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Die Malteser Zeitung 3/2022

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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GELESENEMPFOHLEN<br />

EUROPA, ÖSTERREICH UND DIE<br />

KREUZZÜGE<br />

Als Papst Urban II. 1095 die westliche Christenheit zum Kampf gegen die muslimische Welt<br />

im Nahen Osten aufrief, trat er eine Massenbewegung los, deren Dimension seine Erwartung<br />

bei Weitem überstieg.<br />

Von Georg Reichlin-Meldegg<br />

Der Ansprache des Papstes<br />

folgte zunächst der<br />

Erste Kreuzzug, der im<br />

Juli 1099, nach dreijährigem,<br />

mühseligem Vormarsch<br />

zur Eroberung<br />

Jerusalems führte. Dort<br />

fanden die Kreuzfahrer<br />

bereits jene Bruderschaft<br />

des Seligen Gerhard vor,<br />

aus der unser Orden als<br />

„Ritter- und Hospitalorden<br />

vom Heiligen<br />

Johannes zu Jerusalem“<br />

hervorging. Viele legten<br />

seinem Beispiel folgend<br />

das Schwert nieder und<br />

schlossen sich der Hospitalbruderschaft<br />

an.<br />

den grundlegenden Sehnsüchten und Bedürfnissen der<br />

Menschen gerecht werden.<br />

<strong>Die</strong>se kontemplativen Perspektiven vertieft er schließlich<br />

noch im Gespräch mit der Medizinsoziologin<br />

Brigitte Kwizda-Gredler, in das viele aktuelle Bezüge zu<br />

Zeitereignissen und zu globalen Problemen einfließen.<br />

David Steindl-Rast mit Brigitte Kwizda-Gredler. Das Vaterunser.<br />

Ein Gebet für alle. Innsbruck-Wien, Tyrolia-Verlag, <strong>2022</strong>, 128 Seiten,<br />

ISBN: 978-3-7022-4060-8, 18 Euro. Auch als E-Book erhältlich:<br />

ISBN: 978-3-7022-4061-5, 14,99 Euro.<br />

Trotzdem blieb die Verteidigung<br />

gegen das Vordringen<br />

des Islams ein wichtiger<br />

Faktor. Bis weit ins<br />

13. Jahrhundert hinein brachen<br />

immer wieder riesige christliche Heerscharen aus<br />

den verschiedensten Regionen Europas auf, legten tausende<br />

Kilometer zurück, um im Orient Krieg im Zeichen<br />

des Kreuzes zu führen. Mehrere dieser Feldzüge scheiterten<br />

katastrophal. Dennoch taten diese Fehlschläge<br />

der Dynamik des christlichen Glaubenskrieges lange Zeit<br />

keinen Abbruch.<br />

Krieg im Namen Gottes<br />

<strong>Die</strong> Babenberger, so kommt der Autor zum eigentlichen<br />

Thema seines Werkes, spielten in dieser stürmischen<br />

Ära eine aktive Rolle. Über einen Zeitraum von knapp<br />

120 Jahren waren sie ruhmreich in allen größeren Kreuzzügen<br />

aktiv. <strong>Die</strong> österreichische Markgrafen- und Herzogsdynastie<br />

nahmen auch – mit Unterstützung der Ritterorden<br />

– an der Belagerung von Akko teil, wirkten bei<br />

der Rückeroberung von Beirut und Sidon mit, schlugen<br />

Schlachten in Kleinasien und attackierten Burgen in den<br />

Bergen Galiläas. <strong>Die</strong> Aussicht, Gott mit einem Kreuzzug<br />

zu dienen und vollständige Buße für begangene Sünden<br />

zu tun, war für viele Menschen dieser Zeit ein machtvolles<br />

Motiv, sich auf ungeahnte Gefahren auf dem Marsch<br />

in den Orient einzulassen. Trotz hohem Blutzoll versah<br />

man Feldzüge im Zeichen des Glaubens. Ein spannend<br />

und flüssig zu lesendes Fach- und Lehrbuch, detailreich<br />

auf hohem Niveau.<br />

Robert-Tarek Fischer. Österreichs Kreuzzüge. Babenberg und<br />

der Glaubenskrieg 1096 – 1230. Böhlau-Verlag Wien-Köln,<br />

232 Seiten, ISBN: 978-3-205-21376-5, 33 Euro.<br />

DIE MALTESER 3/<strong>2022</strong> 73

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