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Ausgabe 205

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur – vier Mal jährlich mit bis zu 175 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>205</strong> / 19. 12. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

40<br />

Foto: BMEIA / Michael Gruber<br />

Foto: BMEIA / Michael Gruber<br />

der bergauf geht, stand seine diesjährige Rede<br />

ganz im Zeichen des brutalen russischen<br />

Angriffskriegs auf die Ukraine.<br />

„Am 24. Februar kehrte der Krieg nach<br />

Europa zurück, als Rußland die Ukraine –<br />

ein unabhängiges und souveränes Land –<br />

brutal angriff. Rußland versucht, mit Panzern<br />

und Raketen die Grenzen neu zu ziehen<br />

[...]. Es setzt explizite nukleare Erpressung<br />

und fingierte ,Referenden‘ ein und verstößt<br />

damit eindeutig gegen das Völkerrecht“, so<br />

Schallenberg zu Anfang seiner Rede.<br />

Dieser Krieg habe mehrere Illusionen<br />

zerstört. Jene, daß die Sicherheitsarchitektur,<br />

die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />

geschaffen wurde, weiterhin eine Friedensdividende<br />

abwirft und Stabilität und Wohlstand<br />

garantiert, sowie jene, daß alle Krisen<br />

und Spannungen letztlich mit friedlichen Mit -<br />

teln gelöst werden können und würden. Mit<br />

Verweis auf die Charta der Vereinten Nationen<br />

betonte der Außenminister, daß dieser<br />

Krieg ein Angriff auf die regelbasierte internationale<br />

Ordnung, die die Staatengemeinschaft<br />

in den letzten Jahrzehnten gemeinsam<br />

aufgebaut hat und ein eklatanter und vorsätzlicher<br />

Verstoß gegen das Gründungsdokument<br />

der VN ist.<br />

„In dieser Charta hat sich jeder einzelne<br />

Staat in diesem Saal verpflichtet, internationale<br />

Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln<br />

beizulegen und von der Androhung von Ge -<br />

walt gegen die territoriale Unversehrtheit<br />

oder politische Unabhängigkeit eines Staates<br />

abzusehen. Und dieser Verstoß wurde nicht<br />

von irgendeinem Staat begangen, sondern<br />

von einem ständigen Mitglied des Sicherheitsrates<br />

– dem Organ, das für die Wahrung<br />

der Charta, des Weltfriedens und der internationalen<br />

Sicherheit zuständig ist“, erinnerte<br />

der Außenminister Rußland an seine Verpflichtungen.<br />

Im Schlußteil seiner Rede wies er darauf<br />

hin, daß wirksamer Multilateralismus und<br />

die Achtung der Rechtsstaatlichkeit seit<br />

Jahrzehnten im Mittelpunkt der österreichischen<br />

Außenpolitik stehen und rief alle Staaten<br />

auf, ebenfalls für ein funktionierendes<br />

multilaterales System und eine regelbasierte<br />

internationale Ordnung zu kämpfen. Denn<br />

das heutige Handeln wird das internationale<br />

System von morgen prägen. „Laßt uns standhaft<br />

sein. Laßt uns bereit sein, unsere Werte<br />

zu verteidigen. Die Werte unserer Vereinten<br />

Nationen“, appellierte der Außenminister<br />

ab schließend.<br />

Abseits von den politischen Terminen<br />

war Außenminister Schallenberg mit Vertretern<br />

jüdischer Organisationen zusammengetroffen<br />

und hat an der Verleihung der österreichischen<br />

Staatsbürgerschaft an direkte<br />

Nachkommen von Verfolgten des NS-Regimes<br />

mitgewirkt: „Die Möglichkeit zur Überreichung<br />

der Staatsbürgerschaft bewegt mich<br />

sehr. Die Erinnerung an die Verbrechen der<br />

Shoah wachzuhalten und Antisemitismus in<br />

jeder Form zu bekämpfen, ist unsere moralische<br />

und politische Pflicht – wir danken unse -<br />

ren neuen Österreicherinnen und Österreichern<br />

für ihr Vertrauen, mit dem wir sorgsam<br />

umgehen werden“, so Schallenberg, der be -<br />

grüßt, daß weltweit bereits mehr als 17.000<br />

derartige Staatsbürgerschafts-Ansuchen po -<br />

sitiv abgeschlossen werden konnten.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Treffen mit Vertretern jüdischer<br />

Organisationen in New York<br />

Am 22. September traf Außenminister<br />

Schallenberg am Rande der 77. Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen in New<br />

York den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses<br />

(WJC), Ronald Lauder, und den<br />

CEO des Amerikanisch-Jüdischen Komitees<br />

(AJC), David Harris. Darüber hinaus tauschte<br />

er sich mit VertreterInnen weiterer jüdischer<br />

Organisationen – B’nai B’rith, der Anti-Diffamierungsliga<br />

(ADL), der Nationalen Koalition<br />

zur Unterstützung des Eurasischen Ju -<br />

dentums (NCSEJ) sowie dem Dachverband<br />

jüdischer Organisationen in den USA, der<br />

Außenminister Alexander Schallenberg traf den Präsidenten des World Jewish Congress,<br />

Ronald Lauder, am Rande der UN-Generalversammlung in New York<br />

v.l.: Außenminister Alexander Schallenberg, Bundeskanzler Karl Nehammer und Österreichs<br />

Generalkonsulin in New York, Helene Steinhäusl

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