Ausgabe 205
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur – vier Mal jährlich mit bis zu 175 Seiten Österreich.
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>205</strong> / 19. 12. 2022<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
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könne aus persönlicher Erfahrung bestätigen,<br />
daß positiv gelebte Minderheitenrechte<br />
„auch zur Stärkung der Freundschaft und Zu -<br />
sammenarbeit zwischen Völkern und Staaten<br />
beitragen können“.<br />
„Als Tiroler mit der Geschichte der<br />
deutschsprachigen Minderheit in Südtirol in<br />
Italien im Hinterkopf, liegen mir Minderheitenfragen<br />
seit jeher am Herzen“, betonte der<br />
Bundespräsident. „Nach einer langen und<br />
schwierigen Geschichte ist die Autonomie<br />
Südtirols heute ein Vorbild für die erfolgreiche<br />
Umsetzung von Minderheitenrechten“,<br />
erinnerte er an die entsprechenden Entwick -<br />
lungen seit dem Ersten Weltkrieg.<br />
Vor zwei Jahren habe er sich als Bundespräsident<br />
bei den Angehörigen der slowenischsprachigen<br />
Minderheit für das erlittene<br />
Unrecht und für die Versäumnisse der Vergangenheit<br />
entschuldigt, erinnerte Van der<br />
Bellen. „Denn ich bin überzeugt: Wir müssen<br />
uns unserer Geschichte und unseren Fehlern<br />
der Vergangenheit stellen, um heute und<br />
in Zukunft voranzukommen. Diese beiden<br />
Minderheiten, die früher, wie so oft, der Zank -<br />
apfel zwischen den Nachbarländern waren,<br />
haben mittlerweile eine Brückenfunktion<br />
übernommen, die Österreich mit seinen<br />
Nachbarn in besonderer Weise verbindet.“<br />
Diese Ergebnisse seien in jeder Hinsicht<br />
positiv, freute sich der Bundespräsident. Des -<br />
halb lege Österreich auch ein besonderes<br />
Au genmerk auf den Unterricht in den Minderheitensprachen.<br />
„In den zweisprachigen<br />
Schu len in Kärnten lernen österreichische<br />
Kinder der slowenischen Minderheit mit<br />
ihren deutschsprachigen Nachbarn und mit<br />
Kindern aus Slowenien. Sie lernen gemeinsam.<br />
Und sie lernen von einander. Das macht<br />
mich zuversichtlich. Durch sie wächst die<br />
Welt näher zusammen, wird friedlicher. So<br />
stelle ich mir unsere Zukunft vor!“<br />
In vielen Ländern gebe es noch erhebliche<br />
Lücken beim Schutz der Minderheitenrechte.<br />
„Weltweit hat sich die Zahl der ge -<br />
waltsamen Konflikte in den vergangenen<br />
zehn Jahren verdreifacht – in der überwiegenden<br />
Mehrheit mit ethnischer, religiöser,<br />
kultureller oder sprachlicher Begründung“,<br />
bedauerte Van der Bellen und unterstrich in<br />
diesem Konnex einmal mehr: „Österreich<br />
verurteilt auf das Schärfste den illegalen und<br />
unprovozierten brutalen Angriffskrieg, den<br />
Rußland gegen die Ukraine führt, einschließlich<br />
der Instrumentalisierung von Min -<br />
derheitenfragen.“<br />
Seinen 48stündigen New York-Marathon<br />
beendete der Bundespräsident bei ei nem<br />
Empfang von US-Präsident Joe Biden. n<br />
Foto: HBF / Peter Lechner Foto: HBF / Peter Lechner Foto: HBF / Peter Lechner<br />
Der Bundespräsident bei seinemTreffen mit dem Mitte September ernannten neuen UNO-<br />
Hochkommissar für Menschenrechte, dem Österreicher Volker Türk…<br />
… bei seiner Rede im Rahmen eines „High Le vel Meetings“ zum Thema „Rights of Mi norities“…<br />
… und bei seinem Zusammentreffen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres gemeinsam<br />
mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg<br />
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