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Industrieanzeiger 14.2022

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TECHNIK «<br />

Die Sehnsucht der Maschinenbauer<br />

„Wir verheiraten die OT und die IT. Und glauben Sie<br />

mir, es wird eine glückliche, lohnenswerte Verbindung.<br />

Lenze kann seinen Kunden Lösungen als One-<br />

Stop-Shop anbieten. Wir entwickeln gemeinsam digitale<br />

Geschäftsmodelle mit Kunden und implementieren<br />

diese im digitalen Zwilling und vor Ort. Und<br />

wir bringen auch Hardware-Komponenten sowie unser<br />

Domänenwissen mit ein“, erklärt Wendler.<br />

Die Open Automation Plattform Nupano soll Maschinen-<br />

und Anlagenbauern dabei helfen, sich durch<br />

digitale Zusatzangebote zu differenzieren. Sie bietet<br />

einen Raum für digitale Innovationen auf Maschinen-<br />

und Anlagenebene und schafft den Zugang zu<br />

neuen Geschäftsmodellen. Viele Unternehmen wollen<br />

digitale Geschäftsmodelle für ihre Maschinen<br />

und Anlagen. „Das zieht sich durch alle Branchen,<br />

von der Intralogistik bis hin zur Linien-Automatisierung“,<br />

berichtet Werner Paulin. „Die Ideen sind oftmals<br />

schon da, aber es mangelt an Wissen, an Fachkräften<br />

und in manchen Fällen am Technologieverständnis<br />

für neue Geschäftsmodelle.“<br />

Schnell verheiratet<br />

„Wir wollen dem Kunden einen ökonomischen Mehrwert<br />

liefern. Den vermissen viele Maschinen- und<br />

Anlagenbauer im Markt, insbesondere, wenn es um<br />

die Digitalisierung geht. Unsere Kunden fordern von<br />

einer Plattform einen Wettbewerbsvorteil und wollen<br />

nicht nur Commodity-Apps runterladen. Als Basis-<br />

Set liefern wir sofort ein Life-Cycle-Management der<br />

Apps mit und setzen auf offene IT-Standards. Commodity-<br />

Apps gibt es obendrauf. Diese Baukastensystematik<br />

ist ein großer Vorteil unseres Ansatzes“, ist<br />

Wendler überzeugt.<br />

Im Maschinen- und App-Management sind firmeninterne<br />

Applikationen sowie öffentliche Softwarebausteine<br />

beheimatet. Vorreiterunternehmen,<br />

die schon eigene Apps entwickelt haben, können diese<br />

direkt auf die Plattform bringen. Der offene Standard<br />

macht das möglich. Applikationen lassen sich<br />

auf der Plattform gemeinsam testen, es entstehen<br />

beim Kunden ein Release-Workflow und eine Life-<br />

Cycle-Strategie für dessen gesamten Maschinenund<br />

Anlagenpark.<br />

Entscheidend für den Erfolg sei, dass Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ohne IT-Fachwissen, die Anwendungen<br />

nutzen und sogar implementieren, erweitern<br />

und aktualisieren können. Deshalb legten die<br />

Entwicklerinnen und Entwickler einen besonderen<br />

Fokus auf die UX der Plattform. Auf Nupano findet<br />

der Kunde jetzt beides – die Applikationen und die<br />

Übersicht seiner Maschinen als digitale Zwillinge.<br />

Praktisch per Drag ’n’ Drop verheiratet der Anwender<br />

Bild: Lenze<br />

Annekatrin Konermann und Werner Paulin präsentieren auf der Jahrespressekonferenz<br />

von Lenze die Open Automation Plattform Nupano.<br />

so die OT mit der IT-Welt. „Wir müssen die Softwarebausteine<br />

einfach und effizient in über 1000 oder<br />

mehr Maschinen pro Jahr bringen, sonst liefern wir<br />

keinen Mehrwert für den Kunden“, unterstreicht<br />

Paulin. Über den digitalen Zwilling im System gelangen<br />

die Anwendungen in einen Industrie-PC. Dort<br />

werden die Anwendungen von der Runtime ausgeführt.<br />

„Das Feedback aus den Gesprächen mit unseren<br />

Kunden ist sehr positiv. Viele haben nach einer solchen<br />

Plattform gesucht“, ist Paulin stolz. Auch der<br />

CEO lobt sein Team. „Wir und unsere Kunden müssen<br />

viel mehr Kontakt halten zu unseren jeweiligen Kunden.<br />

Das machen uns die großen Hyperscaler und<br />

E-Commerce-Unternehmen vor. Auch dafür braucht<br />

man eine Plattform. Dann können wir gemeinsam<br />

schnell Ideen weiterentwickeln“, unterstreicht<br />

Wendler. Und die Branche?<br />

„Die besten Zeiten der Automatisierung stehen uns<br />

noch bevor. Wir alle realisieren gerade, was es beispielsweise<br />

heißt, Energie sparen zu müssen. Ohne<br />

Automatisierung, ohne Elektrotechnik und IT werden<br />

wir nicht auskommen. Wir sprechen über DC-Netze,<br />

über Vernetzung von Energiesystemen und Maschinen<br />

und über weniger Verbrauch durch intelligente<br />

Steuerung. Gleichzeitig muss Automatisierung noch<br />

einfacher und intuitiver werden, denn Engineering-<br />

Zeit wird noch kostbarer werden, weil uns Fachkräfte<br />

fehlen.“<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 14 | 2022 59

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