AUTOINSIDE Ausgabe 10 – Oktober 2022
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HANDEL & AFTERSALES<br />
Länderübergreifende Konzentration<br />
Der Autohandel kennt<br />
keine Grenzen mehr<br />
Werden Schweizer Autohandelsbetriebe an ausländische Unternehmen veräussert, wird häufig ein Ausverkauf<br />
befürchtet. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Und es geht auch umgekehrt: Während die Schweiz für ausländische<br />
Investoren attraktiv ist, expandieren Schweizer Unternehmen zeitgleich stark ins Ausland. Timothy Pfannkuchen<br />
Einfacher geworden ist der Autohandel bekanntlich<br />
nicht: Der Absatzeinbruch in Zeiten<br />
der Pandemie, die Produktionsengpässe, der<br />
Ölpreisschock und die Wende zur E-Mobilität<br />
wollten und wollen gemeistert sein, was<br />
zusammen mit immer härterem Wettbewerb<br />
ein schwieriges Marktumfeld schafft. Für<br />
selbstständige Garagistinnen und Garagisten<br />
heisst dies, entweder besonders innovativ und<br />
höchst flexibel zu sein oder ihr Heil in der steigenden<br />
Zahl von Kooperationen oder der zunehmenden<br />
Konzentration des Autohandelsgewerbes<br />
zu suchen. Gemeinsamkeit macht<br />
nicht zwingend, aber meist effizienter <strong>–</strong> und<br />
Konzentration heisst für die übernehmenden<br />
Firmen praktisch stets auch Expansion. Keineswegs<br />
neu, hat sich jüngst der Trend verstärkt,<br />
dabei Landesgrenzen zu überwinden:<br />
Bei der Übernahme von Garagenbetrieben<br />
durch andere Autohandelsunternehmen wagen<br />
sich heute zunehmend ausländische Investoren<br />
in die Schweiz. Beispiele gibt es dafür<br />
zuhauf.<br />
Etwa das Porsche Zentrum Oberer Zürichsee<br />
in Feusisberg SZ, das dieses Jahr an die Porsche<br />
Holding Salzburg verkauft wurde. Als<br />
Gründe werden der Branchenwandel genannt,<br />
aber auch eine Nachfolgeregelung. Oder das<br />
1848 gegründete Familienunternehmen Auto<br />
Marti AG, das im Kanton Bern (Muri, Niederwangen<br />
und Thun) mit BMW und Mini erfolgreich<br />
ist und neu zur österreichischen Pappas<br />
Holding zählt, auch um dem von BMW selbst<br />
angestrebten Wachstum bei zugleich weniger<br />
Eigentümern im Vertrieb gerecht zu werden.<br />
Häufig neigt man dabei dazu, Investoren aus<br />
dem Ausland zu unterschätzen: Von der Porsche<br />
Holding Salzburg weiss man, das sie mit<br />
über 30 000 Mitarbeitern in 22 Ländern einer<br />
der grossen Player Europas ist. Aber die Pappas<br />
Holding ist hierzulande weniger bekannt:<br />
Seit der Übernahme der Auto Marti im Kanton Bern auch in der<br />
Schweiz aktiv: Ein Showroom der international tätigen Pappas<br />
Holding aus Salzburg in Österreich. Foto: Pappas Holding<br />
46<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>