Die Malteser Zeitung 3/2022
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MALTESERÖSTERREICH<br />
MALTESERORDEN<br />
VERGELT’S GOTT!<br />
Obwohl wir noch alle insgeheim gehofft hatten, dass es nicht eintritt, geschah es: Hochwürden Geistlicher Rat<br />
Dr. Christoph Maria Martin hat Mailberg als Pfarrer und die <strong>Malteser</strong>kirche in Wien als Kirchenrektor verlassen, um in<br />
den wohlverdienten Ruhestand zu treten.<br />
Von Richard Steeb<br />
Auf Empfehlung unseres Kardinals als Unterstützung<br />
für Kirchenrektor P. Heinrich Ségur-Cabanac SJ. kam er<br />
im Advent 2003 zu uns. Zuerst nur in der <strong>Malteser</strong>kirche<br />
in Wien tätig, konnte jeder im Orden bald sehen,<br />
mit wie viel Konsequenz, Geduld und Liebe er versuchte,<br />
den Orden, seinen Mitgliedern und den Besuchern der<br />
Kirche zu begegnen. Wissend um den priesterlichen<br />
Notstand in Mailberg, wurde Dr. Christoph Maria<br />
Martin 2004 auch als Pfarrer mit der dortigen Kirche<br />
betraut. Ein Glücksfall.<br />
Für alle, die Hw. Dr. Christoph Maria Martin nicht<br />
kannten, hätte sein Name schon alles verraten können.<br />
Treffender könnte er nicht charakterisiert werden:<br />
Christoph – der Hl. Christophorus trägt den Heiland.<br />
Maria – eine milde, gütige und unentbehrliche Fürsprecherin,<br />
Hilfe und Stütze. Martin – als Hinweis auf den<br />
Hl. Martin, den Offizier, der mit dem Schwert barmherzig<br />
den Mantel teilt und als Bekenner für Christus und<br />
für den Glauben eintritt.<br />
Zweifel und Feuer<br />
Mehrfach hat uns Hw. Martin darauf hingewiesen und<br />
gepredigt, dass die Heiligen mutig, kantig und standhaft<br />
waren, nicht allzeit lieb lächelnd, wie sie oft und als<br />
Gipsfiguren dargestellt werden. <strong>Die</strong> Heiligen zweifelten<br />
mit sich und ihrer Berufung und trugen doch das Feuer<br />
in sich. Sie riefen vehement zur Nachfolge Christi auf,<br />
waren fordernd ihren Mitmenschen gegenüber, missachteten<br />
ihr eigenes Wohlbefinden und konnten auch<br />
unbeherrscht und aufbrausend sein.<br />
Mit diesen Gnaden ausgestattet, gelang es Hw. Dr. Martin<br />
trotz aller Unkenrufe und Gegenwind, das Dorf Mailberg<br />
zu gewinnen. Davon zeugen die Besucherzahlen seiner<br />
Gottesdienste, die neu gegründete Schola, die jungen<br />
Ministranten, die vielen Taufen, Erstkommunionen,<br />
Firmungen und Hochzeiten, die Blumendamen, die<br />
Mütterrunde und vieles, vieles mehr.<br />
Vermittler und Fels in der Brandung<br />
Unermüdlich hat Hw. Pfarrer Martin seit 2004 zu allen<br />
Festtagen, Geburtstagen, Jubiläen und Todesfällen<br />
Karten und Briefe an die Mailberger geschrieben, die<br />
Kranken besucht und für alle ein rechtes Wort gehabt,<br />
ohne hierbei jemandem nach dem Mund zu reden. <strong>Die</strong><br />
48<br />
DIE MALTESER 3/<strong>2022</strong>