS Mobilitätsberatung,<br />
Schwächen<br />
Ostermundigen<br />
übertragen werden. Da Beurteilungsmassstäbe Herstellernamen sortiert.<br />
Verschleiss<br />
hervorragend 80% 80% 80% 80% 80% bestanden <strong>–</strong>Leichte<br />
auf Schnee 3)<br />
im Verschleiss<br />
sehr empfehlenswert 60% 60% 60% 60% 60% bestanden<br />
Schwächen<br />
empfehlenswert 40% 40% 40% 40% 40% bestanden<br />
Fahrbahn 3)<br />
auf nasser<br />
bedingt empfehlenswert 20% 20% 20% 20% 20% m. E. best.**<br />
nicht empfehlenswert 0% 0% 0% 0% 0% nicht best.<br />
Barum<br />
POLARIS 5<br />
1)<br />
Rollwiderstand beeinflusst den Treibstoffverbrauch<br />
2)<br />
siehe Anforderungsgrenzen<br />
3)<br />
führt zur Abwertung<br />
Winterreifentest <strong>2022</strong>: 185/65 R15 88T<br />
IMPERIAL<br />
Snowdragon<br />
HP<br />
auf Eis <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte und im Laufleistung Verschleiss Fahrbahn<br />
+Gut Schwächen<br />
<strong>–</strong>Leichte im +Gut auf Schwächen Eis +Gut Verschleiss im <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Schwächen <strong>–</strong>Schwächen<br />
im Treibstoffverbrauch<br />
+Gut im Verschleiss<br />
auf nasser<br />
Schwächen Verschleiss im<br />
auf trockener <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf trockener<br />
Verschleiss 3)<br />
Fahrbahn 3) Schwächen auf trockener Fahrbahn 3) Fahrbahn 3)<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
auf trockener<br />
* Die Reifen sind in den jeweiligen Beurteilungsgruppen nach Empfehlung geordnet. Bei gleicher Gesamtnote wird<br />
alphabetisch nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen bleiben vorbehalten.<br />
** mit Einschränkungen bestanden<br />
WANLI<br />
SW611<br />
© TCS Mobilitätsberatung, Ostermundigen<br />
Doctech: 5212 RBL<br />
Index: 02<br />
Aktuelle Nr.: 5212de 19.08.<strong>2022</strong><br />
Datum:<br />
Zahl: Aussengeräusch in Dezibel (dB)<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
auf nasser<br />
Winterreifentest <strong>2022</strong>: 215/60 R16 99H<br />
4)<br />
Beste Note in diesem Kriterium<br />
(Schriftfarbe schwarz, fett und<br />
unterstrichen)<br />
Doctech: 5212 RBL<br />
Aktuelle Nr.: 5212de Datum: 19.08.<strong>2022</strong><br />
+Bestnote<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Schnee<br />
+Gut im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Eis<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen im<br />
Verschleiss 3)<br />
+Bestnote<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf<br />
nasser<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee<br />
und Eis<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen im<br />
Verschleiss 3)<br />
5)<br />
Schlechteste Note in diesem<br />
Kriterium (Schriftfarbe rot, fett)<br />
+Bestn<br />
im Tre<br />
verbra<br />
+Gut au<br />
ser Fa<br />
+Gut au<br />
Schne<br />
Eis<br />
+Gut im<br />
Versch<br />
<strong>–</strong>Leicht<br />
Schwä<br />
auf tro<br />
Fahrb<br />
TCS Bewertung<br />
• «hervorragend»: Reifen zeichnen sich in allen und Anforderungsprofile laufend angepasst<br />
Anforderung<br />
Winterreifentest <strong>2022</strong>: 185/65 R15 88T<br />
TCS Empfehl<br />
Kriterien überdurchschnittlich gut aus.<br />
werden, können die Reifenbewertungen von<br />
Sava VREDESTEIN ESA+TECAR TOYO TIRES Nokian Tyres UNIROYAL Matador FALKEN COOPERTIRES<br />
WINTRAC SUPERGRIP OBSERVE S944 WR Snowproof WinterExpert MP93 Nordicca EUROWINTER WM-SA2 +<br />
• «sehr empfehlenswert»: PRO Reifen erfüllen alle den HS01 Vorjahresergebnissen abweichen.<br />
hervorragend<br />
Reifenmarke<br />
Continental DUNLOP GOODYEAR MICHELIN YOKOHAMA BRIDGESTONE Kleber GT RADIAL Sava VREDE<br />
Kriterien, die für Sicherheit und Umwelt entscheidend<br />
sind. TS870 Gesamtnote bei Abwertung<br />
7) ALPIN 6 G-FORCE WINTRAC BLIZZAK LM005 PREMITRA WINTERHAWK 4 WINGUARD WT7 SNOW WINTER KRISTALL POLARIS 5 Snowdragon SW611<br />
sehr empfehl<br />
Reifenmarke Typ<br />
Continental GOODYEAR WinterContact<br />
Semperit MICHELIN WINTER<br />
BFGoodrich VREDESTEIN UltraGrip<br />
BRIDGESTONE MAXXIS ALPIN Firestone 6 NEXEN BluEarth*Winter<br />
AVON DUNLOP FULDA BLIZZAK Barum IMPERIAL KRISALP WANLI HP3 WINTERPRO 2 eskimo hp2 WINT<br />
Typ<br />
WinterContact UltraGrip 9+ SPEED-GRIP 5<br />
TS 870<br />
SPORT WINTER 2 5 Performance+ SNOW WP6<br />
SNOW´G3 V906RESPONSE 2 MONTERO LM005<br />
3<br />
HP<br />
empfehlensw<br />
6) EU-Reifenlabel C/B/70 C/B/71 D/B/71 C/B/69 D/B/68 C/B/69 C/A/71 D/B/70 D/B/71 D/C/71 D/B/70 C/C/70 C/C/71 E/C/71 E/C/70 C/C/71<br />
•<br />
Trockene «empfehlenswert»: Fahrbahn 64% 64% 60%<br />
EU-Reifenlabel C/B/70<br />
Reifen können bei einzelnen<br />
Kriterien 66% leichte 60% 70% Schwächen 62% 70% aufweisen.<br />
56% 62% 52% empfehlenswert» 66% 44% 40% und 74% «nicht 72% 62% empfehlenswert»<br />
30% 56%<br />
Bei den Urteilen «empfehlenswert», «bedingt<br />
6) 60% 58% 62% 68% 72% 46% 44% 52% 38% 38% 32% 68% 56%<br />
C/B/72 C/B/72 C/B/69 D/B/71 C/A/71 C/B/69 C/C/70 C/C/72<br />
bedingt empf<br />
C/B<br />
4) Nasse Fahrbahn 68% 76% 64% 64% 56% 68% 76% 66% 70% 60% 60% 74% 36% 46% 4% 0%<br />
Schnee<br />
Trockene Fahrbahn 62% 62% 60% 70% 64% 74% 52% 56% 60% 52<br />
5) Eis 60% 64% 64% 64% 60% 62% 54% 56% 68% 68% 62% 60% 64% 54% 64% 72%<br />
• «bedingt empfehlenswert»: Reifen haben bei wird die Gesamtnote ab 2012 nicht mehr über<br />
nicht empfeh<br />
Komfort/Geräusche 50% 56% 58% 60% 56% 54% 52% 58% 54% 60% 50% 56% 52% 50% 52% 52%<br />
Nasse Fahrbahn 1) Treibstoffverbrauch 74% 70% 68% 76% 68% 66% 62% 62% 60% 72% 58% 62% 76% 66% 64% 58% 72% 70% 70% 70% 64% 54% 74% 50% 50% 64<br />
Verschleiss einzelnen 70% Kriterien 60% deutliche 70% 80% Schwächen.<br />
70% 60% 50% 50% die 60% Gewichtung 60% 40% berechnet. 60% 80% Ausschlaggebend<br />
70% 80% 60%<br />
•<br />
Schnee 78% 78% 82%<br />
«nicht empfehlenswert»: Reifen weisen<br />
4) 62% 58% 56% 74% 54% 64% 60<br />
Gesamtnote 66% 66% 66% 64% 56% 56% 50% 50% 46% 44% 40% 38% 36% 32% 4% 0%<br />
für das Urteil ist die schlechteste Note (ausgenommen<br />
* Die Reifen si<br />
Sternbewertung<br />
H H H H<br />
H H H H<br />
H H H H<br />
H H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H Eis H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
insgesamt grosse Schwächen<br />
72% H H H<br />
H H H<br />
auf.<br />
70% H H H 66% H H H<br />
H H H 72% H H<br />
Komfort<br />
62% 5) H H<br />
H H<br />
H H<br />
H<br />
H<br />
TCS Beurteilung<br />
/Geräusche).<br />
62%<br />
Diese<br />
66%<br />
schlägt<br />
68% 70% alphabetisch 74<br />
2)<br />
sehr<br />
sehr<br />
sehr<br />
sehr empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert bedingt<br />
bedingt<br />
bedingt<br />
nicht<br />
nicht<br />
empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert<br />
empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert<br />
empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert bedingt<br />
+ Stärken<br />
+Sehr ausge- +Sehr ausge- +Sehr ausge- +Sehr ausge- +Gut auf Schnee +Gut auf trockener<br />
und nasser auf nasser auf trockener im Treibstoff-<br />
beim<br />
nasser Schnee Verschleiss Schnee Verschleiss auf Eis<br />
54% durch 54% und wird 52% als Gesamtnote 42% verwendet. 54% Bei 54% ** 40% mit Einschrä 56<br />
+Bestnote +Bestnote +Bestnote empfehlenswert<br />
+Bestnote +Gut auf +Bestnote auf +Bestnote im +Gut auf +Bestnote im +Bestnote<br />
wogener Reifen wogener Reifen wogener Reifen wogener Reifen<br />
<strong>–</strong><br />
Die Komfort/Geräusche Schwächen<br />
Testresultate können 54%<br />
+Gut<br />
in der Regel 48%<br />
auf Eis<br />
+Gut auf trockener<br />
und nasser +Bestnote<br />
auf nasser Treibstoff- +Gut auf Verschleiss +Bestnote stoffverbrauch +Bestnote +Gut auf Eis +Gut auf trocke-<br />
auf +Gut auf +Bestnote +Gut auf nas-<br />
+Gut auf im +Gut auf Eis nasser Schnee Treibstoff- trockener Treibstoff-<br />
+Bestnote +Bestnote im +Bestnote im<br />
Fahrbahn Fahrbahn Fahrbahn verbrauch Geräusch Fahrbahn<br />
+Gut im Treib-<br />
+Gut auf +Gut auf +Gut im +Gut auf +Gut im<br />
+Bestnote<br />
Fahrbahn Fahrbahn<br />
auf Eis beim<br />
benachbarte Treibstoffverbrauch Dimensionen 1) verbrauch<br />
trockener +Bestnote beim<br />
+Gut im auf +Gut Eis im Treibstoffverbrauch<br />
Serie +Gut 70% auf Schnee Fahrbahn<br />
ner Fahrbahn nasser ser Fahrbahn nasser<br />
Schnee beim<br />
Treibstoff- +Gut im Fahrbahn +Gut auf Eis verbrauch Fahrbahn verbrauch<br />
+Gut auf Schnee +Gut auf Schnee +Gut 68% auf trockener<br />
und Fahrbahn nasser Geräusch +Bestnote +Gut auf Eis Geräusch verbrauch<br />
+Gut auf Schnee <strong>–</strong>Leichte +Gut im +Gut im Treib-<br />
<strong>–</strong>Leichte Schnee und +Gut auf Eis verbrauch +Gut im Treibstoff- Verschleiss +Gut im Verschleiss<br />
Geräusch derselben Verschleiss 76% gleicher +Gut 64% auf Fahrbahn<br />
Gesamtnote Treibstoff- 72% +Gut auf Eis wird +Gut im 68% alphabetisch +Gut im +Gut auf Eis 74% +Gut im nach 62% 76% 78<br />
+Bestnote und Eis Treibstoff-<br />
und Eis<br />
beim +Gut im Treibstoffverbraucner<br />
Fahrbahn, +Gut auf Schnee<br />
auf Schnee<br />
+Gut verbrauch auf trocke-<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Eisund Eis+Gut auf Schwächen im Verschleiss Treibstoff- stoffverbrauch Schwächen Eis<br />
+Gut im +Gut auf <strong>–</strong>Leichte +Gut im <strong>–</strong>Lautester Treibstoff- verbrauch <strong>–</strong>Lautester Treibstoff- <strong>–</strong>Leichte<br />
übertragen Verschleiss Geräusch und im<br />
werden. +Gut im Treibstoff-<br />
auf und +Gut Da 60% Eis im Beurteilungsmassstäbe<br />
auf trockener <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte<br />
+Gut im Treibstoff- Reifen verbrauch<br />
Schnee 70% verbrauch 60% Treibstoff- und Eis nasser Herstellernamen 70% Schwächen 60% sortiert.<br />
<strong>–</strong>Schwächen Reifen verbrauch Schwächen<br />
Fahrbahn Schwächen Schwächen<br />
Verschleiss verbrauch <strong>–</strong>Geringste und im auf trockener 60% <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Schwächen 60% auf trockener 60% 80% 50<br />
OKOHAMA BRIDGESTONE Kleber GT RADIAL<br />
Earth*Winter BLIZZAK KRISALP HP3 WINTERPRO 2 eskimo hp2<br />
V906 LM005<br />
D/B/71 C/A/71 C/B/69 C/C/70 C/C/72 C/B/70 C/C/72 D/B/71 C/B/69 D/C/72 D/C/72 D/B/70 E/B/70<br />
64% 74% 52% 56% 60% 52% 48% 68% 56% 44% 42% 40% 36%<br />
58% 70% 54% 50% 50% 64% 50% 48% 46% 54% 48% 64% 58%<br />
58% 56% 74% 54% 64% 60% 72% 54% 62% 76% 64% 70% 56%<br />
62% 5) 62% 66% 68% 70% 74% 70% 70% 64% 74% 70% 66% 62%<br />
52% 42% 54% 54% 40% 56% 50% 50% 56% 52% 52% 56% 52%<br />
72% 68% 74% 62% 76% 78% 80% 54% 70% 80% 64% 60% 62%<br />
60% 60% 60% 60% 80% 50% 70% 70% 70% 60% 70% 60% 40%<br />
58% 56% 52% 50% 50% 50% 48% 48% 46% 44% 42% 40% 36%<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
pfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert<br />
diesem Kriterium<br />
schwarz, fett und<br />
)<br />
ut auf<br />
rockener<br />
ahrbahn<br />
ut im<br />
reibstofferbrauch<br />
ut im<br />
erschleiss<br />
eichte<br />
chwächen<br />
uf nasser<br />
ahrbahn<br />
eichte<br />
chwächen<br />
uf Schnee 3)<br />
+Bestnote +Gut auf +Gut auf Eis +Sehr gut im<br />
auf trockener Schnee +Gut im Verschleiss<br />
Fahrbahn +Gut auf Eis Treibstoffverbrauch<br />
Schnee und<br />
+Gut auf<br />
+Bestnote +Gut im<br />
auf nasser Treibstoffverbrauch<br />
Verschleiss +Gut auf +Gut auf Schnee verbrauch und<br />
+Gut im Eis<br />
Fahrbahn<br />
Verschleiss<br />
Verschleiss und Eis <strong>–</strong>Leichte +Gut auf auf Schnee 3) auf verbrauch<br />
Eis <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn <strong>–</strong>Leichte auf und nasser im Laufleistung Verschleiss Fahrbahn<br />
im Verschleiss<br />
Schwächen<br />
Schwächen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen Verschleiss<br />
+Gut im +Gut im <strong>–</strong>Leichte trockener nasser +Gut auf Eis <strong>–</strong>Leichte +Gut im Schnee +Gut im +Gut auf Fahrbahn <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Schwächen <strong>–</strong>Schwächen<br />
im Treibstoffverbrauch<br />
Treibstoff-<br />
Verschleiss Schwächen Fahrbahn Fahrbahn +Gut im Schwächen Treibstoff- +Gut im Verschleiss Schnee Fahrbahn 3)<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen<br />
Fahrbahn 3)<br />
auf nasser<br />
Schwächen im<br />
auf trockener <strong>–</strong>Leichte Schwächen auf trockener auf nasser<br />
verbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte auf trockener +Gut im<br />
+Gut im Schwächen Fahrbahn Treibstoff-<br />
Verschleiss auf nasser <strong>–</strong>Leichte verbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Fahrbahn Schwächen <strong>–</strong>Lautester<br />
Schwächen <strong>–</strong>Leichte auf Schnee Reifen<br />
auf Schnee 3) Schwächen <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte<br />
3)<br />
auf trockener Schwächen Schwächen führt zur Abwertung auf trockener Schwächen Schwächen unterstrichen) Fahrbahn Schwächen auf trockener <strong>–</strong>Leichte auf Zahl: trockener Aussengeräusch in Dezibel (dB)<br />
Fahrbahn 3) auf nasser auf nasser Fahrbahn auf trockener auf nasser <strong>–</strong>Leichte auf trockener Fahrbahn 3) Schwächen Fahrbahn 3)<br />
auf trockener<br />
Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
und Eis<br />
auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee<br />
Winte<br />
Fahrbahn<br />
Gesamtnote 68% 68% 3)<br />
Verschleiss<br />
64% 3)<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
64% 58% 3)<br />
Fahrbahn<br />
56% 3)<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
auf trockener<br />
und Schnee Verschleiss auf Schnee verbrauch Verschleiss<br />
und Eis Schwächen Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen im<br />
Fahrbahn<br />
52% 50% 50% 50<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
auf trockener<br />
auf nasser<br />
Verschleiss +Gut im <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte +Gut im <strong>–</strong>Leichte Schwächen +Gut 3)<br />
im<br />
<strong>–</strong>Leichte auf Schnee Schwächen<br />
Fahrbahn 3)<br />
Fahrbahn 3)<br />
Schwächen<br />
Treibstoff- Schwächen<br />
Sternbewertung<br />
H H Schwächen Verschleiss<br />
H H H H H H Schwächen H auf H H nasser Treibstoff- <strong>–</strong>Leichte auf Schnee<br />
H H H H H H H 3)<br />
auf Schnee<br />
H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H<br />
3)<br />
verbrauch<br />
TCS Beurteilung <strong>–</strong>Leichte 2)<br />
auf nasser im Treibstoffverbrauch<br />
Schwächen sehr<br />
5) Fahrbahn <strong>–</strong>Leichte sehr und im sehr 6) Rollwiderstand beeinflusst den Treibstoffverbrauch<br />
Beste Note in diesem Kriterium<br />
Schlechteste Note in diesem<br />
im Buchstabe Verschleiss empfehlenswert<br />
1: Note von A bis G im Treibstoffverbrauch; empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehl<br />
<strong>–</strong>Leichte auf nasser Fahrbahn verbrauch Schwächen<br />
1) Fahrbahn sehr 4)<br />
2) siehe Anforderungsgrenzen<br />
Schwächen <strong>–</strong>Leichte empfehlenswert<br />
<strong>–</strong>Leichte (Schriftfarbe empfehlenswert<br />
auf trockener<br />
schwarz, fett Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte und<br />
Kriterium empfehlenswert<br />
Schwächen (Schriftfarbe rot, fett) empfehlenswert <strong>–</strong>Schwächen<br />
Buchstabe 2: Note von A bis G bei Bremsen nass<br />
Fahrbahn<br />
+ Stärken<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
Fahrbahn<br />
+Sehr Fahrbahn<br />
ausgewogenegewogener<br />
Schwächen Fahrbahn<br />
+Sehr aus-<br />
auf nasser<br />
+Sehr ausgewogenegewogener<br />
+Sehr Fahrbahn aus-<br />
+Gut auf +Bestnote +Gut auf<br />
Fahrbahn 3)<br />
3)<br />
trockener auf trockener Schnee<br />
zeichnen sich in allen und Anforderungsprofile<br />
im<br />
TCS Bewertung<br />
•<br />
<strong>–</strong>«hervorragend»: Verschleiss<br />
Schwächen Reifen<br />
Fahrbahn 3)<br />
laufend angepasst<br />
Anforderungen für Trockene Nasse Treibstoff- Verschleiss Gesamtnote Schnelllauf<br />
TCS Empfehlungen * Fahr bahn Fahrbahn verbrauch<br />
Kriterien überdurchschnittlich gut aus. Reifen werden, können Reifen die Reifenbewertungen Reifen von<br />
Reifen<br />
Fahrbahn +Gut auf Eis<br />
5) Schlechteste Note in diesem • «sehr empfehlenswert»: 6) Buchstabe Reifen 1: Note erfüllen von alle A bis G den im Vorjahresergebnissen Treibstoffverbrauch; abweichen. 7) Tragfähigkeitsindex hervorragend (Lastindex 95) 80% 80% 80% 80% 80% bestanden<br />
Kriterien, die für Sicherheit und Umwelt +Gut entscheidend<br />
sind.<br />
trockener Gesamtnote bei trockener<br />
Abwertung auf Schnee empfehlenswert trockener 40% Treibstoff-<br />
40% 40% auf nasser 40% 40% Treibstoff-<br />
bestanden<br />
auf +Gut auf +Bestnote +Gut auf +Gut im +Bestnote<br />
Kriterium (Schriftfarbe rot, fett) Buchstabe 2: Note von A bis G bei Bremsen nass<br />
sehr empfehlenswert 60% 60% 60% 60% 60% +Gut im bestanden<br />
• «empfehlenswert»: Zahl: Aussengeräusch Reifen können bei einzelnen<br />
Kriterien leichte Schwächen aufweisen. empfehlenswert» und «nicht empfehlenswert»<br />
verbrauch<br />
in Dezibel Bei den (dB) Urteilen «empfehlenswert», «bedingt<br />
und nasser und nasser<br />
bedingt<br />
+Gut auf und empfehlenswert nasser 20% verbrauch<br />
20% 20% Fahrbahn 20% 20% m. E. best.**<br />
• «bedingt empfehlenswert»: Reifen haben Fahrbahn<br />
bei wird die Gesamtnote Fahrbahn ab 2012 nicht mehr<br />
trockener<br />
über<br />
nicht<br />
Fahrbahn<br />
empfehlenswert 0% 0% 0% 0% 0% nicht best.<br />
+Gut im +Gut im<br />
einzelnen Kriterien deutliche Schwächen. die Gewichtung berechnet. Ausschlaggebend<br />
+Gut im<br />
• «nicht empfehlenswert»: Reifen weisen +Gut auf für das Urteil +Gut ist die schlechteste auf Note (ausgenommen<br />
Komfort Schnee /Geräusche). Diese schlägt Fahrbahn<br />
und nasser * Die +Gut Reifen sind auf in den jeweiligen Beurteilungsgruppen Verschleiss nach Empfehlung Treibstoffverbrauch<br />
geordnet. Bei gleicher Verschleiss<br />
Gesamtnote wird<br />
insgesamt grosse Schwächen auf. Schnee<br />
alphabetisch<br />
Schnee<br />
nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
bleiben vorbehalten.<br />
Die Testresultate Anforderungen können für in der Regel Trockene auf<br />
durch Nasse und wird als Gesamtnote Treibstoff- verwendet. Verschleiss Bei Gesamtnote ** mit Einschränkungen Schnelllauf bestanden<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
TCS Empfehlungen * Fahr und bahn Eis Fahrbahn und verbrauch Eis +Gut im und Eis<br />
benachbarte Dimensionen derselben Serie gleicher Gesamtnote wird alphabetisch nach<br />
Schwächen +Gut im<br />
© TCS Mobilitätsberatung, Schwächen<br />
Ostermundigen<br />
übertragen werden. Da Beurteilungsmassstäbe<br />
Doctech: 5212 RBL<br />
+Gut im Herstellernamen +Gut sortiert. im Treibstoffverbrauch<br />
Treibstoff-<br />
Fahrbahn <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn<br />
+Gut im auf nasser Verschleiss Index: 02<br />
hervorragend 80% 80% 80% 80% 80% bestanden<br />
auf nasser<br />
Aktuelle Nr.: 5212de Datum: 19.08.<strong>2022</strong><br />
Treibstoffverbraucverbrauch<br />
und im verbrauch <strong>–</strong>Leichte Schwächen <strong>–</strong>Leichte<br />
Treibstoff-<br />
sehr empfehlenswert 60% 60% 60% 60% 60% bestanden<br />
empfehlenswert 40% und im 40% und im 40% Verschleiss<br />
40% 40% und im bestanden<br />
Schwächen auf Schnee 3)<br />
Schwächen<br />
bedingt empfehlenswert 20% Verschleiss 20% Verschleiss 20% 20% 20% Verschleiss m. E. best.** auf Schnee 3)<br />
auf trockener<br />
nicht empfehlenswert 0% 0% 0% 0% 0% nicht best.<br />
Fahrbahn 3)<br />
38<br />
* Die Reifen sind in den jeweiligen Beurteilungsgruppen nach Empfehlung geordnet. Bei gleicher Gesamtnote wird<br />
alphabetisch nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen bleiben vorbehalten.<br />
** mit Einschränkungen bestanden<br />
1)<br />
Rollwiderstand beeinflusst den Treibstoffverbrauch<br />
2)<br />
siehe Anforderungsgrenzen<br />
3)<br />
führt zur Abwertung<br />
4)<br />
Beste Note in diesem Kriterium<br />
(Schriftfarbe schwarz, fett und<br />
unterstrichen)<br />
© TCS Mobilitätsberatung, Ostermundigen<br />
Doctech: 5213 RBL<br />
Index: 02<br />
Aktuelle Nr.: 5213de 19.08.<strong>2022</strong><br />
Datum:<br />
Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
und Eis<br />
auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee<br />
+Gut auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
+Gut im<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
+Sehr gut im<br />
Verschleiss<br />
+Gut auf<br />
Schnee und<br />
Eis<br />
+Gut auf<br />
trockener<br />
Fahrbahn<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Lautester<br />
Reifen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
5)<br />
Schlechteste Note in diesem<br />
Kriterium (Schriftfarbe rot, fett)<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
+Bestno<br />
auf Eis<br />
+Bestno<br />
beim<br />
Geräu<br />
+Gut au<br />
nasser<br />
Fahrba<br />
und Sc<br />
+Gut im<br />
Treibs<br />
verbra<br />
<strong>–</strong>Leicht<br />
Schwä<br />
auf tro<br />
Fahrba<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwä<br />
Versch<br />
6)<br />
Buch<br />
Buch<br />
Zahl
HANDEL & AFTERSALES<br />
interreifentest <strong>2022</strong>: 185/65 R15 88T<br />
XIS<br />
ITRA<br />
WP6<br />
Firestone<br />
WINTERHAWK 4<br />
NEXEN<br />
WINGUARD<br />
SNOW´G3<br />
AVON<br />
WT7 SNOW<br />
DUNLOP<br />
WINTER<br />
RESPONSE 2<br />
FULDA<br />
KRISTALL<br />
MONTERO 3<br />
Barum<br />
POLARIS 5<br />
IMPERIAL<br />
Snowdragon<br />
HP<br />
EU-Reifenlabel C/B/70 6) C/B/72 C/B/72 C/B/69<br />
Reifenmarke<br />
Continental DUNLOP GOODYEAR MICHELIN YOKOHAMA BRIDGESTONE Kleber GT RADIAL Sava<br />
Trockene Fahrbahn 62% 62% 60% 70%<br />
Anforderungen für Trockene Nasse Treibstoff- Verschleiss Typ Gesamtnote WinterContact Schnelllauf<br />
WINTER UltraGrip ALPIN 6 BluEarth*Winter BLIZZAK KRISALP HP3 WINTERPRO 2 eskimo<br />
TS870<br />
TCS Empfehlungen * Fahr bahn Fahrbahn verbrauch<br />
7) SPORT 5 Performance+ Nasse Fahrbahn V906 68% LM005 66% 60% 62%<br />
EU-Reifenlabel C/B/70 6) C/B/72 C/B/72 Schnee C/B/69 D/B/71 78% C/A/71 78% C/B/69 82% 4) C/C/70 62% C/C/7<br />
hervorragend 80% 80% 80% Winterreifentest 80% 80% bestanden <strong>2022</strong>: 215/60 R16 99H<br />
Reifenmarke<br />
Continental DUNLOP Trockene GOODYEAR Fahrbahn MICHELIN 62% YOKOHAMA 62% BRIDGESTONE 60% EisKleber<br />
70% GT RADIAL 64% 72% Sava 74% 70% VREDESTEIN 52% 66% ESA+TECAR 56% 72% TOYO 60% T<br />
a VREDESTEIN ESA+TECAR TOYO TIRES Typ Nokian Tyres WinterContact UNIROYAL WINTER Matador UltraGrip FALKEN ALPIN 6 BluEarth*Winter COOPERTIRES BLIZZAK KRISALP HP3 WINTERPRO 2 eskimo hp2 WINTRAC SUPERGRIP OBSERV<br />
sehr empfehlenswert 60% 60% 60% 60% 60% bestanden<br />
Komfort/Geräusche 54% 48% 54% 54%<br />
hp2 WINTRAC SUPERGRIP OBSERVE S944 WR SnowproofTS870 WinterExpert<br />
7) SPORT Nasse MP93 5 Fahrbahn Performance+ Nordicca EUROWINTER 68% V906 66% WM-SA2 + LM005 60% 62% 58% 70% 54% 50% PRO 50%<br />
Treibstoffverbrauch<br />
empfehlenswert 40% 40% 40% 40% 40% bestanden<br />
1) 68% 76% 70% 64%<br />
Reifenmarke PRO Continental DUNLOP EU-Reifenlabel GOODYEAR MICHELIN C/B/70 6) YOKOHAMA C/B/72 Schnee<br />
BRIDGESTONE C/B/72 C/B/69 Kleber HS01 78%<br />
GT D/B/71 78%<br />
RADIAL C/A/71 82%<br />
Sava<br />
4) VREDESTEIN C/B/69 62%<br />
ESA+TECAR C/C/70 58%<br />
TOYO C/C/72 56%<br />
TIRES Nokian C/B/70 74%<br />
Tyres C/C/72 UNIROYAL<br />
54% D/B/ 64%<br />
Mat<br />
Typ<br />
WinterContact WINTER UltraGrip ALPIN 6 BluEarth*Winter Eis BLIZZAK KRISALP 72% HP3 WINTERPRO 70% 2 eskimo 66% hp2 Verschleiss WINTRAC 72% SUPERGRIP 62% 5) 60% OBSERVE 62% S944 70% WR 66% Snowproof 60% WinterExpert 68% 70% MP93 70% N<br />
/72<br />
bedingt empfehlenswert<br />
C/B/70 C/C/72 Trockene Fahrbahn 62% 62% 60% 70% 64% 74% 52% 56% 60% 52% 48% 68<br />
TS870 20%<br />
D/B/71 7) SPORT 20% 5 Performance+ C/B/69<br />
20%<br />
D/C/72 V906 20%<br />
D/C/72 LM005 20%<br />
D/B/70<br />
m. E.<br />
E/B/70<br />
best.**<br />
PRO<br />
Nasse Fahrbahn 68% 66% Komfort/Geräusche 60% 62% 54% 58% 48% 70% 54% 54% 50% 52% 50% 42% 54% 64% 54% 50% 40% 48<br />
% EU-Reifenlabel 52% 48% C/B/70 Gesamtnote 68% 68% 64% 64%<br />
nicht empfehlenswert 0% 6) 68% C/B/72 C/B/72 56% C/B/69 44% D/B/71 42% C/A/71 C/B/69 40% C/C/70 36% C/C/72 C/B/70 C/C/72 D/B/71 C/B/69 D/C/72 D/C<br />
0% 0% 0% Treibstoffverbrauch 1) 0% 68% nicht 76% best. 70% 64% 72% 68% 74% 62% 76%<br />
DYEAR MICHELIN<br />
Schnee 78% 78% 82% 4) 62% 58% 56% 74% 54%<br />
Sternbewertung<br />
H H H H<br />
64%<br />
H H H H<br />
60%<br />
H H H H<br />
72%<br />
H H H H<br />
54%<br />
Trockene Fahrbahn YOKOHAMA BRIDGESTONE<br />
62% 62% Kleber 60% GT RADIAL 70% Sava 64% VREDESTEIN 74% ESA+TECAR 52% TOYO TIRES 56% Nokian Tyres 60% UNIROYAL 52% Matador 48% FALKEN 68% COOPERTIRES 56% 44% 4<br />
% traGrip ALPIN 64% 6 BluEarth*Winter 50% BLIZZAK 48% KRISALP Eis HP3 WINTERPRO 46% 2 72% eskimo 54% hp2 70% WINTRAC Verschleiss 48%<br />
66% SUPERGRIP 64%<br />
72% 60% OBSERVE S94462% 70% WR 58%<br />
5) Snowproof62% 60% WinterExpert TCS 66% 70% Beurteilung MP93 Nordicca 2) 68% 60% EUROWINTER sehr 60% 70% WM-SA2 sehr + 60% 74% sehr 60% 70% sehr 80% 70% e<br />
rmance+ Nasse FahrbahnV906<br />
68% LM005 66% 60% 62% 58% 70% PRO 54% 50% 50% 64% 50% empfehlenswert<br />
HS01 48% empfehlenswert46% empfehlenswert 54% empfehlenswert 4<br />
% 60% 72% 54% Komfort/Geräusche 62% 54% 76% 48% 64% 54% 70% 54% 52% 56% 42% 54% 54% 40% 56% 50% 50<br />
/B/72 Die Reifen C/B/69 Schnee sind in den D/B/71 jeweiligen 78% C/A/71 Beurteilungsgruppen 78% C/B/69 82% C/C/70 nach Empfehlung Gesamtnote geordnet. Bei gleicher 68% Gesamtnote 68% wird<br />
4) 62% C/C/72 58% C/B/70 56% C/C/72 74% D/B/71 54% C/B/69 64% D/C/72+ Stärken 64% 60% D/C/72 58% 72% +Sehr D/B/70 ausgewogener<br />
76% gewogener 78% gewogener 80% gewogener 54%<br />
56% 54% +Sehr E/B/70 aus-<br />
52% 62% +Sehr aus-<br />
50% 76% +Sehr aus-<br />
50% 6+<br />
% Treibstoffverbrauch<br />
alphabetisch nach Herstellernamen sortiert. Produkteänderungen 1) 68% 76% 70% 64% 72% 68% 74% 62%<br />
bleiben Sternbewertung vorbehalten. H H H H H H H H H H H H<br />
Eis 74% 70% 72% 70% 70% 66% 64% 72% 74% 62% 70% 5) 62% 66% 68% 62%<br />
<strong>–</strong> H Schwächen H H H H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
60% 70% 64% 74% 52% 56% 60% 52% 48% 68% 56% 70% 44% 74% 42% 70%<br />
Reifen 40% 70%<br />
Reifen 36% 64% 74% 7<br />
Reifen Reifen<br />
Verschleiss 60% 70% TCS Beurteilung 60%<br />
mit Einschränkungen bestanden<br />
2) 70% sehr<br />
60% sehr<br />
60% sehr<br />
60% sehr empfehlenswert 60% empfehlenswert 80% empfehlenswert 50% empfehlenswert 70% empfehlen 70%<br />
% 60% Komfort/Geräusche 62% 56% 58% 50% 54% 70% 50% 48% 54% 54% 56% 50% 54% 50% 52% 52% 64% 52% 42% 50% empfehlenswert 56% 54% 48% empfehlenswert 54% 52% 46% empfehlenswert 40% 54% empfehlenswert 56% 48% 50% +Gut 64% auf 50% +Gut 58% auf 56% +Bestnote 52% +Gut auf 5+<br />
trockener trockener auf Schnee trockener<br />
Treibstoffverbrauch 1) 68% 76% Gesamtnote70% 68% 64% 68% 72% + Stärken 64% 68% +Sehr 64% 74% ausgewogener<br />
Ostermundigen 62%<br />
76% 64% 70% 56%<br />
+Sehr 58% 62% ausgewogenegewogenegewogener<br />
trockener Fahrbahn auf trockener Fahrbahn Schnee trockener Fahrbahn +<br />
+Sehr 56% 76% aus-<br />
+Sehr 52% 78% aus-<br />
+Gut 50% auf 80% und nasser +Bestnote 50% 54% und nasser +Gut 50% auf 70% +Gut auf +Gut auf 48% 80% Eis und nasser +Sehr 48% gu6<br />
% 2% 4) 62% 78% 58% 80% 56% 54% 74% 70% 54% 64% 80% 60% 64% 72%<br />
© TCS Mobilitätsberatung, 60% 54%<br />
<strong>–</strong> Schwächen<br />
+Gut im Verschle<br />
66% Verschleiss 72% 62% 5) 60% 62% 70% Sternbewertung<br />
66% 60% 68% H H 70% H H 70% H H 60% H H 74% Doctech: H H 60% H H 70% 5212 H H 60% H H<br />
Reifen 70% H 60% H H<br />
Reifen 64% Reifen RBL H 80% H H 74% H 50% H H<br />
Reifen 70% H H 70% H<br />
Fahrbahn +Gut 66% H H 70% H<br />
auf Fahrbahn +Gut 62% H H 70% H<br />
H H 60% H<br />
H H7<br />
% 50% 70% 70% auf +Gut auf Eis und nasser Treibstoffverbrauch<br />
Schnee <strong>–</strong><br />
+Gut auf +Gut auf<br />
TCS Beurteilung 70% 2)<br />
sehr 60% sehr 70% sehr 60% sehr empfehlenswert 40% empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehle<br />
Index: +Gut 02 auf +Gut auf +Bestnote +Gut auf +Gut im Schnee +Bestnote Schnee Fahrbahn Schnee<br />
54% 54% 52% 42% 54% 54% empfehlenswert 40% empfehlenswert 56% empfehlenswert 50% empfehlenswert 50% 56% 52% 52% 56% 52% +Gut im<br />
Gesamtnote 68% 68% 64% 64% 58% Aktuelle 56% Nr.: 5212de trockener 52% Datum: trockener 50% 19.08.<strong>2022</strong> auf Schnee 50% trockener 50% Treibstoffverbrauch<br />
+Gut im Fahrbahn +Gut im verbrauch Treibstoff-<br />
Verschleiss +Gut im<br />
48% und Eis auf nasser 48% und Eis +Gut im und Eis<br />
Treibstoff-<br />
46% +Gut im 44% Eis 4<br />
und nasser und nasser +Gut auf und nasser<br />
% 70% 64% auf<br />
Sternbewertung<br />
50% 72% 48% 68%<br />
H H H H 48% + 74%<br />
H H H H Stärken H H 46% 62% +Sehr aus-76gewogenegewogenegewogener H H H H H H 44% +Sehr aus-78% H H H +Sehr 42% aus-80% H H H +Sehr 40% aus-54gewogener H H H +Gut H auf H H 36% 70% +Bestnote 80% +Gut auf 64% +Gut auf Eis 60% +Sehr gut im 62%<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
Fahrbahn Fahrbahn trockener Fahrbahn +Gut im Treibstoffverbrauch<br />
60% empfehlenswert<br />
H H<br />
+Gut im Treibstoffverbrauch<br />
40% empfehlenswert<br />
H +Bestnote H H<br />
verbrauch<br />
H +Bestnote H H<br />
Treibstoffverbrauch<br />
H +Gut H<br />
+Gut im <strong>–</strong>Leichte<br />
60%<br />
trockener auf trockener Schnee<br />
<strong>–</strong> Schwächen<br />
+Gut im Verschleiss auf Eis beim<br />
trocken<br />
TCS 70% Beurteilung 60% 2)<br />
sehr 60% sehr 60% sehr 60% sehr 80% empfehlenswert 50% empfehlenswert 70% empfehlenswert<br />
Reifen Reifen Reifen +Gut Reifen auf 70% empfehlenswert<br />
+Gut Fahrbahn auf 70% empfehlenswert<br />
Fahrbahn und nasser 60% empfehlenswert<br />
+Gut auf 70% empfehlenswert<br />
Verschleiss Treibstoffverbrauch<br />
und im<br />
empfehlenswert empfeh<br />
H<br />
H H H<br />
H empfehlenswert<br />
H H<br />
empfehlenswert<br />
H H H empfehlenswert H H H empfehlenswert H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H<br />
+Gut auf Eis Treibstoffverbrauch<br />
Schnee und beim<br />
verbrauch +Gut au<br />
Verschleiss Schwächen Fahrbah <strong>–</strong><br />
Schnee Schnee Fahrbahn Schnee<br />
und im +Gut auf und im +Bestnote Treibstoff-<br />
Verschleiss und im<br />
+Gut auf +Gut auf +Bestnote +Gut auf +Gut im +Bestnote<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
nswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert<br />
und Eis und Eisbedingt<br />
+Gut Verschleiss Verschleiss <strong>–</strong>Leichte auf trockener<br />
im<br />
Verschleiss<br />
trockener trockener auf Schnee trockener Treibstoffverbrauch<br />
im Fahrbahn Treibstoff-<br />
+Gut<br />
+Gut auf nasser im und im<br />
64% Eis<br />
+ 64% Stärken 58% +Sehr ausgewogenegewogenegewogenegewogener<br />
trockener auf trockener Schnee<br />
56% +Sehr aus-<br />
52% +Sehr aus-<br />
50% +Sehr aus-<br />
50% +Gut auf 50% +Bestnote 48% +Gut auf 48% +Gut auf Eis 46% +Sehr gut im 44% +Bestnote Treibstoffverbrauch<br />
42% +Gut +Bestnote Schwächen<br />
im 40% +Gut +Gut Eis im auf 36% Schwächen<br />
Geräusch +Gut Fahrbahn auf +Gut<br />
Treibsto<br />
im<br />
und nasser und nasser +Gut auf<br />
+Gut und nasser im +Gut empfehlenswert<br />
+Bestnote +Bestnote +Gut a<br />
