ECHO Top1000 NOE 2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TOP 1000 | ARBEIT & KARRIERE<br />
Der neue Wettbewerb<br />
Employer Branding. Um im Rennen um die besten Arbeitskräfte mithalten zu können,<br />
setzen Unternehmen vermehrt auf Maßnahmen zur Verbesserung ihrer<br />
Arbeitgeberattraktivität.<br />
Die Teuerungswelle und die Energiekrise<br />
brennen Niederösterreichs<br />
Betrieben unter den Nägeln und es<br />
vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Hiobsbotschaften<br />
zu diesen Themen durch die Medien<br />
jagen. Dabei gerät ein anderes brisantes<br />
Thema, das den heimischen Unternehmen<br />
mindestens genauso zusetzt, vermehrt ins<br />
Hintertreffen, der grassierende Mangel an<br />
qualifizierten Arbeitskräften. Denn bedingt<br />
durch das Nachlassen der negativen Begleiterscheinungen<br />
der Covid-Pandemie setzte in<br />
den vergangenen Monaten ein veritabler wirtschaftlicher<br />
Aufschwung ein. Der allerdings<br />
für viele Unternehmen merklich abgebremst<br />
wurde, weil offene Stellen nicht besetzt werden<br />
konnten und die Produktivität eingeschränkt<br />
werden musste.<br />
Niedrige Arbeitslosenquote<br />
Diese Tendenz lässt sich auch an der aktuellen<br />
Arbeitslosenquote ablesen. „Trotz deutlich<br />
getrübter wirtschaftlicher Ausblicke liegt<br />
die Arbeitslosenquote Ende September <strong>2022</strong><br />
mit 5,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit<br />
2008 (mit 4,8 Prozent) und um 1,4 Prozentpunkte<br />
unter dem Vorkrisenniveau von 2019“,<br />
so AMS-NÖ-Chef Sven Hergovich. Selbst<br />
die Anzahl der langzeitarbeitslosen Personen<br />
konnte um 3.415 oder 36,2 Prozent gegenüber<br />
dem Vorkrisenniveau reduziert werden<br />
und sank damit dreimal schneller als im Rest<br />
Österreichs. Zwar erwarten Experten, bedingt<br />
durch die sich abzeichnende Wirtschaftskrise,<br />
wieder etwas höhere Arbeitslosenzahlen, aber<br />
eine generelle Umkehr des Trends ist wohl<br />
nicht zu erwarten. Denn die Ursachen für den<br />
Fachkräftemangel werden sich eher verstärken<br />
als abschwächen.<br />
Neuer Trend<br />
Zum einen rücken bedingt durch den demografischen<br />
Wandel – Stichwort Babyboomer<br />
– immer weniger qualifizierte Arbeitskräfte in<br />
durch Pensionierung freiwerdende Positionen<br />
nach. Zum anderen gibt es einen allgemeinen<br />
Welche Maßnahmen treffen Sie gegen Arbeitskräftemangel?<br />
Flexiblere Arbeitszeitgestaltung<br />
Ermöglichung von Remote Working<br />
Weiterentwicklung der eigenen Unternehmenskultur<br />
für ein gutes Arbeitsklima<br />
Steigerung der Attraktivität der angebotenen Arbeitsplätze<br />
Weiterbildungsmöglickeiten für Mitarbeitende<br />
Aktives Employer Branding<br />
Teilnahme an Berufsmessen<br />
Vier-Tage-Woche<br />
Flexible Gestaltung von Rollen und Aufgaben<br />
Alternative Arbeitsformen<br />
Andere 5%<br />
26%<br />
19%<br />
18%<br />
14%<br />
66%<br />
63%<br />
52%<br />
50%<br />
46%<br />
77%<br />
Quelle: Deloitte Österreich<br />
„71 Prozent der Betriebe<br />
sind vom Arbeitskräftemangel<br />
betroffen, in praktisch<br />
allen relevanten Unternehmensbereichen<br />
herrscht<br />
Personalbedarf.“<br />
Harald Breit, CEO von<br />
Deloitte Österreich<br />
Trend hin zu höheren Bildungsabschlüssen,<br />
was ebenfalls das Potenzial an Facharbeitskräften<br />
für Industrie und Gewerbe reduziert.<br />
Zu der allein schon durch diese Rahmenbedingungen<br />
für Unternehmen erschwerten<br />
Personalsuche gesellte sich in jüngerer Ver-<br />
Foto: Deloitte<br />
24 <strong>ECHO</strong> TOP 1000 UNTERNEHMEN <strong>2022</strong>