Stahlreport 2022.07
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Benteler<br />
US-Rohrwerk verkauft<br />
Die Benteler-Gruppe wird das<br />
Stahlrohrwerk in Shreveport, USA, an<br />
Tenaris verkaufen. Der Verkauf steht<br />
unter dem Vorbehalt der behördlichen<br />
Genehmigungen und wird voraussichtlich<br />
bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Tenaris<br />
ist ein weltweit agierender Hersteller<br />
und Lieferant von Stahlrohrprodukten<br />
und zugehörigen Dienstleistungen.<br />
Das Werk Shrevenport zählt zu den<br />
modernsten und effizientesten Stahlrohrwerken<br />
Nordamerikas. Die Entscheidung<br />
unterstütze die Strategie der Benteler-Gruppe,<br />
die auf profitables Wachstum<br />
und finanzielle Resilienz ausgerichtet sei.<br />
Vor dem Hintergrund der sich verändernden<br />
Rahmenbedingungen für den Handel,<br />
der erheblichen Auswirkungen der<br />
Covid-19-Pandemie und des Ukrainekrieges<br />
sowie der steigenden Marktvolatilität<br />
ist es für Unternehmen entscheidend,<br />
eine deutlich höhere finanzielle Stabilität<br />
zu gewährleisten.<br />
Outokumpu<br />
Marcegaglia erwirbt Geschäftsbereich<br />
Langprodukte<br />
Outokumpu hat eine Vereinbarung<br />
über die Veräußerung des Geschäftsbereichs<br />
Langprodukte an die Marcegaglia<br />
Steel Group unterzeichnet. Outokumpu<br />
werde sich auf sein Kerngeschäft mit<br />
rostfreien Flachstahlprodukten konzentrieren.<br />
Der Gesamtpreis beläuft sich dem<br />
finnischen Stahlkonzern zufolge auf 228<br />
Mio. €. Der Umsatz des Geschäftsbereichs<br />
machte 2021 etwa 8 % des<br />
Gesamtumsatzes der Outokumpu-Gruppe<br />
aus. Die Transaktion umfasst die<br />
Schmelz-, Walzdraht- und Stabstahlbetriebe<br />
von Long Products in Sheffield<br />
(Großbritannien), den Stabstahlbetrieb in<br />
Richburg (USA) und das Walzdrahtwerk in<br />
Fagersta (Schweden). Ausgenommen von<br />
der Transaktion sind die Betriebe von<br />
Outokumpu Long Products AB in Degerfors<br />
und Storfors, Schweden. Die Veräußerung<br />
soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen<br />
werden.<br />
Bild: Tata Steel<br />
Tata Steel Nederland hat Zeremis Carbon Lite auf den Markt gebracht.<br />
Zeremis Carbon Lite reduziert Carbon Footprint<br />
Tata Steel führt CO 2 -armen Stahl ein<br />
Tata Steel Nederland hat Zeremis Carbon Lite auf den Markt gebracht, ein Stahl mit<br />
einem um bis zu 100 % reduzierten CO 2 -Fußabdruck. Mit Zeremis Carbon Lite erfülle das<br />
Unternehmen die wachsende Nachfrage nach CO 2 -armem Stahl, zum Beispiel in verbrauchernahen<br />
Branchen wie der Automobil-, Verpackungs- und Weißwarenindustrie, aber auch<br />
in der Bauindustrie und im Maschinenbau. Tata Steel könne jährlich mindestens 200.000 t<br />
dieser Güte liefern. Weitere grüne Stahlerzeugnisse sollen in naher Zukunft folgen.<br />
Das erste Angebot von Zeremis Carbon Lite beinhaltet eine 30%ige Reduzierung der<br />
CO 2 -Intensität im Vergleich zum europäischen Durchschnitt für Stahlprodukte. Wenn<br />
Kunden höhere CO 2 -Reduktionsziele haben, können zusätzliche CO 2 -Reduktionszertifikate<br />
zugeteilt werden, um sicherzustellen, dass diese Ziele, darunter auch CO 2 -neutrale Ziele,<br />
erreicht werden. Die geringere CO 2 -Intensität basiert auf den CO 2 -Einsparungen, die Tata<br />
Steel Nederland seit 2018 erzielt hat und von der unabhängigen Zertifizierungsstelle DNV<br />
bescheinigt wurde.<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
2 Mrd. € für klimaneutrale Stahlproduktion in Frankreich<br />
Industriekonsortium stellt GravitHy vor<br />
Ein globales Konsortium hat Ende<br />
Juni einen neuen Stahlproduzenten vorgestellt:<br />
GravitHy. Das in Frankreich angesiedelten<br />
Unternehmen werde ein künftiger<br />
Marktführer für grünen Stahl werden, hieß<br />
es in einer Mitteilung dazu. Das Konsortium<br />
hinter dem neuen Unternehmen besteht<br />
aus Engie New Ventures, Plug Power, Forvia,<br />
Groupe Idec und Primetals Technologies<br />
als Partner des Konsortiums sowie<br />
dem Spezialisten für nachhaltige Energie<br />
EIT InnoEnergy, der vom Europäischen Institut<br />
für Innovation und Technologie (eine<br />
Einrichtung der Europäischen Union) unterstützt<br />
wird.<br />
Das neu gegründete Eisen- und Stahlunternehmen<br />
werde vollständig nachhaltig<br />
arbeiten und die wachsende Nachfrage<br />
nach kohlenstoffneutralem Stahl befriedigen.<br />
Damit leiste es zugleich einen Beitrag<br />
zu den Zielen des europäischen „Fit for<br />
55“-Pakets zur Dekarbonisierung der Industrie.<br />
Das Projekt, das Anfangsinvestitionen<br />
in Höhe von 2,2 Mrd. € mobilisiert, wird<br />
sein erstes Werk in der Region Fos-sur-Mer<br />
in Südfrankreich errichten. Der Bau soll<br />
im Jahr 2024 beginnen. Das Werk soll bis<br />
2027 die Produktion vollständig aufnehmen.<br />
GravitHy strebt ein jährliches Produktionsvolumen<br />
von 2 Mio. t direktreduziertem<br />
Eisen (DRI) an. Dabei sollen mehr als<br />
3.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze in<br />
der Region entstehen.<br />
www.gravithy.eu<br />
<strong>Stahlreport</strong> 7/8|22<br />
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