im<br />
Verschleiss<br />
auf nasser<br />
+Gut<br />
Verschleiss<br />
auf +Gut auf nasser auf <strong>–</strong>Leichte Schnee verbrau<br />
<strong>–</strong> Schwächen<br />
+Gut im Verschleiss auf Eis beim<br />
trockener beim<br />
auf Eis Versch Schn<br />
H H H H H H H H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
H H H<br />
Fahrbahn<br />
trockener Fahrbahn Treibstoffverbrauch<br />
H H H<br />
+Gut<br />
Treibstoffverbrauch<br />
H H H<br />
im<br />
verbrauch H H H<br />
im<br />
Treibstoff-verbrauch im <strong>–</strong>Leichte<br />
H H Fahrbahn H H H<br />
H H<br />
Reifen Reifen Reifen Reifen Fahrbahn Fahrbahn +Gut auf Eis Treibstoffverbrauch<br />
+Gut im Schnee und<br />
und im Verschleiss Verschleiss beim<br />
+Gut auf<br />
<strong>–</strong>Leichte Fahrbahn Schwächen <strong>–</strong>Lauteste<br />
auf und nasser<br />
auf Verschleiss Treibstoffverbrauch<br />
und im +Gut +Bestnote Treibstoff- trockener Fahrbahn nasser Geräusch<br />
sehr<br />
sehr empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert bedingt<br />
+Gut +Bestnote auf Eis <strong>–</strong>Leichte +Gut a<br />
t im +Bestnote +Bestnote +Gut auf +Gut +Gut auf auf<br />
+Bestnote +Gut +Bestnote<br />
auf +Gut im +Gut +Bestnote auf +Bestnote<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen <strong>–</strong>Leichte auf Schnee Reifen<br />
+Gut<br />
Schnee<br />
Fahrbahn Schnee<br />
und im<br />
und im Schwächen<br />
verbrauch<br />
hlenswert empfehlenswert<br />
+Gut Fahrbahn auf empfehlenswert<br />
Eis +Gut Fahrbahn auf +Gut im im Treibstoff- +Gut Schwäim<br />
leiss auf Eis beim trockener trockener<br />
auf beim Schnee trockener auf Eis Treibstoff-Schneverbrauch<br />
Fahrbahn verbrauch Verschleiss +Gut auf +Gut 3)<br />
Schwächen auf Fahrbahn Schnee Treibstoff- Verschleiss +Gut auf und trockener im Eis<br />
auf nasser beim<br />
Schwächen auf Schnee 3) Schwächen <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte<br />
Eis und Eis<br />
Verschleiss<br />
Treibstoff-<br />
<strong>–</strong>Leichte +Gut Treibstoff-<br />
Verschleiss im Eis<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Geräusch +Gut<br />
Verschleiss auf trockener auf<br />
+Gut im im und Schnee<br />
Verschleiss verbrauch auf Treib Sch<br />
und nasser und nasser<br />
+Gut im und Eis Schwächen<br />
im<br />
auf Schnee<br />
+Gut auf und nasser<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwäc<br />
f r ausogener<br />
+Gut im +Gut im<br />
auf Rollwiderstand nasser <strong>–</strong>Leichte beeinflusst verbrauch den Treibstoffverbrauch<br />
Fahrbahn Treibstoff-<br />
3) auf<br />
+Bestnote +Sehr ausgewogener<br />
trockener verbrauchauf trockener<br />
+Gut auf Treibstoff- +Bestnote Fahrbahn +Gut auf Geräusch +Gut auf Eis +Sehr<br />
Fahrbahn Fahrbahn trockener +Gut Fahrbahn +Bestnote gut im +Bestnote +Gut auf +Bestnote Eis Geräusch +Gut auf verbrauch +Bestnote +Bestnote +Gut auf +Bestnote +Gut im<br />
+Gut auf verbr<br />
im<br />
Treibstoff-<br />
im auf nasser Verschleiss 1) 4)<br />
Schwächen<br />
nasser Beste auf<br />
Schwä Note nass<br />
im<br />
trockener nasser +Gut auf Eis <strong>–</strong>Leichte +Gut im Schnee<br />
und beim<br />
+Gut auf +Gut +Gut auf Schnee<br />
auf Eis +Gut und nasser auf im Verschleiss<br />
+Gut Treibstoffverbraucverbrauch<br />
und im<br />
(Schriftfarbe im Versc Trei<br />
auf im Treibstoff- auf Eis beim<br />
trockener beim<br />
auf Eis Schnee beim<br />
Treibstoff-<br />
+Gut im<br />
en Reifen Fahrbahn Fahrbahn<br />
Treibstoff-<br />
Verschleiss +Gut im verbrauch Treibstoffverbrauch<br />
+Gut Treibstoff-<br />
auf Fahrbahn <strong>–</strong>Leichte<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Fahrbahn<br />
2) siehe Anforderungsgrenzen<br />
Schwächen <strong>–</strong>Lautester<br />
auf nasser<br />
3) Fahrbah<br />
+Gut auf Eis Treibstoffverbrauch<br />
Schnee und beim Treibstoff- verbrauchnasser<br />
Schwächen<br />
+Gut auf +Bestnote Treibstoff- Verschleiss Fahrbahn Schwächen Geräusch Fahrbahn<br />
+Bestnote<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Eis +Gut im Geräusch Schwächen verbrauchTreibstoff-<br />
+Gut im<br />
Geräusch +Gut auf<br />
tnote +Gut auf +Gut im<br />
Schnee<br />
+Bestnote +Gut Schnee im<br />
Fahrbahn Schnee Schnee verbrauch <strong>–</strong>Leichte<br />
<strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte auf trockener +Gut Schwächen im <strong>–</strong>Leichte<br />
und Schnee auf Schnee Reifen <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn verbrau<br />
3) Verschleiss auf Schnee verbrauch<br />
und Eis und +Gut Eis im<br />
+Gut auf Eis +Gut auf im Treibstoff-<br />
+Gut im<br />
und im Eis und Schwächen im +Gut Verschleiss im und im Schwächen auf Schnee führt +Gut zur im +Gut auf <strong>–</strong>Leichte<br />
Verschleiss <strong>–</strong>Leich<br />
f<br />
Abwertung<br />
unterstriche<br />
Schnee +Gut trockener auf Treibstoffverbrauch<br />
+Gut auf EisFahrbahn<br />
verbrauch Verschleiss +Gut auf +Gut auf Schnee Verschleiss und Eis +Gut auf verbrauch Fahrbahn auf nasser<br />
Schwächen Schwä auf n<br />
Schnee auf nasser Verschleiss und Eis<br />
Schwächen Fahrbahn Treibstoff- 3) +Gut Schwächen im<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
<strong>–</strong>Leichte +Gut Schwächen<br />
Treibstoff-<br />
+Gut im +Gut Eis auf Geräusch verbrauch +Gut auf Fahrbahn auf im<br />
<strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte<br />
+Gut im +Gut im Treibstoffverbrauch<br />
Treibstoff-<br />
Fahrbahn 1)<br />
+Gut Verschleiss im Verschleiss<br />
auf nasser Verschleiss Verschleiss +Gut im Schnee nasser verbrauch Treibstoff- nasser Schwächen<br />
Schw<br />
auf nasser <strong>–</strong>Leichte auf Schnee 3) verbrauch auf Treibstoff- trockener<br />
Schwächen<br />
Schwächen auf Verschleiss trockener<br />
auf er nasser und nasser<br />
Treibstoff-<strong>–</strong>Leichtverbraucverbrauch<br />
+Gut im und <strong>–</strong>Leichte trockener nasser +Gut auf Eis<br />
+Gut im Schnee<br />
Treibstoff-<br />
+Gut im +Gut auf Fahrbahn<br />
4) 5)<br />
Rollwiderstand <strong>–</strong>Leichte beeinflusst Fahrbahnden Treibstoffverbrauch<br />
Schwächen <strong>–</strong>Lautester Fahrbahn verbrauch Beste Note 3)<br />
in auf auf diesem nasser Kriterium auf im nasser Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte Fahrbahn<br />
hn kener Fahrbahn<br />
+Gut im +Gut im<br />
Schlechteste auf Note auf trockener nasser in diesem auf Fahrb nas<br />
im verbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte +Gut im Schnee +Gut im +Gut auf Fahrbahn<br />
+Gut im Schwächen Treibstoff- +Gut im <strong>–</strong>Leichte Verschleiss Schnee <strong>–</strong>Leichte<br />
nasser +Gut 2) Schwächen<br />
siehe Anforderungsgrenzen <strong>–</strong>Leichte auf Schnee Reifen <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn<br />
(Schriftfarbe schwarz, 3) Fahrbahn<br />
fett und<br />
3) <strong>–</strong>Leichte Schwächen<br />
Fahrbahn<br />
Schwächen Kriterium im (Schriftfarbe 3) Fahrba<br />
und auf Schnee Verschleiss Treibstoffverbrauch<br />
auf Schnee verbrauch Verschleiss<br />
und Eis Schwächen<br />
3)<br />
und im und Verschleiss<br />
im Verschleiss Schwächen Fahrbahn Fahrbahn<br />
und im<br />
+Gut im Schwächen Treibstoff- +Gut im Verschleiss Schnee <strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen auf Schnee rot, <strong>–</strong>Leich fett)<br />
rbahn Schnee Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte Verschleiss Verschleiss<br />
Verschleiss<br />
3) Schwächen <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte Schwächen <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte auf trockener<br />
<strong>–</strong>Leichte auf trockener +Gut im und <strong>–</strong>Leichte Schnee Verschleiss auf Schnee verbrauch Verschleiss<br />
und Eis Schwächen<br />
<strong>–</strong>Leichte Schw<br />
auf Schnee führt zur Abwertung<br />
TCS unterstrichen) Bewertung<br />
3)<br />
auf trockener Schwächen Schwächen auf trockener <strong>–</strong>Leichte<br />
off-<br />
Schwächen Schwächen Verschleiss<br />
im +Gut und Eis im Schwächen <strong>–</strong>Leichte +Gut im <strong>–</strong>Leichte +Gut Fahrbahn 3)<br />
Schwächen Fahrbahn im <strong>–</strong>Leichte Treibstoff- +Gut im Schwächen +Gut im auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte +Gut im <strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen auf tr<br />
Fahrbahn 3) auf nasser auf nasser • Fahrbahn Schwächen +Gut im auf Schnee<br />
bstoffrauch<br />
Treibstoff-<br />
Fahrbahn <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn 1) 4) Fahrbahn 5) 6)<br />
ch +Gut Treibstoff- im auf nasser<br />
«hervorragend»: auf trockener Reifen auf zeichnen nasser <strong>–</strong>Leichte sich in allen auf trockener und Anford Fahrb<br />
Schwächen Verschleiss Schwächen auf nasser Verschleiss <strong>–</strong>Leichte verbrauch Schwächen Treibstoff- auf nasser Schwächen Treibstoff- Schwächen <strong>–</strong>Leichte Verschleiss Schwächen auf nasser Treibstoff- <strong>–</strong>Leichte<br />
Rollwiderstand Schwächen beeinflusst <strong>–</strong>Lautester den Treibstoffverbrauch<br />
auf nasser Beste im Note Treibstoffverbrauch<br />
Schwächen Fahrbahn<br />
und im im Verschleiss<br />
in diesem <strong>–</strong>Leichte<br />
3) Fahrbahn<br />
Kriterium auf 3) nasser<br />
<strong>–</strong>Leichte Fahrbahn<br />
Schwächen Schlechteste Kriterien Fahrbahn<br />
im überdurchschnittlich Note verbrauch in 3) Fahrbahn<br />
diesem Schwächen<br />
3) Schwächen Fahrbahn<br />
ter verbrauch auf nasser im Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Leichte auf nasser Fahrbahn verbrauch Schwächen<br />
gut Buchstabe aus. auf nasser 1: Note werden, von 3)<br />
A bis G köim<br />
im verbrauch <strong>–</strong>Leichte Schwächen <strong>–</strong>Leichte 2) auf Schnee Reifen <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn<br />
schleiss <strong>–</strong>Leichte und im<br />
Fahrbahn<br />
Schwächen auf Schnee siehe Anforderungsgrenzen<br />
Schwächen Fahrbahn<br />
und (Schriftfarbe im schwarz, im Verschleiss fett und • Verschleiss Kriterium <strong>–</strong>Leichte<br />
«sehr empfehlenswert»: 3) (Schriftfarbe rot, fett) Reifen erfüllen Buchstabe Fahrbahn<br />
alle<br />
3) 2: Note den von A Vorjahr bis G b<br />
3) Schwächen <strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte Schwächen <strong>–</strong>Leichte<br />
Verschleiss<br />
3)<br />
auf Schnee führt zur Abwertung<br />
TCS Bewertung<br />
<strong>–</strong>Leichte <strong>–</strong>Leichte auf trockener<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
Schwächen <strong>–</strong>Leichte<br />
3) <strong>–</strong>Leichte auf trockener<br />
auf<br />
Schwächen<br />
trockener<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte Schwächen auf trockener Schwächen Schwächen unterstrichen)<br />
Schwächen<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
Fahrbahn Schwächen<br />
Zahl: Aussengeräusch in Dezibe<br />
Kriterien, auf trockener <strong>–</strong>Leichte auf trockener<br />
die für Sicherheit und Umwelt entscheidend<br />
3) Schwächen Fahrbahn 3)<br />
chen auf 1) trockener<br />
4)<br />
Rollwiderstand Schwächen beeinflusst den Schwächen Treibstoffverbrauch<br />
Fahrbahn 3) Fahrbahn auf nasser Beste auf Schwächen<br />
nasser Fahrbahn<br />
Note in diesem • «hervorragend»: auf 5)<br />
Kriterium trockener auf trockener <strong>–</strong>Leichte Reifen Schlechteste auf nasser zeichnen Note auf <strong>–</strong>Leichte trockener sich in diesem in allen auf trockener 6) und Buchstabe Anforderungsprofile Fahrbahn 1: Note von A bis laufend G im Treibstoffverbrauch;<br />
angepasst<br />
7)<br />
Tragfähig<br />
2) Fahrbahn sind.<br />
Gesamtnot<br />
siehe Anforderungsgrenzen<br />
3) Fahrbahn<br />
(Schriftfarbe 3) <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn<br />
schwarz, Schwächen<br />
Kriterien fett im und überdurchschnittlich 3) Fahrbahn<br />
Kriterium (Schriftfarbe 3) Schwächen Fahrbahn<br />
gut<br />
auf<br />
aus.<br />
nasser rot, fett) werden, 3)<br />
auf trockener<br />
ser Fahrbahn auf trockener auf nasser <strong>–</strong>Leichte auf trockener Fahrbahn 3) Schwächen Fahrbahn 3)<br />
Buchstabe können 2: Note Fahrbahn die von Reifenbewertungen A bis G bei Bremsen nass von<br />
hn 3) •<br />
führt zur Abwertung<br />
unterstrichen)<br />
«empfehlenswert»: Reifen 3)<br />
3) <strong>–</strong>Leichte Fahrbahn 3) Fahrbahn 3) Schwächen Fahrbahn 3)<br />
auf trockener<br />
können bei einzelnen<br />
Kriterien leichte Schwächen aufweisen. empfehlens<br />
Bei den Urt<br />
Verschleiss • «sehr 3)<br />
empfehlenswert»: Reifen erfüllen Fahrbahn 3)<br />
alle den Zahl: Vorjahresergebnissen Aussengeräusch in Dezibel abweichen. (dB)<br />
Schwächen im<br />
TCS Bewertung auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
Verschleiss 3)<br />
Kriterien, die für Sicherheit und Umwelt entscheidend<br />
1: Note sind. von A bis G im Treibstoffverbrauch; Gesamtnote Tragfähigkeitsindex bei Abwertung<br />
(Lastindex 95)<br />
4) 5)<br />
ch Beste Note in diesem Kriterium Schlechteste •<br />
Fahrbahn<br />
«hervorragend»: 3)<br />
Note in diesem Reifen zeichnen 6)<br />
Buchstabe sich in allen und Anforderungsprofile laufend angepasst<br />
• 7) «bedingt empfehlenswert»: Anforderungen Reifen haben für bei Trockene wird die Ge<br />
TCS Empfehlungen * Fahr bahn F<br />
(Schriftfarbe schwarz, fett und Kriterium Kriterien (Schriftfarbe überdurchschnittlich rot, fett) gut Buchstabe aus. 2: Note von werden, A bis G bei können Bremsen die nass Reifenbewertungen einzelnen von Kriterien deutliche Schwächen. die Gewich<br />
6) • TCS Bewertung<br />
7)<br />
Buchstabe<br />
«empfehlenswert»: Reifen können bei einzelnen<br />
Kriterien leichte Schwächen aufweisen. Anforderungen empfehlenswert» für Trockene und «nicht empfehlenswert»<br />
Nasse Treibstoff- Verschleiss<br />
Bei den Urteilen «empfehlenswert», «bedingt<br />
unterstrichen) 1: Note von A bis G im • Treibstoffverbrauch;<br />
«sehr empfehlenswert»: Reifen Tragfähigkeitsindex erfüllen Zahl: Aussengeräusch alle den (Lastindex Dezibel Vorjahresergebnissen (dB) 95) abweichen. • «nicht empfehlenswert»: Reifen hervorragend weisen<br />
für 80% das Urte<br />
• «hervorragend»: Reifen zeichnen sich Buchstabe 2: Note von A bis G bei Kriterien, Bremsen in allen die nass für Sicherheit und Anforderungsprofile und Umwelt entscheidend<br />
sind. werden, können die Reifenbewertungen Gesamtnote von bei Abwertung Die Testresultate können in der Regel auf<br />
durch und w<br />
laufend angepasst<br />
insgesamt grosse Schwächen auf.<br />
nommen K<br />
• «bedingt empfehlenswert»: Reifen haben bei TCS Empfehlungen wird die Gesamtnote * Fahr bahn ab 2012 Fahrbahn sehr nicht empfehlenswert mehr verbrauch über 60%<br />
Zahl: Kriterien Aussengeräusch überdurchschnittlich in Dezibel gut (dB) aus.<br />
• einzelnen Kriterien deutliche Schwächen. die Gewichtung berechnet. Ausschlaggebend<br />
empfehlenswert 40%<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> «sehr empfehlenswert»: | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> Reifen erfüllen • hervorragend 80% 80% 80% 80%<br />
«empfehlenswert»: alle den Reifen Vorjahresergebnissen können bei einzelnen<br />
Kriterien ent-<br />
leichte Schwächen Anforderungen aufweisen. für Trockene empfehlenswert» Nasse und Treibstoff- «nicht empfehlenswert»<br />
sehr übertragen Verschleiss werden. Gesamtnote<br />
abweichen. Bei den Urteilen «empfehlenswert», benachbarte «bedingt Dimensionen derselben Serie<br />
39<br />
gleicher Ge<br />
• Kriterien, die für Sicherheit und Umwelt «nicht empfehlenswert»: Reifen weisen<br />
für das Urteil ist die schlechteste bedingt Note empfehlenswert (ausgenommen<br />
Komfort /Geräusche). Diese schlägt<br />
20% * D<br />
60% Da Beurteilungsmassstäbe<br />
Schnelllauf<br />
60% 60% Herstellerna 60%<br />
len und Anforderungsprofile laufend angepasst<br />
insgesamt grosse Schwächen auf.<br />
a<br />
WANLI<br />
SW611<br />
70 D/B/71 D/C/71 D/B/70 C/C/70 C/C/71 E/C/71 E/C/70 C/C/71<br />
46% 44% 52% 38% 38% 32% 68% 56%<br />
% 70% 60% 60% 74% 36% 46% 4% 0%<br />
% 66% 44% 40% 74% 72% 62% 30% 56%<br />
% 68% 68% 62% 60% 64% 54% 64% 72%<br />
% 54% 60% 50% 56% 52% 50% 52% 52%<br />
% 76% 66% 64% 72% 70% 70% 64% 74%<br />
% 60% 60% 40% 60% 80% 70% 80% 60%<br />
% 46% 44% 40% 38% 36% 32% 4% 0%<br />
H<br />
nswert<br />
te<br />
ckener<br />
hn<br />
f<br />
hn<br />
chen<br />
nee<br />
chen<br />
bstoffch<br />
hen im<br />
leiss 3)<br />
diesem<br />
rot, fett)<br />
H H H<br />
empfehlenswert<br />
+Bestnote<br />
im Treibstoffverbrauch<br />
+Gut auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf<br />
Schnee und<br />
Eis<br />
+Gut im<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn 3)<br />
H H H<br />
empfehlenswert<br />
+Bestnote<br />
beim<br />
Geräusch<br />
+Gut auf<br />
nasser<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
und im<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee 3)<br />
H H H<br />
empfehlenswert<br />
+Gut auf<br />
nasser<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Lautester<br />
Reifen<br />
<strong>–</strong>Geringste<br />
Laufleistung<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee 3)<br />
H H<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
+Bestnote auf<br />
Schnee<br />
+Gut auf<br />
nasser<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
und im<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn 3)<br />
H H<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
+Bestnote im<br />
Verschleiss<br />
+Gut auf<br />
Schnee<br />
+Gut auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
6)<br />
Buchstabe 1: Note von A bis G im Treibstoffverbrauch;<br />
Buchstabe 2: Note von A bis G bei Bremsen nass<br />
Zahl: Aussengeräusch in Dezibel (dB)<br />
H H<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
+Gut auf<br />
Schnee<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
+Gut im<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Lautester<br />
Reifen<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn<br />
und Eis<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn 3)<br />
H<br />
nicht<br />
empfehlenswert<br />
+Bestnote im<br />
Verschleiss<br />
+Gut auf<br />
trockener<br />
Fahrbahn<br />
+Gut auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
<strong>–</strong>Schwächen<br />
auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
H<br />
nicht<br />
empfehlenswert<br />
+Bestnote<br />
auf Eis<br />
+Gut im<br />
Treibstoffverbrauch<br />
+Gut im<br />
Verschleiss<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf trockener<br />
Fahrbahn<br />
<strong>–</strong>Leichte<br />
Schwächen<br />
auf Schnee<br />
<strong>–</strong>Schwach<br />
auf nasser<br />
Fahrbahn 3)<br />
interreifentest <strong>2022</strong>: 215/60 R16 99H<br />
Reifenmarke<br />
Typ<br />
W<br />
Continental DUNLOP GOODYEAR MICHELIN<br />
WinterContact<br />
Winterreifente<br />
WINTER UltraGrip ALPIN 6 B<br />
TS870 7) SPORT 5 Performance+<br />
Winterreifentest <strong>2022</strong>: 215/
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Das Aussendienst-Team v. l.: Stéphane Ghizzo, Roberto Di Berardino,<br />
Angelo Grasso, Ricky Van Hassel, Generoso Braem, Marc Kessler,<br />
Elias Kaiser, Marcus Poisson, Patrick Berger, Jonas Rüegg. Fotos: Quality1<br />
Quality1 ungeschminkt<br />
Was Sie vom Marktführer<br />
noch wissen sollten<br />
Das im Jahr 2002 gegründete KMU aus dem Zürcher Oberland hat seine Vision förmlich im Firmennamen<br />
verankert <strong>–</strong> mit Fahrzeuggarantien höchster Qualität den Schweizer Markt als Nummer 1 anführen.<br />
Wer die Branche kennt, kennt Quality1. Grund genug, die bekannten Geschichten des Unternehmens<br />
mal beiseitezuschieben und Sie auf einen Blick hinter die Kulissen einzuladen.<br />
Wer kennt es nicht: Die Kerzen auf der Geburtstagstorte sind ausgeblasen,<br />
die ersten Stückchen verteilt. Wie für ein rundes Wiegenfest<br />
üblich, sitzt man gemütlich beisammen und lässt die vergangenen<br />
Jahre Revue passieren. Häufig ertönen nun die allseits<br />
bekannten Erzählungen. Würde das Geburtstagskind Quality1 es<br />
so handhaben, dann wären in diesem Artikel wohl Sätze zu lesen<br />
wie: «Wir wurden vor 20 Jahren in Bubikon gegründet und feiern<br />
dieses Jahr stolz unser Firmenjubiläum.» «Wir sind eine <strong>10</strong>0-Prozent-Tochtergesellschaft<br />
der Allianz Suisse, was unserem Unternehmen<br />
eine bemerkenswerte Stabilität verleiht.» «Wir dürfen uns<br />
schweizweit führende Anbieterin für Fahrzeuggarantien in den Bereichen<br />
Auto, Motorrad, Boot und Landmaschinen nennen <strong>–</strong> der<br />
Marktanteil von etwa 50 Prozent macht’s möglich».<br />
Das mag zwar sehr gut klingen und lässt sich vermutlich auch öffentlichkeitswirksam<br />
verpacken, doch wenn es nach dem Chief<br />
Sales und Marketing Officer Generoso Braem geht, sollen die geläufigen<br />
«Firmen-Phrasen» nicht allzu häufig Erwähnung finden. Deshalb<br />
möchte der Marktführer einmal mehr einen alternativen Weg<br />
einschlagen und über die DNA des Unternehmens berichten.<br />
Ein Team mit vielen Spielführern<br />
Wer sich dem Headquarter nähert, erkennt es meist schon aus der Distanz.<br />
Denn ein Aussendienstwagen in Q1-Design parkiert ab und zu auf<br />
den Stellplätzen vor dem Bürokomplex. Zwar gehören die Repräsentanten<br />
des Unternehmens vornehmlich auf die Strassen der Schweiz, aber<br />
für eine gute Durchmischung des Teams steuern sie auch regelmässig<br />
das Ziel Bubikon an. Denn der Leitsatz von Geschäftsführer Marc<br />
Kessler, «Mensch trifft Mensch, um gemeinsame Ziele zu erreichen»,<br />
fördert den permanenten abteilungsübergreifenden Austausch. Nur so<br />
funktioniert der Q1-Mix, bestehend aus Lernenden, Quereinsteigenden,<br />
Branchenprofis, Voll- und Teilzeitkräften.<br />
Wer sich «höchste und schnellste Abwicklungsqualität im Schadenfall»<br />
auf die Fahne schreibt, muss ein kompetentes Team an Fachfrauen und<br />
-männern bereitstellen <strong>–</strong> durchweg dreisprachig, versteht sich. Nur so<br />
kann Quality1 ihre hohe Erreichbarkeit im Kundendienst sowie in der<br />
Schadenabteilung gewährleisten. Im Schnitt werden Anrufe in unter 20<br />
Sekunden entgegengenommen, Mails in weniger als 45 Minuten beantwortet<br />
und eine Schadenfreigabe innert 15 Minuten erteilt <strong>–</strong> das freut<br />
vor allem die Garagen, welche so ihre Werkstattauslastung effizienter<br />
gestalten können.<br />
40<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Das Quality1-Team.<br />
Geht es nach Giuseppe Chiarello, COO der Quality1, dann ist diese rasche<br />
Umsetzung nur aufgrund der kurzen Entscheidungswege, flacher<br />
Hierarchien innerhalb der Teams und des Erfahrungsschatzes langjähriger<br />
Mitarbeitender möglich. In Bubikon gibt es zwar definierte<br />
Verantwortlichkeiten, aber keine alleinherrschenden Königreiche. Es<br />
werden unabhängig von Position oder Unternehmenszugehörigkeit<br />
alle Meinungen und Einwände gehört, sodass sich neue Ideen entwickeln<br />
können. Die Lernenden duzen die Führungskräfte, die Neuen<br />
fordern die Alten am Töggelikasten heraus und bei den regelmässigen<br />
Mitarbeiteranlässen weichen die geschäftlichen Themen auch sehr<br />
gerne den privaten. Familiäres Umfeld, Begegnung auf Augenhöhe<br />
und ein ausgezeichnetes Arbeitsklima stehen heutzutage nicht selten<br />
in den Firmenphilosophien, genauso wie eine Tischtennisplatte im<br />
Pausenraum. Bei Quality1 wird jedoch tagtäglich daran gefeilt, diese<br />
Ziele nicht nur zu formulieren, sondern sie auch aktiv zu leben. Denn<br />
nur so kann motiviertes, lösungsorientiertes und effizientes Arbeiten<br />
ermöglicht werden. Fun Fact: Die berüchtigte Tischtennisplatte im<br />
Pausenraum haben sie trotzdem.<br />
On the Road Again<br />
Wenn die ADMs, wie die Mitarbeiter im Aussendienst gerne genannt<br />
werden, nicht gerade ein Meeting oder einen gemeinsamen Lunch im<br />
Gewerbegebiet Schwarz in Bubikon haben, sind sie auf den Strassen<br />
der ganzen Schweiz unterwegs <strong>–</strong> nah an den Garagisten und Händlern<br />
zu sein, lautet die Devise. Denn wer die Bedürfnisse der Kundschaft<br />
spüren möchte, muss ihr gegenüberstehen. Deshalb spannt sich das<br />
Netz der Quality1 vom Tessin über das Wallis bis hin zum Bodensee<br />
durch das ganze Land. Rund <strong>10</strong> 000 Kundenbesuche verzeichnen die<br />
acht ADMs Jahr für Jahr. Der rege Austausch unterstützt das Unternehmen,<br />
neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die sich<br />
massgeschneidert an die Kundenwünsche anschmiegen.<br />
Ricky Van Hassel, dienstältester ADM der Quality1 und Identifikationsfigur<br />
für die Jüngeren im Team, erkennt aber auch, dass die<br />
Zielerreichung nur im Zusammenspiel entstehen kann. Seit jeher<br />
sind er und seine Kollegen auf ein innovatives Produktmanagement<br />
und einen zuvorkommenden Kundendienst angewiesen, denn nur<br />
so kommen jährlich etwa 87 000 abgeschlossene Policen zustande.<br />
Für 30 000 bearbeitete Schadenfälle pro Jahr braucht es die bereits<br />
erwähnten multilingualen Spezialisten in der Schadenabteilung.<br />
Hinzu kommt, dass gerade für die neue Modularisierung der Produktpalette<br />
eine ausgeklügelte Applikationsumgebung entwickelt<br />
werden muss <strong>–</strong> ohne die Tools der hauseigenen IT<br />
unvorstellbar. Am Ende ist es die Geschäftsleitung,<br />
welche die Zahnräder wohldosiert<br />
ölt, damit ein reibungsloses Ineinandergreifen<br />
der 42 Mitarbeitenden<br />
entstehen kann.<br />
Giuseppe Chiarello,<br />
Mitglied der<br />
Geschäftsleitung.<br />
Giuseppe Chiarello <strong>–</strong><br />
Ein Beispiel für bemerkenswerte<br />
Loyalität<br />
Beobachtet man Giuseppe «Giusi»<br />
Chiarello bei einem seiner Rundgänge<br />
durch die Büroräume der<br />
Quality1, dann kann man seinen<br />
Werdegang förmlich bildlich nachvollziehen.<br />
Denn auch in seiner 18-jährigen<br />
Laufbahn hat er fast alle Abteilungen durchlaufen.<br />
2004 in der Schadenabteilung gestartet, sammelte<br />
er weitere Erfahrungen im Kundendienst und im Produktmanagement.<br />
Ehe er 2011 als Chief Operating Officer eben für diese Abteilungen<br />
die Verantwortung übernahm und Teil der Geschäftsleitung wurde. In<br />
seinen ganzen Jahren im Unternehmen war «Giusi» an unzähligen strategischen<br />
Neuausrichtungen beteiligt und hat einen wesentlichen Anteil<br />
an der Entwicklung zum Marktführer.<br />
Jedoch sind es nicht nur seine herausragenden analytischen Fähigkeiten,<br />
welche ihn auszeichnen, sondern vielmehr auch sein<br />
menschlicher Führungsstil. Wäre dieser Begriff kein Substantiv,<br />
würde ihn der COO vermutlich aber lieber kleinschreiben.<br />
Denn auch für ihn gilt: «Alte Führungsgrundsätze funktionieren<br />
in unserem Unternehmen nicht.» Wer den Anspruch hat, regel-<br />
Fortsetzung Seite 42<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 41
SPONSORED CONTENT<br />
Die Geschäftsleitung v. l. n. r.:<br />
Marc Kessler, Giuseppe Chiarello,<br />
Generoso Braem.<br />
mässig die Prozesse zu hinterfragen und Abläufe zu optimieren,<br />
muss den Mitarbeitenden Gehör schenken. Deshalb trifft man<br />
Giuseppe Chiarello auch gerne mal an der viel zitierten Tischtennisplatte,<br />
mit einem offenen Ohr an den Kaffeemaschinen des<br />
Hauses oder eben an den Arbeitsplätzen sämtlicher Abteilungen.<br />
Für seine Leidenschaft für Autos und seine alte Vespa ist er mindestens<br />
genauso bekannt wie für sein Credo «die Kunden stehen<br />
immer im Mittelpunkt». Im Schadenfall liegt laut ihm die Wahrheit,<br />
denn nur dann zeigt sich, ob das Produkt gut ist, der Service<br />
stimmt und der Kunde zufrieden ist.<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
CEO Marc Kessler ist sich sicher: «Neue Technologien werden die<br />
Produktgestaltung sowie die Schadensbilder beeinflussen. Elektrifizierte<br />
Fahrzeuge haben einige Teile des Verbrenners nicht verbaut,<br />
was neue Herausforderungen birgt. Das Hauptvolumen im<br />
Fahrzeugbestand wird noch einige Jahre von Verbrennern dominiert,<br />
deshalb darf Quality1 <strong>–</strong> vor allem im Aftersales <strong>–</strong> den Bestand<br />
nicht vernachlässigen und zeitgleich aber die neue Technologie<br />
nicht unterschätzen.» Deshalb investiert der Marktführer stark<br />
in IT sowie Produktmanagement und setzt schon heute auf modulare<br />
Produkte und smarte Systeme.<br />
dass das Bedürfnis nach Absicherung in der Mobilität in Zukunft<br />
noch enger mit Quality1 konnotiert wird. Einen wichtigen Schritt<br />
in die richtige Richtung erkennt auch er in der Q1-Modularisierung,<br />
denn das Verlangen nach individuell angepassten Produkten wird<br />
immer grösser. Dank dieser Marktneuheit lassen sich schon heute<br />
die Versicherungsleistungen eigenständig und nach persönlichem<br />
Gusto konfigurieren.<br />
Auch wenn noch nicht alle Veränderungen in der Branche absehbar<br />
sind, viele Entwicklungen sich nur im Ansatz andeuten und einiges<br />
ungewiss scheint, wird Quality1 auch künftig agil und innovativ<br />
auf die sich wandelnden Bedürfnisse reagieren.<br />
Die Mischung aus Anpassungsfähigkeit und dem Know-how der<br />
letzten 20 Jahre sowie der kollegialen Unternehmenskultur lässt<br />
den Marktführer äusserst zuversichtlich in die Zukunft blicken.<br />
Und wer noch an den flachen Hierarchien sowie der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit bei Quality1 zweifelt, hier ein weiterer<br />
Beweis: Dieser Artikel wurde vom eigenen Buchhalter verfasst. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
quality1.ch<br />
In eben dieser dynamischen und herausfordernden Marktentwicklung<br />
erkennt Generoso Braem, Mitglied der Geschäftsleitung, aber<br />
auch den Reiz, in dieser Branche tätig sein zu dürfen. Der Marketing-<br />
und Verkaufsleiter möchte künftig noch stärker den Fokus auf<br />
Digital Marketing legen, um noch intensiver mit den Zielgruppen<br />
in Kontakt treten zu können. Des Weiteren ist es ihm ein Anliegen,<br />
42<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
—<br />
ERREICHEN SIE IHR ZIEL <strong>–</strong><br />
EGAL WAS DER WINTER BRINGT<br />
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1 2<br />
3<br />
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<strong>Ausgabe</strong> 21 / 2021<br />
1<br />
Platz 1 von <strong>10</strong> · 2 Platz 1 von 15 · 3 Platz 1 von 9 · 4 Platz 1 von <strong>10</strong> · 5 Platz 1 von <strong>10</strong> · 6 Platz 1 von 12 · 7 Platz 1 von <strong>10</strong><br />
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www.bridgestone.ch
HANDEL & AFTERSALES<br />
Um ihre Kundschaft effizienter<br />
zu bedienen, hat die ESA rund<br />
16 Millionen Franken in einen<br />
Neubau ihrer Geschäftsstelle<br />
in St. Gallen investiert. Ihr Einzugsgebiet<br />
erstreckt sich vom<br />
Thurgau über St. Gallen, die<br />
beiden Appenzell, den Kanton<br />
Graubünden (ausgenommen<br />
das Engadin) sowie das Fürstentum<br />
Liechtenstein. Foto: ESA<br />
ESA bedient Ostschweizer Garagisten noch effi ienter<br />
Erfolgreicher Umbau bei<br />
laufendem Betrieb<br />
Aus zwei Liegenschaften wird ein Standort. Das verkürzt automatisch die Wege und steigert dadurch die<br />
Effizienz. Vom Neubau der ESA-Geschäftsstelle in St. Gallen profitieren aber nicht nur die lokalen Garagisten,<br />
