27.10.2022 Aufrufe

Industrieanzeiger 14.2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liquid-Metal-Printing-Anlage baut schnell Aluminium-Teile<br />

Aluminiumbauteile<br />

endkonturnah 3D-drucken<br />

Bild: Grob<br />

Werkzeugmaschinenhersteller Grob (Halle 11.0, Stand C51) präsentiert<br />

mit der GMP300 erstmals auf der Messe Formnext sein Fertigungsver -<br />

fahren Liquid Metal Printing zur Herstellung endkonturnaher Bauteile.<br />

Mit der GMP300 von Grob<br />

können endkonturnahe<br />

Aluminiumbauteile in<br />

Serie hergestellt werden.<br />

Gezeigt wird die GMP300 für die Einzel-<br />

und Kleinserienfertigung von Aluminiumbauteilen.<br />

Dabei steht GMP für<br />

Grob Metal Printing und die 300 für die<br />

Größe des Arbeitsraumes 300 mm x<br />

300 mm x 300 mm. Die GMP300 ist mit<br />

einer 3-Achs-Kinematik und einer maximalen<br />

Achsgeschwindigkeit von 30 m/min<br />

ausgestattet. Die inerte Atmosphäre sorgt<br />

für gleichbleibend gute Materialeigenschaften.<br />

Das aktuell im Metallbereich am weitesten<br />

verbreitete Verfahren ist das<br />

Powder-Bed Fusion (PBF) Verfahren unter<br />

Einsatz einer Laserstrahlquelle. Es weist<br />

allerdings einige kritische Aspekte auf,<br />

wie die hohen Kosten für das Ausgangsmaterial<br />

verbunden mit dem Aufwand<br />

rund um die Pulverhandhabung, die geringen<br />

Aufbauraten vieler Anlagen und<br />

den damit hohen Prozesszeiten sowie den<br />

hohen Aufwand für die notwendigen<br />

Post-Processing Schritte. Vor diesem Hintergrund<br />

und um den zunehmenden Anforderungen<br />

der Märkte nach individuell<br />

angepassten und endkonturnahen Produkten<br />

gerecht werden zu können, wurde<br />

bei Grob mit Liquid Metal Printing (LMP)<br />

ein wirtschaftliches und gleichzeitig flexibles<br />

additives Fertigungsverfahren entwickelt,<br />

das die Nachteile traditioneller,<br />

metallverarbeitender additiver Fertigungsverfahren<br />

beseitigen soll.<br />

Draht als Ausgangsmaterial<br />

Im Gegensatz zu den bekannten Pulverbettverfahren<br />

ist bei dem von Grob entwickelten<br />

LMP-Verfahren das Ausgangsmaterial<br />

Draht. Dadurch werden die Materialkosten<br />

reduziert und es gibt keine<br />

Gesundheits- oder Explosionsgefahr.<br />

Beim LMP-Verfahren handelt es sich um<br />

einen Mikrogießprozess, der im Gegensatz<br />

zum Schweißen keinen oder nur geringen<br />

thermischen Verzug aufweist. Das<br />

LMP-Verfahren erzeugt ein homogenes<br />

Mikrogefüge bei Streckgrenzen,<br />

die gleich oder<br />

zum Teil auch über den<br />

Werten des Ausgangsmaterials<br />

liegen.<br />

Darüber hinaus punktet<br />

das Verfahren durch<br />

seine hohe Flexibilität<br />

und Produktivität. Die<br />

Flexibilität wird erreicht<br />

durch die Möglichkeit eines<br />

schnellen Material-<br />

Bild: Grob<br />

Die GMP300 von Grob nutzt<br />

das Liquid Metal Printing<br />

(LMP)-Verfahren bei dem als<br />

Ausgangsmaterial ein Draht<br />

zum Einsatz kommt.<br />

wechsels, durch die hohe Variabilität des<br />

Tropfendurchmessers, und dadurch, dass<br />

sich der Druckkopf sowie die Bauplatten<br />

schnell wechseln lassen.<br />

Die hohe Produktivität entsteht in erster<br />

Linie durch die erreichbaren hohen<br />

Aufbauraten, durch den reduzierten<br />

Nachbearbeitungsaufwand und der Tatsache,<br />

dass die Bauteilkosten nur gering<br />

über den Füllgrad der Bauplatte skalieren.<br />

Höhere Aufbaurate<br />

Die LMP-Technologie ist auf dem Markt<br />

so gut wie noch nicht bekannt. Trotzdem<br />

wird sie bei Grob als eine wichtige Erweiterung<br />

der im Markt existierenden, metallverarbeitenden<br />

additiven Fertigungsverfahren<br />

gesehen. Dabei punktet das<br />

Verfahren mit einer höheren Aufbaurate<br />

als vergleichbare PBF-Anlagen bei einer<br />

besseren Bauteilauflösung verglichen mit<br />

aktuellen DED (Direct Energy Deposition)<br />

Verfahren.<br />

Bereits bei der Entwicklung der<br />

GMP300 hat Grob auf eine robuste und<br />

industrietaugliche Umsetzung geachtet.<br />

„Ohne Pulverhandhabung sowie der Verzicht<br />

auf jegliche Strahlquellen ermöglichen<br />

die Integration der Anlagen in eine<br />

bestehende Fertigung ohne erhöhte<br />

Sicherheitsvorkehrungen“, weiß Dr.-Ing.<br />

Johannes Glasschröder, bei Grob zu -<br />

ständiger Teamleiter für die additive<br />

Fertigung, einen weiteren Vorteil zu<br />

schätzen. „Zudem sehen wir durch die<br />

Notwendigkeit der Nachbearbeitung von<br />

Funktionsflächen additiv gefertigter Bauteile<br />

starke Synergieeffekte mit unserem<br />

bereits bestehenden Portfolio im Bereich<br />

der zerspanenden Fertigung“. (fr)<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 14 | 2022 29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!