ECHO Top1000 NOE 2022
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TOP 1000 | ENERGIE<br />
Rückenwind für<br />
Energiewende<br />
Energie. Niederösterreich verschreibt sich einem Ausbau der erneuerbaren Energien.<br />
Ziele sind, neben dem Klimaschutz, die Versorgungssicherheit und leistbare<br />
Energiepreise für die Bevölkerung.<br />
Ukrainekrieg, exorbitante Energiekosten<br />
und sozusagen obendrauf die<br />
drohende Klimakatastrophe – die<br />
Bereitschaft zum radikalen Umstieg auf erneuerbare<br />
Energien ist größer als jemals zuvor.<br />
Dementsprechend bedeutungsschwanger war<br />
die Wortwahl, als Niederösterreichs Landeshauptfrau<br />
Johanna Mikl-Leitner vor wenigen<br />
Wochen im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
den „Aufbruch in die Energieunabhängigkeit“<br />
ankündigte. „Wir alle spüren es. Die Welt ist im<br />
Umbruch“, erinnerte Niederösterreichs Landeshauptfrau<br />
an die aktuell unruhigen Zeiten und<br />
zog daraus gleich ihre Schlüsse: „Wenn die Welt<br />
im Umbruch ist, heißt es für uns in Niederösterreich:<br />
Aufbruch in die Energieunabhängigkeit.“<br />
Ziel ist Energieunabhängigkeit<br />
Gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan<br />
Pernkopf, dem Geschäftsführer des Economica-Instituts<br />
Christian Helmenstein sowie dem<br />
Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur<br />
Franz Angerer stellte die Landeshauptfrau<br />
dabei die weiteren Maßnahmen Niederösterreichs<br />
vor, mit denen der zuletzt etwas ins<br />
Stocken geratene Weg in Niederösterreichs<br />
Energieunabhängigkeit fortgesetzt werden soll.<br />
Begründete man zuletzt die Notwendigkeit<br />
der Energiewende so gut wie ausschließlich<br />
mit einer drohenden Klimakatastrophe, liefern<br />
die jüngsten geopolitischen Entwicklungen<br />
weitere gute Argumente. Die da wären: mehr<br />
Sicherheit bei der Versorgung durch weniger<br />
Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen<br />
und weniger Anfälligkeit für europäische Netzschwankungen.<br />
Sowie eine langfristige finanzielle<br />
Entlastung der Bürgerinnen und Bürger<br />
durch die Produktion von Ökostrom.<br />
Präsentierten Niederösterreichs Weg in die Energieunabhängigkeit: Wirtschaftsforscher<br />
Christian Helmenstein, LH-Stv. Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner<br />
und der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, Franz Angerer (v. li.).<br />
Fünf-Punkte-Programm<br />
Die Umsetzung des ambitionierten Ausbauprogramms<br />
erfolgt mit fünf konkreten Maßnahmen.<br />
An erster Stelle steht der Ausbau der<br />
Windkraft mit einer Steigerung von 200 Prozent<br />
bis 2035. Mikl-Leitner: „Wir werden bestehende<br />
Anlagen modernisieren und auch 250 neue<br />
Windräder bauen.“ Zweitens soll die Photovoltaik<br />
bis 2030 um ganze 350 Prozent gesteigert<br />
werden. Das bedeutet rund 130.000 zusätzliche<br />
PV-Anlagen in Niederösterreich. Drittens wird<br />
in die Klein-Wasserkraftwerke investiert. Hier<br />
wird es aber keine neuen Wasserkraftwerke<br />
geben, sondern es soll die Effizienz der bestehenden<br />
erhöht werden. „Viertens werden wir in<br />
Biomasse investieren“, so die Landeshauptfrau<br />
weiter. „Bis 2030 werden weitere 200 Anlagen<br />
errichtet.“ Fünfter Punkt sind neue, stärkere Leitungen,<br />
weil die notwendige Leitungskapazität<br />
und damit die Netzsicherheit diese Investition<br />
fordern würden, so die Landeshauptfrau. Um<br />
den Ausbau der in Nieder österreich sehr kontroversiell<br />
diskutierten Windkraft im genannten<br />
Ausmaß zu gewährleisten, sind Abrundungen<br />
und Arrondierungen der bestehenden Windzonen<br />
notwendig. Es wird aber auch neue Flächen<br />
für rund 150 weitere Windräder geben. Diese<br />
sollen laut nieder österreichischer Landesregierung<br />
mit Experten und im Einklang mit Ökologie,<br />
Region und den heute schon geltenden<br />
Abstandsregelungen zu Wohngebieten festlegt<br />
werden. Besonders betont wird auch das sogenannte<br />
Repowering, bei dem bestehende Windräder<br />
durch neue, effizientere ersetzt werden.<br />
Sorge bei Naturschützern<br />
Nicht überall kommen die Pläne der niederösterreichischen<br />
Landesregierung zum Ausbau<br />
Foto: NLK Pfeifer, Josef Temper<br />
12 <strong>ECHO</strong> TOP 1000 UNTERNEHMEN <strong>2022</strong>