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Ausgabe 205

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur – vier Mal jährlich mit bis zu 175 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>205</strong> / 19. 12. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

48<br />

Liechtensteins Außenminister<br />

Jean Asselborn in Wien<br />

Am 20. Oktober 2022 empfing Außenminister<br />

Alexander Schallenberg seinen luxemburgischen<br />

Amtskollegen Jean Asselborn in<br />

Wien. Österreich und Luxemburg pflegen<br />

schon lange, enge bilaterale Beziehungen,<br />

was auch die gemeinsamen Positionen der<br />

beiden Staaten zu wichtigen aktuellen Themen,<br />

bestätigen. Klimapolitik, effektiver<br />

Multilateralismus und Schutz der Menschenrechte,<br />

sind nur einige der Punkte für die<br />

sich die beiden Staaten gemeinsam einsetzen.<br />

Besonders seit der Klage Österreichs<br />

ge gen die Taxonomieänderung zur Einstufung<br />

von Kernenergie als „grüne“ Energieform,<br />

rückte auch die gemeinsame Positionierung<br />

gegen Atomenergie in den Vordergrund.<br />

Besonders im Zusammenhang mit dem<br />

Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist<br />

Energiesicherheit vermehrt zum Thema ge -<br />

worden. Entsprechend der ablehnenden Haltung<br />

gegenüber Nuklearenergie und der<br />

Dringlichkeit, die Abhängigkeit von russischem<br />

Gas zu verringern, gilt es neue Partner<br />

am Energiemarkt zu finden. Zugleich<br />

soll aber auch darauf geachtet werden, daß<br />

Gas und Energie noch leistbar für die europäische<br />

Bevölkerung bleiben. Von der EU-<br />

Kommission wurde dazu das Modell einer<br />

Preisobergrenze für Gas zur Stromerzeugung<br />

präsentiert, das für den österreichischen Ausenminister<br />

in jedem Fall als überlegenswert<br />

gelte.<br />

Abschließend wurde auch die EU-Erweiterung<br />

am Westbalkan besprochen, denn<br />

auch hier bietet der Einfluß des russischen<br />

Angriffs auf die Ukraine, destabilisierendes<br />

Potential. Nicht nur aus geostrategischer<br />

Sicht, aber auch um illegaler Migration einen<br />

Riegel vorzuschieben, gilt es die Zu sam men -<br />

arbeit mit diesen Staaten zu verbessern.<br />

Dazu braucht es, wie zuletzt am Beispiel<br />

Bosnien und Herzegowina, konkrete Beitrittsperspektiven<br />

für diese Staaten. n<br />

Foto: BMEIA / Michael Gruber<br />

Der Außenminister mit seinem Amtskollegen aus Luxemburg, Jean Asselborn, in Wien<br />

Ebene Gehör zu verschaffen und alle Staaten<br />

zu wichtigen Konferenz- und Verhandlungsteilnahmen<br />

in Wien zu ermutigen. Dahingehend<br />

sieht Außenminister Schallenberg den<br />

Sitz der Vereinten Nationen in Wien als einen<br />

Knotenpunkt für alle Staaten der Welt und ist<br />

bestrebt, die Präsenz von Inselstaaten in Wien<br />

auszubauen.<br />

„Globale Herausforderungen, ob Klimawandel<br />

oder Pandemie, machen nicht an<br />

Landesgrenzen halt. Sie betreffen alle Erdteile<br />

und wir können sie nur gemeinsam<br />

bewältigen. Dafür brauchen wir ein funktionierendes<br />

multilaterales System. Genau deswegen<br />

ist Multilateralismus auch ein we -<br />

sentlicher Teil der außenpolitischen DNA<br />

Österreichs“, so derAußenminister, der zu -<br />

dem die Zusammenarbeit mit Kiribati im<br />

Kontext des Atomwaffenverbotsvertrags<br />

(TPNW) begrüßte, bei dem Österreich eine<br />

Voreiterrolle als Mitinitiator übernommen<br />

hat.<br />

„Wir können unsere Augen nicht vor der<br />

immanenten Bedrohung durch einen Einsatz<br />

oder Unfall mit Nuklearwaffen verschließen.<br />

Bevor sie uns vernichten, müssen wir sie<br />

vernichten“, appellierte der Außenminister<br />

und hob Kiribati, das den Vertrag unterzeichnet<br />

und ratifiziert hat, als einen wichtigen<br />

Partner und starken Unterstützer nuklearer<br />

Abrüstung hervor.<br />

Beim Austausch über die geopolitische<br />

Lage im Südpazifik bekräftigte Außenminister<br />

Alexander Schallenberg außerdem das<br />

Bestreben der EU, zum Frieden und zur Stabilität<br />

in der Region beizutragen.<br />

Kiribatis Präsident<br />

Taneti Maamau in Wien<br />

Außenminister Alexander Schallenberg<br />

empfing am 20. Oktober den kiribatischen<br />

Präsidenten Taneti Maamau, der die<br />

Delegation von Kiribati im Rahmen der derzeit<br />

in Wien tagenden Vertragsstaatenkonferenz<br />

der Konvention gegen grenzüberschreitende<br />

organisierte Kriminalität der Vereinten<br />

Nationen (UNTOC) anführte.<br />

Schallenberg betonte die Wichtigkeit, den<br />

Stimmen kleinerer Staaten auf multilateraler<br />

Foto: BMEIA / Michael Gruber<br />

Der Außenminister mit dem kiribatischen Präsidenten Taneti Maamau in Wien<br />

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