sondern aufgrund des vergrösserten Reifenlagers auch ihre Berufskollegen der restlichen Schweiz. Mike Gadient<br />
Es ist Reifensaison. Das ist einerseits wegen<br />
der kalten Jahreszeit, die sich immer stärker<br />
spürbar macht, logisch. Andererseits ist sie<br />
im Neubau der ESA-Geschäftsstelle in St. Gallen<br />
unübersehbar. 80 000 Reifen können<br />
hier neu auf zwei Ebenen gelagert werden.<br />
ESA-Präsident Hubert Waeber<br />
besuchte den modernen Standort<br />
während des Eröffnungsanlasses<br />
und liess sich die Vorteile aus erster<br />
Hand erklären. Foto: ESA<br />
«30 000 davon sind zum heutigen Zeitpunkt<br />
schon ausgeliefert. Die Garagisten haben<br />
aufgrund der ungewissen Liefersituation gut<br />
reagiert und frühzeitig bestellt», sagt Daniel<br />
Fraefel, Geschäftsführer der ESA St. Gallen.<br />
Vorausschauend handelte auch die Genossenschaft,<br />
welche die benötigte Menge an<br />
Winterreifen bereits im Dezember 2021 beschaffte.<br />
Sowieso investiert die Einkaufsorganisation<br />
des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes<br />
umsichtig in die eigene Zukunft.<br />
In den vergangenen drei Jahren wurde das<br />
Netz mit den Abhol- und Auslieferlagern in<br />
Reiden LU, Charrat VS und Vuisternens FR ergänzt.<br />
Und für den Standort in St. Gallen wurden<br />
16 Millionen Franken aufgebracht, unter<br />
anderem, um das bestehende Warenlager zu<br />
verdoppeln. ESA-Präsident Hubert Waeber ordnete<br />
in der Juli-<strong>Ausgabe</strong> von AUTO INSIDE ein:<br />
«Wie sich unser Netz noch weiterentwickeln<br />
wird, ist nicht nur eine Frage der Lücken, sondern<br />
auch eine Frage der Marktveränderungen,<br />
die wir intensiv verfolgen. Selbstverständlich<br />
stärken wir aber auch das bestehende Netz,<br />
wie durch den Neubau der ESA-Geschäftsstelle<br />
in St. Gallen.»<br />
44<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
An der St. Galler Mövenstrasse herrscht beim<br />
Warenausgang emsiges Treiben. Bei jedem<br />
der acht Garagentore stehen Lieferwagen, die<br />
für ihre nächste Tour beladen werden. Die<br />
Garagisten haben an bester Lage in der Ostschweiz<br />
Zugriff auf ein Lager, das mit 50 000<br />
Kubikmeter Raumvolumen keine (Sortiments-)Wünsche<br />
offenlässt. Fraefel erklärt:<br />
«Wir bedienen unsere Kunden dreimal täglich<br />
direkt ab diesem Lager. Pro Tag stellen<br />
wir 20 000 Artikel bereit.» Dabei erhalten die<br />
50 Mitarbeitenden Unterstützung von einem<br />
speziellen Lagerlift: ein geschlossenes, regalbasiertes<br />
Lagersystem. Dieses spart Platz und<br />
bringt die Waren direkt vom Wareneingang<br />
zur Auslieferung am anderen Ende des Gebäudes.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
So problemlos wie die Prozesse nach den Bauarbeiten<br />
funktionieren, so reibungslos verlief<br />
das Tagesgeschäft während der letzten zwei<br />
Jahre. Die Kundschaft sei dank einer guten<br />
Auswahl an Artikeln wie gewohnt beliefert<br />
worden, erzählt Fraefel. «Trotz reduziertem<br />
Lagerbestand konnten wir den Umsatz steigern»,<br />
fügt er an.<br />
Damit der operative Betrieb stets aufrechterhalten<br />
blieb, erfolgte der Umbau in zwei<br />
Etappen. Zuerst wurde das Bürogebäude erneuert,<br />
weshalb die Mitarbeitenden in Provisorien<br />
neben dem Lagergebäude arbeiteten.<br />
Anschliessend wurden im August 2021<br />
die neuen Büroräumlichkeiten bezogen und<br />
unter anderem 30 000 Artikel in den Neubau<br />
der ersten Etappe gezügelt. Das Lagergebäude<br />
wurde daraufhin abgerissen und ein neues an<br />
das Gebäude der ersten Bauetappe angebaut.<br />
1 Geschäftsführer Daniel Fraefel im Reifenlager, auf das Garagisten aus der gesamten Schweiz zugreifen können.<br />
Die rasche Verfügbarkeit von Waren ist zum wichtigsten Kundenbindungsinstrument geworden.<br />
2 Einblick in die Lager- und Logistikwirtschaft des neuen Baus in St. Gallen: Die Reifenlieferung wird zuerst ins System<br />
eingescannt und anschliessend mit dem Lift an den zugeteilten Platz im Lager gebracht. Der Neubau verfügt sowohl<br />
bei der Warenannahme über einen Lift (bis zu 5 Tonnen) als auch beim Warenausgang (bis zu 3 Tonnen).<br />
3 Die Reifen sind bereit für den Abtransport zu den Garagisten. Die ESA St. Gallen fährt mit ihren 22 Lieferwagen täglich<br />
50 Touren. Foto: AGVS-Medien<br />
Nach einer Gesamtrealisationszeit von lediglich<br />
40 Monaten (Planung, Bewilligung, Rückund<br />
Neubau) verfügt die ESA in St. Gallen nun<br />
über einen Standort, der den Kundenbedürfnissen<br />
entspricht. «Mit dem vergrösserten<br />
Lager können wir eine noch bessere Verfügbarkeit<br />
garantieren und übernehmen im Reifengeschäft<br />
auch ESA intern eine neue Funktion.»<br />
Denn zusätzlich zum Zentrallager der<br />
ESA in Burgdorf BE steht nun auch in der Ostschweiz<br />
ein Reifenlager, auf das von der gesamten<br />
Schweiz aus zugegriffen werden kann.<br />
Die Garagisten sind gemäss Fraefel begeistert<br />
von den räumlichen Dimensionen. Die ESA-<br />
Mitarbeitenden ihrerseits präsentierten ihren<br />
modernen Arbeitsplatz am Eröffnungsanlass<br />
sichtlich stolz den Angehörigen. Weite Wege<br />
müssen nicht mehr gegangen werden, die Büros<br />
und Umkleidemöglichkeiten sind modern<br />
eingerichtet und in den Schulungsräumlichkeiten<br />
werden sich auch externe Gäste wohlfühlen.<br />
Ausgeklügelt sind die baulich vorgenommenen<br />
Brandschutzmassnahmen. Die erste und<br />
die zweite Bauetappe werden durch eine dicke<br />
Brandschutzmauer getrennt und Entrauchungsöffnungen<br />
sind auf den drei Stockwerken<br />
grosszügig vorzufinden. Vorschriftsgemäss<br />
werden Artikel wie Batterien, Öl und<br />
Reifen in verschiedenen Abschnitten des Gebäudes<br />
gelagert. Zusätzlich zu den Rauchmeldern<br />
wurde eigens Sprinkleranlagen über den<br />
gelagerten Reifen installiert. Daniel Fraefel<br />
zeigt auf die massiven Wasserrohre und schaut<br />
sich zufrieden im Reifenlager um. «Jetzt fehlen<br />
noch die Automobilisten, die erst auf Winterreifen<br />
umsteigen, wenn der erste Schnee<br />
schon da ist», sagt er, während eine Mitarbeiterin<br />
schon die nächste Reifenlieferung ins<br />
System eingescannt und mit dem Lift einen<br />
Stock höher, näher in Richtung Warenausgang<br />
und damit zum Garagisten bringt. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
Finish Lackieren Schleifen Kleben<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 45
HANDEL & AFTERSALES<br />
Länderübergreifende Konzentration<br />
Der Autohandel kennt<br />
keine Grenzen mehr<br />
Werden Schweizer Autohandelsbetriebe an ausländische Unternehmen veräussert, wird häufig ein Ausverkauf<br />
befürchtet. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Und es geht auch umgekehrt: Während die Schweiz für ausländische<br />
Investoren attraktiv ist, expandieren Schweizer Unternehmen zeitgleich stark ins Ausland. Timothy Pfannkuchen<br />
Einfacher geworden ist der Autohandel bekanntlich<br />
nicht: Der Absatzeinbruch in Zeiten<br />
der Pandemie, die Produktionsengpässe, der<br />
Ölpreisschock und die Wende zur E-Mobilität<br />
wollten und wollen gemeistert sein, was<br />
zusammen mit immer härterem Wettbewerb<br />
ein schwieriges Marktumfeld schafft. Für<br />
selbstständige Garagistinnen und Garagisten<br />
heisst dies, entweder besonders innovativ und<br />
höchst flexibel zu sein oder ihr Heil in der steigenden<br />
Zahl von Kooperationen oder der zunehmenden<br />
Konzentration des Autohandelsgewerbes<br />
zu suchen. Gemeinsamkeit macht<br />
nicht zwingend, aber meist effizienter <strong>–</strong> und<br />
Konzentration heisst für die übernehmenden<br />
Firmen praktisch stets auch Expansion. Keineswegs<br />
neu, hat sich jüngst der Trend verstärkt,<br />
dabei Landesgrenzen zu überwinden:<br />
Bei der Übernahme von Garagenbetrieben<br />
durch andere Autohandelsunternehmen wagen<br />
sich heute zunehmend ausländische Investoren<br />
in die Schweiz. Beispiele gibt es dafür<br />
zuhauf.<br />
Etwa das Porsche Zentrum Oberer Zürichsee<br />
in Feusisberg SZ, das dieses Jahr an die Porsche<br />
Holding Salzburg verkauft wurde. Als<br />
Gründe werden der Branchenwandel genannt,<br />
aber auch eine Nachfolgeregelung. Oder das<br />
1848 gegründete Familienunternehmen Auto<br />
Marti AG, das im Kanton Bern (Muri, Niederwangen<br />
und Thun) mit BMW und Mini erfolgreich<br />
ist und neu zur österreichischen Pappas<br />
Holding zählt, auch um dem von BMW selbst<br />
angestrebten Wachstum bei zugleich weniger<br />
Eigentümern im Vertrieb gerecht zu werden.<br />
Häufig neigt man dabei dazu, Investoren aus<br />
dem Ausland zu unterschätzen: Von der Porsche<br />
Holding Salzburg weiss man, das sie mit<br />
über 30 000 Mitarbeitern in 22 Ländern einer<br />
der grossen Player Europas ist. Aber die Pappas<br />
Holding ist hierzulande weniger bekannt:<br />
Seit der Übernahme der Auto Marti im Kanton Bern auch in der<br />
Schweiz aktiv: Ein Showroom der international tätigen Pappas<br />
Holding aus Salzburg in Österreich. Foto: Pappas Holding<br />
46<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Auf Expansionskurs:<br />
Thomas Kestenholz führt<br />
als CEO die Geschicke<br />
der Kestenholz Gruppe die<br />
mit sieben neuen Standorten<br />
in Deutschland im<br />
Ausland stark aktiv ist.<br />
Foto: Kestenholz Gruppe<br />
Wie zuvor die übernommene Auto Marti ist<br />
Pappas ein Familien-Autohandelsunternehmen<br />
in zweiter Generation mit über 40 Standorten<br />
und 3000 Mitarbeitenden in Österreich<br />
und Bulgarien, Ungarn und neu der Schweiz.<br />
Quartett: Die Chefetage<br />
der neu auch in der Schweiz<br />
aktiven österreichischen<br />
Pappas Holding besteht aus<br />
(v. l.) Peter Pixner, Catharina<br />
Pappas (Vorsitzende der<br />
Geschäftsleitung), Günter<br />
Graf und Norbert Bauer.<br />
Foto: Pappas Holding<br />
Doch nicht nur Anrainerstaaten der Schweiz<br />
engagieren sich auf unserem gerade im Hochpreissegment<br />
attraktiven und entsprechend<br />
ertragreichen Markt: So expandierte 2020 die<br />
norwegische Hedin Group, der grösste skandinavische<br />
BMW- und Mini-Händler, und übernahm<br />
drei BMW- und Mini-Betriebe im Raum<br />
Zürich und im Aargau sowie zudem in Dielsdorf<br />
ZH im Jahr darauf noch den Lackierereibetrieb<br />
CaroLack von Galliker.<br />
Die Liste liesse sich beliebig fortführen: Der<br />
länderübergreifende Autohandel wächst und<br />
mit ihm auch ein weiterer Jemand aus der<br />
Branche. Die deutsche Lueg-Gruppe, gegründet<br />
1868 als Wagenfabrik Lueg und zum Beispiel<br />
heute auch Mutterkonzern eines deutschen<br />
Ambulanzherstellers, ist an über 30<br />
Standorten und mit über 1700 Mitarbeitenden<br />
einer der grössten deutschen Autohändler.<br />
Der Acht-Marken-Konzern hat 2021 die<br />
Schulhausgarage AG in Langenthal BE übernommen.<br />
Zusammen mit dem vor drei Jahren<br />
erfolgten Kauf von sechs Merbag-Betrieben in<br />
der Zentralschweiz hat Lueg damit künftig<br />
einen siebten hiesigen Standort für die Marken<br />
Mercedes-Benz, Smart und Fuso.<br />
Droht also ein Ausverkauf des Schweizer<br />
Autohandels ins Ausland? Mitnichten: Wie<br />
engagiert und wie stark hiesige Unternehmen<br />
im Ausland sind, zeigen nicht nur die in der<br />
Öffentlichkeit stets unterschätzten Schweizer<br />
Autozulieferer wie der globale Akustik- und<br />
Wärmemanagement-Marktführer Autoneum<br />
oder das oben erwähnte Transport- und Logistikunternehmen<br />
Galliker (18 Filialen in<br />
sechs Ländern), sondern gerade auch der<br />
Autohandel <strong>–</strong> zum Beispiel mit jener Merbag-<br />
Gruppe, die sechs Standorte an Lueg abgab.<br />
Der Verkauf dieser Standorte durch die Merbag<br />
<strong>–</strong> an der entgegen weit verbreiteter öffentlicher<br />
Annahme trotz des Namens (Merbag steht für<br />
Mercedes-Benz Automobil AG) Mercedes selbst<br />
keine Anteile hält <strong>–</strong> geschah auch auf Wunsch<br />
der Mercedes-Zentrale: Die in dritter Familiengeneration<br />
tätige Merbag war als einer der<br />
grössten Schweizer Player zuvor stark gewachsen,<br />
die Marke selbst aber strebte eine differenziertere<br />
Händlerschaft an. Umgekehrt stützte<br />
Mercedes dafür die Auslandsexpansion der<br />
3000 Mitarbeitendende starken Merbag: Heute<br />
ist die Merbag auch in Italien, Luxemburg und<br />
Österreich vertreten oder in Deutschland, wo<br />
dieses Jahr sieben Standorte hinzu erworben<br />
wurden.<br />
Auch die über 700 Mitarbeitende starke Kestenholz-Gruppe<br />
aus Pratteln BL mit weiteren<br />
Standorten etwa in Basel und Oberwil BL ist<br />
längst beim Nachbarn im Norden präsent,<br />
genauer im süddeutschen Bundesland Baden-<br />
Württemberg in Bad Säckingen, Freiburg im<br />
Breisgau, Lörrach und Weil am Rhein. Zuletzt<br />
fügte Kestenholz dem Portfolio einen<br />
neuen Standort im westdeutschen Bundesland<br />
Rheinland-Pfalz hinzu: Dort ging das Koblenzer<br />
Autohaus Lyhs & Gondert mit allen rund<br />
120 Mitarbeitenden an Kestenholz. Wie zwei<br />
weitere der deutschen Kestenholz-Standorte<br />
war Lyhs & Gondert 2015 aus dem Verkauf<br />
von Werksniederlassungen durch Mercedes<br />
entstanden. Und war nun im Zuge der Nachfolgeregelung<br />
verkauft worden.<br />
Auch diese Liste liesse sich nach Belieben fortführen<br />
<strong>–</strong> schon wegen der Emil-Frey-Gruppe:<br />
Kein anderer europäischer Autohändler ist so<br />
gross wie das Schweizer Familienunternehmen.<br />
Nur ein Beispiel: Von der Porsche Holding<br />
Salzburg hatte Emil Frey vor fünf Jahren<br />
275 Filialen übernommen. Die Schweizer<br />
Autohändlerinnen und Autohändler bleiben<br />
<strong>–</strong> ob nun als zukunftsorientierte einzelne Garagisten<br />
oder als Mitglied von Handelsriesen<br />
im In- oder Ausland <strong>–</strong> in ihrer Heimat die<br />
kompetenten Mobilitätspartner. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 47
HANDEL & AFTERSALES<br />
Viele Kunden verbinden einen Besuch in der<br />
Zeughausgarage mit einem Ausflug ins Dorf Appenzell<br />
Fotos: Zeughausgarage AG<br />
«Dealer of the Year»<br />
Klein, fein und persönlich<br />
Die Zeughausgarage AG Appenzell wurde zum besten Mercedes-Benz-Händler der Schweiz und<br />
Liechtenstein gewählt. Weshalb die hohe Kundenzufriedenheit einen direkten Einfluss auf diese Erfolg<br />
hatte? Mike Gadient<br />
Als einen Sechser im Lotto bezeichnete Inhaber Albert Neff die Auszeichnung<br />
zum «Mercedes-Benz Dealer of the Year» für die Jahre 2020<br />
und 2021. Beurteilt wurden dabei die Bereiche Verkauf und Aftersales.<br />
Dazu gehören der Marktanteil in der Region und die überdurchschnittliche<br />
Zielerreichung im Verkauf. Im Bereich Aftersales bewertet Mercedes-Benz<br />
die Kundenzufriedenheit, welche direkt durch Kundenbefragungen<br />
erhoben wird. «Die Kundenzufriedenheit erkennen wir vor<br />
allem an den immer wiederkehrenden Kunden», erklärt Albert Neff.<br />
«Viele Kundebeziehungen bestehen schon über mehrere Jahre hinweg.<br />
Diese nehmen zum Teil weite Wege auf sich, um ihren Wagen zu uns<br />
in die Werkstatt zu bringen.» Der Standort Appenzell sei sicherlich<br />
ein Vorteil, denn der Werkstattbesuch werde von vielen mit einem<br />
Ausflug ins Dorf Appenzell verbunden.<br />
Gelegen kommt dem AGVS-Garagenbetrieb die Betriebsgrösse und die<br />
Treue langjähriger Mitarbeitenden. Dadurch sei man sehr nahe bei<br />
den Kunden und kenne ihre Wünsche sowie Bedürfnisse und könne<br />
gezielt darauf eingehen, erklärt Albert Neff. «Unser Motto lautet:<br />
Klein, fein, persönlich. Ausserdem lassen wir unsere Kunden nicht<br />
gerne warten. So erhalten sie ihren nächsten Werkstatttermin normalerweise<br />
innert drei Tagen.»<br />
Nach der ersten Auszeichnung für das Jahr 2020 ruhten sich die gut 30<br />
Mitarbeitenden nicht auf den Lorbeeren aus, sondern hielten die hohe<br />
Kundenzufriedenheit aufrecht und heimsten die Auszeichnung für 2021<br />
erneut ein. «Dranbleiben und mit dem technischen Fortschritt mitgehen.<br />
So bleiben wir ständig auf dem neusten Stand», nennt Albert<br />
Neff das Erfolgsrezept. Mit der stetigen Aus- und Weiterbildung der<br />
Mitarbeitenden werden kundenorientierte Dienstleistungen garantiert.<br />
Eine dieser Dienstleistungen ist beispielsweise das Paket «Service<br />
Young», das sich an die jüngeren Fahrzeuglenkerinnen und -lenker<br />
richtet. Die 18- bis 28-Jährigen profitieren von speziellen Konditionen,<br />
wenn sie den Autoservice bei der Zeughausgarage vornehmen<br />
48<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Simon Enzler macht<br />
Werbung für die<br />
Zeughausgarage.<br />
lassen <strong>–</strong> gleichgültig, wo das Fahrzeug ursprünglich gekauft wurde.<br />
«Mit 20 Prozent Rabatt auf Servicearbeiten oder auf ausgewählte Ersatzteile<br />
sowie einem kostenlosen Ersatzwagen möchten wir auch der<br />
neuen Generation mit einem etwas knapperen Budget die Möglichkeit<br />
geben, von unseren Dienstleistungen zu profitieren.» Ziel ist es,<br />
eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen.<br />
WIN!<br />
WIN!<br />
go clear <strong>–</strong><br />
die beste Lösung<br />
Wischwasser<br />
zu tanken!<br />
Automatisierter Service<br />
für Lieferung, Befüllung<br />
und Wartung<br />
Weiter führt auch für die Zeughausgarage kein Weg mehr an der Elektromobilität<br />
vorbei. Die Abteilungen Kundendienst, Werkstatt und<br />
Verkauf werden entsprechend geschult und mit den neusten Informationen<br />
beliefert. Wer über Pro und Kontra Bescheid weiss, kann auf<br />
Ängste und Vorurteile der Kunden eingehen und diese entkräften.<br />
Entgegen kommt der Markenvertretung, dass Mercedes einerseits eine<br />
sehr breite Modellpalette an Elektrofahrzeugen hat und andererseits<br />
hat die Zeughausgarage mit dem Appenzeller Komiker Simon Enzler<br />
einen lokal verwurzelten Markenbotschafter, der oft an Ausstellungen<br />
und Kundenanlässen dabei ist und in mehreren amüsanten<br />
Videos der Garage zu sehen ist.<br />
Bleibt abschliessend noch die Frage, wie der Titel «Dealer of the Year»<br />
gefeiert wurde? Während dreier Tage besichtigte das ausgezeichnete<br />
Team in München unter anderem die grösste Mercedes-Benz-Niederlassung<br />
der Welt, genoss eine Stadtrundfahrt und besuchte zum<br />
krönenden Abschluss ein Bundesliga-Spiel des FC Bayern. Albert Neff<br />
blickt gerne zurück: «Dieser Ausflug wird uns noch lange in Erinnerung<br />
bleiben. Den Gewinn dieser Auszeichnung verdanken wir in<br />
erster Linie unseren Mitarbeitenden.» <<br />
Geringes<br />
Investitionsrisiko<br />
Keine Plastikbehälter<br />
Höchste Produktqualität<br />
Sommer und Winter<br />
<strong>10</strong>0 % biologisch<br />
abbaubar<br />
Einfaches Nachfüllen<br />
Schweizer Produkt<br />
Weitere Infos unter:<br />
mercedes-benz-appenzell.ch<br />
Albert Neff, Inhaber Zeughausgarage AG in Appenzell.<br />
Zeughausgarage AG Appenzell<br />
Alle Infos unter : www.goclear.ch<br />
Als Albert Neff Senior 1935 mitten in Appenzell seine Autogarage eröffnete,<br />
waren Automobile in dieser ländlichen Gegend noch nicht stark<br />
verbreitet. Durch sein unternehmerisches Gespür und den stetigen Ausbau<br />
des Angebots behauptete sich die Zeughausgarage jedoch am Markt<br />
und wuchs kontinuierlich. Vor 50 Jahren übernahm das AGVS-Mitglied<br />
die Markenvertretung von Mercedes-Benz. 2016 erfolgten ein kompletter<br />
Umbau und die Erweiterung des Ausstellungsraums. Die Zeughausgarage<br />
beschäftigt rund 30 Fachkräfte und wird in der dritten Generation durch<br />
Albert Neff geführt.<br />
Ein Mehrwert für<br />
Automobilisten,<br />
Tankstellen - Dienstleister<br />
und Flottenbetreiber !<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 49
HANDEL & AFTERSALES<br />
Wartungs- und Servicearbeiten<br />
Damit die<br />
Anlagen wie<br />
geschmiert laufen<br />
Um Unfälle zu verhindern und das Portemonnaie zu schonen, lohnt es<br />
sich, regelmässig in Wartungsarbeiten zu investieren. Die Luginbühl<br />
Fahrzeugtechnik AG sensibilisiert Garagisten unter anderem mit Flyern<br />
dafür und weiss, warum Service und Unterhalt von Maschinen und<br />
Anlagen so wichtig sind. Cynthia Mira<br />
Generell gibt es oftmals schlecht gereinigte und<br />
nicht geschmierte Anlagen. Dies kann zum Teil<br />
aufwendige und kostspielige Reparaturen zur<br />
Folge haben. Auch überbrückte oder andere risikoreiche<br />
Anwendungen treffen die Experten<br />
der Luginbühl Fahrzeugtechnik AG zum Teil<br />
in den Werkstätten während ihren Wartungsarbeiten<br />
an. Sensibilisierung ist für sie deshalb<br />
ein wichtiges Thema. «Da Personen unter Fahrzeugen<br />
stehen, ist uns deren Sicherheit ein grosses<br />
Anliegen», sagt Erhard Luginbühl, Inhaber<br />
des Aargauer Unternehmens für Fahrzeug- und<br />
Werkstatttechnik.<br />
Seit rund zehn Jahren führt die Firma ihre<br />
Wartungskonzepte mit entsprechenden<br />
Checklisten und Wartungszertifikaten schon<br />
durch. Dabei werden die markenunabhängigen<br />
Servicearbeiten durch spezialisierte und<br />
geschulte Techniker tagtäglich durchgeführt.<br />
Mit einem Wartungskleber wird der Kunde<br />
jeweils an die nächste Kontrolle erinnert.<br />
«Wir empfehlen, die Wartungsarbeit einmal<br />
pro Jahr durchzuführen, in Waschräumen sogar<br />
zwei Mal im Jahr», sagt Luginbühl weiter.<br />
«Hinzu kommen die wöchentlichen Kontrollen,<br />
die jeder selbst ausführen kann.» Mit der<br />
solchen regelmässigen und ordnungsgemässen<br />
Wartung der Gerätschaften erfülle der<br />
Garagist auch die Norm der eidgenössischen<br />
Kommission für Arbeitssicherheit.<br />
Die regelmässige Wartung erhöht<br />
die Sicherheit in den Werkstätten.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Nebst den allgemeinen Sicherheitsaspekten<br />
für das Personal wird durch regelmässige Wartung<br />
auch die Lebensdauer der Werkstattgeräte<br />
erhöht. Zudem hat der richtige Umgang<br />
tiefere Betriebskosten und weniger Betriebsausfälle<br />
zur Folge. Wartungen sind dabei nicht<br />
nur bei Hebeanlagen ein Thema, sondern beispielsweise<br />
auch bei Druckluftkompressoren<br />
und Reifenservicegeräten. «Mit schlecht gewarteten<br />
Druckluftanlagen und schleichendem<br />
Druckverlust geht zum Beispiel viel elektrische<br />
Energie verloren, welche dann eine<br />
Wartung wieder ausbezahlen würde», so der<br />
Experte weiter. Für ihn steht deshalb fest:<br />
Es lohnt sich, selbst wenn die Dauer für eine<br />
Wartung je nach Komplexität der Geräte und<br />
Anlagen von einer Stunde bis zu einem Tag<br />
variieren kann. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
luginbuehl-ag.ch<br />
Sensibilisierungsmassnahmen<br />
Die Luginbühl Fahrzeugtechnik AG sensibilisiert<br />
dafür, wie wichtig Wartung, Service und<br />
Unterhalt von Maschinen und Anlagen sind.<br />
Die Garagisten werden mit einem neuen<br />
Flyer informiert.<br />
Hier geht’s zum neuen Flyer!<br />
50<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Brembo Beyond<br />
EV Kit<br />
Die exklusive, hochtechnologische<br />
Lösung für Elektrofahrzeuge.<br />
Das Brembo Beyond EV Kit enthält eine speziell beschichtete Bremsscheibe<br />
und passende kupferfreie Bremsbeläge, die genau aufeinander abgestimmt sind.<br />
Dadurch entstehen weniger Emissionen und es beugt Korrosion vor.<br />
Mit den nach Brembo OE-Spezifikationen hergestellten Komponenten können Sie<br />
sicher sein, dass die Bremsen optimal funktionieren und vor Rost geschützt sind -<br />
unter allen Bedingungen, bei jeder Fahrt, für bis zu <strong>10</strong>0.000 km und mehr.<br />
Speziell entwickelt für die führenden Automobilhersteller<br />
weltweit und für alle Autofahrer, die das Außergewöhnliche suchen.<br />
Une solution technologique exclusive<br />
pour les véhicules électriques.<br />
Le Brembo Beyond EV Kit comprend un disque de frein<br />
à revêtement spécial associé à une plaquette de frein sans cuivre<br />
qui fonctionnent harmonieusement ensemble afin de réduire<br />
les émissions et prévenir la corrosion.<br />
Son assemblage conforme aux normes de qualité<br />
Brembo de première monte vous offre une totale tranquillité d’esprit,<br />
puisque vos freins sont performants et protégés contre la rouille y compris<br />
dans les conditions de conduite les plus extrêmes, jusqu’à <strong>10</strong>0 000 km et au-delà.<br />
Spécialement conçu pour les constructeurs automobiles en pointe sur l’électrique, où<br />
qu’ils soient dans le monde, et les automobilistes à la recherche de l’exceptionnel.<br />
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Automechanika Frankfurt <strong>2022</strong><br />
Endlich wieder mal<br />
persönlich treffen<br />
Die letzte Automechanika war nicht nach dem Geschmack der Besuchenden. Deshalb wirkte die Austragung<br />
<strong>2022</strong> im deutschen Frankfurt wie ein lang ersehntes Aufatmen: Endlich durfte, konnte und wollte der globale<br />
Automotive Aftermarket sich wieder persönlich treffen. Timothy Pfannkuchen und Georg Gasser<br />
Eine Reise an die Automechanika ist ein wenig<br />
wie eine Reise um die ganze Welt: Im<br />
Schatten der glitzernden Türme der Hochfinanz<br />
geben sich auf dem riesigen Messegelände<br />
mitten in Frankfurt (fast) alle ein Stelldichein,<br />
die mit dem automobilen Aftermarket<br />
zu tun haben. Eine Taiwan-Ecke ist da,<br />
die Honkong-Nische, die landestypisch grossspurige<br />
USA-Reihe und, klar, viele Gänge mit<br />
Ständen aus China. Diese sind <strong>–</strong> Zufall oder<br />
nicht <strong>–</strong> teils innenarchitektonisch aufgereiht<br />
wie in einer chinesischen Marktgasse. Nur<br />
werden hier statt Socken und Spargeln eben<br />
Lichtbalken und Lackierpistolen feilgeboten.<br />
Bis auf wenige Abwesende wollen eben weltweit<br />
alle in der Mainmetropole dabei sein.<br />
Der Tenor ist deutlich: Mag ja sein, dass die<br />
Automechanika wie viele Messen um ihre<br />
Bedeutung kämpft und gewisse Player sich<br />
mit Abwesenheit begnügen. Aber ohne diese<br />
Messe geht es nach einhelliger Meinung vor<br />
Ort schlicht nicht. Endlich wieder Kaffee trinken,<br />
Hände schütteln und Kontakte pflegen.<br />
Oft hören wir den Begriff von der «Qualität<br />
«Wir sind froh, wieder ausstellen zu können. Wir haben das<br />
schmerzlich vermisst. Für unsere Kundinnen und Kunden<br />
ist die Automechanika ein wichtiger Treffpunkt», ist Peter<br />
Szarafinski, Head of International Media Relations bei Liqui<br />
Moly, überzeugt. Liqui Moly präsentierte zur Automechanika<br />
eine Kühlflüssigkeit für Brennstoffzellenfahrzeuge.<br />
52<br />
«Nach langer Pause ist es definitiv wichtig, sich wieder<br />
Face-to-Face zu treffen, um unsere Neuheiten zu zeigen»,<br />
sagt Cristina Cavalli, Teamleaderin Portfolio Sales Marketing<br />
bei Osram <strong>–</strong> und stellt beispielsweise für den Strassenverkehr<br />
zugelassene LED-Retrofit-Leuchtmittel oder<br />
nachhaltige Verpackungen aus Pappe statt Plastik vor.<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
statt Quantität»: Zwar sei die Besucherzahl<br />
gesunken, heisst es allerorten, aber es seien<br />
doch viele dabei, auf die es ankomme.<br />
Die Präsenz variiert nach Hersteller. Bei Liqui<br />
Moly ist gefühlt fast die ganze Belegschaft vor<br />
Ort, auch bei Bosch findet man für jede Frage<br />
Fachleute. «Wir freuen uns, dass es wieder<br />
losgeht und wir hier unsere vielen Innovationen<br />
präsentieren dürfen», sagt uns gut gelaunt<br />
Dirk Appelt, Leiter Automotive Robert Bosch<br />
Schweiz. Das sieht Bruno Bouygues, CEO von<br />
GYS aus Frankreich (u.a. Schweisstechnik, Batterieservice),<br />
ähnlich: «Nach den Covid-Jahren<br />
freuen wir uns, wieder mit unseren Kundinnen<br />
und Kunden sowie Kolleginnen und<br />
Kollegen in Kontakt zu treten. Ausser für die<br />
Präsentation unserer Neuheiten ist es eine Gelegenheit,<br />
um technische Entwicklungen im<br />
Bereich Aftersales zu entdecken und sich über<br />
die Zukunft auszutauschen.» Quasi ein Forum<br />
für Diskussionen, Hintergrundgespräche und<br />
Globaler Treffpunkt für den Automotive<br />
Aftermarket: 78000 Menschen aus 175 Ländern<br />
strömten an die Automechanika <strong>2022</strong> im<br />
deutschen Frankfurt. Grafik: Messe Frankfurt<br />
GmbH; Fotos: Messe Frankfurt GmbH/Petra<br />
Welzel (2), Messe Frankfurt GmbH/Pietro<br />
Sutera (1), AGVS-Medien (4)<br />
Fortsetzung Seite 54<br />
«Viele Messen haben letztes Jahr auf digital umgestellt,<br />
aber dafür sind schlicht nicht alle Produkte <strong>–</strong> zum Beispiel<br />
Stossdämpfer <strong>–</strong> geeignet», betont Frank Günnemann,<br />
Marketing Key Account Manager bei Bilstein. Eine seiner<br />
Neuheiten der Messe war eine speziell für Wohnmobile entwickelte<br />
Stossdämpfer-Variante (hier im Hintergrund).<br />
«Wir sind sehr gerne an der Automechanika, denn nachdem<br />
wir bis 2019 in sieben Länder gestartet waren, hatte die<br />
Pandemie alles gestoppt», sagt Cédric Rey, Gründer und<br />
CEO des Schweizer Start-ups Technofox aus Sitten VS, das<br />
ausser seinem ungiftigen, VOC-freien Lösungsmittel neu<br />
einen Full-Service-Paintshop für Garagisten anbietet.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 53
HANDEL & AFTERSALES<br />
natürlich die Anbahnung neuer Kontakte und<br />
Geschäfte. Oder wie Alexander Metzger, Head<br />
of Central Europe Aftermarket bei Mahle, betont:<br />
«Nirgends sonst können wir mit so vielen<br />
Kundinnen und Kunden in so kurzer Zeit<br />
Kontakt aufnehmen.»<br />
Selbstredend unmöglich bleibt, die ganze Automechanika<br />
an den fünf Messetagen im September<br />
anzuschauen: Würde man bei jedem<br />
der genau 2804 Aussteller aus 70 Ländern nur<br />
zehn Minuten verweilen, wäre man 20 Tage<br />
lang rund um die Uhr unterwegs. Stolze 19 Hallenebenen<br />
und die Freigelände wollen erlaufen<br />
sein. Ganz zu schweigen von der Teilnahme<br />
an über 350 Events vom «CEO-Frühstück» bis<br />
zum Workshop zum Thema Brandbekämpfung<br />
bei Elektroautos. Entsprechend verteilen<br />
sich die 78 000 Besuchenden aus 175 Ländern<br />
an der Automechanika so gut, dass manchmal<br />
fast der Eindruck leerer Hallen entsteht.<br />
Es gibt auch kritische Stimmen. Etwa seitens<br />
Jürgen Sterzik, Vertriebsleiter Oberflächentechnik<br />
beim Lackierkabinen-Experten Wolf<br />
Anlagen-Technik. Die letzte Automechanika<br />
sei enttäuschend gewesen. Man begnüge sich<br />
daher mit Minimalbesetzung und vertraue<br />
auf den Aussendienst. Vielleicht liegt dieses<br />
Urteil auch daran, dass es am ersten Messetag<br />
erfolgt. Am zweiten Tag ist deutlich mehr los,<br />
wie Richard McKenzie, Head of GSE and CEE<br />
Marketing der Audatex-Mutter Solera, festhält:<br />
«Am ersten Tag hatten wir etwas Sorge,<br />
aber am zweiten Tag kamen schlagartig viele<br />
Menschen.» Anders gesagt: Ja, die Automechanika<br />
bleibt unverzichtbarer Treffpunkt <strong>–</strong> auch<br />
für die auf diesen Seiten teils portraitierten<br />
Schweizer Innovatoren an dieser Messe. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
automechanika.messefrankfurt.com<br />
«Die Automechanika ist die grösste Messe ihrer Art. An<br />
diesem Treffpunkt für alle Fachleute muss man also eben<br />
einfach mit dabei sein», urteilt Denis Kirsch, Key Account<br />
Manager für die DACH-Region bei der Hankook-Batteriesparte,<br />
die bis 2025 vom global neunten auf den fünften<br />
