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Industrieanzeiger 14.2022

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» MANAGEMENT<br />

Bild: Waleed/stock.adobe.com<br />

Klimaneutralität und<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Lieferkette stehen auf<br />

der Agenda vieler<br />

Unternehmen. Spätestens<br />

ab 2024 sind Unternehmen<br />

ab 1000<br />

Mitarbeitern mit dem<br />

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />

in der<br />

Pflicht, sich mit Arbeitsbedingungen<br />

und<br />

Produktionsverfahren<br />

ihrer Zulieferer auseinanderzusetzen.<br />

Treibhausgas-Emissionen<br />

Voller Fokus auf die Lieferkette<br />

In einer Zeit, in der Klimaneutralität und Nachhaltigkeit eine immer bedeutendere Rolle spielen,<br />

stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Treibhausgas-Emissionen zu erfassen.<br />

Ein kostenloses Web-Tool hilft bei der Ermittlung der Emissionen aus der Lieferkette.<br />

» Dr. Christian Kühne, Geschäftsführer des Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien<br />

Um Scope-1– und –2-Emissionen zu bilanzieren,<br />

stehen Unternehmen in der Regel ausreichend<br />

Informationen zur Verfügung. Komplexer verhält es<br />

sich mit Scope 3, also der Lieferkette. In einer ein -<br />

zigen Maschine können Vorprodukte von mehreren<br />

Kontinenten verbaut sein. Woher deren Einzelteile<br />

wiederum stammen, lässt sich angesichts der globalen<br />

Handelsverflechtungen kaum nachvollziehen. Mit<br />

Inkrafttreten des Lieferkettengesetzes Anfang 2023<br />

kommen zudem strenge Sorgfalts- und Haftungsregeln<br />

auf Unternehmen ab 3000 Mitarbeitern zu. Sie<br />

sind in der Pflicht, sich mit Arbeitsbedingungen und<br />

Produktionsverfahren ihrer Zulieferer auseinanderzusetzen<br />

und Verantwortung dafür zu übernehmen.<br />

Es sind also Antworten auf Fragen zu finden, wie<br />

beispielsweise, ob Emissionen vornehmlich durch bestimmte<br />

Stoffe oder vermehrt durch die Zulieferung<br />

aus bestimmten Herkunftsländern verursacht werden.<br />

Hilfestellung kann der scope3analyzer leisten,<br />

ein Programm, das im Rahmen eines Projekts des<br />

Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien von der<br />

Hochschule Pforzheim und der Systain Consulting<br />

GmbH entwickelt wurde. Es ermöglicht Unternehmen,<br />

den Treibhausgasausstoß ihrer Lieferketten einfach<br />

und berichtstauglich zu ermitteln. Da das Projekt<br />

vom Land Baden-Württemberg und vom Umweltministerium<br />

des Landes gefördert wurde, ist die<br />

Nutzung kostenlos.<br />

Vorhandene Daten verwenden<br />

Besonders für Unternehmen mit einer umfangreichen<br />

Lieferkette stellt das Programm eine geeignete<br />

Methode dar, ihre Scope-3-Emissionen mit vergleichsweise<br />

geringem Aufwand verlässlich abzuschätzen.<br />

Da das Tool bestimmte Gütergruppen<br />

zusammenfasst, sind Ermittlung und Eingabe der<br />

erforderlichen Zahlen einfach – ohne, dass die Aus -<br />

sagekraft darunter leidet: Es werden lediglich die<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 14 | 2022

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