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Ausgabe 205

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur – vier Mal jährlich mit bis zu 175 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>205</strong> / 19. 12. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

32<br />

Western Balkans Youth Summit<br />

Der Auftrag ist ganz klar: Wir müssen<br />

den Westbalkan einbeziehen, wenn wir<br />

über die Zukunft Europas sprechen“, hielt<br />

Europaministerin Karoline Edtstadler am 11.<br />

November an läß lich der Westbalkanjugendkonferenz<br />

in Wien fest. Sie und Jugendstaatssekretärin<br />

Claudia Plakolm haben die<br />

Abschlussveranstaltung des Europäischen<br />

Jahres der Jugend in Wien genützt, um diese<br />

Konferenz mit TeilnehmerInnen aus allen<br />

sechs Staaten des Westbalkans zu organisieren.<br />

Die Veranstaltung endete mit der Unterzeichnung<br />

einer gemeinsamen „Vienna We -<br />

stern Balkans Youth Summit Declaration“.<br />

„Die Europäische Union ist ohne die sechs<br />

Staaten des Westbalkans nicht komplett. Wir<br />

müssen sie unterstützen, ihnen eine glaubwürdige<br />

Perspektive geben und den Vertrauensverlust,<br />

den wir als Europäische Union<br />

erlitten haben, wieder gut machen“, so Edtstadler.<br />

Dies dürfe, angesichts der Bedrohungen<br />

von außen, auch nicht in kleinen Schritten<br />

passieren. „Es ist Zeit, zusammenzustehen“,<br />

betonte Edtstadler.<br />

Wichtig sei es, hier auch die Jugend einzubeziehen,<br />

auf sie zuzugehen, denn insbesondere<br />

die Jugend in den Westbalkanländern<br />

würde an eine Zukunft in der Europäischen<br />

Union glauben. „Das ist unsere Chance, hier<br />

große Schritte nach vorne zu machen“, schloß<br />

die Europaministerin.<br />

„Es ist richtig, das Europäische Jahr der<br />

Ju gend mit der Zukunft, nämlich mit dem<br />

Westbalkan, ausklingen zu lassen. Deswe -<br />

gen freut es mich, daß wir erstmalig einen<br />

Westbalkan-Jugendgipfel ins Leben gerufen<br />

haben“, hielt Jugendstaatssekretärin Claudia<br />

Plakolm im Bundeskanzleramt fest. „Es ist<br />

extrem wichtig, daß wir jungen Menschen am<br />

Westbalkan eine starke Perspektive geben,<br />

weil ein Drittel der jungen Menschen beruflich<br />

bedingt sagt, daß sie einen starken<br />

Wunsch haben, auszuwandern. Wegen der<br />

Politikverdrossenheit müssen wir als Europäische<br />

Union sorgfältiger mit unseren Versprechungen<br />

werden“, so Plakolm. „Wer die<br />

Bedingungen erfüllt, muß umgehend Beitrittskandidat<br />

werden und darf nicht im Vorzimmer<br />

auf das nächste gute Wetter warten<br />

müssen.“<br />

„Wir und der Westbalkan: Das ist eine<br />

Mannschaft – nur manchen fehlt halt noch<br />

die Spielerlizenz. Daran müssen wir miteinander<br />

arbeiten“, erläuterte die Jugendstaatssekretärin.<br />

Der Angriffskrieg in der Ukraine<br />

habe zu einem gewissen Umdenken geführt,<br />

weil Österreich davor ein bißchen für sein<br />

Engagement in diesem Bereich belächelt<br />

Fotos: BKA / Andy Wenzel<br />

Fotos: BKA / Dragan Tatic<br />

Europaministerin Karoline Edtstadler (r.) und Staatssekretärin Claudia Plakolm<br />

wor den sei. Jetzt sei aber klar, daß alle miteinander<br />

auf diesem Kontinent an einem<br />

Strang ziehen müßten. „Bei den Jugendli -<br />

chen zeigen sich bereits kleine Schritte, etwa<br />

in den Mobilitätsprojekten der Europäischen<br />

Union, wodurch man den Kontinent besser<br />

kennenlernen kann, was nur durch das ge–<br />

meinsame Erleben möglich wird. Auch bei<br />

unserer Jugend in Österreich müssen wir das<br />

Bewußtsein schaffen, welche neuen Chancen<br />

sich durch eine EU-Erweiterung im West -<br />

balkan auftun“, betonte Claudia Plakolm ab -<br />

schließend.<br />

n<br />

Bundeskanzler Karl Nehammer<br />

reiste nach Serbien<br />

Zu Beginn seiner Reise in die Westbalkanregion<br />

traf Bundeskanzler Karl Ne -<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

hammer am 17. November mit der Ministerpräsidentin<br />

von Serbien, Ana Brnabić, zu -<br />

sammen. „Wir können die Westbalkanstaaten<br />

nicht jemand anders überlassen. Eine<br />

Beschleunigung des EU-Beitrittsprozesses<br />

dieser Region wäre wegen einer zu befürchtenden<br />

Destabilisierung des Westbalkan<br />

durch Rußland wichtig“, betonte der österreichische<br />

Regierungschef im Rahmen seiner<br />

Unterredung in Belgrad. Dabei sei es<br />

auch von Bedeutung, daß die EU bei den<br />

Bei trittsverhandlungen ihre Hausaufgaben<br />

erledige. „Aus unserer Sicht ist es wichtig,<br />

daß wir an der Seite Serbiens als Brückenbauer<br />

in die Europäische Union hinein stehen.<br />

Denn dieses Land ist ein wichtiger geostrategischer<br />

und geopolitischer Partner. Ich<br />

bin auch zuversichtlich, daß nun die Vorbe-<br />

Bundeskanzler Karl Nehammer wurde in Belgrad von Serbiens Premierministerin Ana Brnabic<br />

mit militärischen Ehren empfangen

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