Rang der grössten Batteriehersteller aufsteigen will.<br />
«Wir glauben an die Automechanika: Die letzte konnte diese<br />
Lücke nicht füllen, wir haben das vermisst. Alle wichtigen<br />
Leute sind hier dabei», findet Mariam Lochoshvili, Global<br />
Marketing Communications Manager bei Schrader-Mutter<br />
Sensata <strong>–</strong> und stellt hier etwa das erste Schrader-RDKS-<br />
Programmiergerät mit Touchscreen vor.<br />
54<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
«Vielleicht ist physischer Kontakt an Messen eines Tages<br />
passé. Aber heute ist er noch unersetzlich, um bestehende<br />
Kunden zu treffen und neue zu finden <strong>–</strong> und auch einfach<br />
schön», sagt Charlène Onnau, Customer Service Managerin<br />
bei Lemania, Schweizer Hersteller von Batterieladern,<br />
Boostern und Akkutestern aus Satigny GE.<br />
«Zwar sind nicht alle namhaften Player hier und Messen<br />
wie diese müssen sicher noch digitaler werden. Aber die<br />
Stimmung ist gut und eine Plattform wie die Automechanika<br />
sehr wichtig», stellt Robert Kirr, Executive Director Supplier<br />
Management der rasant wachsenden Ersatzteile-Einkaufsgemeinschaft<br />
Nexus Automotive, klar.<br />
Weltreise durch 19 Hallenebenen: An der Automechanika waren 2804 Aussteller aus<br />
70 Ländern dabei. Ob Firmen aus Taiwan (r.o.), faszinierende Exponate (r.M.) oder<br />
virtuelles Lackiertraining (r.u.): Für alle war etwas dabei. Grafik: Messe Frankfurt<br />
GmbH; Fotos: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 55
POLITIK & RECHT<br />
Autogewerbe und Politik<br />
«Tempo 30 ist ein klassisches<br />
Stellvertreter-Thema»<br />
Thomas Hurter, Zentralpräsident<br />
Thomas Hurter ist seit einem Jahr<br />
Zentralpräsident des AGVS. Er zieht<br />
eine positive Bilanz und bereitet<br />
den AGVS zusammen mit dessen<br />
Partnerverbänden auf die Wahlen<br />
2023 vor. Hier gilt es, die Synergien<br />
zu nutzen, um dem Auto und<br />
dem Individualverkehr in Bern mehr<br />
Gewicht zu verschaffen.<br />
Reinhard Kronenberg<br />
Ein Jahr Thomas Hurter als AGVS-<br />
Zentralpräsident. Was sehen Sie,<br />
wenn Sie in den Rückspiegel blicken?<br />
Thomas Hurter: Die Arbeit im Verband bereitet<br />
mir ausgesprochen grosse Freude. Ich begegne<br />
seit meinem Antritt im <strong>Oktober</strong> 2021<br />
vielen motivierten und engagierten Persönlichkeiten<br />
in den Mitgliederbetrieben, in den<br />
Sektionen, im Zentralvorstand und in der Geschäftsstelle.<br />
Diese Begegnungen vermitteln<br />
mir die Gewissheit, dass der AGVS und seine<br />
Mitglieder bereit sind, die Herausforderungen<br />
der Zukunft tatkräftig anzupacken. Dazu<br />
trägt auch bei, dass wir die interne Organisation<br />
geklärt haben und sich die punktuell<br />
veränderten Prozesse und Abläufe inzwischen<br />
eingespielt haben.<br />
Der AGVS hat Sie unter anderem auch<br />
deshalb gewählt, um sein politisches<br />
Profil zu schärfen.<br />
Das Auto und mit ihm der motorisierte Individualverkehr<br />
stehen seit Jahrzehnten unter<br />
politischem Dauerdruck. Zusammen mit den<br />
Partnerorganisationen des AGVS stellen wir<br />
sicher, dass wir auf politischer Ebene in die<br />
Mobilitätsthemen eingebunden sind und uns<br />
als Stimme des motorisierten Individualverkehrs<br />
noch stärker Gehör verschaffen. Gerade<br />
im Hinblick auf das für uns wichtige Wahljahr<br />
2023 sind wir mit unserer Überzeugung besonders<br />
gefordert, dass das Auto auch in Zukunft<br />
eine zentrale Rolle spielen wird und muss.<br />
Was kann ein Politiker an der<br />
Verbandsspitze besser als jemand,<br />
der nicht in der Politik ist?<br />
Es geht nicht um besser oder schlechter, sondern<br />
um einen Grundsatzentscheid, den ein<br />
Verband fällt. Mobilität ist für unsere Gesellschaft<br />
und für unsere Wirtschaft enorm<br />
wichtig. Hier werden in Zukunft grosse und<br />
gleichzeitig interessante Veränderungen mit<br />
enormen Auswirkungen auf unser Wirtschafts-<br />
und Bevölkerungswachstum anstehen.<br />
Im Interesse des einzelnen Mitglieds<br />
ist es eine zentrale Aufgabe des Verbands,<br />
politisch Einfluss zu nehmen. Dazu kann ich<br />
sicher meinen Dienst leisten.<br />
Wo sehen Sie die grösseren Herausforderungen<br />
für das Autogewerbe<br />
und seine Mitglieder?<br />
Bezogen auf das Mitglied sind das primär<br />
Fragen seines Geschäftsmodells. Neben aktuellen<br />
Themen wie Lieferschwierigkeiten<br />
bei den Neuwagen und einem ausgetrockneten<br />
Occasionsmarkt gehören Themen wie<br />
das Agenturmodell und damit verbunden die<br />
Frage nach den Margen, die Auslastung der<br />
Werkstätten, der Zugang zu Daten, die für die<br />
Reparatur nötig sind, die permanente Ausund<br />
Weiterbildung auch und gerade in Bezug<br />
auf die Elektromobilität, die Profilierung als<br />
eigene Marke sowie grundsätzlich alles, was<br />
zum Profil eines künftigen Mobilitätsberaters<br />
in einem umfassenderen Sinn gehört. Und<br />
last but not least die Frage der Energieversorgung<br />
der Zukunft, sei es für die Gesellschaft,<br />
die Wirtschaft und die Mobilität.<br />
Und politisch?<br />
Hier sind die Herausforderungen nicht kleiner.<br />
Stichworte dazu sind aufgrund von sinkenden<br />
Einnahmen und neuen Mobilitätsformen Finanzierung<br />
der Strasseninfrastruktur, die Umstellung<br />
auf die Elektromobiliät und die damit<br />
verbundenen Herausforderungen bezogen auf<br />
den dringend nötigen Ausbau der Infrastruktur,<br />
Mobilität der Zukunft und alles, was wir <strong>–</strong><br />
oder was die Politik <strong>–</strong> darunter versteht. Nicht<br />
neu, aber jetzt sehr akzentuiert dazu gekommen,<br />
die ganze Frage der Energieversorgung<br />
in Zukunft.<br />
Die grossen Linien in der Verkehrs-,<br />
Energie- und Umweltpolitik werden<br />
auf europäischer Ebene gemacht.<br />
Wie gross ist hier der Spielraum für<br />
die Schweiz überhaupt noch?<br />
Hier müssen wir uns nichts vormachen <strong>–</strong> er<br />
ist und bleibt überschaubar, weil wir gar nicht<br />
umhin kommen, die grossen Linien zu übernehmen.<br />
Ein Beispiel ist der CO 2 -Absenkpfad.<br />
Die von der EU eingeschlagene Richtung<br />
gilt für alle Hersteller, wir werden hier<br />
keine Insel sein können. Aber wie wir unsere<br />
Mobilität ausgestalten und wie wir sie finanzieren,<br />
das entscheiden wir in der Schweiz<br />
selbständig.<br />
2023 finden in der Schweiz die nächsten<br />
nationalen Wahlen statt. Was kann das<br />
Autogewerbe beitragen, damit möglichst<br />
viele autofreundliche Politiker gewählt<br />
werden?<br />
Im Grundsatz wird es darum gehen, unsere<br />
Mitgliedern darauf zu sensibilisieren, wie relevant<br />
das Thema Mobilität und damit das<br />
Auto auch auf politischer Ebene für sie als<br />
Unternehmer ist. Daraus abgeleitet wird es<br />
darum gehen, in den einzelnen Kantonen und<br />
zusammen mit den Sektionen Kandidaten zu<br />
bezeichnen, die der motorisierten Mobilität<br />
positiv gegenüber stehen und die vom Autogewerbe<br />
unterstützt werden sollen. Es braucht<br />
viel mehr bürgerliche Parlamentarier, die bereit<br />
sind, für das Auto und für eine Technologieoffenheit<br />
einzustehen. Wir dürfen nicht<br />
vergessen, dass steigende Mobilität durch Wirtschafts-<br />
und Bevölkerungswachstum entsteht.<br />
Politisch wichtige Partner des AGVS sind<br />
Strasseschweiz, Auto-Schweiz, die Astag<br />
und der Schweizerische Gewerbeverband.<br />
Funktioniert das zusammen?<br />
56<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Das funktioniert sogar sehr gut. Wir ziehen<br />
zusammen am gleichen Strick. Weil an deren<br />
Spitze alles Parlamentarier stehen, die<br />
sich gut und seit Jahren kennen, wird die Zusammenarbeit<br />
erleichtert.<br />
Inwiefern lassen sich die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen eines Unternehmers<br />
im Autogewerbe durch die Politik positiv<br />
beeinflussen?<br />
Unser oberstes Ziel und unsere Aufgabe als<br />
politische Repräsentanten des AGVS und seiner<br />
Partnerverbände ist es, für möglichst optimale<br />
Rahmenbedingungen zugunsten des<br />
Gewerbes und der Industrie zu sorgen. Dazu<br />
gehört auch, Auflagen zu reduzieren, die die<br />
unternehmerische Freiheit des Unternehmers<br />
im Autogewerbe beschränken. Wir beeinflussen<br />
im Rahmen unserer Möglichkeiten auch<br />
Themen wie Covid-Kredite, die permanente<br />
Weiterentwicklung im Bereich Bildung und<br />
damit die Absicherung, dass unsere Berufe<br />
auch weiterhin attraktiv sind <strong>–</strong> gerade übrigens<br />
auch für Frauen.<br />
Der AGVS wehrt sich auch gegen eine<br />
grossflächige Einführung von Tempo 30 in<br />
den Städten. Inwiefern ist der Garagist<br />
davon betroffen?<br />
Tempo 30 ist ein klassisches Stellvertreter-<br />
Thema. Im Grunde geht es dabei letztendlich<br />
nur darum, dass gewisse politische Kreise das<br />
Auto aus der Stadt verdrängen wollen. Ich<br />
wünschte mir, dass das ehrlicherweise auch so<br />
deklariert würde. Wird es aber nicht, weil dann<br />
die Zustimmung mit Sicherheit nicht mehr so<br />
gross wäre. Wir sind nicht grundsätzlich gegen<br />
Tempo 30. Rund um Schulen macht das sicher<br />
Sinn, nicht jedoch auf Hauptverkehrsachsen.<br />
Das Resultat wird ein Ausweichverkehr durch<br />
Quartiere sein. Kommt dazu: Wir befürchten<br />
einen erschwerten Zugang von Lieferanten zu<br />
Kunden und ein Schwinden der Akzeptanz<br />
des Autos generell. Das können und wollen<br />
wir nicht akzeptieren. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 57
POLITIK & RECHT<br />
Energiemangellage<br />
Wenn der Kraftwerksleiter<br />
einen Generator kauft …<br />
Die Schweiz bereitet sich für den Winter auf eine Energiemangellage vor. Das Autogewerbe ist dabei<br />
doppelt gefordert: Auf der einen Seite muss es als systemrelevanter Teil der Wirtschaft Strom sparen <strong>–</strong> und<br />
auf der anderen soll es fleissig Elektrofahrzeuge verkaufen. Reinhard Kronenberg<br />
Herbert Meinecke hat sich einen Dieselgenerator<br />
zugelegt. Das wäre an sich keine<br />
Notiz wert, denn damit ist Meinecke in der<br />
Schweiz aktuell in guter Gesellschaft: Die<br />
Verkäufe von Notstromaggregaten gehen seit<br />
Wochen durch die Decke. Bemerkenswert ist<br />
die Notiz dennoch: Herbert Meinecke ist der<br />
Kraftwerksleiter des Kernkraftwerks Gösgen<br />
im Kanton Solothurn. Damit dürfte vieles zur<br />
Aussicht auf das, was kommt, gesagt sein.<br />
Die Schweiz rüstet sich für die Strommangellage,<br />
und spätestens seit dem Spätsommer<br />
fragen sich immer mehr Unternehmen, was<br />
das für sie bedeutet. Gewerbenahe Politiker<br />
haben diese Entwicklung schon länger<br />
vorausgesehen. «Die Energieversorgung der<br />
Zukunft <strong>–</strong> für Gesellschaft, Wirtschaft und<br />
die Mobilität <strong>–</strong> ist aktuell eine der grössten<br />
Herausforderungen», sagt AGVS-Zentralpräsident<br />
Thomas Hurter. Sein Nationalratskollege<br />
und Präsident von Auto-Schweiz,<br />
Albert Rösti, hat den Bundesrat soeben in<br />
einer Interpellation angefragt, wie er in dieser<br />
Situation mit der Elektromobilität umzugehen<br />
gedenke. «Ein Verbot des Ladens von<br />
E-Fahrzeugen wäre ein denkbar schlechtes<br />
Signal für die Bemühungen der ganzen Branche,<br />
CO 2 -Emissionen zu senken», sagt er. Antwort<br />
des Bundesrates: «Es ist denkbar, dass<br />
bei Strommangellagen auch die Elektromobilität<br />
eingeschränkt werden müsste, wenn<br />
es die konkrete Situation erfordern würde.»<br />
Dieser Aussage folgt ein interessanter Nachsatz:<br />
«Der Bundesrat berücksichtigt dabei<br />
die Grundsätze der Verhältnismässigkeit,<br />
wobei der Bedeutung der Mobilität Rechnung<br />
getragen wird.»<br />
«Der motorisierte Individualverkehr hat für<br />
Gesellschaft und Wirtschaft eine zentrale Bedeutung»,<br />
sagt dazu Hurter. «Er ist systemrelevant.»<br />
Den Beweis dafür habe der Bundesrat<br />
selbst geliefert, da die Garagenbetriebe<br />
während der Corona-Pandemie weiterarbeiten<br />
durften. Kollege Rösti pflichtet dem bei,<br />
hält aber fest: «Gemeinsam sollten wir alles<br />
in unserer Macht Stehende tun, um diese<br />
Karte nicht ausspielen zu müssen und das<br />
Eintreten einer Energiemangellage in jedem<br />
Fall zu vermeiden.»<br />
Gefordert sind seit Monaten auch die Branchenverbände,<br />
namentlich der AGVS und<br />
der Schweizerische Gewerbeverband (SGV).<br />
«Zusammen beobachten wir die Situation<br />
genau und sind in engem Kontakt mit Politik<br />
und Behörden», sagt Markus Aegerter,<br />
AGVS-Geschäftsleitungsmitglied. Er hält das<br />
Thema für «ernst», plädiert aber für Augenmass<br />
und damit dafür, «es nicht weiter hochzuspielen<br />
<strong>–</strong> das machen die Medien schon<br />
zur Genüge». Henrique Schneider, der stellvertretende<br />
Direktor des SGV, führt gegenüber<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> aus, dass der SGV schon<br />
im Mai den Bundesrat auf die Dringlichkeit<br />
58<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
zur Erhöhung der Stromproduktionskapazitäten<br />
hingewiesen habe <strong>–</strong> aber «die Politik<br />
hat verschlafen». Eine Gesellschaft, die sich<br />
digitalisiere und dekarbonisiere, erhöhe<br />
ihren Stromkonsum. Das sei normal. «Das<br />
Abnormale ist, dass man dieser Gesellschaft<br />
keinen Strom zur Verfügung stellt.» Hintergrund:<br />
Mit der Energiestrategie 2050 habe die<br />
Schweiz kontinuierlich Produktionskapazitäten<br />
abgebaut. Das räche sich jetzt.<br />
Die Konsequenz: Statt Energie zu produzieren,<br />
muss gespart werden. Energieministerin<br />
Simonetta Sommaruga hat bereits eine<br />
Kampagne lanciert und Tipps geliefert <strong>–</strong> 80<br />
Möglichkeiten für einen kalten Winter. Allein<br />
für die Entwicklung und die Lancierung<br />
der Kampagne gibt der Staat 2,5 Millionen<br />
Franken aus; sie wird von Gemeinden, Kantonen,<br />
Wirtschaftsverbänden und weiteren<br />
Organisationen unterstützt. Die heisse Kartoffel<br />
wird damit an die Verbraucher weitergegeben,<br />
an Privathaushalte, Gewerbe- und<br />
Industriebetriebe.<br />
Das Autogewerbe ist auf mehreren Ebenen<br />
gefordert: Auf Betriebsebene Energie zu sparen<br />
und mit der Ungewissheit zu leben, dass<br />
Strom und Gas über Zwangsmassnahmen reduziert<br />
werden könnten. Gleichzeitig muss<br />
es Elektrofahrzeuge an Kunden verkaufen,<br />
die genau diese Energie einsparen sollen.<br />
Argumentativ ist das eine zunehmend anspruchsvolle<br />
Aufgabe, auch wenn die Zahlen<br />
momentan noch stimmen. «Die derzeitigen<br />
Diskussionen über eine drohende Strommangellage<br />
haben bisher keinen Einfluss auf<br />
Henrique Schneider, stellvertretender<br />
Direktor des SGV. Foto: SGV<br />
Fortsetzung Seite 60<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 59
POLITIK & RECHT<br />
den Markt für neue Personenwagen», bestätigt<br />
Christoph Wolnik, Mediensprecher von<br />
Auto-Schweiz. Mit 21,6 Prozent kamen die<br />
Steckerfahrzeuge im August auf einen ähnlichen<br />
Marktanteil wie im bisherigen Jahresverlauf.<br />
Aber: «Die Gespräche zum Thema<br />
Stromsparen und Elektroauto werden immer<br />
kontroverser», bringt AGVS-Kundenberater<br />
Kurt Pfeuti stellvertretend für seine vier<br />
Kollegen die täglichen Gespräche auf den<br />
Punkt, die er mit Verbandsmitgliedern führt.<br />
«Potenzielle Kunden werden immer zurückhaltender.»<br />
Eine Umfrage von <strong>AUTOINSIDE</strong> unter AGVS-<br />
Mitgliedern zeigt: In den Betrieben herrscht<br />
Pragmatismus statt Panik. «Die Situation ist<br />
ernst zu nehmen», sagt stellvertretend David<br />
Schweizer, Garagist in Liestal BL, und geht<br />
davon aus, dass das Gewerbe im zweiten<br />
Teil des Winters mit Massnahmen konfrontiert<br />
sein werde. «Wie ausgeprägt, können<br />
wir noch nicht gut abschätzen.»<br />
Sein Kollege Edwin Koller aus Näfels GL, der<br />
zudem als Verwaltungsrat der Energieversorger<br />
der Gemeinde Glarus Nord zeitnah<br />
Informationen zur Lage bekommt, ergänzt:<br />
«Nun haben wir die Gelegenheit, uns mit<br />
dem Thema Energie besser auseinanderzusetzen.»<br />
Er rechnet damit, dass sich die Thematik<br />
mittelfristig wieder beruhigt und alles<br />
einpendelt, «preislich zwar auf einem höheren<br />
Niveau als früher. Aber ohne Paniktendenzen.»<br />
Nichtsdestotrotz: Alle machen sich konkret<br />
Gedanken, was sie schon tun können. Gaël<br />
Lanthemann, Garagist mit Betrieben in Cortaillod<br />
NE und Champagne VD, beschäftigt<br />
sich schon seit Jahren damit. «Gebäudeseitig<br />
wird nichts umgesetzt, ohne ans Energiesparen<br />
zu denken.» Wo immer möglich, wird<br />
zum Beispiel die Beleuchtung reduziert. Auch<br />
Kollege Schweizer aus Liestal spart seit Jahren<br />
Strom, sein Werkstattbereich wird mit<br />
einem Hauptschalter abgedunkelt. Grundsätzlich<br />
wird Licht ausgeschaltet, wo es nicht<br />
gebraucht wird <strong>–</strong> abends auch im Showroom:<br />
«Es wäre ja auch ein schlechtes Zeichen,<br />
wenn wir weiter das Licht brennen lassen»,<br />
sagt Schweizer. Ausserdem hat er weitgehend<br />
auf LED umgerüstet. Türen und Werkstatttore<br />
sind meist geschlossen. Koller hat in<br />
seinem Betrieb die Temperatur reduziert und<br />
achtet darauf, weniger Warmwasser zu verbrauchen.<br />
Unnötig zu sagen, dass in allen der<br />
befragten Betriebe die Mitarbeitenden dazu<br />
aufgefordert sind, weitere Einsparmassnahmen<br />
vorzuschlagen. <<br />
Tipps und Tricks vom<br />
Energiefachmann<br />
«Der Wind hat merklich gedreht», sagt Daniel<br />
Imgrüth, stellvertretender Geschäftsleiter<br />
und Bereichsleiter der Schnyder Ingenieure<br />
ZG AG sowie Mandatsleiter von Energo im<br />
zugerischen Hünenberg. Er stelle aktuell<br />
zwei Tendenzen fest: Die Nachfrage nach<br />
energetischer Beratung in Gewerbebetrieben<br />
habe spürbar zugenommen. Und: «Das<br />
Thema Energie ist zur Chefsache geworden.»<br />
Konkret rät der Fachmann <strong>–</strong> neben den<br />
verhaltensorientierten Massnahmen <strong>–</strong> an<br />
folgenden Punkten den Hebel anzusetzen,<br />
um rasch und ohne grosse Kostenfolge<br />
Energie zu sparen:<br />
• Heizgrenzen überprüfen und Heizkurven<br />
optimal einstellen.<br />
• Raumsollwerte korrigieren und Nachtabsenkung<br />
einrichten.<br />
• Zeitschaltprogramme bei Heizungen und<br />
Lüftungsanlagen anpassen.<br />
• Volumenströme bei Lüftungen optimieren.<br />
• Systemabstimmung zwischen Heizung,<br />
Lüftung und Klimaanlage optimieren.<br />
• Leckagen und undichte Leitungen bei<br />
Druckluftanlagen überprüfen.<br />
• Druck bei Druckluftanlagen analysieren<br />
und, wo möglich, reduzieren.<br />
• Betriebszeiten bei der Beleuchtung<br />
justieren.<br />
• Bedarfsabhängigen Betrieb bei der Beleuchtung<br />
einrichten (z. B. Reduzieren,<br />
Präsenzmelder, Sektorenschaltung).<br />
• Lampen bzw. Leuchten z. B. von FL-Röhren-<br />
hin zu LED-Lampen umrüsten.<br />
• Check von Monitoren und Beleuchtung<br />
sowie der Fensterfläche in Büros und<br />
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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
LKQ Rhiag<br />
«Der Garagist profitiert von einer<br />
besseren Warenverfügbarkeit»<br />
Die Digitalisierung ermöglicht Garagenbetrieben eine Steigerung der Effizienz durch Vereinfachung von<br />
Prozessen. Die Voraussetzung dafür ist, dass sie sich damit auseinandersetzen. Ihre Partner auf Seiten<br />
der Lieferanten schaffen dazu die Voraussetzungen. Wie, zeigt sich am Beispiel der LKQ Rhiag. <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
hat bei Antonio Calvosa, Vice President Strategy and Innovation von LKQ Europe, und bei LKQ Rhiag-Chef<br />
Christoph Kissling nachgefragt. Reinhard Kronenberg<br />
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft liegt in der permanenten<br />
Weiterbildung. Sie haben mit der LKQ-Academy eine Weiterbildungsoffensive<br />
gestartet. Wie profitiert der Garagist davon?<br />
Christoph Kissling: Mit mehr als 200 Onlinekursen in Deutsch und<br />
Französisch profitieren Garagenbetriebe rund um die Uhr von Fachthemen<br />
wie Elektromobilität, Motoraufbau, Bremsenwartung und vielem<br />
mehr. Nach Absolvierung eines Einstufungstests werden stufenbasierte<br />
und individuelle Kurse vorgeschlagen, für die nach deren Abschluss<br />
ein Zertifikat ausgestellt wird.<br />
Welche Kurse werden am meisten nachgefragt? Heisst:<br />
Wo offenbart sich aktuell der grösste Bedarf an Fachwissen?<br />
Christoph Kissling: Sämtliche Kurse werden in etwa in gleichem<br />
Ausmass besucht. Eine leicht höhere Nachfrage erkennt man bei den<br />
Themen Elektro- und Hybridantrieb.<br />
Antonio Calvosa (links): «Es geht uns darum, die Kundenorientierung weiter zu<br />
stärken.» Christoph Kissling: «Mit mehr als 200 Onlinekursen profitieren Garagenbetriebe<br />
rund um die Uhr.». Fotos: LKQ Rhiag<br />
LKQ schafft in allen europäischen Niederlassungen eine<br />
einheitliche Unternehmenskultur. Ziel ist es, Mehrwert für<br />
Ihre Kunden zu schaffen. Wie wirkt sich dieser Mehrwert ganz<br />
konkret auf den Betrieb in einer Schweizer Werkstatt aus?<br />
Antonio Calvosa: Es geht uns darum, die lokale Stärke und Kundennähe<br />
unserer Schweizer Niederlassungen mit Best-in-Class-Prozessen,<br />
IT-Lösungen und einer in der Branche einmaligen Kundenorientierung<br />
weiter zu stärken, um die Schweizer Werkstätten noch besser und<br />
ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend zu bedienen.<br />
Am 23. und 24. September fand die LKQ Rhiag Hausmesse statt.<br />
Wo liegt der Fokus der Messe grundsätzlich <strong>–</strong> und was muss der<br />
Garagist unbedingt sehen?<br />
Über 30 Aussteller gewährten Einblick in deren Neuheiten. Der Fokus unserer<br />
Hausmesse liegt bei jedem Lieferanten auf einem anderen Thema. Ein<br />
Besuch an der LKQ Rhiag Hausmesse lohnt sich deshalb vor allem, weil wir<br />
ein breites Angebot bieten und der persönliche Austausch und die Möglichkeit,<br />
sich im Bistro zu verpflegen, weitere Highlights sind. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
rhiag.ch<br />
Auf europäischer Ebene hat LKQ ein Projekt angestossen, das auf<br />
Basis der Analyse von Marktdaten in Kombination mit Künstlicher<br />
Intelligenz eine präzisere Planung von Angebot und Nachfrage<br />
als bisher erlaubt. Wie profitiert der Garagist davon?<br />
Antonio Calvosa: Der Garagist profitiert von verbesserter Warenverfügbarkeit<br />
und Lieferungen zum richtigen Zeitpunkt. Der Grundgedanke<br />
ist nicht neu: Wetterdaten sind beispielsweise ein verlässlicher<br />
Indikator für eine kurzfristige, erhöhte Nachfrage. Andererseits geben<br />
Wetterereignisse auch Hinweise zu kurzfristigen Lieferengpässen bei<br />
Lieferanten. Neu an dem Ansatz ist, sehr zeitnah Frühindikatoren in<br />
konkrete Warenverfügbarkeit zu übersetzen.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 61
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
Beschaffungsstau und Programmierlücken<br />
Konzentration: Do it yourself<br />
Automobilhersteller und -zulieferer haben seit Ausbruch der Coronapandemie schmerzlich erfahren,<br />
dass die Abhängigkeit von Lieferketten zwangsweise zu Produktionsunterbrüchen und immensen<br />
Logistikproblemen führt. Die ins Straucheln geratene globale Wirtschaft sorgt für ein Umdenken bei<br />
Hard- und Software. Andreas Senger<br />
Outsourcing war gestern. Möglichst tiefe Einstandspreise<br />
auf Komponenten für die Produktion<br />
ebenso. Die Verfügbarkeit für die Justin-sequence-Produktion<br />
hat seit Ausbruch<br />
der Pandemie vor der Preistreiberei Priorität.<br />
Hauptsächlich bei Elektronik- und Elektrotechnikkomponenten<br />
(wie Kabelbäume) hinterlassen<br />
die Lockdowns und auch die kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen in Reichweite<br />
deutliche Spuren.<br />
Insbesondere die europäischen Automobilhersteller<br />
und -zulieferer haben sich jahrelang<br />
auf funktionierende Lieferketten verlassen,<br />
Zulieferer preislich geknechtet und sich<br />
vornehmlich auf die Erstellung von Pflichtenheften<br />
und Zusammenbauen von angelieferten<br />
Komponenten am Fliessband beschränkt.<br />
Nun ist vor allem aus Asien die Versorgung<br />
mit Hardware für Steuergeräte und Elektronikkomponenten<br />
gestört und viele Module<br />
können nicht an die Produktionsbänder der<br />
Automobilhersteller geliefert werden.<br />
Die Kunden müssen aktuell damit leben,<br />
dass ihr bestellter Neuwagen teilweise nicht<br />
mit dem georderten Schiebedach oder Headup-Display<br />
ausgeliefert werden kann, weil<br />
schlichtweg die Steuergeräte oder einzelne<br />
Komponenten fehlen. Die Lieferfristen für einige<br />
Fahrzeugmodelle haben enorm zugenommen<br />
und einige Neuwagenkäufer verlieren die<br />
Vorfreude auf sein vor Monaten oder Jahren<br />
bestelltes Neufahrzeug.<br />
Im Luxussegment und in der Oberklasse spüren<br />
die Kunden weniger von den Lieferengpässen.<br />
Die deutschen Premiumhersteller vermelden<br />
paradoxerweise erfreuliche Umsätze<br />
und vor allem auch Gewinnzahlen. Günstigere<br />
Fahrzeuge werden dafür zum Teil nur<br />
noch mit abgespeckten Ausstattungen geliefert,<br />
weil die noch verfügbaren Steuergeräte<br />
und Komponenten für die teuren Markengeschwister<br />
eingesetzt werden. Die Situation<br />
zwingt die Produzenten von Fahrzeugen und<br />
Komponenten, die Entwicklung und die Herstellung<br />
vermehrt im eigenen Konzern neu<br />
aufzubauen, zu verstärken oder die eigenen<br />
Produktionskapazitäten deutlich zu erhöhen.<br />
Nur mit der Sicherung der Rohstofflieferungen<br />
und der Produktion der elektronischen<br />
Komponenten und Module in Europa kann<br />
die Fahrzeugproduktion gemäss Lieferversprechen<br />
an die Kunden umgesetzt werden.<br />
Die Garagisten am Ende der Lieferkette sind<br />
die Leidtragenden der Situation, da der Neuwagenverkauf<br />
in der Schweiz merklich ins<br />
Stocken geraten ist.<br />
Doch nicht nur bei der Hardware hapert es<br />
spürbar, auch die Softwareentwicklung steckt<br />
in einer Krise. Während die Automobilhersteller<br />
bis anhin verschiedenste Zulieferer für die<br />
Programmierung und Einbindung in die Fahrzeugelektronik<br />
einbezogen, ging der Trend in<br />
den vergangenen Jahren Richtung Vorbild<br />
Tesla: Jegliche Software soll im eigenen Konzern<br />
geschrieben werden, um die Einbindung<br />
der Systeme zu optimieren und damit die Integration<br />
zu verbessern. Dieser Grundsatz bewog<br />
vor allem die europäischen Automobilhersteller<br />
eigene Betriebsprogramme zu konzipieren,<br />
welche die Fahrzeugfunktionen in<br />
wenigen Steuergeräten erlauben und damit<br />
Kosten senken und Flexibilität erhöhen soll.<br />
Die «Operating Systems» OS, also Betriebssysteme,<br />
schossen wie Unkraut aus dem Boden<br />
und bald mussten Kunden wie Garagen<br />
feststellen, dass Autos mit zum Teil unausgegorenen<br />
Programmen ausgeliefert wurden.<br />
Sei es ein hängendes Infotainmentsystem<br />
oder ein Totalausfall oder temporäre Ausfälle<br />
des Zentraldisplays: Der Ärger bei Kunden ist<br />
teilweise immens und der Kundendienst sowie<br />
die Werkstatt kann unter Umständen den<br />
Stand der Technik nicht verbessern, da Eingriffe<br />
in die komplexen Softwarearchitekturen<br />
nur seitens Zulieferer oder eben Hersteller<br />
möglich sind. Der Umstand, dass bei einigen<br />
Herstellern die Taktzeit zum Umsetzen von<br />
neuen Softwarearchitekturen erhöht wurde,<br />
macht den Kunden teilweise zum Betatester<br />
von noch nicht fehlerfreier Software. Die<br />
62<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
Die Halbleiterbauteilproduktion<br />
mit dem Ausgangsprodukt Silizium-<br />
Wafer-Platte wurde mehrheitlich<br />
nach Fernost delegiert. Aufgrund der<br />
Lieferherausforderungen bauen die<br />
Hersteller die Produktion in Europa<br />
aus. Foto: Bosch<br />
Die Werkstattarbeit mit Diagnosetester und Behebung<br />
von Softwarefehlern via Updates ist Alltag und setzt<br />
eine profunde Grund- und Weiterbildung voraus. Fotos:<br />
Peugeot/Hyundai<br />
Die Vernetzung im Fahrzeug mit einer Vielzahl von<br />
Systemen nimmt grundsätzlich zu. Der Mangel an Mikrochips<br />
und damit Steuergeräten sorgt für eine Besinnung<br />
zur Eigenproduktion und auch punkto Software ist der<br />
Trend eindeutig: Immer mehr Automobilhersteller und<br />
-zulieferer programmieren Betriebs- und Anwendungssoftwares<br />
hausintern, um Abhängigkeiten von Zweit-Zulieferern<br />
zu verringern und das Know-how im Konzern<br />
zu halten.<br />
Tendenz, dass selbst in Neuwagen beim Ablieferungsservice<br />
diverse Steuergeräte bereits<br />
mit einem Update versehen werden müssen,<br />
nimmt zu. Fehler werden kontinuierlich ausgemerzt<br />
und mittels verbesserter Systemsoftware<br />
eliminiert. Der Wunschtraum, dass diese<br />
Verbesserungen für den Kunden unmerklich<br />
via Over-the-air-Updates erfolgen soll, und damit<br />
der Weg in die Werkstatt wegfällt, ist aber<br />
bei vielen Marken nach wie vor ein Wunschtraum.<br />
Um ein Steuergerät ohne Absturz und Ausfall<br />
mit neuer Betrieb- und Anwendungssoftware<br />
aufzurüsten, muss die Betriebsspannung des<br />
Bordnetzes genügend hoch sein, bei einigen<br />
Herstellern die Zündung ein paar Mal ein- und<br />
wieder ausgeschaltet werden und die Internetverbindung<br />
zum Downloadserver mittels<br />
Kabel unterbruchsfrei gewährleistet werden.<br />
Diese Voraussetzungen können in Kundenhand<br />
oft nicht sichergestellt werden. Entsprechend<br />
muss der Kunde sein Fahrzeug<br />
in die Werkstatt bringen. Erst bei Infotainmentsystemen,<br />
die nicht oberste Priorität für<br />
den Betrieb des Fahrzeuges aufweisen, sind<br />
bei einigen Herstellern Updates wie auf dem<br />
Smartphone möglich. Nur wenige Automobilhersteller<br />
wagen es, dank entsprechender<br />
Hard- und Software (Back-up-Funktion, Funktions-Check<br />
nach Update usw.), auch systemrelevante<br />
Programme beim Kunden zu Hause<br />
auf den neusten Stand zu bringen.<br />
Fortsetzung Seite 64<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 63
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
Die Investitionen in die Betriebs- und Systemsoftware<br />
wird es den innovativen Herstellern<br />
erlauben, künftig vermehrt diesen Kanal zu<br />
nutzen, um Funktionen nachträglich anzubieten,<br />
die ein Kunde beim Neuwagen- oder<br />
Occasionskauf noch nicht orderte, nachzukaufen<br />
und zu installieren. Bei vielen Marken<br />
werden die Modelle ab Band mit der kompletten<br />
Hardware gebaut und via Softwarelizenzierung<br />
ab Werk nur Systeme freigeschaltet, die<br />
der Kunde auch bezahlt hat.<br />
Softwarefehler werden von den Herstellern<br />
kontinuierlich ausgemerzt und mittels Update<br />
der Systemsoftware eliminiert. Foto: VW<br />
Dies ermöglicht den Herstellern künftig vermehrt,<br />
Programmpakete den Kunden anzubieten<br />
und beispielsweise einen adaptiven<br />
Tempomat (ACC) für die Ferienreise temporär<br />
und gegen Entgelt freizuschalten. Nach<br />
der Nutzungsdauer und Zufriedenheit kann<br />
durch Entrichten einer Gebühr die Software<br />
auch vollständig freigegeben werden. Auch im<br />
Occasionshandel können so Fahrzeuge elektronisch<br />
nachgerüstet werden.<br />
Um die Softwarelizenzierung managen zu<br />
können, muss das Fahrzeug zwangsläufig mit<br />
dem Server des Herstellers verbunden sein.<br />
Seit einigen Jahren werden Raubkopien und<br />
adaptierte Programme angeboten, um die erwähnten<br />
Funktionen (also Fahrerassistenzsysteme<br />
oder Infotainment-Erweiterungen)<br />
freizuschalten. Kommt der Kunde mit seinem<br />
Fahrzeug nicht mehr in eine Markenwerkstatt,<br />
werden der Softwarestand und die Lizenzierungen<br />
nicht mehr geprüft. Eine ständige<br />
Onlineverbindung ermöglicht es den<br />
Herstellern seit einigen Jahren, jedes Fahrzeug<br />
permanent zu überwachen und Kundendaten<br />
wie gefahrene Strecken, Lastprofile,<br />
Video- und Radardaten sowie andere Infos<br />
abzusaugen, um die eigene Software zu optimieren.<br />
Die Kunden tragen mit diesen Daten<br />
direkt zur Verbesserung von Anwendungen<br />
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64<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
Mehr Sicherheit beim Oldtimerkauf dank Blockchain-Technologie<br />
Geteiltes Vertrauen als Schlüssel<br />
Blockchain ist nur etwas für Technikfreaks oder Leute, die in Kryptowährung investieren? Falsch: Auch<br />
Oldtimer fans und AGVS-Garagisten können von der Technologie profitieren, wie das Schweizer Unternehmen<br />
The Motor Chain zeigt, das damit eine lückenlose Nachverfolgung bei Klassikern ermöglicht. Jürg A. Stettler<br />
Im Rahmen des berühmten britischen Oldtimertreffens<br />
Goodwood Revival kamen wieder<br />
millionenteure Autopreziosen unter den<br />
Hammer. Etwa ein Cooper-Zerex- Oldsmobile<br />
von 1964, den einst der legendäre Bruce<br />
Mc Laren fuhr. Sehr viel Geld, aber auch Vertrauen<br />
musste der Käufer aufbringen, denn<br />
handelt es sich wirklich genau um diesen<br />
Wagen und nicht um einen Nachbau? Belegen<br />
lässt sich dies durch eine lückenlose Dokumentation<br />
der Besitzverhältnisse, Reparaturen<br />
und Restaurationsarbeiten. Diese Infos<br />
können bei einem Klassiker rund 15 Prozent<br />
des Werts ausmachen. Doch wie kommt man<br />
zu diesen Daten und wie kann man sicher<br />
sein, dass sie auch stimmen?<br />
Julio Saiz, CEO von The Motor Chain (TMC), beim Sichten alter Daten zu einem Oldtimer.<br />
Hier kann, wie bei Kryptowährungen die<br />
Blockchain-Technologie helfen. Dabei werden<br />
alle Transaktionen in einem Netzwerk dezentral<br />
und digital gespeichert. Weil die einzelnen<br />
Einträge miteinander verbunden sind,<br />
fällt eine Manipulation sofort auf. Diesen<br />
Ansatz verfolgt auch das Schweizer Cardossier,<br />
bei dem alle wichtigen Ereignisse und<br />
Daten aus dem Autoleben digital festgehalten<br />
werden sollen <strong>–</strong> als erster Prozess wird<br />
bei Cardossier die erste Inverkehrsetzung digitalisiert<br />
werden. Das private Unternehmen<br />
The Motor Chain <strong>–</strong> kurz TMC <strong>–</strong> von CEO Julio<br />
Saiz konzentriert sich dagegen in erster<br />
Linie auf die lückenlose Dokumentation von<br />
Oldtimern.<br />
TMC schafft Vertrauen für Besitzer, Käufer,<br />
Garagen, Auktionshäuser, Sachverständige,<br />
Experten, Versicherer und Historiker, indem<br />
diese alle gemeinsam auf die Informationen<br />
zum Fahrzeug zugreifen können. «Das erste<br />
Auto, das von dieser Art der Digitalisierung<br />
der Dokumentationsunterlagen profitierte,<br />
war der erste je der Öffentlichkeit gezeigte<br />
Jaguar E-Type», verrät Julio Saiz. «Chassis<br />
885005 wurde am 15 März 1961 präsentiert <strong>–</strong><br />
heute gehört der Wagen Christian Jenny.» Der<br />
erste Wagen, der dank der TMC den Besitzer<br />
Nicht mehr nur auf vergilbten Blättern, sondern digital erfasst, von der Community verifiziert und dank der<br />
Blockchain-Technologie auch nicht einfach veränderbar: die digitale Fahrzeuggeschichte bei TMC. Fotos: TMC<br />
wechselte, war ein Porsche 968. Er wurde im<br />
Februar 2020 in den USA samt der digitalen<br />
Unterlagen verkauft. «Wir können die Bedenken<br />
der Eigentümer beziehungsweise der Interessenten<br />
zerstreuen, ob eine Dokumentation,<br />
deren Quellen und die geleistete Arbeit<br />
vertrauenswürdig sind», führt Saiz aus, «da<br />
die Gemeinschaft, die an dieser Geschichte,<br />
der Recherche und der Arbeit beteiligt war,<br />
durch die Blockchain zertifiziert wird.»<br />
Sammler und Oldtimertreffen haben diesen<br />
Vorteil erkannt, inzwischen gibt es Kategorien<br />
und Auszeichnungen für den «Best Documented<br />
Car». Das Clevere an TMC: Neben<br />
der Nutzung der Blockchain-Technologie<br />
sind hier Daten, Fotos und PDFs zu den Oldtimern,<br />
auch Zertifikate sowie persönliche<br />
Daten der Experten hinterlegt und jederzeit<br />
transparent, da stets einsehbar. «Autobesitzer<br />
können so vertrauenswürdige Garagen oder<br />
Zertifizierungsstellen an der Dokumentation<br />
teilhaben lassen», erläutert Saiz. «Dank Profilvalidierung<br />
durch eine echte ID-Karte und<br />
der Blockchain-Protokolle sind die Einträge<br />
unwiderlegbar.» Zudem kann man auch in<br />
aller Ruhe in der Fahrzeuggeschichte stöbern<br />
und dank einer Suchfunktion schneller spezifische<br />
Details finden. Ein spannendes Tool<br />
von Autofans für Autofans, welches die Oldtimer-Community<br />
sicher weiterbringt. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 65
FOKUS DIGITALISIERUNG FOKUS<br />
Remote Diagnostics Service<br />
Experten aus der Ferne<br />
entlasten Werkstätten<br />
RDS 500 steht für Remote Diagnostics Service und ist ab sofort auf dem Schweizer Markt erhältlich. Dank<br />
diesem Service können Gargenbetriebe auf die Anschaffung teurer Gerätschaften verzichten. Ausserdem<br />
erhalten Garagisten mit dem Diagnosegerät bei Kalibrierungsaufgaben von Bosch-Experten Unterstützung.<br />
Und das alles aus der Ferne. Max Fischer<br />
Der Experte bei Bosch hat sofort Zugriff auf das Fahrzeug und kann bei Diagnose- oder Kalibrierungsaufgaben behilflich sein, ...<br />
Moderne Fahrzeuge werden zunehmend<br />
komplexer. Defekte Teile an Fahrzeugen<br />
auszutauschen, ist in vielen Fällen nur mit<br />
Diagnosewerkzeug des betreffenden Herstellers<br />
möglich. Seit kurzem ist das neuste<br />
Remote-Diagnosetool aus dem Hause Bosch<br />
auf dem Schweizer Markt erhältlich. Damit<br />
werden die Garagisten in den Werkstätten<br />
bei Diagnosearbeiten von einem Bosch-Experten<br />
unterstützt. «Das Ziel war es, von<br />
Anfang an einen ausgereiften, stabilen und<br />
einfach zu bedienenden Kommunikationsweg<br />
zwischen Werkstatt und Bosch-Experten<br />
anzubieten, egal, ob telefonisch oder per<br />
Chat», sagt Dirk Appelt, Leiter Automotive<br />
Aftermarket bei Bosch. Die grösste Herausforderung<br />
war es dabei, so Appelt, die technischen<br />
Entwicklungen und Schnittstellen<br />
im Hintergrund zu schaffen, die dann für die<br />
Garagisten eine einfache und intuitive Bedienung<br />
an der Nutzeroberfläche überhaupt<br />
erst ermöglichen. Beim System steht nämlich<br />
der Service im Vordergrund und nicht<br />
die Hardware. Das RDS 500 stellt lediglich<br />
die Verbindung zur Werkstatt her. Für den<br />
Leiter Automotive bei Bosch ist der grösste<br />
Vorteil des Services die Zeitersparnis für den<br />
Garagisten: «Während die Remote Diagnose<br />
läuft und der Experte in unseren Reihen die<br />
Programmierung eines Steuergeräts übernimmt,<br />
können sich Mechaniker um andere<br />
Aufgaben kümmern.»<br />
66<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS<br />
... wenn das Modul RDS 500 mit dem OBD-Stecker am Fahrzeug angeschlossen wurde. Fotos: Bosch<br />
Klein und kompakt: Das neue RDS 500.<br />
Über den OBD-Stecker im Fahrzeug wird das<br />
System via WLAN mit dem Internet verbunden.<br />
Bei schwierigen Diagnosefällen oder im<br />
Fall einer fehlenden Diagnoseeinheit, kann<br />
sich der Experte von Bosch selbst ein Bild des<br />
Fahrzeugspeichers machen und entsprechend<br />
reagieren. Der Gang zu einer OE-Garage, und<br />
die Verwendung unterschiedlicher PassThru-<br />
Zugänge, kann vermieden werden. Beispielsweise<br />
kann beim Austausch eines Bremssystems<br />
bei modernen Fahrzeugen eine Kalibrierung<br />
notwendig sein, die dann remote, also<br />
aus der Ferne, erledigt werden kann. Während<br />
des ganzen Ablaufs steht der Garagist dabei<br />
in direktem Kontakt mit dem Mitarbeiter von<br />
Bosch. In manchen Diagnosesituationen kann<br />
es auch hilfreich sein, wenn sich der Experte<br />
ebenfalls ein Bild vom Fahrzeug oder den betreffenden<br />
Komponenten machen kann. Mit<br />
der Bosch App Visual Connect Pro, die auf Android<br />
und im Apple-Store erhältlich ist, ist das<br />
möglich. Über die Handykamera des Garagisten<br />
kann sich der Bosch-Experte die Situation<br />
so vor Ort direkt anschauen.<br />
Das Service-Angebot beinhaltet das Kommunikationsmodul<br />
RDS 500 und einen<br />
direkten Zugang zum Portal und allen damit<br />
verbundenen Services. Sogenannte Servicetickets<br />
für die Buchung von Ferndiagnosen<br />
können über das Portal im Voraus gebucht<br />
werden. Für Besitzer des KTS560/590 arbeitet<br />
Bosch aktuell an einer Lösung, den Service<br />
auch mit dieser Hardware zu nutzen, damit<br />
nicht zwei unterschiedliche Geräte benötigt<br />
werden. Geplant sei dies, so Appelt, für das<br />
erste Halbjahr 2023. Statt der Anschaffung<br />
teurer Diagnosegeräte können mit dem RDS<br />
auch komplexe Diagnoseaufgaben in der eigenen<br />
Werkstatt erledigt werden und die eigenen<br />
Kunden müssen bei spezifischen Arbeiten<br />
nicht unbedingt an eine Markenvertretung<br />
verwiesen werden. «Die einzige Voraussetzung<br />
für die Verwendung des Services ist eine<br />
stabile Internetverbindung», erklärt Appelt. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>
FOKUS DIGITALISIERUNG FOKUS<br />
5G-Mobilfunkstandard in Fahrzeugen<br />
Rasante Daten als<br />
Chance für Garagisten<br />
Noch vor eineinhalb Jahrzehnten galt ein Smartphone als undenkbar<br />
<strong>–</strong> dann kam das erste iPhone. Ähnlich ist es beim neuen Mobilfunkstandard<br />
5G: Die einstige Zukunftsvision vom rasanten Datenfluss<br />
ist bereits Realität <strong>–</strong> und auch für Autos und damit für alle Garagisten<br />
ein Thema mit Zukunftspotenzial. Cynthia Mira<br />
Der Fortschritt kommt fast unmerklich auf<br />
breiter Front: Erst 2019 ist der neue Mobilfunkstandard<br />
5G in der Schweiz gestartet.<br />
Inzwischen gibt es bereits 7943 Sendemasten<br />
im Land, wie das Bundesamt für Kommunikation<br />
(Bakom) auf Anfrage schreibt. Darunter<br />
fallen auch jene Antennen, die zuvor für 3G<br />
und 4G verwendet wurden. Per Ende 2021 waren<br />
es noch 6729 5G-Antennen, es geht also<br />
schnell voran. Wer mit einem neueren, 5G-fähigen<br />
Handy unterwegs Filme schaut, erlebt<br />
einen massiv schnelleren Datenfluss. Aber<br />
5G ist bei Weitem nicht nur für Smartphone-<br />
Benutzer nützlich, sondern es gibt zahlreiche<br />
weitere Endgeräte, die von 5G profitieren können<br />
<strong>–</strong> auch Autos.<br />
«Die 5G-Technologie erlaubt schnellere Datenübertragung,<br />
eine klar kürzere Reaktionszeit<br />
und zudem mehr Verbindungen gleichzeitig.<br />
Dies schafft die Basis für ganz neue Anwendungen<br />
<strong>–</strong> auch im Mobilitätsbereich», sagt<br />
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung,<br />
Bereich Branchenvertretung. Ein Beispiel<br />
sind sogenannte Over-the-Air-Updates, also<br />
Updates «über die Luft», die bei Fahrzeugen<br />
mit 5G wesentlich schneller erledigt sind.<br />
Was nicht heisst, dass der Garagist überflüssig<br />
würde: Software lässt sich «over the<br />
Air» updaten, aber die Hardware ist auch in<br />
Zukunft auf Werkstattbesuche angewiesen.<br />
Gerne wird 5G auch mit dem Autonomen<br />
Fahren sowie Car2Car-Kommunikation in<br />
Verbindung gebracht. Fahrzeuge, die miteinander<br />
kommunizieren, gelten als unabdingbar<br />
für Autonomes Fahren auf dem<br />
höchsten Level. Weisen sich Autos gegenseitig<br />
auf Verkehrsstörungen und Gefahren<br />
hin, wird der Verkehr flüssiger und sicherer.<br />
Zudem gibt es die Vorstellung von der<br />
Car2X-Connection. Ein konkretes Beispiel<br />
wäre die Vernetzung etwa mit der Apple-<br />
Watch des Fahrers oder Sensoren im Lenkrad,<br />
die auch den Puls messen. Deuten Daten<br />
auf ein gesundheitliches Problem, etwa einen<br />
nahenden Herzinfarkt, hin, würde das Auto<br />
den Rand ansteuern und einen Notruf senden.<br />
Noch ist dies Zukunftsmusik. Fredy Portmann,<br />
Leiter Mission & Business Critical Communication,<br />
stellt fest: «Das sind ganz klar Ideen und<br />
Visionen. Die Realität spielt sich heute im Bereich<br />
mobile Updates, Betriebsdaten und Entertainment<br />
ab.» Zudem sei vorrausschauende,<br />
proaktive Wartung ein Thema, das für Garagisten<br />
in näherer Zukunft interessant sein könne.<br />
Die Auswertung hunderter Sensordaten können<br />
wiederum helfen, die Software von Autos<br />
Zukunft: Ein Blick in die Glaskugel des Mobilfunks.<br />
Foto: Shutterstock<br />
zu verbessern. Die fliessen direkt zwischen<br />
Kunde und Fahrzeughersteller. Als Garagist<br />
stellt sich die Frage, wie man sich positionieren<br />
will.<br />
Mit 5G wird jedoch keine neue Welt aufgetan:<br />
Es erlaubt schlicht, die verfügbare<br />
Bandbreite massiv zu vergrössern. Das grössere<br />
Datenvolumen erlaubt eine stabilere<br />
Versorgung. «Das ist mit der Autobahn<br />
zu vergleichen. Wenn plötzlich eine Spur<br />
mehr vorhanden ist, dann läuft alles flüssiger»,<br />
erklärt Portmann. Der springende<br />
Punkt sei die Datenmenge, welche die Gesellschaft<br />
benötige, und vor allem die Zukunft<br />
erfordere. «Wir sind heute bei Faktor<br />
200 angelangt im Vergleich mit der Datenmenge,<br />
die jede und jeder von uns noch vor<br />
elf Jahren brauchten.» Man stelle sich den<br />
Gotthardtunnel vor, wenn sich davor plötzlich<br />
das 200-fache an Verkehrsaufkommen<br />
staut. Mit 5G wäre dies im übertragenen<br />
Sinne kein Problem mehr. Es sei wichtig,<br />
jetzt die Infrastruktur aufzubauen, um für<br />
die Zukunft gewappnet zu sein. «Die Datenmenge<br />
wird nochmals um ein Vielfaches zunehmen.»<br />
5G bewältigt diese Datenexplosion.<br />
Nur die Umsetzung ist nicht so einfach.<br />
Denn noch immer sind Tausende Gesuche<br />
in den Gemeinden und Städten hängig,<br />
weil in der Bevölkerung Unmut bezüglich<br />
der Strahlungsbelastung aufkommt, ob-<br />
68<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
Die 5G-Technologie soll helfen, die Strassen sicherer zu machen. Noch ist diese Vorstellung aber Zukunftsmusik.<br />
Foto: Shutterstock<br />
wohl sich diese Ängste rein wissenschaftlich<br />
als unbegründet erweisen. «5G stellt<br />
lediglich eine Weiterentwicklung dar, wie<br />
ein neues Modell einer bestehenden Modellreihe.<br />
Sie kann die gleiche Datenmenge<br />
mit weniger Strahlung übertragen.», sagt<br />
Fredy Portmann. Wer vor Mobilfunkstrahlung<br />
Bedenken hat, müsste 5G begrüssen.<br />
«Es ist paradox, denn 5G bedeutet nicht<br />
etwas komplett Neues, sondern eine Weiterentwicklung<br />
bestehender Technologie.<br />
Es macht die Übertragung komfortabler,<br />
Fredy Portmann, Leiter Mission & Business Critical<br />
Communication. Foto: Swisscom<br />
sicherer und sie braucht weniger Energie.»<br />
Nicht zuletzt deshalb will die Organisation<br />
«Chance 5G» Gegensteuer geben, sie will<br />
sachlich zu 5G informieren. Auch der AGVS<br />
ist Partner der Organisation und hat die<br />
Chance für den Mobilitätssektor erkannt.<br />
Mittelfristig wird kaum ein Auto mehr<br />
ohne 5G-Fähigkeit auf den Markt kommen.<br />
Für Garagisten ist die folgende Botschaft<br />
daher zentral: Die vorausschauende Wartung,<br />
die verstärke Kundenbindung sowie<br />
das Erschaffen neuer sogenannter Brand Experience<br />
durch die digitalen Möglichkeiten<br />
schafft neue Geschäftszweige und Potenziale.<br />
Nicht zuletzt hat der Garagist eine Beraterfunktion<br />
in Sachen Mobilität <strong>–</strong> und die<br />
Kundschaft wird den Zusammenhang von<br />
5G und der Mobilität verstehen wollen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
chance5g.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 69
FOKUS DIGITALISIERUNG FOKUS<br />
Diagnose als Service<br />
Per Chat verbunden: So<br />
geht Ferndiagnose heute<br />
Ein Diagnosegerät für moderne Fahrzeuge, das alles kann, gibt es nicht. Viele freie Garagisten stehen<br />
deshalb vor einer schwierigen Wahl, wollen sie in Sachen Fahrzeugreparatur so viele Marken wie möglich<br />
abdecken. Die Hostettler Autotechnik AG setzte sich mit dieser Frage auseinander und hat Lösungen.<br />
So viel vorweg: Wenn etwas nicht funktioniert, liegt das meist an etwas sehr Banalem. Cynthia Mira<br />
Die Hostettler Autotechnik AG hat Alternativen zum Kauf eines Diagnosegerätes ins Leben gerufen:<br />
Sie löst das Problem mit dem Angebot der Diagnose als Service. Foto: Shutterstock<br />
Warum das gewünschte Diagnosegerät kaufen,<br />
wenn man es auch mieten kann? Das<br />
dürften sich viele Garagisten gefragt haben,<br />
die innerhalb der letzten vier Monate zum<br />
neuen «Sorglos-Paket» der Hostettler Autotechnik<br />
AG gegriffen haben. Da in modernen<br />
Autos unzählige Computer verbaut<br />
sind, gehört ein Testgerät für die Diagnose<br />
zur Grundausstattung in jeder Werkstatt.<br />
Dabei genügt freien Garagisten aktuell die<br />
Anschaffung eines Diagnosegeräts meistens<br />
nicht, denn: «Jeder Hersteller hat seine eigene<br />
Logik im Diagnoseablauf, das ist für den Garagisten<br />
schwierig, alles in den Griff zu bekommen»,<br />
sagt Franz Wey, bei der Hostettler<br />
Autotechnik AG, zusammen mit Martin<br />
Joller zuständig für Technik und Aftersales.<br />
Er muss es wissen, ist er doch seit 23 Jahren<br />
bei Hostettler tätig und hat den gesamten<br />
Digitalbereich mit aufgebaut. «Als ich 1999<br />
angefangen habe, war die Situation in der<br />
Autobranche eine ganz andere. Geschweige<br />
denn, als ich die Mechanikerlehre 1977 oder<br />
2002 die Meisterprüfung absolviert habe.»<br />
In seiner jetzigen Funktion sei es vor allem<br />
spannend, öfters auswärts in den Werkstätten<br />
am Puls des Geschehens zu sein, um dort<br />
Probleme zu lösen. Und vor allem, um die<br />
Diagnoselösungen zu präsentieren.<br />
Denn die Hostettler Autotechnik AG hat eine<br />
Alternative zum Kauf mehrerer Diagnosegeräte<br />
ins Leben gerufen: Sie löst das Problem<br />
mit Diagnose als Service. Mit Hostettler Remote<br />
Diagnostic (h-RDx) beispielsweise lancierte<br />
das Unternehmen die erste Lösung zur<br />
Ferndiagnose in der Schweiz. An den Autotechnik<br />
Days im Mai feierte das Produkt Premiere.<br />
Seither wird das Angebot mit nun rund<br />
300 Abonnenten rege genutzt. Besonders die<br />
Live-Demo zeigte damals, wie einfach das<br />
System in der Handhabung ist. Wey: «Mit<br />
dem Angebot können Investitionskosten von<br />
Garagenbetrieben gesenkt werden, denn die<br />
Originalhardware muss nicht mehr erworben<br />
werden, sie wird stattdessen bei Hostettler<br />
mehrfach genutzt.» Alles, was ein Garagist<br />
machen müsse, sei, die h-RDx-Schnittstelle<br />
mit der OBD-Schnittstelle des Autos zu verbinden.<br />
Die Diagnose erfolge dann extern.<br />
Die Hostettler-Spezialisten und ihre Partner<br />
bedienen sich hierfür einer Vielzahl von Original-<br />
und Aftermarket-Testgeräten.<br />
Ein weiterer Vorteil für den Garagisten in der<br />
Ferndiagnose liege darin, dass auch kein grosses<br />
markenspezifi ches technisches Wissen<br />
70<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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vorhanden sein muss und dass die Kommunikation<br />
mit Hostettler über Chat-Funktion<br />
laufe. Der Garagist kann sich entscheiden, ob<br />
er die h-RDx Schnittstelle kaufen oder mieten<br />
will. Wenn er die Schnittstelle mieten<br />
will, kann er diese online über den Teilekatalog<br />
h-base reservieren, bezw. bestellen und<br />
bekommt sie dann mit dem Lieferdienst der<br />
Hostettler Autotechnik AG direkt in direkt in<br />
die Werkstatt geliefert. Einziger Wehrmutstropfen:<br />
Ganz alles kann man mit den Diagnosengeräten<br />
auch nicht gemacht werden. Denn<br />
es gibt kein Diagnosegerät, das alles kann.<br />
«Die meisten und realistischen Fälle sind abgedeckt,<br />
die Schwierigkeit liegt meistens ganz<br />
woanders», sagt Wey. In den Schweizer Werkstätten<br />
sei es nämlich immer noch öfters der<br />
Fall, dass schlicht die WLan-Verbindung zu<br />
schlecht sei. «Wir erleben es immer wieder,<br />
dass es in der Werkstatt grundsätzlich eine<br />
schlechte Verbindung gibt, dann können auch<br />
die besten Geräte ihren Job nicht ausführen.»<br />
Ebenso wichtig ist die Benutzung eines leistungsstarkem<br />
Batterie-Ladegerät. Nur so kann<br />
sichergestellt werden, dass während der ganzen<br />
Diagnosedauer eine konstante Batteriespannung<br />
vorhanden ist. Speziell bei einer<br />
laufenden Programmierung ist es fatal, wenn<br />
die Batteriespannung während eines Eingriffs<br />
unter den Soll-Wert fällt. Die Programmierung<br />
wird dann mitten im Prozess abgebrochen<br />
und das Steuergerät kann Schaden nehmen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autotechnik.ch<br />
Vertrieb durch:<br />
Akzo Nobel Car Refinishes AG<br />
8344 Bäretswil<br />
AMAG Import AG, 6330 Cham<br />
André Koch AG, 8902 Urdorf<br />
Axalta Coating Systems<br />
Switerzland GmbH<br />
mit den Marken Cromax und Spies<br />
Hecker, 4133 Pratteln (Petit-Lancy)<br />
Belfa AG, 8152 Glattbrugg<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 71<br />
8957 Spreitenbach | www.jasa-ag.ch
FOKUS DIGITALISIERUNG FOKUS<br />
Beim Fahrzeug-Check teilt Autosense die Daten<br />
Daten, die der Kunde gerne<br />
seinem Garagisten überlässt<br />
Ein im Fahrzeug integrierter Adapter von Autosense liefert verschiedenste Daten, unter anderem über technische<br />
Fehlermeldungen, Servicefälligkeiten oder die zurückgelegten Distanzen. Diese digitale Vernetzung stärkt die<br />
Beziehung zwischen dem Garagisten und seinem Kunden. Welche Daten aber teilt Autosense konkret mit den<br />
Garagisten, damit diese den Mehrwert nutzen können? Mike Gadient<br />
Der Autosense-<br />
Adapter und die<br />
Fahrzeugdiagnose<br />
funktionieren<br />
trotz der Amag-<br />
Beteiligung am<br />
Unternehmen<br />
auch bei allen<br />
anderen Marken<br />
und Modellen.<br />
Massimo Redigolo, Head of Sales bei Autosense<br />
Informationen in Echtzeit verspricht und liefert<br />
der Fahrzeugassistent von Autosense.<br />
Der handliche OBD2-Diagnosestecker lässt<br />
sich sowohl in neuen als auch älteren Fahrzeugen<br />
installieren. Bei Benzinern ist das<br />
seit 2001 möglich, bei Diesel-Fahrzeugen seit<br />
2004. Garagisten profitieren derweil von der<br />
integrierten Diagnosefunktion. Denn leuchtet<br />
bei einem Kundenfahrzeug die Motorleuchte<br />
auf, erhält auch die Werkstatt eine Nachricht.<br />
Bereits aus der Ferne ist dank der gesammelten<br />
Daten in vielen Fällen ersichtlich, welches<br />
Problem aktuell vorliegt. Somit bleiben Fahrer<br />
und Garagist stets auf dem neuesten Stand<br />
über den Zustand des Autos.<br />
72<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS DIGITALISIERUNG<br />
Mittels Chatfunktion kann der Garagist mit<br />
seinem Kunden Kontakt aufnehmen und ihm<br />
mitteilen, ob ein Werkstattbesuch sofort nötig<br />
ist oder ob die anstehenden Arbeiten mit<br />
dem nächsten, geplanten Wartungsereignis<br />
kombiniert werden können. «Der Garagist<br />
antizipiert das Kundenbedürfnis frühzeitig.<br />
Autosense eröffnet ihm einen neuen Kommunikationskanal<br />
und ermöglicht ein proaktives<br />
Zugehen auf den Kunden», erklärt Massimo<br />
Redigolo, Head of Sales bei Autosense.<br />
Eine direkte Kontaktaufnahme und unmittelbare<br />
Hilfeleistung stärkt das Vertrauen in<br />
den Garagisten und steigert zudem die Loyalität<br />
des Kunden.<br />
Informationen in Echtzeit heisst demnach,<br />
dass der Garagist eine Ist-Analyse des Fahrzeugs<br />
erhält und sich mit Telematiksystemen,<br />
wie jenem von Autosense, auseinanderzusetzen<br />
hat. Bei solchen Lösungen handelt es sich<br />
nicht um eine vorübergehende Erscheinung,<br />
die bald wieder von der Bildfläche verschwindet.<br />
Redigolo weiss: «Der Garagist wird sowieso<br />
mit Telematiksystemen konfrontiert,<br />
sei es durch die Hersteller oder wie bei<br />
unserem Service von unabhängiger Seite.»<br />
Die digitale Vernetzung, die das Serviceportal<br />
Autosense zwischen Fahrzeug, Kunde<br />
und Garagist ermöglicht, wirft jedoch Fragen<br />
rund um die heiss diskutierte Thematik<br />
Datenschutz, Datennutzung und Datensicherheit<br />
auf. «Das Vertrauen unserer Kunden ist<br />
unser höchstes Gut. Aus diesem Grund halten<br />
wir uns jederzeit an das geltende Recht, insbesondere<br />
das Schweizer Datenschutzrecht»,<br />
erklärt Redigolo. Um die Sicherheit zu gewährleisten,<br />
liest Autosense nur Daten aus<br />
und schreibt keine in das Fahrzeugsystem.<br />
«Dass sich Fremde ins Fahrzeug hacken, ist<br />
somit sehr unwahrscheinlich.» Das einstige<br />
Start-up bearbeitet und visualisiert nur diejenigen<br />
Daten, die mitunter für die Dienstleistung<br />
und deren Weiterentwicklung benötigt<br />
werden. Wenn nun der Fahrzeugassistent<br />
am Auto den Gesundheitscheck durchführt<br />
und die Daten an den Garagisten übermittelt,<br />
erfolgt ein solcher Zugriff erstens nie ohne<br />
Einverständnis des Kunden und zweitens nur<br />
in einem begrenzten, für den jeweiligen Service<br />
nötigen Umfang. Der Garagist erhält ausschliesslich<br />
diejenigen Daten, die er für die<br />
Erbringung seiner Leistung benötigt. «Der<br />
Kunde sieht in der App eine abschliessende<br />
Auflistung, welche Daten er der Werkstatt<br />
weitergibt», erklärt Redigolo. Ebenso ist gewährleistet,<br />
dass die Partnerservices in der<br />
Autosense-App durch den Kunden selbst jederzeit<br />
wieder manuell entfernt werden können.<br />
Die Daten, die der Garagist erhält sind: Fahrgestellnummer,<br />
Kilometerstand sowie Informationen<br />
zum Autostatus einschliesslich Fehlercodes,<br />
Treibstoffstand und Motorwarnung.<br />
Aber auch persönliche Daten wie Name, Adresse,<br />
Nationalität, E-Mail und Telefonnummer<br />
und Daten zu Fahrten inklusive Fahrtenlänge.<br />
«Solche Informationen sind wertvoll,<br />
um beispielsweise die Servicefälligkeit vorauszusehen»,<br />
so Redigolo.<br />
Durch das vorhandene Einverständnis des<br />
Kunden mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
ist die Verwendung dieser Daten auch<br />
bereits für den Garagisten geregelt. Dieser erhält<br />
somit einen neuen Kommunikationskanal<br />
mit vielen Auftragschancen und der Pflicht,<br />
die Kundenerwartungen zu erfüllen. Redigolo<br />
erklärt: «Wenn die Warnlampe drei Wochen<br />
leuchtet und der Garagist keinen Kontakt<br />
aufnimmt, beginnt sich der Kunde zu fragen,<br />
weshalb er die Daten überhaupt teilen soll.<br />
Der Kunde muss den Mehrwert erkennen.»<br />
Gelingt dies, sind der Autosense-Adapter und<br />
die Fahrzeugdiagnose sowohl für den Kunden<br />
als auch für den Garagisten gleichermassen<br />
gewinnbringend. Der Werkstatt winkt eine<br />
Erleichterung im Arbeitsalltag und eine Stärkung<br />
der Kundenbeziehung. <<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.autosense.ch<br />
Welche Daten er mit dem Garagenbetrieb teilt, bestimmt<br />
der Kunde selbst. In diesem Beispiel handelt es sich<br />
um Informationen, die der Garagist benötigt, um seine<br />
Dienstleistung zu vollbringen. Die Aufzählung der Daten,<br />
die weitergegeben werden, ist abschliessend.<br />
Fotos: Autosense<br />
Revidiertes Datenschutzgesetzt: Wichtig für Garagisten und ihre Partner<br />
Im Rahmen der Registrierung benötigt Autosense<br />
personenbezogene Daten wie Name, Telefonnummer<br />
oder Adresse des Besitzers sowie<br />
Fahrgestellnummer des Fahrzeugs. Wichtig:<br />
Autosense kann die Daten des Fahrzeuges<br />
lediglich auslesen. Ein aktiver Zugriff oder eine<br />
Einflussnahme auf das Fahrzeug ist nicht möglich<br />
Damit Autosense auch künftig die Vorgaben<br />
des Datenschutzgesetzes vollumfänglich erfüllt,<br />
werden bereits heute Details angepasst. Grund<br />
dafür ist das revidierte Datenschutzgesetz, das<br />
per 1. September 2023 in Kraft tritt.<br />
Garagisten sind gut beraten, das Datenschutzkonzept<br />
des eigenen Betriebes bis dahin ebenfalls<br />
rechtzeitig zu überprüfen und gegebenenfalls<br />
anzupassen. Bei der Beschaffung von<br />
Personendaten gilt nämlich eine Informationspflicht.<br />
Der Kunde muss bei einem Neuwage -<br />
kauf zum Beispiel zwingend darüber informiert<br />
werden, dass von ihm Personendaten erhoben<br />
werden. Insbesondere müssen die Zwecke der<br />
Datenbearbeitung bekannt sein. Simple Abläufe<br />
wie der Anmeldeprozess beim Newsletter gilt es<br />
durch die Garagisten auch zu analysieren. Eine<br />
E-Mail zur Bestätigung der Anmeldung ist künftig<br />
Standard. Der AGVS und der Schweizerische<br />
Leasingverband haben die relevantesten Informationen<br />
zusammengetragen und verschiedene<br />
Checkliste erstellt.<br />
Zu den Checklisten für Garagisten:<br />
agvs-upsa.ch/node/29 466<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 73
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
«Tag der Schweizer Garagisten» 2023<br />
Selbstbewusst ein Zeichen für<br />
das Auto setzen<br />
«Der Tag der Schweizer Garagisten» gehört zu den jährlichen Höhepunkten im Kalender des Schweizer<br />
Autogewerbes. Der Erfolg der letzten Jahre ist für den AGVS auch eine Verpflichtung. Jetzt steht das<br />
abwechlsungsreiche Programm für die nächste <strong>Ausgabe</strong> <strong>–</strong> und Anmeldungen sind möglich. Reinhard Kronenberg<br />
Das Programm des nächsten «Tag der Schweizer Garagisten» steht<br />
unter dem Titel: «Das Auto: Faszination mit Zukunft». «Damit will der<br />
AGVS zum Auftakt des Schweizer Wahljahres 2023 ein selbstbewusstes<br />
Zeichen setzen», erklärt AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter<br />
die Zielsetzung. Es gehe darum, verantwortungsvoll für den motorisierten<br />
Individualverkehr einzustehen und den Wert, den dieser für<br />
Wirtschaft und Gesellschaft in der Schweiz einnehme, zu würdigen.<br />
«Gleichzeitig geht es auch darum, auf den Widerspruch aufmerksam<br />
zu machen, dass das Auto trotz immenser Fortschritte in Technologie,<br />
Sicherheit und Ökologie politisch unter einem besonders grossen<br />
Druck steht», sagt Hurter. «Das hat auch damit zu tun, dass einem<br />
grossen Teil der Bevölkerung nicht bewusst ist, welchen Beitrag das<br />
Auto für unser Wirtschaftswachstum und unseren Wohlstand leistet.»<br />
Ziel der Veranstaltung ist es, im Wahljahr 2023 die wirtschaftliche und<br />
politische Bedeutung des Automobils, der Autobranche und damit des<br />
Autogewerbes aufzuzeigen.<br />
Gleichzeitig wird es am «Tag der Schweizer Garagisten» 2023 auch darum<br />
gehen, die «Faszination Auto» zu leben und zu zelebrieren, ohne<br />
die damit verbundenen ökologischen Herausforderungen zu negieren.<br />
Die Verpflichtung von kompetenten und anregenden Referenten und<br />
Diskussionsteilnehmern soll, wie immer und als klarer Auftrag an das<br />
Programm, einen so inspirierenden wie lehrreichen und mit einem<br />
hohen Nutzen versehenen Tag garantieren.<br />
74<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG DER SCHWEIZER GARAGISTEN<br />
Konkret: Der «Tag der Schweizer Garagisten» ermöglicht Einsichten in<br />
die Gedankenwelt der EU zu deren Verkehrs- und Umweltpolitik. Dafür<br />
zur Verfügung stehen wird Daniel Mes aus dem Kabinett von EU-Vizepräsident<br />
Frans Timmermanns. Prof. Dr. Reiner Eichenberger wird als<br />
Ökonom die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Autobranche<br />
in der Schweiz aufzeigen <strong>–</strong> das passt aus Sicht des AGVS perfekt<br />
zum Auftakt des eidgenössischen Wahljahres 2023. Lebendige und<br />
spannende Diskussionsrunden gehören zur Tagung des AGVS. Dieser<br />
Tradition folgt das Gespräch zwischen Jürg Röthlisberger, Direktor des<br />
Bundesamtes für Verkehr (Astra), Bernard Lycke, dem Generalsekretär<br />
der europäischen Vereinigung der Garagisten (Cecra), sowie Nationalrat<br />
Jürg Grossen, Präsident der Grünliberalen Partei der Schweiz. Eröffnet<br />
wird das Nachmittagsprogramm durch Mario Illien, den man nicht mehr<br />
näher vorstellen muss. Das Gespräch mit ihm und Unternehmer Flavio<br />
Helfenstein dreht sich einerseits um den Technologietransfer vom Rennsport<br />
zur Massenproduktion und anderseits um ein Thema, für das sich<br />
der Churer seit längerer Zeit einsetzt: Technologietransfer und Synfuels.<br />
Ebenfalls am Nachmittag wird das Thema «Agenturmodelle» vertieft <strong>–</strong><br />
in einem Referat von Advokat Tobias Treyer und anschliessend in einer<br />
Diskussion zwischen Antje Woltermann vom Zentralverband Deutsches<br />
Kraftfahrzeuggewerbe sowie dem Unternehmer und ESA-Präsident Hubert<br />
Waeber. Ebenfalls am Nachmittag zeigt Kurt Möser als Technikhistoriker<br />
mit einem Blick zurück, wohin das Auto der Zukunft fährt. Eingeladen<br />
ist an diesem Tag auch Fritz Kaiser, Finanzunternehmer, Investor,<br />
Philanthrop <strong>–</strong> und leidenschaftlicher Autosammler.<br />
Anmelden kann man sich ab sofort auf der Website der Veranstaltung:<br />
agvs-upsa.ch/de/tagung2023<br />
Beachten Sie, dass die Veranstaltung in den vergangenen Jahren regelmässig<br />
mindestens einen Monat im Voraus ausgebucht war; es lohnt<br />
sich, seinen Platz bereits vorzeitig zu reservieren. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/Tagung2023<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten» und das «Dîner des garagistes» wird von folgenden Partnern unterstützt:<br />
Presentingpartner Tagesprogramm Presentingpartner «Dîner des garagistes» Goldpartner Shuttle Goldpartner Guests<br />
Medienpartner<br />
Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />
Bronzepartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 75
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Auftritt in ungewohnter Umgebung<br />
Im Herzen der Berner Alpen <strong>–</strong> autoberufe.ch inspiriert am Freestyle Roots in Thun<br />
ugi. Am 3. und 4. September fand im Strandbad Thun BE der Event<br />
Freestyle Roots statt. Autoberufe.ch war dabei und begeisterte das<br />
Publikum mit einigen Attraktionen. So wurde im Event-Village im<br />
Thuner «Strämu» am Stand von autoberufe.ch konstruiert, experimentiert,<br />
gespielt und fotografiert. 12 Lernende aus dem Automobilgewerbe<br />
Berner Oberland begeisterten am Samstag und Sonntag den<br />
zukünftigen Nachwuchs. Viele Fragen des Publikums konnten durch<br />
das Standpersonal beantwortet werden.<br />
1<br />
Die Besucherinnen und Besucher der Workshops autoberufe.ch verliessen<br />
mit reichen Erfahrungen und Lachen im Gesicht die Autowelt. <<br />
2<br />
3<br />
1 Spiel und Spass am<br />
Stand von autoberufe.ch<br />
im Strandbad.<br />
Fotos: AGVS-Sektion<br />
Berner Oberland<br />
2 Beste Werbung für die<br />
Autoberufe: Mit Humor<br />
wurde den Besuchenden<br />
die vielfältige Welt der<br />
Autoberufe näher gebracht.<br />
3 Das Team war mit<br />
Engagement und Herzblut<br />
dabei.<br />
Nachwuchs in Biasca geehrt<br />
90 Absolventen durften Ende August im Centro Professionale UPSA in Biasca TI ihr verdientes Diplom entgegennehmen<br />
Pd/cym. Es war ein wichtiger Tag am Donnerstag, dem 25. August,<br />
in Biasca: Im Centro Professionale des AGVS fand die jährliche Preisverleihung<br />
für die Absolventen der drei Berufswege Automobil-Assistent/-in<br />
EBA, Automobil-Mechatroniker/-in EFZ und Automobil-<br />
Fachmann/-frau EFZ statt. Die jungen Berufsleute erhielten nach erfolgreichem<br />
Abschluss ihr Zertifikat, das ihre berufliche Kompetenz<br />
bestätigt. Zur Diplomübergabe versammelten sie sich mit den Gästen<br />
für diesen Anlass auf dem Vorplatz der Schule. Erfreulicherweise<br />
herrschte schönes Wetter.<br />
Die 90 Absolventen bestätigen wie auch ihre Vorgänger und Nachfolger<br />
die erfolgreiche Strategie, welche die AGVS-Sektion Tessin verfolgt.<br />
Der Verband setzt sich seit jeher dafür ein, dass in den Werkstätten<br />
höchste Professionalität, qualitativ hochwertige Dienstleistungen<br />
und maximale Effizienz gelebt und angeboten werden können. Dies<br />
erfordert grosse Aufmerksamkeit, Vorbereitung und viel Leidenschaft.<br />
Diese Absolventen blicken auf einen langen und aufregenden Weg zurück. An der<br />
Diplomübergabe herrschte grosse Zufriedenheit.<br />
Die Begeisterung der Absolventen und der Gäste war auch an<br />
der Feier spürbar, motiviert durch die kurze Ansprache von Davide<br />
Pedretti, Leiter des Centro Professionale Tecnico in Biasca. Gelobt wurden<br />
am Anlass mitunter die Beständigkeit der Werte, wie Engagement<br />
und Willenskraft, in einer Welt, die ständigen Veränderungen unterworfen<br />
ist. Die Herausforderungen hätten die jungen Leute positiv<br />
angenommen, auch dank der Professionalität der Lehrer, Lehrmeister<br />
und Prüfungsexperten, die ihnen auf diesem langen und spannenden<br />
Weg zur Seite standen und weiterhin stehen werden. <<br />
76<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Junge Fachkräfte zeigen Biss: Zwei Sieger bei ZürichSkills<br />
Züricher Berufsmeisterschaft erstmals in der Motorworld des «The Valley» in Kemptthal ZH<br />
jas. Dort, wo einst Maggi-Suppen im grossen Stil gekocht wurden, ist<br />
mit der Motorworld im «The Valley» in Kemptthal ZH eine spannende<br />
Location für Auto- und Rennsportfans entstanden. Seit Mitte 2021<br />
bildet die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW)<br />
hier auch Automobilmechatroniker aus. Ein idealer Ort also für die<br />
Berufsmeisterschaften für Automobil-Mechatroniker und -Fachleute<br />
der AGVS-Sektion Zürich, die seit 2017 stattfinden.<br />
Sepp Janko Horath ist bislang ganz zufrieden mit seiner Leistung: «Ich<br />
habe zwar noch nicht allzu viele Posten absolviert, aber bisher läufts<br />
rund.» Der Anstoss zur Teilnahme kam bei Horath vom Werkstattleiter,<br />
«nun nutze ich diese Berufsmeisterschaft gleich als Übung und<br />
Vorbereitung aufs QV.» Einen Knackpunkt stellt bei den Meisterschaften<br />
der Posten bei Experte und STFW-Fachlehrer Patrick Bührer dar:<br />
«Wer Elektronik nicht verstanden hat, der wird hier in den 35 Minuten<br />
nicht weit kommen.» Eigentlich gäbe es am Common-Rail-Motor<br />
drei Fehler zu entdecken, wenn man die Schaltpläne vorher richtig<br />
studiert hat. «Für einige war es ein Stolperstein, aber wir hatten auch<br />
diverse, welche die Aufgabe sehr gut lösten», ergänzt Bührer.<br />
Moana Baldegger überlegt, wie das Getriebe-Puzzle zu lösen ist, während Experte<br />
Markus Arnet ihren Lösungsansatz aufmerksam beobachtet. Foto: AGVS-Medien<br />
Dem Wechsel von der Berufsmeisterschaft von der Auto Zürich zur<br />
neuen Location in der Motorworld des «The Valley» in Kemptthal<br />
ZH kann der Experte auch Positives abgewinnen. Klar habe es nicht<br />
mehr die Massen an Zuschauern, die den jungen Berufsleuten über die<br />
Schulter sehen würden, dafür könnten sie in einer tollen Atmosphäre,<br />
die genau ihrer Passion entspreche, arbeiten. Denn die jungen Berufsleute<br />
suchen <strong>2022</strong> zwischen exklusiven Rennwagen, einem Pal-V <strong>–</strong><br />
einer Mischung aus Fahr- und Flugzeug <strong>–</strong>, diversen Old- und Youngtimern<br />
sowie Motorsport-Devotionalien an den einzelnen Posten nach<br />
den versteckten Fehlern oder versuchen wie Moana Baldegger ein zerlegtes<br />
Getriebe wieder zusammenzusetzen.<br />
Während die Lernende von Andis-Garage aus Dorf die Einzelstücke<br />
sauber sortiert, steigt ihre Nervosität bereits sichtlich. «Das macht<br />
man im Betrieb kaum noch, und wenn, dann nimmt man es ja auch<br />
auseinander und macht die Auslegeordnung selbst», erklärt ihr Chef<br />
und Lehrmeister André Rüedi. Doch die einstige Bäckerin, die bei<br />
ihm nun eine verkürzte Mechatroniker-Lehre absolviert, schlägt sich<br />
gut. «Als kleiner Betrieb wollte ich gar keinen Lehrling, aber es macht<br />
Spass, mit ihr zu arbeiten. Ihr muss man auch nicht erklären, was ein<br />
sauberer Arbeitsplatz ist oder wie man mit Kunden umgehen muss.»<br />
In der Zwischenzeit hat Moana es soeben geschafft und bis auf das<br />
Zahnrad für den Rückwärtsgang das Getriebe-Puzzle gelöst, und zwar<br />
innerhalb der vorgegeben 20 Minuten. «Yeah!!!», meint sie mit triumphierend<br />
geballter Faust, «anfangs dachte ich, das packe ich nie. Dann<br />
habe ich alles schön , wofür es ja auch Punkte gibt.»<br />
Experte und STFW-Fachlehrer Patrick Bührer schaut genau hin, was Teilnehmer Lui<br />
Pascal Calderone aufzeichnet. Foto: AGVS-Medien<br />
Bei der Premiere in der Motorworld des «The Valley» in Kemptthal ZH gab es bei den<br />
ZürichSkills gleich zwei Sieger. Foto: AGVS-Sektion Zürich<br />
Auch der Experte strahlt. Und selbst wenn Markus Arnet keinem Teilnehmenden<br />
einen Hinweis auf dessen Abschneiden geben darf, meint<br />
er anerkennend: «Toll, wenn jemand mit so vielen Emotionen dabei<br />
ist.» Etwas gelassener, aber deswegen nicht mit weniger Elan, sucht<br />
Gian Ramon Rigonalli nach Fehlern an der Zweizonen-Klimaanlage.<br />
«Das ist für mich ein recht schwieriger Posten, da ich mich im Betrieb<br />
normalerweise nicht damit beschäftige. Für mich ist die Teilnahme<br />
eine gute Zwischenkontrolle, was für das QV noch zu lernen ist», erläutert<br />
der Lernende der Garage Bamert AG in Uster. Die einzelnen<br />
Posten am besten bewältigt haben an den beiden Wettkampftagen<br />
übrigens Nico Nebel von der Werkstatt Csico Vintage Workshop in<br />
Hinwil und Elia Di Domenico von der Amag Jona mit der genau gleichen<br />
Gesamtpunktzahl. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 77
BILDUNG<br />
SwissSkills <strong>2022</strong><br />
Die ganze Automobilbranche<br />
feiert ihre neuen Champions<br />
Die besten Automobil-Mechatroniker/-innen des Landes kämpften vom 7. bis 11. September im Rahmen der<br />
SwissSkills <strong>2022</strong> um den Schweizer Meistertitel. 20 Talente traten in der Bern Expo gegeneinander an und<br />
lieferten sich einen spannenden Wettkampf. Tausende Schülerinnen und Schüler sorgten für eine eindrückliche<br />
Kulisse. Als Sieger ging der 20-jährige Fabio Bossart aus Schötz LU hervor. Cynthia Mira<br />
Der Hellcat-Motor der Schweizer Firma Helftec<br />
aus dem Driftcar Nissan S14 heulte am<br />
Tagesende in der Halle 2.2 jeweils laut auf,<br />
wenn eine Gruppe der insgesamt 20 Automobil-Mechatroniker/-innen<br />
ihre Arbeit an<br />
den fünf Posten beendet hatte. Jedes Talent<br />
stellte die eigenen Fähigkeiten über sechs<br />
Stunden verteilt auf zwei Tage unter Beweis.<br />
Um die Fehler und Manipulationen an den<br />
Fahrzeugen zu finden, blieben pro Posten anderthalb<br />
Stunden Zeit. Bereits um 7.30 Uhr<br />
hiess es deshalb bei der Jungmannschaft:<br />
volle Konzentration. Für Fabio Bossart ging<br />
am Samstag ein Traum in Erfüllung. Er darf<br />
sich ab sofort Schweizer Meister der Automobil-Mechatroniker<br />
nennen. «Diese Goldmedaille<br />
bedeutet mir viel. Wie viel wird sich<br />
noch zeigen. Aber es ist sicher das Beste, was<br />
mir passieren konnte», sagte er kurz nach<br />
der Siegerehrung. Seine Laufbahn startete<br />
der 20-Jährige im Nutzfahrzeugbereich in<br />
der Grund AG Fahrzeuge in Triengen LU. Er<br />
arbeitet derzeit im Personenwagenbereich der<br />
Luzerner Auto Birrer AG in Sursee. Auf die<br />
Frage, wie er die SwissSkills erlebte, meinte<br />
der Sieger: «Es war ein fairer Wettkampf und<br />
die Aufgaben waren alle praxisnah, man hat<br />
die Fehler wirklich gesehen. Natürlich war jeweils<br />
ein gewisser Druck da, aber den Posten<br />
Motor und Mechanik konnte ich richtig geniessen.<br />
Es war mein letzter Posten und einen<br />
Motor auseinander- und wieder zusammenzuschrauben,<br />
ist einfach nur geil!»<br />
ich den SwissSkills und allen Personen, die<br />
dahinterstehen, etwas zurückgeben will»,<br />
sagt er. «Mir hat meine Teilnahme 2016 auf<br />
meinem Weg enorm geholfen und ich konnte<br />
viele Kontakte knüpfen, die bis heute wichtig<br />
sind.» Bulfoni holte 2016 die Silbermedaille<br />
und reiste 2017 mit der Schweizer Delegation<br />
nach Abu Dhabi an die WorldSkills. Die Bedeutung<br />
solcher internationaler Erfolge der<br />
Schweizer Equipe hob Charles-Albert Hediger,<br />
Mitglied des AGVS-Zentralvorstandes, in seiner<br />
Rede anlässlich des Apéros für die Sponsoren<br />
und geladenen Gäste am Donnerstagabend<br />
hervor: «Die Erfolge der Schweizer Talente<br />
an internationalen Wettkämpfen zeigen,<br />
was für ein hochstehendes und funktionierendes<br />
Ausbildungssystem wir haben.»<br />
Dieses System verhalf auch dem Zweit- und<br />
Drittplatzieren zu Höchstleistungen. Auf das<br />
Siegerpodest stieg am Samstag als Silbermedaillengewinner<br />
Nevio Bernet, Automobil-<br />
Mechatroniker aus Ufhusen LU. Der 19-Jährige<br />
hatte die Lehrabschlussprüfung erst die-<br />
sen Sommer hinter sich gebracht und sagte<br />
dazu: «Ein so gutes Resultat habe ich nicht<br />
erwartet, es ist ein toller Erfolg.<br />
Ich hatte nach dem Wettkampf besonders bei<br />
den Aufgaben zur Elektrik ein gutes Gefühl.»<br />
Fortsetzung Seite 80<br />
Es ist ein Sieg, der vielen Talenten in den vergangenen<br />
Jahren schon manche Türe geöffnet<br />
hat und der einer Karriere mächtig Schub<br />
verleihen kann. Das bestätigt beispielsweise<br />
der Bündner Riet Bulfoni. Er fungierte an den<br />
SwissSkills als Experte. «Ich bin hier, weil<br />
78<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1 Durfte sich nach seinen Leistungen die Goldmedaille<br />
als neuer Schweizer Meister umhängen: Fabio<br />
Bossart aus Schötz LU. Der 20-Jährige schloss<br />
seine Lehre im Nutzfahrzeugbereich in der Grund AG<br />
Fahrzeuge in Triengen LU ab und arbeitet derzeit im<br />
Personenwagenbereich in der Luzerner Auto Birrer<br />
AG in Sursee.<br />
2 Erst im Juli nahm er sein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis<br />
als Automobil-Mechatroniker entgegen.<br />
Nun trägt er die Medaille um den Hals: Nevio Bernet<br />
aus Ufhusen LU holte sich den zweiten Platz. Der<br />
19-Jährige absolvierte seine Lehre in der Luzerner<br />
Dorfgarage Wagner AG in Zell. «Ich wollte einfach<br />
mal schauen, wie es so läuft», sagte er im Vorfeld<br />
noch eher bescheiden. Foto: AGVS-Medien<br />
3 Löste die Aufgaben mit Bravour: Den dritten Platz<br />
holte sich verdient Noah Frey aus Studen BE. Er<br />
arbeitet als Automobil-Mechatroniker bei der Amag<br />
in Biel.<br />
Auf dem Podest gelandet: (v. l. n. r)<br />
Nevio Bernet aus Ufhusen LU<br />
(Silber), Fabio Bossart aus Schötz<br />
LU (Gold) und Noah Frey aus Studen<br />
BE (Bronze). Die drei Talente verwiesen<br />
mit ihrer ausserordentlichen<br />
Leistung die 19 anderen gleichaltrigen<br />
Automobil-Mechatronikerinnen<br />
und -Mechatroniker mit Jahrgang<br />
2001 und jünger auf die weiteren<br />
Plätze. Foto: SwissSkills<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 79
BILDUNG<br />
Ehre, wem Ehre<br />
gebührt: Bundesrat<br />
Guy Parmelin gratuliert<br />
den Talenten,<br />
die auf dem Podest<br />
gelandet sind.<br />
Foto: SwissSkills<br />
Florent Lacilla bereitete sich in<br />
Bern auf die WorldSkills vor<br />
Die Bronzemedaille holte sich Noah Frey aus<br />
Studen BE. Er zeigte sich nach der Siegerehrung<br />
überrascht: «Ich habe einen Podestplatz<br />
nicht erwartet. Es war zum Teil auch<br />
sehr anspruchsvoll». Er löste die Aufgaben<br />
an den fünf Posten Motormanagement, Karrosserie/Elektrik,<br />
Bremsen, Fahrwerk und Lenkung<br />
sowie Motomechanik aber mit Bravour.<br />
Wie schwierig das ist, weiss Markus Schwab,<br />
beim AGVS zuständig<br />
für Automobiltechnik<br />
& Prüfungen. Er zeichnet<br />
seit 2018 bei den<br />
SwissSkills für den Aufbau<br />
und den Ablauf der<br />
Prüfungen verantwortlich.<br />
«Alle Probleme und<br />
Fehler zu lösen, ist sehr<br />
schwierig. Um das zu<br />
erreichen, muss alles<br />
optimal laufen», sagt er. Zudem dürfe man den<br />
Stressfaktor an der Messe nicht vergessen. «Es<br />
ist eine Prüfungssituation, entsprechend sind<br />
einige auch nervös. Am Rand stehen zudem<br />
viele Besuchende und schauen zu.»<br />
«Einen Motor<br />
auseinander- und wieder<br />
zusammen zuschrauben,<br />
das ist einfach nur geil!»<br />
Fabio Bossart,<br />
Schweizer Meister<br />
In der Tat schlenderten jeden Tag Tausende<br />
Gäste zum Messestand des AGVS. Sie informierten<br />
sich auf einer Fläche von 770 Quadratmetern<br />
über die vielseitige Berufswelt.<br />
Einige Besuchende kamen bereits mit Fragebögen.<br />
Sie wollten zum Beispiel die Sonnenund<br />
Schattenseiten der Autoberufe wissen.<br />
Eine Antwort: «Es kann in der Reifenwechselsaison,<br />
die schon bald wieder ansteht, in<br />
der Werkstatt manchmal<br />
Stress bedeuten,<br />
aber die Vielseitigkeit<br />
gerade mit den neuen<br />
Antriebstechnologien<br />
macht die verschiedenen<br />
Ausbildungswege<br />
in der Automobilbranche<br />
zu einem enorm<br />
spannenden und innovativen<br />
Berufsfeld mit<br />
reellen Zukunftschancen», sagt Olivier Maeder,<br />
AGVS-Geschäftsleitung, zuständig für den<br />
Bereich Bildung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch<br />
An den SwissSkills strahlte Florent Lacilla<br />
nicht nur von den Werbeplakaten beim<br />
AGVS-Messestand, sondern der Champion<br />
2020 war selbst zugegen.<br />
Vom 25. bis 28. <strong>Oktober</strong> findet in Dresden<br />
der Wettkampf in der Disziplin «Kfz-Mechatronik»<br />
statt. Dresden ist ein Ort, der Lacilla<br />
bestens bekannt ist und ein gutes Omen darstellt.<br />
Im vergangenen Jahr trat er hier am<br />
Euro-Cup an und holte sich die Goldmedaille.<br />
Die SwissSkills hatte er 2018 und 2020<br />
gewonnen. Lacilla hat somit reelle Chancen,<br />
auch an den WorldSkills zu brillieren. Dass er<br />
in Bern selbst als Botschafter die Faszination<br />
Autoberufe hinaustrug, sei für ihn nur<br />
logisch, wie er sagte. Am Sonntag nutzte<br />
er zudem die Plattform in Bern, um selbst<br />
für die WorldSkills <strong>2022</strong> zu trainieren. Hierzu<br />
kamen auch seine internationalen Kollegen<br />
in die Schweiz. Mit den Kandidaten aus<br />
Frankreich und Italien (Südtirol) sowie dem<br />
Kandidaten aus Deutschland bestritt Lacilla<br />
in der Bern Expo einen Trainingswettkampf,<br />
um gemeinsam am Ziel zu arbeiten:<br />
Gewinnen. Am Ende aber wird auch an den<br />
Special Edition WorldSkills <strong>2022</strong> nur einer der<br />
Beste sein.<br />
Regionale Fahrzeugteile-Kompetenz? Bei den Mitgliedern der UGS <strong>–</strong> «Union der freien Fahrzeugteile Grossisten der Schweiz» werden Sie fündig:<br />
Aupro AG<br />
aupro.ch<br />
6370 Stans<br />
Auto Teile Zürich AG<br />
autoteile-zuerich.ch<br />
8003 Zürich<br />
Autoteile Rümlang AG<br />
autoteile-ruemlang.ch<br />
8153 Rümlang<br />
Autoteile Wetzikon AG<br />
atw-ag.ch<br />
8620 Wetzikon<br />
Bellino Fournitures<br />
bellinonet.com<br />
1400 Yverdon-les-Bains<br />
Bosshard AG<br />
bosshard-ag.ch<br />
8500 Frauenfeld<br />
Caron Fahrzeugtechnik AG<br />
caron-fahrzeugtechnik.ch<br />
9450 Altstätten<br />
General Parts GmbH<br />
generalparts.ch<br />
4127 Birsfelden<br />
Hänni Autoteile GmbH<br />
haenni-autoteile.ch<br />
3322 Urtenen-Schönbühl<br />
Nova Parts GmbH<br />
novaparts.ch<br />
4663 Aarburg<br />
NS Autoersatzteile AG<br />
nsautoersatzteile.ch<br />
4513 Langendorf<br />
Pege Parts GmbH<br />
pegeparts.ch<br />
6294 Ermensee<br />
Promptauto SA<br />
promptauto.ch<br />
6528 Camorino<br />
ugs-swiss.ch
BILDUNG<br />
Revidierte Kaufmännische Grundbildung<br />
Online-Infoveranstaltung:<br />
Die wichtigsten Änderungen<br />
Im Sommer 2023 starten in der Automobilbranche die revidierten Ausbildungen zur Kauffrau/-mann EFZ.<br />
Die Neuerungen sollen den sich verändernden Anforderungen der Arbeitswelt gerecht werden und sich<br />
konsequenter an der Berufspraxis ausrichten. Der AGVS organisiert mehrere Online-Informationsveranstaltungen<br />
für Berufsbildner/-innen und Praxisbildner/-innen. Max Fischer und Cynthia Mira<br />
Die einzige Konstante ist Veränderung. Dies<br />
trifft auch auf den Lehrinhalt der beliebtesten<br />
Grundausbildung der Schweiz zu: Die kaufmännischen<br />
Berufe Kauffrau/Kaufmann EFZ<br />
und Kauffrau/Kaufmann EBA werden alle fünf<br />
Jahre auf ihre Aktualität überprüft. Im Juni<br />
2021 haben sich die Schweizerische Konferenz<br />
der Kaufmännischen Ausbildungs- und<br />
Prüfungsbranchen (SKKAB) und die Interessengemeinschaft<br />
Kaufmännische Grundbildung<br />
(IGKG) darauf geeinigt, dass die neuen<br />
Ausbildungswege im Sommer 2023 starten<br />
sollen. Schliesslich werden von jungen Menschen<br />
in einer digitalen Arbeitswelt auch rascher<br />
neue Kompetenzen gefordert. Während<br />
Routinearbeiten abnehmen, werden Sprachkenntnisse<br />
und Eigenkompetenzen, darunter<br />
fallen etwa Selbstorganisation und Reflexion,<br />
immer wichtiger.<br />
Auch Berufsbildner/-innen und Praxisbildner/-<br />
innen sind gefordert, um den jungen Berufsleuten<br />
nach wie vor das optimale Umfeld zu<br />
bieten. Sie sind Vorbild und Coach zugleich, indem<br />
sie beobachten, antizipieren, sich authentisch<br />
geben sowie Empathie und Engagement<br />
zeigen. Gleichzeitig bringen sie ihr Wissen und<br />
ihre Erfahrung ein. Sie haben einen entscheidenden<br />
Beitrag daran, dass die Umsetzung der<br />
Reform 2023 in der kaufmännischen Grundbildung<br />
gelingt. Die vom AGVS organisierte<br />
Online-Informationsveranstaltung zur Einführung<br />
ist kostenlos und dauert rund anderthalb<br />
Stunden.<br />
Ziel ist es, allgemeine Informationen zur revidierten<br />
Ausbildung zu erhalten. Die Teilnehmenden<br />
wissen danach über die Neupositionierung<br />
der Ausbildung zur Kauffrau/-mann<br />
EFZ, Branche Automobil-Gewerbe, umfassend<br />
Bescheid und kennen die wichtigsten Dokumente,<br />
die in diesem Zusammenhang heruntergeladen<br />
werden können. Zudem wird<br />
ein grober Überblick über die Lernplattform time2learn<br />
gegeben. Der Kurs hilft weiter, auch<br />
selbst Lernende zu rekrutieren und Massnahmen<br />
für den eigenen Betrieb abzuleiten. Und<br />
nicht zuletzt haben die Teilnehmenden die Gelegenheit,<br />
all ihre Fragen zu stellen. Referent<br />
ist Hans Pfister, Präsident der Kommission<br />
Kaufmännische Grundbildung (K-KG). <<br />
Neuerungen in Kürze<br />
Kauffrau/Kaufmann EBA:<br />
Auf Stufe EBA ist neu eine erste Fremdsprache<br />
auf Niveau A2 für alle Lernenden<br />
obligatorisch (zweite Landessprache oder<br />
Englisch) und im Bildungsplan verankert. Damit<br />
wird der Bedeutung der Kommunikation<br />
für Lernende im kaufmännischen Berufsumfeld<br />
auch auf Stufe EBA Rechnung getragen.<br />
So kann das auf Sekundarstufe I vorgegebene<br />
Sprachniveau A2 erhalten werden.<br />
Kauffrau/Kaufmann EFZ:<br />
Auf Stufe EFZ wird mit den Wahlpflichtbereichen,<br />
den Vertiefungsmöglichkeiten<br />
im dritten Ausbildungsjahr (Option) und der<br />
Möglichkeit, die integrierte Berufsmaturität<br />
abzulegen, auf die unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen und Stärken der Lernenden<br />
und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
der Lehrbetriebe eingegangen. Auf dieser<br />
Stufe sind zwei Fremdsprachen obligatorisch<br />
(Landessprache oder Englisch). In der ersten<br />
Fremdsprache erwerben die Lernenden<br />
vertiefte mündliche und schriftliche Kompetenzen.<br />
Im Rahmen der Wahlpflichtbereiche<br />
kann zwischen der zweiten Fremdsprache<br />
und der individuellen Projektarbeit (mündliche<br />
Kommunikation und Erwerb kultureller<br />
Kompetenzen in einer zweiten Fremdsprache)<br />
gewählt werden.<br />
Online-Informationskurs<br />
Melden Sie sich jetzt für die kostenlose<br />
Online-Veranstaltung am 17. November <strong>2022</strong><br />
an, um umfassend informiert zu sein:<br />
Jetzt anmelden!<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 81
BILDUNG<br />
Porträt Flavio Helfenstein<br />
«Den Leuten das Auto<br />
wegzunehmen, wird<br />
nicht funktionieren»<br />
Flavio Helfenstein ist Unternehmer und zusammen mit seinem Bruder<br />
Guido Inhaber der Garagen Helfenstein AG sowie der Helftec Engineering<br />
im luzernischen Hildisrieden. Annäherung an einen der prominentesten<br />
und talentiertesten Vertreter der jungen Generation im Schweizer Autogewerbe,<br />
der laufend versucht, die physikalischen und unternehmerischen<br />
Grenzen zu verschieben. Reinhard Kronenberg<br />
Anfang <strong>Oktober</strong> 2011 sitzt Flavio Helfenstein<br />
im Flugzeug auf dem Weg nach an die World-<br />
Skills in London. Was er fühlt, vergleicht er<br />
im Nachhinein mit einer Achterbahn-Fahrt:<br />
Zuerst als Jahrgangsbester, dann als Schweizer<br />
Meister und gleich anschliessend als<br />
Europameister fährt er in dieser Zeit mental<br />
steil bergauf. Bei allem Selbstvertrauen,<br />
das ihm diese unvergleichliche Erfolgsserie<br />
zusätzlich verliehen hat, fragt er sich aber<br />
trotzdem, ob er dem Druck standhalten wird<br />
<strong>–</strong> oder ob es auf der anderen Seite des Ärmelkanals<br />
ebenso steil wieder bergab geht. Doch<br />
Flavio Helfenstein wäre nicht Flavio Helfenstein,<br />
wenn er sich dadurch tatsächlich beeindrucken<br />
liesse. «Du weisst, was du kannst,<br />
hast hart trainiert, bist gut vorbereitet und<br />
freust dich auf das, was kommt», sagt er sich.<br />
Der Rest ist Geschichte: Helfenstein kommt<br />
als Weltmeister aus London zurück.<br />
Die Szene ist typisch für Helfenstein und<br />
wer mit ihm spricht, merkt das sofort. Es<br />
ist diese Mischung aus einem unglaublichen<br />
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kombiniert<br />
mit einer gesunden Bodenständigkeit,<br />
die ebenso verblüfft wie entwaffnend wirkt.<br />
Dass er auf dieser Basis mit 26 Jahren Unternehmer<br />
wurde, und das erst noch erfolgreich,<br />
erstaunt nicht. Seine von ihm aus gesehen<br />
wichtigsten unternehmerischen Tugenden?<br />
«Ehrlichkeit, Authentizität und Ehrgeiz», sagt<br />
der inzwischen 32-Jährige und es kommt wie<br />
aus der Pistole geschossen.<br />
Dass er Unternehmer werden will und wird,<br />
war für Flavio Helfenstein immer klar. Das<br />
habe ihn immer gereizt. «Als Unternehmer<br />
bist du geboren oder nicht.» Bestärkt in dieser<br />
Einsicht hat ihn die Tatsache, dass er sich<br />
nie als Angestellter gesehen hat: «Wenn ich<br />
jemanden um etwas fragen muss, fühle ich<br />
mich unwohl.» Die Frage nach der Selbstständigkeit<br />
stellte sich nach der höheren Weiterbildung<br />
zum Automobildiagnostiker folgerichtig<br />
rasch. Vater Franz sagte seinen beiden<br />
Söhnen Guido und Flavio: «Wenn ihr irgendwann<br />
das Geschäft übernehmen wollt, müssen<br />
wir das aufgleisen», erinnert sich Helfenstein.<br />
«Es war als Einladung zu verstehen<br />
und nicht als Druck.» Und noch bevor sie den<br />
elterlichen Betrieb übernahmen, hatten die<br />
zwei Brüder die Helftec Engineering gegründet.<br />
Der Rest? Pragmatik à la Helfenstein: Die<br />
Jungen übernehmen die Firma und sind ab<br />
jetzt Ansprechpartner der Kunden, der Vater<br />
zieht sich zurück, steht für Unterstützung<br />
aber noch zur Verfügung. «Es war eine coole<br />
Übergabe», sagt Flavio rückblickend. Ein Familienbetrieb<br />
ist die Helfenstein AG geblieben.<br />
Veronika, Flavios Frau, unterstützt ihn<br />
im Geschäft. «Wenn die Familie nicht mitzieht»,<br />
sagt Flavio, «kannst Du’s ohnehin<br />
gleich vergessen.»<br />
Helfenstein hat, wie praktisch zu allem, eine<br />
klare Ansicht, was das Geschäft angeht: «Du<br />
musst versuchen, dich einzigartig zu machen<br />
und zu einem eigenen Brand zu werden.» Das<br />
funktioniert, zumindest aus Sicht der Kunden,<br />
sehr gut: Knapp 40 Bewertungen auf<br />
Google und alle mit der Höchstnote 5 <strong>–</strong> wie<br />
macht man das? «Ganz einfach», sagt Helfenstein.<br />
«Du musst nicht nur ehrlich und<br />
authentisch sein, sondern du musst das auch<br />
leben.» Haben wir nicht und fertig, gäbe es<br />
bei ihnen nicht. «Wir finden für alles eine<br />
Lösung.» Wenn ein Kunde zufrieden sei, bezahle<br />
er selbst die Rechnung gern. Oder lieber.<br />
Und auch hier schimmert Flavios Pragmatismus<br />
durch: Natürlich ist das eine idealistische<br />
Haltung, die dem reinen Geschäftssinn<br />
manchmal im Weg steht. Doch wie bei den<br />
Kunden findet das Brüderpaar auch hier «immer<br />
einen Weg».<br />
Im Fokus seiner täglichen Arbeit steht jedoch<br />
die Helftec Engineering, die Rennsportabteilung<br />
und zweites Standbein der Garage<br />
Helfenstein. Hier konzentriert er sich darauf,<br />
Fahrzeuge für den Rennsport noch schneller<br />
zu machen und «Zeugs zu bauen, das es<br />
noch nicht gibt». Faktisch ist die Helftec eine<br />
Mischung aus Daniel Düsentriebs Werkstatt<br />
und einem High-Tech-Labor für die Zukunft<br />
des Rennsports. Hier loten er und sein Team<br />
Limiten aus und versuchen, physikalische<br />
Grenzen zugunsten der Kunden zu verschieben.<br />
Und wie schon immer bei Flavio Helfenstein,<br />
sind auch hier die Ambitionen sehr<br />
hoch: Wenn alles klappe, sagt er, werde seine<br />
Firma in spätestens zehn Jahren international<br />
eine Bedeutung haben.<br />
Und wie sieht ein Pragmatiker wie er die Zukunft<br />
seines Gewerbes? Die typische Helfenstein-Antwort:<br />
«Sie ist nicht so schwierig, aber<br />
82<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Vom Schweizer Meister zum<br />
Weltmeister zum erfolgreichen<br />
Unternehmer: Flavio Helfenstein.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
man macht eine grosse Sache daraus.» Den<br />
Leuten das Auto wegzunehmen, werde nicht<br />
funktionieren. «Da sind wir uns einig, oder?»,<br />
fragt er rhetorisch. Also sei die Zukunft der<br />
Branche gesichert. Den technologischen<br />
Wandel hält er für völlig normal, rechnet aber<br />
damit, dass seine Firma mit dem Verbrennermotor<br />
die nächsten 25 Jahre noch Geld verdienen<br />
wird. Mehr Sorgen machen ihm die<br />
Verschiebungen im Markt hin zu wenigen,<br />
grossen Player <strong>–</strong> oder die Tendenz hin zum<br />
Onlineverkauf. Aber schlaflose Nächte bereitet<br />
ihm das kaum. Diese hatte er weder vor all<br />
den Wettbewerben noch heute. «Ich bin ein<br />
Stehaufmännchen», sagt er von sich selbst.<br />
«Am Abend kann alles Schrott sein, aber am<br />
nächsten Tag ist der Optimismus zurück.»<br />
Die AGVS-Medien porträtieren in unregelmässigen<br />
Abständen Persönlichkeiten aus<br />
dem Autogewerbe und der Autobranche. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 83
BILDUNG<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />
Informationsabende:<br />
19. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, 18.00 Uhr<br />
26. Januar 2023, 18.00 Uhr<br />
Start Lehrgang: 06. September 2023<br />
wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/ automobiltechnik/<br />
automobildiagnostiker-mit-eidg-fachausweis<br />
SPEZIALIST/-IN FÜR ALTERNATIVE<br />
FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />
Informationsabende:<br />
19. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, 18.00 Uhr<br />
26. Januar 2023, 18.00 Uhr<br />
wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/ automobiltechnik/<br />
spezialist-fuer-alternative- fahrzeugantriebe-mitzertifikat-wbz<br />
Die Lehrgänge finden am WBZ Lenzburg statt<br />
wbzlenzburg.ch<br />
BASEL<br />
WEITERBILDUNGEN<br />
Informationsabend: 17. November <strong>2022</strong>, 19.00 Uhr<br />
Ort: Bildungszentrum Autogewerbe, Sissach<br />
agvs-upsa.ch/karriereabend<strong>2022</strong><br />
BERN<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />
Start Studienbeginn: 17. August 2023<br />
gibb.ch<br />
AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />
BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />
Start Studienbeginn: 17. August 2023<br />
(BP und Zertifi at)<br />
gibb.ch<br />
BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOMOBIL-<br />
GEWERBE HFP<br />
Start Studienbeginn: August 2023<br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />
gibb.ch<br />
AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN IM<br />
AUTOMOBILGEWERBE<br />
Start Studienbeginn: 27. April 2023<br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern.<br />
gibb.ch<br />
CHUR/ZIEGELBRÜCKE<br />
LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />
Start Lehrgang: August 2023<br />
Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur.<br />
ibw.ch/beratung/infoabende<br />
HORW<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND AUTO-<br />
MOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN BP<br />
Start Vorbereitungslehrgang: August 2023<br />
Ort: AGVS Bildungszentrum Horw<br />
agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />
AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />
BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />
18. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
Grundlagen Energie- & Batteriespeicher<br />
28. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> oder 28. November <strong>2022</strong><br />
Grundlagen Wasserstoff<br />
07. November <strong>2022</strong> und 08. November <strong>2022</strong><br />
Hochvolt-Instruktion EV<br />
agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />
ST. GALLEN<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 12. Januar 2023, 19.00 Uhr<br />
Donnerstag, 11. Mai 2023, 19.00 Uhr<br />
Donnerstag, 15. Juni 2023, 19.00 Uhr<br />
Start Lehrgang: August 2023<br />
agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />
Die Lehrgänge finden am AGVS-Ausbildungszentrum<br />
St. Gallen statt, neu mit Einführungstagen.<br />
agvs-abz.ch<br />
WINTERTHUR<br />
AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN<br />
MIT EIDG. FACHAUSWEIS<br />
Start Lehrgang: 22. April 2023<br />
stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />
automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />
BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />
AUTOMOBILGEWERBE<br />
Start Lehrgang: 23. August 2023<br />
stfw.ch/abwa<br />
AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND<br />
AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge/Personenwagen<br />
Start Lehrgang: 04. September 2023<br />
stfw.ch/de/meta/veranstaltungen<br />
Weiterbildungen Informationsabende:<br />
Jeweils von 19.00 bis 20.30 Uhr:<br />
Dienstag, 7. Februar 2023<br />
Donnerstag, 6. April 2023<br />
Dienstag, 13. Juni 2023<br />
Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
stfw.ch<br />
ZÜRICH<br />
AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />
MIT ODER OHNE ZERTIFIKAT AGVS<br />
Start Lehrgang: August 2023<br />
tbz.ch/weiterbildung-tbz/<br />
automobilwerkstattkoordinator<br />
Informationsabende Weiterbildung in der<br />
Automobiltechnik:<br />
Montag, 24. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
Montag, 28. November <strong>2022</strong><br />
Donnerstag, 15. Dezember <strong>2022</strong><br />
Donnerstag, 12. Januar 2023<br />
Jeweils 18.30 Uhr bis zirka 20.00 Uhr.<br />
Ort: tbz, Höhere Fachschule, Zürich<br />
ZUG<br />
LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER<br />
Start Lehrgang: 28. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />
Der Lehrgang findet im gewerblich-industriellen<br />
Bildungszentrum Zug statt.<br />
FAHRZEUGRESTAURATOR/-IN<br />
Start Lehrgang: <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong><br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
84<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
FIBOURG<br />
DIAGNOSTICIEN D’AUTOMOBILES<br />
Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />
Localité: UPSA-Section Fribourg<br />
upsafrbrevet.ch<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 à Z4<br />
Localité: UPSA-Section Fribourg<br />
upsafrbrevet.ch<br />
GENÈVE<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 à Z4<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />
LAUSANNE<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: W1 à W4 Automne 2023<br />
Localité: EPSIC<br />
Les personnes intéressées peuvent s’adresser<br />
à l’UPSA auprès d’Arnold Schöpfer:<br />
arnold.schoepfer@agvs-upsa.ch ou 031 307 15 32<br />
PAUDEX<br />
RESTAURATEUR(-TRICE) DE VÉHICULES<br />
Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
SION<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: P1 à P3 Automne 2023<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 À Z4<br />
Localité: EPTM, Sion<br />
formationcontinuevalais.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Hier scannen für weitere Informationen:<br />
autoberufe.ch<br />
YVERDON<br />
DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />
Cours: Z1 à Z4 et P1 à P3, début en <strong>2022</strong> ou 2023<br />
COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />
Cours: Z1 à Z4<br />
Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />
formation-upsa-vd.ch<br />
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ARBEITSSICHERHEIT UND DEN<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 85
BILDUNG<br />
Umfrage Lehrabgänger <strong>2022</strong><br />
«Ein grosses Dankeschön gilt den Lehrbetrieben<br />
und allen Involvierten für ihr grosses Engagement<br />
für den Nachwuchs im Autogewerbe und den<br />
Berufsfachschullehrern, die unsere Lernenden<br />
motivieren, diese Umfrage auszufüllen», sagt<br />
Manuela Jost, Mitarbeiterin in der Berufsbildung<br />
und Arbeitssicherheit beim AGVS.<br />
Foto: Shutterstock<br />
So zufrieden<br />
sind die<br />
Absolventen<br />
Traumberuf Autoberuf? Jedes Jahr führt der AGVS<br />
bei den Lehrabgängern im Schweizer Autogewerbe<br />
eine Umfrage durch. Die Antworten zeigen, wie<br />
die Jungen die Ausbildung im Rückblick bewerten.<br />
Die Ergebnisse geben auch Hinweise darauf, was<br />
Betriebe machen können, um den Nachwuchs zu<br />
fördern und die Jungen bestenfalls im Betrieb zu<br />
halten. Cynthia Mira<br />
1191 Absolventen beantworteten heuer den AGVS-Fragebogen bis zum<br />
Schluss. Dies ist erfreulich, bedeutet es doch eine Steigerung zum Vorjahr.<br />
Ebenso positiv: 85 Prozent gaben an, generell froh zu sein, sich für<br />
eine Ausbildung im Autogewerbe entschieden zu haben. Sie würden<br />
die Ausbildung auch weiterempfehlen. Dennoch gibt es gerade bei<br />
den Rahmenbedingungen noch Luft nach oben, um den Arbeitsplatz<br />
während der Lehre noch angenehmer zu gestalten.<br />
Ausschlaggebend für eine positive Erfahrung ist und bleibt das<br />
Arbeitsklima. Garagisten sind gut beraten, darauf besonderen Wert zu<br />
legen. Wichtig sind den Jungen weiter eine abwechslungsreiche Arbeit<br />
und die Nähe zum Wohnort. Kurzum: Ein förderliches Betriebsklima,<br />
ein funktionierendes Team sowie die Möglichkeit für abwechslungsreiche<br />
Tätigkeiten werden von Lernenden geschätzt. Einen hohen<br />
Stellenwert geniesst zudem die Arbeitssicherheit. Hier ist die AGVS-<br />
Branchenlösung BAZ die optimale Lösung, auf die bereits 3000 Garagisten<br />
setzen. Persönliche Schutzausrüstung ist Pflicht und muss vom<br />
Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden.<br />
Stress, Druck, zu wenig Abwechslung und bisweilen das Gefühl, der<br />
finanzielle Anreiz sei zu gering, waren die genannten Gründe, warum<br />
ein Ausbildungsweg nicht den Erwartungen entsprochen hatte. Die<br />
meisten, die nun nach Abschluss in einer anderen Branche andere<br />
Erfahrungen machen wollen, gaben an, die Grundbildung als sehr<br />
gut empfunden zu haben. An der Umfrage haben 125 Automobil-As-<br />
86<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
sistenten, 477 Automobil-Fachmänner/-frauen und 399 Automobil-Mechatroniker/-innen,<br />
beide Fachrichtung Personenwagen,<br />
teilgenommen. Beschäftigt waren 43 Prozent der Befragten in<br />
kleinen Betrieben mit bis zu <strong>10</strong> Mitarbeitenden sowie aus dem<br />
Nutzfahrzeug-Bereich 91 Automobil-Fachmänner/frauen und<br />
99 Automobil-Mechatroniker/-innen. Mit 36 Prozent, die nach der<br />
Ausbildung im Betrieb bleiben und 34 Prozent, die in eine Weiterbildung<br />
investieren, bleibt die Mehrheit der Absolventen auch<br />
nach der Ausbildung in der Branche.<br />
Um diese an das eigene Unternehmen zu binden, empfiehlt der<br />
AGVS den Garagisten, die Mitarbeitenden in den Betrieben stets<br />
zu fördern, ihnen Möglichkeiten wie z. B. Zusatzlehren anzubieten<br />
und in Weiterbildungen zu investieren. Die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
und die Attraktivität der Berufsbilder in der Automobilbranche<br />
werden vom AGVS zum Beispiel jährlich bisher an<br />
den «Future Days» beworben und gefördert. Der AGVS empfiehlt<br />
auch den Führungspersonen, einen Weiterbildungskurs zu besuchen.<br />
Dazu gibt es die AGVS Business Academy, die insbesondere<br />
Workshops zu Leadership-Themen und für die Berufsbildner/-<br />
innen diverse Didaktikmodule anbietet. Die Zufriedenheit am<br />
Arbeitsplatz und die Mitarbeiterführung sind zentrale Aspekte<br />
eines guten Arbeitsklimas, die mit der jungen Generation an Bedeutung<br />
gewonnen haben. Das bedeutet auch das Vorleben einer<br />
guten Fehlerkultur, und der Miteinbezug bei Entscheidungen<br />
ist unerlässlich geworden. <<br />
HERAUSRAGENDE TECHNIK.<br />
INNOVATIONSGEIST.<br />
ENGAGEMENT.<br />
QUALITÄT SETZT SICH DURCH.<br />
Zur Befragung<br />
Fast 90 Prozent gaben in der Umfrage an, den AGVS-Eignungstest vor<br />
dem Lehrantritt ausgefüllt zu haben. Dies beweist auch in diesem Jahr<br />
den hohen Stellenwert des Eignungstests. Interessant ist auch, dass<br />
absolvierte Schnupperlehren nach wie vor der wichtigste Einflussfaktor<br />
bei der Berufswahl sind.<br />
Ganzheitliche Schnell-Ladelösungen<br />
für Elektromobilität bei KSU.<br />
Die gesamte Auswertung der Lehrgängerumfrage <strong>2022</strong> können Sie über<br />
den folgenden QR-Code einsehen: Die Auswertung lässt individuelle<br />
Filtermöglichkeiten zum Beispiel nach Kanton und Beruf zu.<br />
Jetzt Resultate einsehen!<br />
KSU A-Technik AG • Lägernstrasse 11 • 56<strong>10</strong> Wohlen<br />
T 056 619 77 22 • tools@ksu.ch • ksu.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>
BILDUNG<br />
Grund- und Fortsetzungskurs zur Mehrwertsteuer<br />
Die Risiken kennen,<br />
bevor es teuer wird<br />
In Sachen Mehrwertsteuer muss sich der Garagist auskennen. Der Kurs der AGVS Business Academy zum<br />
Thema dient deshalb nicht nur zur Einführung, sondern geht spezifisch auf die Garagisten und ihre Bedürfnisse<br />
ein. Denn: Es gibt Fälle, bei denen kann selbst der Kursdozent David Regli, Leiter Wirtschaftsprüfung bei<br />
der Figas Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG, die Antwort nicht aus dem Ärmel schütteln. Er sagt: «In der<br />
Automobilbranche ist alles etwas speziell, das macht es so spannend.» Cynthia Mira<br />
Vielfältig ist sie, die Welt der Mehrwertsteuer<br />
(MWST) innerhalb der Automobilbranche.<br />
Entsprechend hoch ist das Risiko,<br />
dass sich in Steuerangelegenheiten unter<br />
Umständen systematische Fehler einschleichen,<br />
die den Garagisten bei einer Revision<br />
teuer zu stehen kommen. Umso wichtiger<br />
ist es, nicht nur das Einmaleins der Mehrwertsteuer<br />
zu kennen, sondern sich im spezifischen<br />
Umfeld zu helfen zu wissen. «Man<br />
muss es beherrschen, es ist ein sehr wichtiges<br />
Thema, und es gibt diverse formelle<br />
Fallstricke, die man kennen muss», sagt<br />
Referent David Regli, Leiter Wirtschaftsprüfung<br />
bei der Figas Autogewerbe-Treuhand<br />
der Schweiz AG. Er ist seit zehn Jahren<br />
bei der Figas tätig und übernahm 2019 die<br />
Leitung für die Kurse innerhalb der AGVS<br />
Business Academy. Die meisten Garagisten<br />
seien sich der Notwendigkeit bewusst, das<br />
Thema sei etabliert, entsprechend hoch sei<br />
daher das Niveau in den Kursen. «Ich muss<br />
bei gewissen Fragen, die von den Teilnehmenden<br />
kommen, konzentriert bei der Sache<br />
sein und kann die Antwort nicht einfach<br />
aus dem Ärmel schütteln», so Regli.<br />
Das gelte insbesondere für Fragen, die im<br />
Vertiefungsmodul gestellt werden.<br />
Denn neben dem Grundkurs bietet die<br />
AGVS Business Academy einen Fortsetzungskurs<br />
an, wobei der AGVS die Empfehlung<br />
abgibt, beide Kurstage zu absolvieren.<br />
Nach der Weiterbildung steht der Experte<br />
für Fragen zur Verfügung. «Bisher wurde<br />
dieses Angebot noch nicht überstrapaziert<br />
und ich musste kein Mandat eröffnen», so<br />
Regli lachend. Fragen zu konkreten Problemstellungen<br />
würden innerhalb des Kurses<br />
beantwortet. Die Teilnehmenden lernen<br />
während dem Grundkurs beispielsweise<br />
das System und die Abrechnungsweise<br />
der Mehrwertsteuer und vertiefen sich<br />
in spezifische Themen wie das Erstellen<br />
einer Kundenrechnung oder die Abwicklung<br />
eines Fahrzeugeintauschs. Im Vertiefungskurs<br />
wird dann auf Übungen direkt<br />
aus der Alltagspraxis eingegangen. Dieser<br />
Kurs ist speziell für Personen geeignet, die<br />
sich vertiefte Kenntnisse aneignen und ihre<br />
Kenntnisse festigen möchten. Die Teilnehmenden<br />
lernen beispielsweise die korrekte<br />
Anwendung des Abzugs fiktiver Vorsteuern<br />
und sämtliche mehrwertsteuerlichen Problembereiche<br />
bei Leasinggeschäften kennen.<br />
Zudem können die Teilnehmer nach<br />
dem Kurs komplexe Geschäftsfälle sowie<br />
die Mehrwertsteuer richtig verbuchen und<br />
Schadenersatz- und Versicherungszahlungen<br />
korrekt abrechnen.<br />
Die beiden Weiterbildungskurse eignen sich<br />
für Garagisten genauso wie für Quereinstei-<br />
88<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
David Regli, Leiter Wirtschaftsprüfung Figas.<br />
Foto: Figas<br />
ger/-innen oder Personen, die innerhalb des<br />
Unternehmens eine neue Funktion einnehmen<br />
und sich mit der Materie auseinandersetzen<br />
müssen. «Viele wollen einfach die Sicherheit<br />
haben, dass sie es korrekt machen»,<br />
sagt Regli. Denn: Ob Klein- oder Grossunternehmen,<br />
die Autobranche sei ein komplexes<br />
Pflaster. «Wagenhandel, Aftersales, fiktive<br />
Vorsteuern, interne Verrechnungen, Export:<br />
In kaum einer anderen Branche kommen so<br />
viele Aspekte in Bezug auf die Mehrwertsteuer<br />
zusammen wie beim Garagisten.» Es<br />
sei die Vielfältigkeit im Autogewerbe innerhalb<br />
der Vielfältigkeit seines Berufs, wie Regli<br />
es umschreibt. Es sei das, was ihn an der<br />
Autowelt am meisten fasziniere. Er muss es<br />
wissen, betreut er doch zahlreiche Mandate<br />
von Kleinbetrieben bis zu grossen Garagengruppen.<br />
Was ihn immer wieder freue, seien<br />
die vielen positiven Rückmeldungen zum<br />
Kurs. Er lerne dank dem Austausch hin und<br />
wieder dazu. «Treuhand ist sehr spannend<br />
und faszinierend. Man lernt die KMU-Landschaft<br />
von allen Seiten kennen. Der stetige<br />
Wandel gehört zum Alltag.» <<br />
Weiterbildungskurse<br />
David Regli, Leiter Wirtschaftsprüfung bei der<br />
Figas Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG<br />
im bernischen Oberwangen, führt die nächsten<br />
Kurse zur Mehrwertsteuer im November in Bern<br />
durch. Es gibt noch freie Plätze:<br />
MWST Grundkurs:<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />
Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />
haben.<br />
Donnerstag, 3. November <strong>2022</strong>, 08.45-16.30 Uhr,<br />
in der Mobilcity Bern (Plätze verfügbar).<br />
MWST Grundkurs<br />
Jetzt anmelden!<br />
MWST Fortsetzungs- und Vertiefungskurs:<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />
vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />
aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />
besucht haben.<br />
Freitag, 4. November <strong>2022</strong>, 08.45-16.30 Uhr, in der<br />
Mobilcity Bern (Plätze verfügbar).<br />
MWST Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 89
BILDUNG<br />
AGVS-Eignungstest<br />
Das Resultat ist neu per<br />
QR-Code überprüfbar<br />
Die Mehrheit der 2500 Lernenden in den technischen Grundbildungen absolviert vor dem Lehrantritt den<br />
AGVS-Eignungstest, um das schulische Niveau zu überprüfen. Neu ist das Resultat per QR-Code überprüfbar.<br />
Arnold Schöpfer und Cynthia Mira<br />
Die Absolvierung des AGVS-Eignungstest wird<br />
auf das Ende des 8. Schuljahres empfohlen, da<br />
die Inhalte vom Test auf den bis dahin vermittelten<br />
Lehrstoff in der Volksschule abgestimmt<br />
sind. Neben dem wichtigsten Instrument, dem<br />
Schnupperpraktikum, zeigt das Resultat des<br />
Eignungstests die Einstufung des schulischen<br />
Niveaus auf. Der Eignungstest des AGVS geniesst<br />
nach wie vor eine grosse Akzeptanz im<br />
Automobilgewerbe. Der Test wird in allen drei<br />
Sprachen angeboten. Im September/<strong>Oktober</strong><br />
werden jeweils schweizweit am meisten Eignungstests<br />
durchgeführt. Diese sind für den<br />
Lehrvertrag mit Lehrbeginn im nächsten Sommer<br />
bestimmt.<br />
Ein Eignungstest kann nicht auswendig gelernt<br />
werden, da schwergewichtig das technische<br />
Vorstellungsvermögen überprüft wird.<br />
Eine Wiederholung des Eignungstests ist generell<br />
nur dann sinnvoll, wenn eine Wartefrist<br />
von drei Monaten eingehalten wird,<br />
damit auch der nötige Lernfortschritt in der<br />
Schule gewährt ist. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch/eignungstest<br />
Aufgrund vermehrter Anfragen bezüglich des<br />
Resultats des Eignungstests und ob dieses<br />
auch korrekt ist, haben die Resultate neu einen<br />
QR-Code oben rechts abgebildet. Damit kann<br />
das Ergebnis mit den persönlichen Daten des<br />
Absolventen verglichen werden. Es soll damit<br />
auch einem Betrugsfall vorgebeugt werden<br />
und verhindern, dass Jugendliche das Resultat<br />
fälschen können.<br />
Um Fälschungen<br />
vorzubeugen: Neu<br />
ist der Eignungstest<br />
mit einem QR-Code<br />
für die Überprüfung<br />
versehen.<br />
Auch wenn man noch so gerne schraubt: Ohne solides schulisches<br />
Fundament hat man kaum eine Chance auf einen erfolgreichen<br />
Abschluss in der jeweiligen Grundbildung. Mit dem Eignungstest<br />
kann man feststellen, ob man den vielseitigen und anspruchsvollen<br />
Anforderungen der Ausbildung im Autogewerbe gewachsen ist.<br />
Foto: Istock.<br />
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<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Hier scannen für weitere Informationen:<br />
agvs-upsa.ch<br />
AGVS DIDAKTIKMODULE<br />
Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS<br />
vermitteln Berufsbildnern kompaktes Wissen<br />
für die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb<br />
und helfen mit, eine qualitativ hochstehende<br />
und zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />
MWST-GRUNDKURS<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen.<br />
03. November <strong>2022</strong>, Bern<br />
08. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />
«JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />
UND KRISEN ÜBERWINDEN»<br />
11. November <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />
Weitere Daten werden laufend online ergänzt<br />
OKTOBER<br />
ELEKTRO-INSTRUKTION FÜR<br />
HOCHVOLT-SYSTEME IN ELEKTRO-<br />
UND HYBRIDFAHRZEUGEN<br />
06./07. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, St. Gallen<br />
24./25. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, AGVS Bern<br />
25. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, HV2 Sissach<br />
28./29. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, TBZ Zürich<br />
04./05. November <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />
14. November <strong>2022</strong>, HV1, Liestal<br />
25./26. November <strong>2022</strong>, wbz Lenzburg<br />
23./24. Januar 2023, STFW Winterthur<br />
Weitere Daten online<br />
DAS GOOGLE BASICS TRAINING<br />
FÜR DEN AUTOHANDEL<br />
In diesem Training erfahren Sie, wie Sie «Google<br />
MyBusiness», die «Google Rezensionen» sowie<br />
«Google SEO» zielgerichtet und erfolgreich für Ihr<br />
Autohaus einsetzen.<br />
26. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>/02. November <strong>2022</strong>, online<br />
31. AGVS-FRAUENSEMINAR<br />
Mit dem diesjährigen Frauenseminar werden<br />
alle Mitarbeiterinnen im Garagengewerbe<br />
des deutschsprachigen Raums angesprochen,<br />
die administrative und personelle Aufgaben<br />
wahrnehmen und ihren Betrieb durch gezielte und<br />
effiziente Konzepte weiterentwickeln wollen.<br />
24. bis 26. <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>, Vitznau<br />
NOVEMBER<br />
LEHRGANG DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+-Lehrgang<br />
mit AGVS-Kompetenzausweis entwickelt.<br />
02. November <strong>2022</strong>, The Valley Kemptthal<br />
MWST-FORTSETZUNGS- UND<br />
VERTIEFUNGSKURS<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die bereits<br />
den Grundkurs besucht haben und sich vertiefte<br />
Kenntnisse über die Mehrwertsteuer aneignen<br />
möchten.<br />
04. November <strong>2022</strong>, Bern<br />
09. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />
GRUNDMODUL GAS<br />
Alternative Antriebsarten und neue Treibstoffe<br />
gewinnen in der Mobilität zunehmend an Bedeutung.<br />
Dieser Kurs gibt Ihnen eine Übersicht über<br />
die Gase, die heute in der Fahrzeugtechnik als<br />
Kraftstoffe eingesetzt werden. Der Kurs erklärt<br />
die wichtigsten Stoffdaten und Eigenschaften<br />
sowie die wichtigsten Verhaltensregeln für ein<br />
sicheres Arbeiten mit diesen Produkten. Er gilt als<br />
Basiskurs für die weiterführenden Ausbildung im<br />
Bereich alternative Antriebs systeme.<br />
11. November <strong>2022</strong>, STFW<br />
3. März 2023, wbz Lenzburg<br />
e-learning laufend AGVS ZS, online<br />
WEBINAR FÜR BERUFSBILDNER/-INNEN<br />
KAUFMANN/-FRAU EFZ IM AUTOMOBIL-<br />
GEWERBE AB 2023<br />
Online-Informationsveranstaltung: Der Kurs zeigt<br />
auf, welche Änderungen mit den revidierten<br />
Ausbildungen zur Kauffrau/-mann EFZ in rund<br />
einem Jahr auf den Betrieb als Ausbildungsstätte<br />
zukommen.<br />
17. November <strong>2022</strong>, online<br />
VERTIEFUNGSMODUL CNG<br />
Instruktion für den sicheren Umgang: Die Teilnehmenden<br />
sind in der Lage, Arbeiten an gasführenden<br />
Komponenten von CNG-Fahrzeugen<br />
unter sicheren Voraussetzungen durchzuführen.<br />
25. November <strong>2022</strong>, STFW<br />
1. April 2023, wbz Lenzburg<br />
MEINE WIRKUNG ALS<br />
FÜHRUNGSVERANTWORTLICHE/-R<br />
Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />
Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />
erarbeiten zielführende Lösungen.<br />
29. November <strong>2022</strong>, Bern<br />
VERKAUF- UND BERATUNGSKOMPETENZ<br />
VON E-FAHRZEUGEN UND DEREN<br />
LADEINFRASTRUKTUR<br />
Dieser Kurs richtet sich speziell an die Automobil-<br />
Verkaufsberater und Automobil-Serviceberater.<br />
29. November <strong>2022</strong>, The Valley Kemptthal<br />
DEZEMBER<br />
DAS NEUE SCHWEIZER DATENSCHUTZ-<br />
GESETZ: DAS MÜSSEN SIE JETZT WISSEN!<br />
Sie erhalten eine Übersicht über das neue<br />
Schweizer Datenschutzgesetz (DSG), einen<br />
Vergleich zur Europäischen Datenschutzgrundverordnung<br />
(EU-DSGVO) und erfahren, worauf beim<br />
Thema Datenschutz - unter geltendem wie auch<br />
künftigem Recht - hauptsächlich zu achten ist.<br />
13. Dezember <strong>2022</strong>, Online<br />
17. Januar 2023, Online<br />
JANUAR<br />
BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />
VERKAUFSBERATER/IN<br />
In <strong>10</strong> Tagen werden die jungen oder angehenden<br />
Automobil-Verkaufsberater/innen im Detail<br />
mit den eigentlichen Verkaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation, Verkaufsmethodik)<br />
auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
30. Januar 2023 bis <strong>10</strong>. Februar 2023, Bern<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 91
BILDUNG<br />
Mechanixclub der ESA<br />
Jugendlichen Berufsleuten<br />
positive Erlebnisse ermöglichen<br />
Lernen, profitieren, erleben und gewinnen sind die vier Pfeiler, auf denen das wohl erfolgreichste Programm für<br />
junge Berufsleute im Schweizer Autogewerbe steht <strong>–</strong> der Mechanixclub der ESA. Die Motivation dahinter: die<br />
Branche für Junge attraktiv zu halten. Wie das funktioniert, zeigt ein Blick hinter die Kulissen. Reinhard Kronenberg<br />
Spass im Schnee von Zernez dank<br />
einem Sponsor des Mechanixclubs.<br />
Foto: Mechanixclub<br />
Spricht man mit Garagisten über aktuelle und<br />
künftige Herausforderungen, fällt ein Begriff<br />
regelmässig: Fachkräftemangel. Dabei geht<br />
es nicht nur darum, künftige Schulabgänger<br />
für einen der faszinierenden Berufe im Autogewerbe<br />
zu interessieren, sondern auch darum,<br />
ausgebildete Fachkräfte im Autogewerbe<br />
zu behalten. Einen nicht unwesentlichen Beitrag<br />
dazu leistet, wer Lernende während ihrer<br />
Ausbildung sowie junge Berufsleute mit allen<br />
Facetten des Gewerbes vertraut macht. Das<br />
ist die zentrale Mission des Mechanixclub<br />
der ESA. «Der Mechanixclub kann mit seinen<br />
Aktivitäten einen Beitrag leisten, das<br />
Autogewerbe attraktiv zu machen», bestätigt<br />
Solène Grosjean, Marketing Managerin Kundenbindung<br />
bei der ESA. Er ermögliche jungen<br />
Berufsleuten der Automobil- und Carrosseriebranche<br />
in der Schweiz auf unkomplizierte Art<br />
und Weise positive Erlebnisse.<br />
Solène Grosjean, Marketing Managerin Kundenbindung<br />
bei der ESA. Quelle: ESA<br />
Die Grundlagen des Clubs, inzwischen mit<br />
rund 12000 Member, stehen auf vier Pfeilern:<br />
Lernen, profitieren, erleben und gewinnen.<br />
Welcher Bereich trägt am meisten zum<br />
Erfolg bei? «Die Mischung machts», erklärt<br />
Solène Grosjean. Von aussen gesehen hätten<br />
die Events und die Wettbewerbe die grösste<br />
Sichtbarkeit. «Den Charakter des Clubs prägen<br />
aber die Lernhilfen genauso, eigentlich sogar<br />
noch fast stärker.» Die Downloads seien das<br />
mit Abstand von den Mitgliedern am häufigsten<br />
genutzte Angebot des Mechanixclub. Er<br />
sei nicht einfach ein Plauschverein, sondern<br />
er habe eine positive Wirkung sowohl auf die<br />
Freizeit als auch auf die Ausbildung. «Im Idealfall»,<br />
sagt Grosjean, «macht er das Leben seiner<br />
Mitglieder ganz einfach etwas spannender<br />
und einfacher.»<br />
Dass ein solches Programm nicht statisch sein<br />
kann, liegt auf der Hand <strong>–</strong> es muss sich laufend<br />
weiterentwickeln. 2020 und 2021 haben<br />
sich die Aktivitäten des Clubs aus bekannten<br />
Gründen vermehrt online abgespielt. Die<br />
Member konnten beispielsweise erstmals mit<br />
selbst produzierten Videos an Wettbewerben<br />
teilnehmen. Und die Events wurden an die<br />
frische Luft verlegt, z.B. auf den Gurnigel<br />
oder den Grimselpass. Im laufenden Jahr dagegen<br />
konnten die Member erstmals wieder<br />
ins Ausland, etwa an die Tuningworld Bodensee<br />
oder die Nitrolympx am Hockenheimring.<br />
«Gleichzeitig wurden aber in den<br />
letzten zwei Jahren neu dazugewonnene Ak-<br />
92<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
tivitäten beibehalten, wie etwa ein Treffen<br />
auf einem Pass», sagt Solène Grosjean. Ebenfalls<br />
werden die Events in der Romandie<br />
ausgebaut. Zu diesen Ausseneinsätzen gehört<br />
auch, dass der Mechanixclub an vielen Veranstaltungen<br />
präsent ist, manchmal auch zusammen<br />
mit dem AGVS. «Der Töggelikasten<br />
des Mechanixclub ist als Attraktion an<br />
den verschiedensten Anlässen schon fast<br />
legendär», sagt Grosjean. Auch der Kontakt<br />
mit den Berufsschulen wird gepflegt. Diesen<br />
Herbst besucht der Mechanixclub mit dem<br />
Rennfahrer und Mechanixclub-Memberrat<br />
Jürg Aeberhard mit einem spannenden Programm<br />
ausgewählte Schulen.<br />
Solène Grosjean selbst ist seit sieben Jahren<br />
verantwortlich für den Betrieb. Auf die Frage,<br />
was ihre persönliche Motivation ist, muss sie<br />
nicht lange nachdenken: «Was gibt es Schöneres,<br />
als an einem Event live mitzuerleben, wenn<br />
eine Idee funktioniert und die Member grossen<br />
Spass haben und mit einem positiven Gefühl<br />
nach Hause gehen», sagt sie. Dann rücke die<br />
ganze Vorbereitungsarbeit in den Hintergrund.<br />
Genauso befriedigend sei es, wenn eine Lernhilfe<br />
besonders häufig heruntergeladen werde<br />
oder viele Member an einem Wettbewerb teilnehmen,<br />
den man sich ausgedacht habe. «Den<br />
Mechanixclub für die ESA betreuen zu dürfen,<br />
ist ein Privileg.»<br />
Selbstredend, dass ein über die Jahre so stark<br />
gewachsenes Programm keine One-Man-<br />
Show sein kann. Der Mechanixclub ist innerhalb<br />
der ESA sehr breit abgestützt.<br />
Solène Grosjean koordiniert die Aktivitäten<br />
des Clubs. Sie greift im Sinne der Matrixorganisation<br />
je nach Aufgabe auf die internen<br />
Spezialisten der ESA zu. Mit Oliver Spuler,<br />
dem Initiator des Mechanixclub, ist der Club<br />
auch auf Geschäftsleitungsebene der ESA<br />
vertreten.<br />
Wichtig für den Club sind nicht nur die internen,<br />
sondern auch die externen Partner,<br />
beispielsweise die Berufsschullehrer, welche<br />
die Lernhilfen erstellen, und die Sponsoren.<br />
Ohne die Beiträge und die Beziehungen der<br />
Lieferanten der ESA, allen voran die beiden<br />
Reifenpartner Continental und Bridgestone<br />
sowie etwa Sony, wären viele Events gar nicht<br />
möglich. Mit Helvetia Versicherungen hat der<br />
Mechanixclub zudem einen Partner, «der sowohl<br />
bei den Vergünstigungen als auch bei<br />
den Events interessante Angebote machen<br />
kann», freut sich Solène Grosjean.<br />
Bemerkenswert ist, dass das Durchschnittsalter<br />
der Member kontinuierlich ansteigt. Worauf<br />
ist das zurückzuführen? «Der Kern des<br />
Mechanixclub sind und bleiben die Lernenden<br />
und die jungen Berufsleute», hält Grosjean fest.<br />
Die meisten würden im Club bleiben, wenn<br />
sie älter werden. Bei der Programmgestaltung<br />
achte man darauf, dass auch diese Alterskategorien<br />
Aktivitäten finden, die sie ansprechen.<br />
Diese Entwicklung werde sich in den nächsten<br />
Jahren noch akzentuieren, glaubt sie. «Der<br />
Kern bleibt aber die Jugend.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
mechanixclub.ch<br />
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kennt autoSense die spezifischen Anforderungen im Schweizer Markt<br />
genaustens. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 93
INHALT<br />
Kopfzeile<br />
Titel 45 Punkt<br />
Lead. Autor und Autor<br />
Lauftext Lauftext Lauftext<br />
Zwischentitel Raleigh Bold:<br />
▪ Aufzählung<br />
▪ Aufzählung<br />
Lauftext Lauftext Lauftext<br />
Zwischentitel Univers Bold:<br />
1. Nummerierung<br />
2. Nummerierung<br />
Lauftext Lauftext Lauftext. <<br />
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94<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
Amag erschliesst Geschäftsfelder<br />
Elektromobilität als Teil<br />
des künftigen Energiesystems<br />
Die Amag stellt sich für die Zukunft auf und zeigt, was sie unter dem Begriff Mobilitätsdienstleister versteht.<br />
Dies beinhaltet massgeschneiderte Mobilitätslösungen für Überbauungen genauso wie die Stromproduktion<br />
im grossen Stil. Reinhard Kronenberg<br />
«Die Automobilbranche befindet sich mitten im Wandel. Und wie jeder<br />
Wandel ist auch dieser mit viel Unsicherheit verbunden. Deshalb ist<br />
eine klare strategische Ausrichtung besonders wichtig. Sie ermöglicht<br />
es, die Ressourcen des Unternehmens auf die zentralen Themen auszurichten.»<br />
Dieser Satz im ersten «Nachhaltigkeitsbericht» ist die Grundlage<br />
für die unternehmerischen Tätigkeiten der Amag.<br />
In seinem Rückblick auf die Entwicklung des ersten Halbjahres verwies<br />
Helmut Ruhl, CEO der Amag-Gruppe, auf aktuelle Herausforderungen<br />
wie Rohstoffengpässe, unterbrochene Lieferketten und geopolitische<br />
Spannungen. Das alles hat dazu geführt, dass die PW-Neuzulassungen<br />
per Ende Juli <strong>2022</strong> bei rund 125 000 Einheiten lagen <strong>–</strong> auf einem ähnlich<br />
tiefen Niveau wie in den vergangenen beiden Corona-Jahren. Das sei laut<br />
Helmut Ruhl explizit nicht auf eine mangelnde Nachfrage seitens der Kunden<br />
zurückzuführen <strong>–</strong> das Interesse am Auto sei vorhanden. Gesamthaft<br />
lag der Marktanteil der Amag-Marken per Mitte Jahr bei 30,7 Prozent.<br />
Gruppe an ihren Standorten rund 2000 Ladestationen installiert haben,<br />
von denen 400 öffentlich zugänglich sein werden.<br />
Das Thema Mobilitätsdienstleister geht die Amag unter anderem auch<br />
über ein neues Angebot an: Mit einer neuen Dienstleistung namens<br />
Allride reagiert das Unternehmen auf den Trend, dass vor allem in<br />
urbanen Gegenden und in grösseren Überbauungen der Wunsch nach<br />
einer massgeschneiderten Mobilität steigt <strong>–</strong> jedoch nicht im Sinne<br />
eines eigenen Fahrzeugs. Im Sinne von «Mobility as a Service» bietet<br />
Allride über eine App alle Arten von Fahrmöglichkeiten an. In Zug<br />
läuft dazu bereits ein Pilotprojekt. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
amag-group.ch<br />
Unter dem Motto «wir machen vorwärts» stand für Ruhl jedoch nicht<br />
der Blick zurück, sondern jener nach vorne im Zentrum. In diesem Rahmen<br />
präsentierte die Amag ihre Pläne, wie sie den Begriff Mobilitätsdienstleister<br />
interpretiert und umsetzt, nämlich in einem sehr umfassenden<br />
Sinn und unter Einsatz erheblicher Mittel. Zur Unterstützung<br />
der Nachhaltigkeitsstrategien von Flotten- und Geschäftskunden wird<br />
die Amag Leasing AG <strong>10</strong>0 Millionen Franken zur Finanzierung von PVund<br />
Ladeanlagen bereitstellen. Basis ist die konsequente Ausrichtung<br />
auf Elektromobilität. Wie weit die Amag auf dem Gebiet vorausschaut,<br />
zeigt sich auch daran, dass sie überzeugt ist, dass Elektromobilität nicht<br />
nur das Laden, sondern auch Produzieren und Speichern von Strom bedeutet.<br />
Sie versteht E-Mobilität deshalb als integralen Teil des künftigen<br />
Energiesystems. Die Grenze zwischen Autobranche und Energieunternehmen<br />
wird laut Helmut Ruhl künftig fliessend verlaufen.<br />
Deshalb bündelt die Amag ihre Aktivitäten rund um Energie, Laden<br />
und Aufbau eines EV-Ökosystems in einem neuen Geschäftsfeld:<br />
Amag Energy & Mobility umfasst neu die Geschäftsbereiche Clyde und<br />
Volton. Clyde soll als Aboanbieter ab 2024 zum BEV-Ökosystem werden,<br />
Volton liefert Lademanagement und -lösungen. Die Absicht ist,<br />
den Strom für die Elektrofahrzeuge selbst zu produzieren.<br />
Parallel dazu beschleunigt die Amag den Ausbau der eigenen Stromproduktion:<br />
Allein im laufenden Jahr werden rund 20 000 Quadratmeter<br />
Solaranlage in Betrieb genommen, bis ins Jahr 2025 sollen es<br />
75 000 Quadratmeter sein. Und: Bis im gleichen Jahr wird die Amag-<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 95
TECHNIK & UMWELT<br />
SSM-Präsident und Empa-Antriebsexperte<br />
Christian Bach appellierte an die Tagungsteilnehmer,<br />
dass man den Worten bei der Klimawende nun endlich<br />
Taten folgen lassen müsse.<br />
SSM-Tagung: Ungewisse Reise in eine dekarbonisierte Welt<br />
Was wird bei der Mobilität<br />
zur neuen Normalität?<br />
Die Experten an der Tagung des Studienforums Schweiz für mobile Antriebstechnik <strong>–</strong> kurz SSM <strong>–</strong> sind sich<br />
einig: Eine Dekarbonisierung des Energiesystems ist dringend nötig, und die Herausforderungen, die sich dabei<br />
für die Mobilität in der Schweiz und weltweit stellen, sind gross. Jürg A. Stettler<br />
Die ambitiösen Klimaziele der Politik auf dem<br />
Weg hin zu einer dekarbonisierten Welt stellen<br />
grosse Herausforderungen dar, an jede<br />
Form der Mobilität und an das Energiesystem<br />
selbst. Mit welchem Antrieb beziehungsweise<br />
Energieträger dies realisierbar wird, ist für<br />
die Experten ganz im Gegensatz zu den EU-<br />
Politikern, die primär auf Elektroantrieb setzen<br />
wollen, noch offen. Das unterstreicht auch<br />
Konstantinos Boulouchos: «Allein die Elektrifizierung<br />
der Personenwagen und leichten<br />
Nutzfahrzeuge stellt schon eine Herausforderung<br />
dar, und das noch ohne die Luftfahrt und<br />
die schweren LKW wohlgemerkt. Nur mit Velofahren<br />
oder Wegschauen werden wir die Klimawende<br />
nicht schaffen.» Der ETH-Experte<br />
plädiert dafür, dass man auch E-Fuels unbedingt<br />
in die Klimastrategie miteinbezieht.<br />
«Die synthetischen Treibstoffe haben den riesigen<br />
Vorteil, dass sie auch in der Bestandsflotte<br />
eine CO 2 -Reduktion ermöglichen.» Dies<br />
sei entscheidend, denn selbst 2050 würde die<br />
Hälfte der Emissionen immer noch durch die<br />
Bestandsflotte verursacht. «Zudem ist eine<br />
internationale Zusammenarbeit nötig, denn<br />
in einer fragmentierten Welt ist kein wirksamer<br />
Klimaschutz möglich.» Autos, aber auch<br />
Lieferwagen und Busse können in der Schweiz<br />
zwar durch eine inländische Stromproduktion<br />
bedient werden, rechnet der emeritierte ETH-<br />
Professor vor. «Dennoch werden im Winterhalbjahr<br />
2050 Energieimporte von <strong>10</strong> TWh<br />
nötig sein», ergänzt er. Und als Mitautor der<br />
Energiestrategie des Bundesrates kennt er die<br />
Details nur zu gut.<br />
96<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wie eine konkrete Umsetzung aussehen kann,<br />
macht Philippe Zimmermann klar. Der Projektleiter<br />
Fahrzeugantriebssysteme bei der<br />
Empa stellt ein zusammen mit dem Migros-<br />
Genossenschaftsbund entwickeltes Tool vor,<br />
das hilft, den Energiebedarf und den CO 2 -Ausstoss<br />
einer Nutzfahrzeugflotte zu berechnen.<br />
Anhand von mehreren Variablen wie Ladung<br />
und Route lassen sich die unterschiedlichen<br />
Antriebsvarianten besser miteinander vergleichen<br />
und so die nachhaltigste Transportlösung<br />
für die jeweilige Fahrt bestimmen. «Wir<br />
schauen dabei einen ganzheitlichen Ansatz an,<br />
um nicht nur die Emissionen im Betrieb zu beurteilen,<br />
sondern den gesamten Energiebedarf<br />
und CO 2 -Ausstoss», erklärt Zimmermann. Dies<br />
erlaube einen fairen Vergleich der unterschiedlichen<br />
Antriebsarten, vom LKW mit CNG-Antrieb<br />
und Biogas im Tank über den Elektro-<br />
Truck bis hin zum Wasserstoff-Camion. «Wir<br />
erhalten so Informationen zu Fahrzeugen, die<br />
wir bereits in der Flotte nutzen, können aber<br />
natürlich auch Aussagen machen, die bei einer<br />
Flottenerneuerung oder -ergänzung helfen.»<br />
Genau solche Tools und Ansätze sind für den<br />
Empa-Antriebsexperten Christian Bach entscheidend:<br />
«Wir müssen in die Umsetzung<br />
kommen, um die Transformation endlich<br />
voranzubringen.» Die jetzige CO 2 -Reduktion<br />
sei schlicht ein Corona-Effekt, mehr nicht. Es<br />
bringe zudem wenig, von einem fossilen Energieträger<br />
auf den nächsten zu wechseln. «Oder<br />
die dreckige Industrie in Länder mit lascherer<br />
CO 2 -Gesetzgebung auszulagern und sich das<br />
Ganze so schön zu rechnen», sagt Bach, dies sei<br />
«schlicht Augenwischerei». Als Schlüsselfaktor<br />
für eine Dekarbonisierung sehen mehrere<br />
Mobilitäts- und Energieexperten den Langstrecken-<br />
und Schwerverkehr. Um hier die Energiewende<br />
auf den Weg zu bringen, braucht es<br />
neben neuer Infrastruktur und Investitionen<br />
vor allem <strong>–</strong> und das dürfte auch viele Garagisten<br />
freuen <strong>–</strong> Technologieoffenheit und erneuerbare<br />
Treibstoffe.<br />
Neben den ganzen technologischen Aspekten<br />
ist für Professor Alexander Eisenkopf von der<br />
Zeppelin Universität in Friedrichshafen klar,<br />
dass die europäische Klimapolitik auch ökonomische<br />
Elemente beachten müsse. «Techniker<br />
und Ingenieure fragen bei einer Umsetzung<br />
nicht nach Kosten oder Effizienz. Für sie<br />
ist nur entscheidend, ob es funktioniert. Die<br />
Ökonomen dagegen streben nach Kosteneffizienz»,<br />
so der Wirtschaftswissenschaftler. «Ein<br />
Emissionshandel ermöglicht eine treffsichere<br />
Mengensteuerung des CO 2 -Ausstosses zu minimalen<br />
Kosten und überlässt die Preisbildung<br />
zudem dem Markt. Die anspruchsvollen Reduktionspfade<br />
sind meiner Meinung nach<br />
ohne Emissionshandel kaum umsetzbar. Ansonsten<br />
droht eine Interventionsspirale», erläutert<br />
Eisenkopf. Er macht zudem klar, dass<br />
der politische Eingriff, der E-Mobilität statt<br />
Technologieoffenheit verlange, zu einer massiven<br />
Marktverzerrung führe. «Viele politische<br />
Massnahmen haben eher Symbolcharakter,<br />
weil sich in Realität kaum jemand einschränken<br />
will», so Eisenkopf. «Die Energiewende,<br />
ob im Mobilitätsbereich oder auch in anderen<br />
Sparten, ist aber schlicht kein Selbstläufer!». <<br />
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Wahl der Energieträger für die Mobilität der Zukunft zusammenspielen. Fotos: AGVS-Medien<br />
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© DRiV und alle oben genannten Marken sind Eigentum von Tenneco Inc. oder einer<br />
oder mehrerer ihrer Tochtergesellschaften in einem oder mehreren Ländern. Alle anderen<br />
erwähnten Warenzeichen sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. Alle Rechte vorbehalten.
GARAGENWELT<br />
Ancoris<br />
ancoris-its.ch<br />
Continental<br />
continental-reifen.ch<br />
Digital statt Zettelwirtschaft!<br />
pd. Kleine Reparaturbetriebe, Garagen und Werkstätten kämpfen<br />
oft mit zeitraubenden administrativen Abläufen. Fahrzeuge lassen<br />
sich nur sehr umständlich den einzelnen Kunden zuordnen. Das<br />
gleiche gilt für die Reparaturgeschichte. Planung und Kalkulation<br />
der anstehenden Arbeiten werden so zur Geduldsprobe.<br />
Viel einfacher geht es, wenn vom Angebot über die Planung und<br />
Ausführung des Auftrags bis zur Rechnung alles mit einem Tool<br />
erledigt werden kann. Die Branchensoftware Better Working<br />
bietet diese Annehmlichkeiten und erledigt in Zusammenarbeit mit<br />
Bexio auch noch die Buchhaltung.<br />
Angebote und Aufträge werden in Zukunft automatisch auf Grundlage<br />
der Herstellerdaten von Haynespro kalkuliert, Ersatzteile<br />
direkt aus der Applikation beim Ersatzteillieferanten bestellt.<br />
Entwickelt wurde der Winter Contact TS 870 für Fahrzeuge wie den VW up!, den VW<br />
Golf und den Citroën C4. Auch Autos aus höheren Preissegmenten wie die 1er- und<br />
3er-Modelle von BMW kommen mit dem neuen Continental-Winterpneu sicher durch<br />
die kalte Jahreszeit. Foto: Continental<br />
Better Working bildet die Arbeitsprozesse im Reparaturbetrieb 1:1<br />
ab und besticht durch folgende Eigenschaften:<br />
▪ flexibel, weil individuell konfigurierbar<br />
▪ einfach und intuitiv bedienbar<br />
▪ wird ständig erweitert <strong>–</strong> ohne Kostenfolge für den Benutzer<br />
▪ erfüllt Sicherheitsbedürfnisse gegen Cyber-Angriffe<br />
Reparaturbetriebe aller Art haben Zukunft, denn mit zunehmend<br />
knapper werdenden Ressourcen ist das Zeitalter der Wegwerfgesellschaft<br />
vorbei. Better Working sorgt für besseres Arbeiten. <<br />
Digitale Abläufe optimieren die Prozesse in der Werkstatt. Foto:Shutterstock<br />
Starkes Reifen-Doppel:<br />
pd. Wer die Leistungssteigerungen moderner PW-Reifen in den<br />
vergangenen Jahren betrachtet, könnte zur Überzeugung gelangen,<br />
dass die Möglichkeiten der Weiterentwicklung zunehmend begrenzt<br />
sind. Doch der Winter Contact TS 870 und der Winter Contact TS<br />
870 P beweisen das Gegenteil: Noch immer sind Technologiesprünge<br />
möglich.<br />
Der Winter Contact TS 870 für Fahrzeuge bis zur Mittelklasse<br />
Der Nachfolger des vielfach ausgezeichneten Winter Contact<br />
TS 860 verbindet erneut herausragende Winterperformance mit<br />
exzellenten Nässeeigenschaften und überzeugt auch unter ökologischen<br />
Gesichtspunkten <strong>–</strong> unter anderem durch eine weitere<br />
Reduzierung des Rollwiderstands und eine höhere Laufleistung.<br />
Dabei ist der Winter Contact TS 870 ein komplett neues Produkt,<br />
dessen Konstruktion, Profilgestaltung und Mischung von Grund<br />
auf neu entwickelt wurden. Herausgekommen ist ein Modell, das<br />
im Vergleich drei Prozent kürzere Bremswege auf Eis und fünf<br />
Prozent besseres Handling auf Schnee bietet.<br />
Der Winter Contact TS 870 P für PW und SUV ab der<br />
Mittelklasse aufwärts<br />
Wie beim kleinen Bruder setzt Continental auch beim Winter<br />
Contact TS 870 P auf eine weiterentwickelte Cool-Chili-Mischung<br />
und Hydro Grooves. Um die Sicherheit für Fahrer breiterer Reifen<br />
zu erhöhen, sind die Entwickler vom gängigen V-Profil abgewichen.<br />
Stattdessen entschied Continental sich beim Winter Contact TS<br />
870 P für eine stabilere Auslegung und eine innovative Profilstruktur,<br />
die auf Nässe deutliche Vorteile wie besonders schnelles ableiten<br />
von Wasser aus der Aufstandsfläche, bessere Handling-Eigenschaften<br />
und kürzere Bremswege bei Aquaplaning hat.<br />
Damit ist der Winter Contact TS 870 P die ideale Lösung für die<br />
Umbereifung von Limousinen, SUV sowie sportlichen Autos.<br />
Die stabile Auslegung macht ihn zu einem Leistungsträger für<br />
schwerere Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> <strong>10</strong>3
GARAGENWELT<br />
Motiondata<br />
motiondata-vector.com<br />
Go Clear<br />
goclear.ch<br />
Nachhaltiger Erfolg in turbulenten Zeiten<br />
pd. Die Motiondata Vector Gruppe optimiert mit ihren Dealer<br />
Management Systemen und ihren Dienstleistungen die täglichen<br />
Prozesse in der Garagen-Branche und gestaltet diese effizienter.<br />
Der IT-Softwareanbieter zeigt Möglichkeiten für Garagenbetriebe<br />
sowie für freie Werkstätten auf, wie diese ihre Arbeitsabläufe<br />
gewinnbringend gestalten und ihr Unternehmen wirtschaftlich<br />
nachhaltig und erfolgreich stärken können. Rund um die Themen<br />
Kosteneinsparung, Verkaufsoptimierung, erhöhte Werkstattauslastung<br />
und hohe Kundenzufriedenheit werden einfache und<br />
effiziente IT-Lösungen angeboten:<br />
▪ Sparen von hohen Investitionskosten (Anschaffungs-, Installations-,<br />
Wartungskosten) dank der zentral gehosteten DMS-<br />
Cloud-Lösung. Weitere Pluspunkte: immer aktueller Softwarestand<br />
und fix kalkulierbare Kosten.<br />
▪ Das neue Verkaufs-Power-Tool, der Sales Manager, beinhaltet<br />
die Module CRM, Probefahrten und Fahrzeugverwaltung. Mit<br />
gezielter Kundenbearbeitung verbessert dies die Abschlussrate<br />
und steigert den Fahrzeughandel nachhaltig!<br />
▪ Mit nur wenigen Klicks können Kunden mit dem Online Booking<br />
Service <strong>–</strong> OSB <strong>–</strong> Werkstatt- und Servicetermine oder Fahrzeugaufbereitung<br />
einen Termin im Betrieb buchen, dies führt zu<br />
steigender Kundenzufriedenheit und Werkstattauslastung<br />
aufgrund effizienterer Einteilung.<br />
▪ Angebote und Services 24/7 mit der mobilApp verfügbar<br />
machen und somit die Kundenbindung verbessern. <<br />
Sich heute noch über die Produkte der Motiondata Vector Gruppe<br />
informieren: motiondata-vector.com/ch.<br />
Innovativ: Treibstoff und Scheibenwischwasser gleichzeitig nachfüllen. Foto: Go<br />
Clear<br />
Mehr Marge, weniger Aufwand<br />
pd. Go Clear ist eine neue Idee, mit der sich Arbeitsabläufe rund<br />
um das Nachfüllen von Scheibenwischwasser für Flotten- und<br />
Tankstellenbetreiber vereinfachen lassen. Mit Go Clear kommt das<br />
Scheibenwischwasser aus der Tanksäule.<br />
Mit Go Clear kann das Tanken von Treibstoff und Wischwasser<br />
problemlos zeitgleich erfolgen. Das Nachfüllen der Go-Clear-Tanksäulen<br />
mit Wischwasser erfolgt automatisch. Der Go-Clear-Service<br />
beinhaltet Lieferung, Befüllung und Wartung. Arbeitsvorgänge,<br />
die bisher für die Neubestellung, Koordination und Lagerung des<br />
Scheibenwischwassers notwendig waren, entfallen. Im Sommer<br />
und Winter wird die Zusammensetzung des Go-Clear-Scheibenwischwassers<br />
auf die jeweiligen Erfordernisse abgestimmt. Auch<br />
unter Umweltgesichtspunkten ist Go Clear ein zukunftsweisendes<br />
Produkt. Das Scheibenwischwasser ist zu <strong>10</strong>0 % biologisch abbaubar.<br />
Hinzu kommt, dass mit Go Clear die Verwendung und Entsorgung<br />
von Plastikbehältern entfällt.<br />
Die Kosten rund um die Installation der Go-Clear-Tanksäulen amortisieren<br />
sich bereits nach kurzer Zeit. Go Clear ist eine kostensparende<br />
und zukunftssichere Serviceleistung mit geringem Investitionsrisiko.<br />
Go Clear erweitert das Angebotsspektrum von Tankstellen um einen<br />
weiteren Serviceaspekt und erhöht so die Attraktivität der Tankstellen.<br />
Für Tankstellenkunden stellt Go Clear ein zusätzliches Argument<br />
dar, die Tankstelle ihrer Wahl immer wieder anzusteuern. <<br />
<strong>10</strong>4<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
ESA<br />
esa.ch<br />
Axalta<br />
drivus.ch<br />
Einmaliges Einführungsangebot<br />
pd. Zur Einführung der Marke Beta erhalten Kundinnen und Kunden<br />
bei der ESA einen hochwertigen Werkstattwagen von Beta Easy in<br />
den Farben Orange und Grau zum unschlagbaren Sonderpreis. Der<br />
350-teilige Werkzeugwagen mit sieben Schubladen wurde auf die<br />
Bedürfnisse von Schweizer Garagisten ausgerichtet.<br />
Selbstverständlich sind die wichtigen Ratschensets in den drei<br />
Grössen 1/4“, 3/8“ und 1/2“ vorhanden, in den insgesamt fünf<br />
Soft-Einlagen sind auch die gängigsten Zangen, Gabelringschlüssel<br />
und Schraubenzieher schnell griffbereit.<br />
Die Werkzeugwagen sind im ESA-eShop bestellbar, der Einführungspreis<br />
gilt jedoch nur bis Ende <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong>. <<br />
Die Paint Styling AG in Dallenwil NW nutzt das Lagerverwaltungssystem AIM der<br />
Axalta-Marke Drivus. Foto: Axalta<br />
Attraktives Einführungsangebot für den hochwertigen Werkstattwagen Beta Easy.<br />
Foto: ESA<br />
Vereinfachte Lagerverwaltung mit Drivus von Axalta<br />
pd. Die Paint Styling AG in Dallenwil im Kanton Nidwalden hat vor<br />
Kurzem AIM eingeführt, das neue cloudbasierte Lagerverwaltungssystem<br />
der Axalta-Marke Drivus. AIM (Advanced Inventory<br />
Management) wurde entwickelt, um das Bestandsmanagement<br />
für Lack- und Zubehörprodukte zu vereinfachen.<br />
AIM ist eine der ersten Dienstleistungen, die Axalta über die Marke<br />
Drivus vertreibt. Deren Nutzen beschreibt Thomas Nussbaum,<br />
Geschäftsführer bei Axalta Switzerland, folgendermassen: «Drivus<br />
bietet spezielle Lösungen für die Herausforderungen der Branche,<br />
die unsere Partner und Kunden bewältigen müssen. Die Marke<br />
Drivus stellt Unternehmensdienstleistungen bereit, die das operative<br />
Tagesgeschäft von Carrosserie- und Lackierfachbetrieben<br />
optimieren. Das gilt ausnahmslos auch für AIM.»<br />
AIM steuert zahlreiche Einkaufs- und Lagerverwaltungsfunktionen.<br />
Dazu gehören sowohl die Verbrauchsüberwachung in Echtzeit als<br />
auch automatisches Ein- und Ausbuchen von Artikeln im Lagerbestand.<br />
Das geschieht mithilfe des Scanners bei Eingang bzw.<br />
Entnahme. Dieser lässt sich auch zum Erstellen von Barcodes<br />
einsetzen. Das System erstellt darüber hinaus automatisch Bestelllisten<br />
und kann von einem Bildschirm aus mehrere Lager verwalten.<br />
Das Überwachen von Bestellhistorien und -status ist ebenfalls<br />
einfach. Die automatisierten Prozesse beschleunigen den Versand<br />
und sorgen für Zeitersparnis. Auf AIM kann von überall zugegriffen<br />
werden und eine Installation ist nicht notwendig. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> <strong>10</strong>5
VORSCHAU<br />
12 700 000 000<br />
Der AGVS unterstützt die Absicht des Bundesrats,<br />
rund 8,4 Milliarden Franken in den Erhalt und die<br />
Verbesserung des bestehenden Strassennetzes<br />
sowie 4,3 Milliarden Franken in die Realisierung und<br />
Planung von Grossprojekten zu investieren. Es<br />
sei entscheidend, dass die Nationalstrassen an<br />
die Bedürfnisse und Herausforderungen des<br />
21. Jahrhunderts angepasst werden.<br />
Foto: iStock<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> 11 <strong>–</strong> NOVEMBER <strong>2022</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. November <strong>2022</strong> mit den folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Foto: iStock<br />
Nutzfahrzeuge & alternative Antriebe<br />
Auch im Transportwesen sind alternative Antriebe<br />
auf dem Vormarsch. Welche Hersteller bereits auf<br />
neue Antriebstechnologien setzen und warum sich<br />
solche nachhaltigen Investitionen lohnen können,<br />
erfahren Sie in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Rückblick der WorldSkills<br />
Die diesjährigen Berufsweltmeisterschaften finden<br />
in einem dezentralen Format statt. Die Nachwuchstalente<br />
der Automobilbranche aus verschiedensten<br />
Ländern treten in Dresden gegeneinander an. Ob<br />
Florent Lacilla Gold holen wird?<br />
Foto: Pexels XXXX<br />
Geht es 2023 wieder bergauf?<br />
Krise reiht sich an Krise. Das spürte in den letzten<br />
Jahren auch das Schweizer Automobilgewerbe.<br />
Die Konjunkturprognose von BAK Economics soll<br />
für 2023 etwas Licht ins Dunkel bringen.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin des Schweizer Autogewerbes<br />
94. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2021: 12 367 Exemplare, davon 9351 in Deutsch, 3016 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />
Telefon: + 41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 1<strong>10</strong>.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
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Kontakt: Monique Baldinger<br />
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<strong>10</strong>6<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wir<br />
André Koch AG<br />
gratulieren!<br />
Lara Kaufmann<br />
1. Platz<br />
als Carrosserielackiererin<br />
für die Bartlome AG<br />
Mylène Roy<br />
2. Platz<br />
als Carrosserielackiererin<br />
für die Carrosserie Gilliéron<br />
Marco Müller<br />
2. Platz<br />
als Carrosseriespengler<br />
für die Carrosserie Feller AG<br />
Die André Koch AG ist langjähriger Partner in der Unterstützung der<br />
Carrosseriebranche in Bezug auf Aus- und Weiterbildung. Wir freuen<br />
uns besonders, dass alle drei Gewinner der Berufsmeisterschaften<br />
SwissSkills in einem unserer Repanet Partnerbetriebe ausgebildet<br />
wurden.<br />
www.andrekoch.ch
Die besten<br />
erhalten<br />
Batterien<br />
Sie bei uns
BILDUNG<br />
Porträt Flavio Helfenstein<br />
«Den Leuten das Auto<br />
wegzunehmen, wird<br />
nicht funktionieren»<br />
Flavio Helfenstein ist Unternehmer und zusammen mit seinem Bruder<br />
Guido Inhaber der Garagen Helfenstein AG sowie der Helftec Engineering<br />
im luzernischen Hildisrieden. Annäherung an einen der prominentesten<br />
und talentiertesten Vertreter der jungen Generation im Schweizer Autogewerbe,<br />
der laufend versucht, die physikalischen und unternehmerischen<br />
Grenzen zu verschieben. Reinhard Kronenberg<br />
Anfang <strong>Oktober</strong> 2011 sitzt Flavio Helfenstein<br />
im Flugzeug auf dem Weg nach an die World-<br />
Skills in London. Was er fühlt, vergleicht er<br />
im Nachhinein mit einer Achterbahn-Fahrt:<br />
Zuerst als Jahrgangsbester, dann als Schweizer<br />
Meister und gleich anschliessend als Europameister<br />
fährt er in dieser Zeit mental steil<br />
bergauf. Bei allem Selbstvertrauen, das ihm<br />
diese unvergleichliche Erfolgsserie zusätzlich<br />
verliehen hat, fragt er sich aber trotzdem, ob<br />
er dem Druck standhalten wird <strong>–</strong> oder ob es<br />
auf der anderen Seite des Ärmelkanals ebenso<br />
steil wieder bergab geht. Doch Flavio Helfenstein<br />
wäre nicht Flavio Helfenstein, wenn er<br />
sich dadurch tatsächlich beeindrucken liesse.<br />
«Du weisst, was du kannst, hast hart trainiert,<br />
bist gut vorbereitet und freust dich auf<br />
das, was kommt», sagt er sich. Der Rest ist Geschichte:<br />
Helfenstein kommt als Weltmeister<br />
aus London zurück.<br />
Die Szene ist typisch für Helfenstein und wer<br />
mit ihm spricht, merkt das sofort. Es ist diese<br />
Mischung aus einem unglaublichen Vertrauen<br />
in die eigenen Fähigkeiten kombiniert mit<br />
einer gesunden Bodenständigkeit, die ebenso<br />
verblüfft wie entwaffnend wirkt. Dass er<br />
auf dieser Basis mit 26 Jahren Unternehmer<br />
wurde, und das erst noch erfolgreich, erstaunt<br />
nicht. Seine von ihm aus gesehen wichtigsten<br />
unternehmerischen Tugenden? «Ehrlichkeit,<br />
Authentizität und Ehrgeiz», sagt der inzwischen<br />
32-Jährige und es kommt wie aus der<br />
Pistole geschossen.<br />
Dass er Unternehmer werden will und wird,<br />
war für Flavio Helfenstein immer klar. Das<br />
habe ihn immer gereizt. «Als Unternehmer<br />
bist du geboren oder nicht.» Bestärkt in dieser<br />
Einsicht hat ihn die Tatsache, dass er sich<br />
nie als Angestellter gesehen hat: «Wenn ich<br />
jemanden um etwas fragen muss, fühle ich<br />
mich unwohl.» Die Frage nach der Selbstständigkeit<br />
stellte sich nach der höheren Weiterbildung<br />
zum Automobildiagnostiker folgerichtig<br />
rasch. Vater Franz sagte seinen beiden Söhnen<br />
Guido und Flavio: «Wenn ihr irgendwann<br />
das Geschäft übernehmen wollt, müssen wir<br />
das aufgleisen», erinnert sich Helfenstein. «Es<br />
war als Einladung zu verstehen und nicht als<br />
Druck.» Und noch bevor sie den elterlichen Betrieb<br />
übernahmen, hatten die zwei Brüder die<br />
Helftec Engineering gegründet. Der Rest? Pragmatik<br />
à la Helfenstein: Die Jungen übernehmen<br />
die Firma und sind ab jetzt Ansprechpartner<br />
der Kunden, der Vater zieht sich zurück,<br />
steht für Unterstützung aber noch zur Verfügung.<br />
«Es war eine coole Übergabe», sagt Flavio<br />
rückblickend. Ein Familienbetrieb ist die<br />
Helfenstein AG geblieben. Veronika, Flavios<br />
Frau, unterstützt ihn im Geschäft. «Wenn die<br />
Familie nicht mitzieht», sagt Flavio, «kannst<br />
Du’s ohnehin gleich vergessen.»<br />
Helfenstein hat, wie praktisch zu allem, eine<br />
klare Ansicht, was das Geschäft angeht: «Du<br />
musst versuchen, dich einzigartig zu machen<br />
und zu einem eigenen Brand zu werden.» Das<br />
funktioniert, zumindest aus Sicht der Kunden,<br />
sehr gut: Knapp 40 Bewertungen auf<br />
Google und alle mit der Höchstnote 5 <strong>–</strong> wie<br />
macht man das? «Ganz einfach», sagt Helfenstein.<br />
«Du musst nicht nur ehrlich und<br />
authentisch sein, sondern du musst das auch<br />
leben.» Haben wir nicht und fertig, gäbe es<br />
bei ihnen nicht. «Wir finden für alles eine<br />
Lösung.» Wenn ein Kunde zufrieden sei, bezahle<br />
er selbst die Rechnung gern. Oder lieber.<br />
Und auch hier schimmert Flavios Pragmatismus<br />
durch: Natürlich ist das eine idealistische<br />
Haltung, die dem reinen Geschäftssinn<br />
manchmal im Weg steht. Doch wie bei den<br />
Kunden findet das Brüderpaar auch hier «immer<br />
einen Weg».<br />
Im Fokus seiner täglichen Arbeit steht jedoch<br />
die Helftec Engineering, die Rennsportabteilung<br />
und zweites Standbein der Garage<br />
Helfenstein. Hier konzentriert er sich darauf,<br />
Fahrzeuge für den Rennsport noch schneller<br />
zu machen und «Zeugs zu bauen, das es<br />
noch nicht gibt». Faktisch ist die Helftec eine<br />
82<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Vom Schweizer Meister zum<br />
Weltmeister zum erfolgreichen<br />
Unternehmer: Flavio Helfenstein.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Mischung aus Daniel Düsentriebs Werkstatt<br />
und einem High-Tech-Labor für die Zukunft<br />
des Rennsports. Hier loten er und sein Team<br />
Limiten aus und versuchen, physikalische<br />
Grenzen zugunsten der Kunden zu verschieben.<br />
Und wie schon immer bei Flavio Helfenstein,<br />
sind auch hier die Ambitionen sehr<br />
hoch: Wenn alles klappe, sagt er, werde seine<br />
Firma in spätestens zehn Jahren international<br />
eine Bedeutung haben.<br />
Und wie sieht ein Pragmatiker wie er die Zukunft<br />
seines Gewerbes? Die typische Helfenstein-Antwort:<br />
«Sie ist nicht so schwierig, aber<br />
man macht eine grosse Sache daraus.» Den<br />
Leuten das Auto wegzunehmen, werde nicht<br />
funktionieren. «Da sind wir uns einig, oder?»,<br />
fragt er rhetorisch. Also sei die Zukunft der<br />
Branche gesichert. Den technologischen Wandel<br />
hält er für völlig normal, rechnet aber damit,<br />
dass seine Firma mit dem Verbrennermotor<br />
die nächsten 25 Jahre noch Geld verdienen<br />
wird. Mehr Sorgen machen ihm die<br />
Verschiebungen im Markt hin zu wenigen,<br />
CarNet Management AG <strong>–</strong> Zürcherstrasse 6 <strong>–</strong> CH-8952 Schlieren Tel. +41 44 733 60 <strong>10</strong> <strong>–</strong> www.car-net.com <strong>–</strong> info@car-net.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> 83